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Gemeinde Kall

Urftauenparkplanung vorgestellt

Prof. Jürgen Weidinger stellte der Politik den aktuellen Stand vor – Baubeginn voraussichtlich im Oktober – Land NRW bewilligt Fördermittel in Höhe von rund zwei Millionen Euro für das Jahr 2021

Professor Jürgen Weidinger stellte der Politik den aktuellen Planungsstand des Urftauenparks im Kaller Bauausschuss vor.

Kall – Die Gemeinde Kall hat für das Jahr 2021 insgesamt rund zwei Millionen Euro aus der Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen bewilligt bekommen. Der überwiegende Anteil der Förderung fließt in den Bau des Urftauenparks. Ebenfalls gefördert werden die Neugestaltung der Bahnhofszufahrt sowie – noch aus dem Jahr 2020 – der Planungswettbewerb zum Urftauenpark sowie die begleitende Begrünung im Bahnhofsumfeld. Die Kosten der Gesamtmaßnahmen belaufen sich insgesamt auf rund 3,3 Millionen Euro, die zu 60 Prozent gefördert werden.

Alle diese Fördermaßnahmen sind Teil des 2016 unter Bürgerbeteiligung entstandenen und von der Politik beschlossenen Integrierten Handlungskonzeptes, dessen Projekte im Ortskern rund 15 Millionen Euro kosten. Jedes Jahr aufs Neue muss die Kaller Politik die Projekte für das Folgejahr beschließen und beantragen.

Wie der Urftauenpark, dessen Bau rund 2,9 Millionen Euro kosten wird, nach derzeitigem Planungsstand aussehen soll, wurde jüngst im Bauausschuss von Professor Jürgen Weidinger von der Weidinger Landschaftsarchitekten GmbH aus Berlin vorgestellt. Das Büro hatte mit seinem Entwurf zur Gestaltung des Urftauenparks beim Wettbewerb eine Expertenjury, der auch Vertreter der Ratsfraktionen und der Verwaltung angehörten, überzeugt und will diesen nun umsetzen. Die Baumaßnahme wird sich in zwei Bauabschnitte aufteilen. Die Arbeiten am ersten Abschnitt, der sich vom Hallenbad nach Norden in Richtung Ortskern erstreckt, sollen voraussichtlich im Oktober begonnen und im Juli 2022 abgeschlossen werden.

So sieht der erste Bauabschnitt des Urftauenparks aus, der sich vom Hallenbad (unten) bis nach Norden erstreckt. Hinter dem Hallenbad entstehen ein Spielplatz (gelb) und ein Fitness-Platz (hellbraun).

„Die Urft soll erlebbar gemacht werden“

„Die Urft soll erlebbar gemacht werden. Gleichzeitig soll der Urftauenpark dazu dienen, damit sich ein hundertjähriges Hochwasser nicht im Ort ausbreiten kann“, berichtete Weidinger. Aus diesem Grund werde es im gesamten Bereich zur Urft hin eine leichte Absenkung in Richtung Wasser geben.

Auf dem ehemaligen Freigelände des Hallenbads sind momentan ein Spielplatz sowie ein Fitnessplatz geplant. Bei der Zielgruppe war Weidinger noch ergebnisoffen. Er stellt sich für den Fitnessplatz einen Platz für alle Generationen vor mit je zwei Geräten für Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Auch beim Spielplatz würde er die Geräte gerne mischen, sodass jede junge Altersgruppe etwas zum Spielen findet.

Nördlich vom Hallenbad wird eine Fläche für das Maigeloog entstehen. Weil außerdem am Hallenbad selbst die Parkplätze neu geordnet werden sollen, ist Weidinger auch hier bei der Gestaltung noch ergebnisoffen. Er weiß, dass das Maigeloog genügend Platz bei der Aufstellung des Kaller Maibaums benötigt.

Der zweite Bauabschnitt, mit dessen Bau voraussichtlich erst 2023 begonnen werden kann, erstreckt sich südlich des Hallenbades bis ungefähr zur geplanten Klimaschutzsiedlung. In Höhe der Industriehallen kann sich Weidinger einen Skatepark vorstellen. Außerdem soll dort ein großer Spielplatz entstehen. Auf einer Natursteintreppe kann man unmittelbar an der Urft sitzen. Auch eine Kanzel mit Blick auf die Urft soll dort errichtet werden.

Wasserspielplatz für Kinder

Das Bachbett soll in bestimmten Bereichen so hergestellt und befestigt werden, dass man zu Fuß bis an die Urft gehen kann. Für Kinder ist außerdem ein Wasserspielplatz geplant, beispielsweise mit Pumpen und Wehren, die die Kinder öffnen und schließen können. Die Eltern sollen derweil auf Eifelgestein Platz nehmen und zuschauen. „Diese Spielgeräte müssen sehr robust sein und auch einem Hochwasser standhalten“, erklärt Weidinger. „Spielen am Wasser“ war eine der Vorgaben, die die Gemeinde Kall gemacht hatte bei der Planung des Urftauenparks.

Im gesamten Park sollen außerdem die gleichen Bänke wie auf dem Bahnhofsvorplatz aufgestellt werden. Für Radfahrer soll eine Fahrradbox angeschafft werden, vor dem Hallenbad sind eine Fahrradgarage und Fahrradstellplätze geplant.

Tobias Feld, bei der Gemeinde zuständig für den Städtebau, berichtet kurz über die anderen geförderten Maßnahmen. So kostet die Erneuerung der Bahnhofszufahrt in Richtung Ortskern rund 500.000 Euro. Die komplette Durchführung des Gestaltungswettbewerbs zum Urftauenpark inklusive Bestandsaufnahme und Vermessungen schlug mit 110.000 Euro zu Buche. Und die begleitende Begrünung im Bahnhofsumfeld kostet rund 26.000 Euro.

Apropos Bahnhof: Mit dem Nahverkehr Rheinland steht die Gemeinde im ständigen Austausch bezüglich weiterer Maßnahmen auf dem Bahngelände. „Der Bau des Geschäftshauses Nord, die Erneuerung der Bahnhofszufahrt und die Modernisierungsoffensive der Bahn müssen schließlich genau aufeinander abgestimmt werden“, so Feld.

pp/Agentur ProfiPress

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Bildnachweise

  • Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress
  • Weidinger Landschaftsarchitekten/pp/Agentur ProfiPress