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Gemeinde Kall

Wiederaufbauplan für die Gemeinde Kall beschlossen

121 kommunale Projekte mit einem Gesamtvolumen von 68,1 Millionen € identifiziert

Bild vom Bahnhofsvorplatz nach der Hochwasserkatastrophe

Das Hochwasser im Juli 2021 hat auch die Gemeinde Kall und die zahlreichen kommunalen Liegenschaften hart getroffen. Um den Wiederaufbau und die damit verbundene Beantragung der Fördermittel aus dem Wiederaufbaufonds zügig und strukturiert anzugehen, wurde Anfang September 2021 das Wiederaufbauteam unter der Leitung von Manfred Poth gegründet.


Kernaufgabe des Teams ist die zur Beantragung der Mittel notwendige Erstellung des Wiederaufbauplans, der in der Sondersitzung des Rates am 08. März 2022 im Sistiger Bürgerhaus einstimmig beschlossen wurde. 

„Der Wiederaufbauplan bildet zunächst die Grundlage für die Liquidität- und Haushaltsplanung der Gemeinde, konkrete Prioritäten bei der Abarbeitung der Projekte arbeitet das Team aktuell aus – es ist klar, dass nicht alles gleichzeitig gemacht werden kann. Im Anschluss gehen wir dann, wie es sich bei der Erstellung des Wiederaufbauplans bereits bewährt hat, in den engen Austausch mit der Politik“, so Manfred Poth.   

Diesen engen Austausch im Vorfeld zu Entscheidungen im Rat oder den zuständigen Ausschüssen gewährleistet der aus dem Wiederaufbauteam, der Verwaltungsleitung und Fraktionsvertretern bestehende „Lenkungskreis Wiederaufbauteam“, in dem regelmäßig der aktuelle Stand in Sachen Wiederaufbau präsentiert und diskutiert wird. 

Der in der Sitzung beschlossene Wiederaufbauplan umfasst insgesamt 121 Projekte mit voraussichtlichen Gesamtausgaben in Höhe von gut 68,1 Millionen €.  Unter Berücksichtigung der anzurechnenden Einnahmen, wie Versicherungsleistungen oder der bereits geflossenen Soforthilfe des Landes NRW in Höhe von etwa 1,3 Millionen € verbleibt eine beantragte Fördersumme von 66,8 Millionen €.

Die Ermittlung der Schäden, insbesondere in den Bereichen Hoch- und Tiefbau aber auch im Gewässerbau erfolgte in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüros.  

Dass der Wiederaufbauplan so zeitig vorliegt, bringt laut Bürgermeister Hermann-Josef Esser große Vorteile mit sich: „Wir konnten so die Kosten für den Wiederaufbau bereits im Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2022 und der mittelfristigen Finanzplanung der Folgejahre berücksichtigen. Daher gilt mein Dank dem gesamten Wiederaufbauteam, aber auch den restlichen Kollegen des Bauamtes und beim Bauhof, die den Mitgliedern des Teams im Tagesgeschäft unter die Arme gegriffen haben“, so Esser.  

„Die Sanierungsarbeiten bei wichtigen Projekten wie beispielsweise der Grundschule Kall konnten wir auf Grund der Soforthilfe und des vorzeitigen Maßnahmebeginns gemäß der Förderrichtlinie Wiederaufbau bereits angehen. Bei anderen Projekten sind aber noch komplizierte Planungs- und Genehmigungsprozesse, gerade vor dem Hintergrund des objektbezogenen Hochwasserschutzes nötig“, so Bürgermeister Esser weiter. 

Im Anschluss an die Beschlussfassung in der Sonderratssitzung wurde der Wiederaufbauplan über das vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW (MHKBG) bereitgestellte Online-Portal „wiederaufbau.nrw“ eingereicht. Nach der Prüfung des Wiederaufbauplans durch die zuständige Bezirksregierung und der notwendigen Zustimmung seitens des Koordinierungsstabes Wiederaufbau beim MHKBG wird das beantragte Wiederaufbaubudget als gesamter, grober Kostenrahmen genehmigt. Ist das Wiederaufbaubudget bewilligt, muss in der Folge zu jedem der 121 Projekte ein Projektdatenblatt angelegt werden, um die Mittel aus dem Wiederaufbaubudget abrufen zu können.

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Bildnachweise

  • Reiner Züll