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Gemeinde Kall

Erste Frau im Bauhof ist Pflanzenexpertin

Christina Woelk ist bei der Gemeinde Kall zuständig für die Umsetzung des neuen Grünflächenkonzeptes – Heimische Pflanzen sowie Schutz für Insekten und Vögel

Kall – „Als Frau muss man sich in einer Männerwelt häufig doppelt beweisen“, weiß Christina „Chrissi“ Woelk. Die 32-Jährige arbeitet seit gut einem Jahr bei der Gemeinde Kall und verstärkt seitdem den gemeindlichen Bauhof als erste weibliche Kollegin. Dennoch, ergänzt sie, habe sie es mit ihrem Team gut getroffen: „Ich erfahre auch viel Rückhalt von den Kollegen, was ich vorher so nicht kannte.“ Zudem wisse sie das Vertrauen sehr zu schätzen, dass Bauhofleiter André Kaudel in sie setze.

Als gelernte „Gärtnerin im Zierpflanzenanbau“ hat Woelk in der Kölner Flora gelernt und bringt – auch aufgrund weiterer Stationen im Lebenslauf – eine Menge Knowhow mit, das der Bauhof gerade jetzt gut gebrauchen kann. „Das Grünflächenmanagement der Kommunen befindet sich im Wandel“, berichtet André Kaudel. Zum einen werde heute viel mehr Gewicht auf Nachhaltigkeit gelegt, was auch mit konkreten Auflagen wie etwa zur Verwendung von regionalem Saatgut oder dem Insekten- und Vogelschutz einhergehe. Zum anderen fordere auch der Klimawandel mit Wetterextremen wie etwa Hitzeperioden und Starkregen seinen Tribut: „Darauf müssen wir die Grünflächen abstimmen und entsprechend bepflanzen.“

Bereits 2019 hat der Bauhof ein neues Grünflächenkonzept erstellt, für das Christina Woelk nun federführend zuständig ist. „Dabei wird das Hauptaugenmerk auf heimische Pflanzen sowie insekten- und vogelfreundliche Grünflächengestaltung gelegt“, erklärt die junge Frau. Es gelte, auch Grünflächen im öffentlichen Raum naturnah zu gestalten, was auch „pflegeextensiver“, also mit einem geringeren Pflegeaufwand verbunden sei. Dabei allerdings, so Woelk und Kaudel, gelte es alle Maßnahmen achtsam abzuwägen. Denn gleichzeitig muss die Verkehrssicherheit im Bereich von Straßen, Fuß- und Radwegen jederzeit gewährleistet sein.  

Bei der Umsetzung des Grünflächenkonzeptes arbeitet Christina Woelk eng zusammen mit dem „Baumkontrolleur“ der Gemeinde, Alexander Hoitz. Der Pflanzenexpertin gefällt besonders, dass sie sich in die Ausgestaltung der Vorgaben einbringen und auch eigene kreative Ideen realisieren kann. „Mein Chef lässt mir bei der Umsetzung relativ freie Hand“, sagt sie mit einem Lächeln in Richtung Bauhofleiter Kaudel und ergänzt: „In manche Dinge muss ich mich auch selbst erst einarbeiten, dadurch kann ich mich weiterentwickeln.“ Bevor Woelk Hand anlegt, plant sie die Um- oder Neugestaltung von Grünflächen und Beeten auf dem Papier. „Es ist einfach wunderschön, dann zu beobachten wie sich nach der Pflanzung alles entwickelt.“ Und es ist auch ein ständiger Lernprozess, denn die Expertin zieht daraus Rückschlüsse für künftige Anlagen, merkt sich, welche Pflanzen wo und wie auch im „Praxistest“ am besten geeignet sind.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Foto: Alice Gempfer/Gemeinde Kall
  • Foto: Alice Gempfer/Gemeinde Kall