Kall – Auf Unverständnis seitens der Gemeindeverwaltung stößt die im Internet und weiteren Medien aufgekommene Kritik an der Verwendung von zweckgebundenen Spendengelder für die Feuerwehr der Gemeinde Kall. Damit vereinzelte Behauptungen nicht das Vertrauensverhältnis zwischen Rathaus, Feuerwehr und dem Bürger beeinträchtigen, nimmt die Gemeindeverwaltung Stellung zur Verwendung von zweckgebundenen Spendengeldern. In einem Anschreiben an die Fraktionen im Vorfeld der vergangenen Ratssitzung lautete es unter anderem: „In der Ratsvorlage ist erneut keine Rede von den Spenden, die die Gemeinde mit bestimmten Zweckbindungen (Verwendungsauflagen) erhalten hat. Auch hier sei unter anderem unsere Gemeindefeuerwehr erwähnt.“
Die Implikation, die dabei mitschwingt und von diversen weiteren persönlichen Vorwürfen und Rücktrittsforderungen begleitet wurde, hat jetzt den Kämmerer der Gemeinde Kall, Michael Heller, auf den Plan gerufen. Heller stellt hierzu klar „Die zweckgebundenen Spendenmittel – dies betrifft auch solche für die Feuerwehr - werden bei der Gemeindeverwaltung auf einem separaten Konto gebucht und nur in Absprache, unter anderem mit der Wehrführung und den jeweiligen Einheitsführern, ausschließlich für die freiwillige Feuerwehr zweckentsprechend verwendet. An diesem Punkt sollte zunächst geklärt werden, wofür die Spendengelder sinnvollerweise verwendet werden“, so Heller, denn zwischenzeitlich rede man hier über Beträge von teilweise mehreren tausend EURO. Allen Spendern wird ja auf Wunsch auch eine Spendenquittung ausgestellt. Etwaige Zweifel, dass die Gemeinde Spendenmittel für die Feuerwehr für etwas Anderes verwende könne kann man getrost in den Bereich der „Gerüchteküche“ verweisen.
Darüber hinaus erinnert Heller daran, dass die Aufgabe der eigentlichen Beschaffungen im Bereich der freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Kall primär der Gemeindeverwaltung obliege. Die Spenden seien z.B. mit der Zweckbindung „Feuerwehr oder Feuerwehr Kall“ überwiesen worden. „Selbstverständlich werden wir mit der Feuerwehr die Verwendung der Spenden abstimmen. Jedoch ist schlussendlich die Gemeinde Kall für die Beschaffung von Ausrüstung verantwortlich. Wir müssen hierüber gegenüber den Wirtschaftsprüfern, dem Rechnungsprüfungsausschuss und dem Rat und letztlich auch den Bürgerinnen und Bürgern Rechenschaft ablegen. Darüber hinaus auch gegenüber den Finanzbehörden und anderen Behörden des Landes“, so Heller.
Beschaffungs- und Investitionsbedarf dürfte es bei der Freiwilligen Feuerwehr genügend geben. Denn beim auch von der Verwaltungsspitze mehrfach öffentlich gelobten Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr während der Flutkatastrophe wurden nicht nur zahlreiche Ausrüstungsgegenstände zerstört, auch ein Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 ging im Rahmen einer Menschenrettung verloren. Zudem ist sicher neben der sehr dringenden akuten persönlichen und psychischen Betreuung kurz- und mittelfristig in einigen anderen Bereichen auch noch Bedarf. Hier sei Beispielhaft die Fortbildung, die Jugendfeuerwehr und die Kameradschaftsförderung erwähnt. Somit ergibt sich gleich ein ganzes Paket an Maßnahmen, die von akuten persönlichen, äußerst dringlichen Ersatz- und Ergänzungsbeschaffungen bis hin zu zukunftsorientierten Bedarfen reicht. Dies alles gilt es mit den Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Kall, also neben dem am stärksten betroffenen Löschzug in Kall dann auch mit den Löschgruppen in Sistig und Wahlen abzustimmen und zu koordinieren. Vieles ist zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit schon in die Wege geleitet. Der freiwilligen Feuerwehr gilt höchster Respekt und Dank. Die Belastung war und ist für alle extrem hoch. Insoweit ist behutsamer und respektvoller Umgang miteinander geboten. Zweifel, Unsicherheiten und Ängste müssen natürlich ausgeräumt werden. So ist auch diese Stellungnahme zu verstehen.
So wie ich die höchst engagierten EhrenamtlerInnen unserer freiwilligen Feuerwehr in den letzten Jahrzehnten kennengelernt habe werden wir die kommenden Aufgaben gemeinsam lösen.