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Gemeinde Kall

Grundschule wird saniert

Wiederaufbau nach der Flut: Die Kaller Grundschule wird für rund 6,5 Millionen Euro saniert. Es ist das zweitgrößte Projekt im Wiederaufbauplan.

Im Keller, hier die Verteilanlage der Heizung, hat das Wasser besonders gewütet, wie der Allgemeine Vertreter Markus Auel (links) und Lothar Schatten, Teamleiter Techn. Bauabteilung, zeigen.

Kall – „Der Keller stand randvoll mit Wasser, hier ist Vieles zerstört“, berichtet Lothar Schatten, Teamleiter Technische Bauabteilung in der Kaller Gemeindeverwaltung bei einer Begehung der Großbaustelle, die sich bis zum Schuljahr 2024/25 wieder in eine moderne Grundschule verwandelt haben soll. Eine stabile Tür, die sich ursprünglich nach außen öffnen ließ, wurde von der Gewalt des Wassers verbogen und nach innen gedrückt, eine Wand mit Fenster in den Raum hineingeschoben. Heizungs-, Elektro- und Brandmeldeanlage wurden komplett zerstört.

Und, so wird schnell deutlich, auch im Erdgeschoss hatte die Flut ordentlich gewütet. „Es kommt immer mehr dazu“, so Schatten, „viele Schäden werden erst im Laufe der Arbeiten offensichtlich.“ Etwa dort, wo das Wasser sich unter dem Estrich ausgebreitet und am Rand auch den Putz und die Trockenbauwände hochgezogen war. Überall dort muss mehr Estrich heraus- und Putz abgestemmt werden, als zunächst geplant war. 

Diese Außentüre im Kellerbereich war eigentlich nach außen hin zu öffnen. Durch die Wassermassen wurde sie nach innen gedrückt. Foto: Alice Gempfer/Gemeinde Kall

In den Sanitärräumen hängen die bloßen Leitungen aus den Wänden, im unteren Bereich sind die Wände offen. In der großen Aula stehen WC-Schüsseln aufgereiht, Heizungsrohre mit Thermostaten ragen aus dem Boden, wo einmal die Heizkörper installiert waren. Lautsprecher an den Wänden wurden fein säuberlich in Folie verpackt, ebenso ein Beamer. An der Decke wurden Stahlseile gespannt und mit Folien versehen, um den ersten Stock vorm Baustellenstaub zu schützen.  

Eigentlich hatte dort im ersten Geschoss während der Sanierung Unterricht stattfinden sollen. Das aber, so stellte sich heraus, war aufgrund der Lärm- und Schmutzbelastung durch die Bauarbeiten nicht möglich. Stattdessen haben alle Grundschulklassen in rund 80 Containern, die auf dem Schulhof stehen, eine vorübergehende Bleibe gefunden. 

„Wir befinden uns immer noch im Rückbau“, fasst Projektleiter Schatten zusammen, hoffen aber, dass wir im Laufe der kommenden Monate auch mit dem Wiederaufbau beginnen können. Letztlich müsse das auch teilweise parallel laufen. Die neue Gasheizungsanlage, die perspektivisch gegen eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgetauscht werden könnte, steht bereits – gut verpackt – im Keller, sonst würde das Gebäude völlig auskühlen. Die Elektrik muss auch während des Rückbaus Mindestfunktionen gewährleisten, damit gearbeitet werden kann. 

Zum Schuljahr 2024/25 aber, da sind die Verantwortlichen zuversichtlich, soll der Schulbetrieb im fertig sanierten Gebäude wiederaufgenommen werden. 

Auch im Sanitärbereich wurden Estrich, Putz und Teile der Trockenbauwände rückgebaut sowie alle Armaturen entfernt. Foto: Alice Gempfer/Gemeinde Kall

Mit rund 6,5 Millionen Euro schlägt der Wiederaufbau des rund 3000 Quadratmeter großen Schulgebäudes inklusive der Turnhalle zu Buche und ist damit das zweitgrößte Projekt im Wiederaufbauplan der Gemeinde Kall. „Umfassender ist nur noch der Neubau des Feuerwehrgerätehauses, für den 7,7 Millionen Euro bewilligt wurden“, berichtet Markus Auel, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Insgesamt, so Auel, umfasse der Kaller Wiederaufbauplan 64 Millionen Euro.

Ein Lob spricht Bürgermeister Hermann-Josef Esser in diesem Zusammenhang seiner Rathaus-Mannschaft aus. „Direkt nach der Flut haben wir ein Wiederaufbauteam gegründet, das sich bis heute regelmäßig trifft.“ Dort, so Esser, wurde mit Unterstützung des Leiters Wiederaufbau Manfred Poth zunächst der nun bereits bewilligte Wiederaufbauplan mit rund 120 Einzelprojekten zusammengestellt. Die Projekte werden nun sukzessive abgearbeitet, Prioritäten werden jeweils mit der Lenkungsgruppe Wiederaufbau unter Beteiligung der Kaller Politik festgelegt. „Es versteht sich von selbst“, so der Bürgermeister, „dass der Wiederaufbau der Grundschule oberste Priorität hat.“ In diesem Sinne sei er auch froh, dass es nach der Flut sehr kurzfristig gelungen war, Containermodule für die Schule zu beschaffen und aufzustellen: „So musste kein Unterricht ausfallen, und das Schuljahr konnte rund einen Monat nach der Flut ganz regulär nach den Sommerferien starten.“ 

In der Aula wurden die Decke und verbleibendes Inventar sorgfältig mit Folie abgedeckt. So wird auch die erste Etage vor Bauschmutz geschützt. Foto: Alice Gempfer/Gemeinde Kall

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