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Gemeinde Kall

Mit gutem Beispiel voran

Immer mehr Kunden bei der Kaller Tafel – Bürgermeister Hermann-Josef Esser und Rewe-Center Pauly rufen zu Spenden auf - Einzugsgebiet auch aus Nachbarkommunen

Für die Kaller Tafel spendeten Bürgermeister Hermann-Josef Esser (3.v.l.) und Rewe-Center Geschäftsführerin Anna Pauly (4.v.l.) Mehl und Zucker - sehr zur Freude von Karin Osman (l.) und Kirsten Althoff (2.v.l.) von der Tafel.

Kall - „Schon mit einem kleinen Beitrag kann man viel erreichen“, appelliert Bürgermeister Hermann-Josef Esser, die Kaller Tafel zu unterstützen. Dabei geht er mit gutem Beispiel voran: Eine Palette Mehl stiftete Esser jetzt aus eigener Tasche der Kaller Essensausgabe, die Kunden aus nahezu allen Kommunen im südlichen Kreis Euskirchen mit gespendeten Lebensmitteln versorgt. Diesem Beispiel schloss sich Geschäftsführerin Anna Pauly vom gleichnamigen REWE-Center gerne an und steuerte ihrerseits eine Palette Zucker bei. 

Seit März, so berichteten die Vorsitzende Karin Osman sowie Kirsten Althoff von der Tafel bei der Übergabe, sei die Zahl der Menschen, die zur Tafel kommen, stark gestiegen. „Seit Juni darf daher jeder nur noch einmal in der Woche zur Ausgabe kommen“, erläutert Althoff. Die Gründe für die steigende Bedürftigkeit der Menschen seien in diesen krisengeschüttelten Zeiten vielfältig. 

Der Bürgermeister lieferte aktuelle Zahlen: „Allein im September wurden mehr als 1200 Menschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln unterstützt.“ 586 von ihnen sind vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet und machen somit rund die Hälfte der Neukunden aus. 308 der unterstützten Personen, also nur gut ein Viertel, kommen aus dem Kaller Gemeindegebiet.  Aus der Stadt Schleiden kommen 23,7 Prozent, 21,1 Prozent aus Hellenthal, aus Nettersheim 10,3 und aus Dahlem 6 Prozent der Kundinnen und Kunden.   

„Daher würde ich mir wünschen, dass auch Menschen aus anderen Kommunen die Tafel hier mit Spenden unterstützen, so der Kaller Bürgermeister. Ihrerseits mit gutem Beispiel vorangegangen seien diesbezüglich der Hellenthaler Bürgermeister Rudolf Westerburg und ein Allgemeiner Vertreter Michael Huppertz. „Die Hellenthaler Verwaltung hat kurzfristig reagiert und der Tafel im Sommer 5000 Euro für den Kauf von Lebensmitteln zukommen lassen“, so Esser.

Das war möglich, weil vor dem Hintergrund der zahlreichen Kriegsvertriebenen und entgegen der Satzungen der Tafeln bis 1. September eine Sonderregelung gegolten hatte, sodass mit Spendengeldern Lebensmittel zugekauft werden durften. Das ist nun nicht mehr möglich, weshalb die Ehrenamtlichen auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. 

Umso mehr, als aktuell auch die Zulieferungen aus Geschäften wie dem Rewe-Center, die übrige Lebensmittel an die Tafeln abgeben, eher rückläufig sind. Auch hier sind die Gründe vielfältig, unter anderem haben die Lebensmittelhändler aufgrund der aktuellen Lage selbst mit Lieferengpässen zu kämpfen. Hinzukommt: Grundnahrungsmittel wie eben Mehl und Zucker sind lange haltbar. Sie werden also meist vor dem Ablaufdatum verkauft und somit eher selten an die Tafeln abgegeben.

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Bildnachweise

  • Foto: Alice Gempfer/Gemeinde Kall