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Gemeinde Kall

Ministerin Scharrenbach gibt offiziellen Startschuss für den Wiederaufbau

Ministerin Scharrenbach trägt sich nach Überreichung des Förderbescheids ins goldene Buch der Gemeinde Kall ein. Flankiert wird sie von Bürgermeister Hermann-Josef Esser (2. V.r.) und dem Wiederaufbauteam unter der Leitung von Manfred Poth (3. V.r.).

Es ist immer etwas Besonderes, wenn Ina Scharrenbach, Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, zu Besuch in der Gemeinde Kall ist. Und meistens hat sie gute Neuigkeiten im Gepäck. So auch diesmal, denn die Ministerin überreichte der Gemeinde Kall jüngst, exakt ein Jahr nach der verheerenden Flutkatastrophe, den Förderbescheid für den Wiederaufbau. Im März hatte die Gemeinde Kall als erste Kommune im Kreis Euskirchen ihren Wiederaufbauplan beim Ministerium zur Genehmigung eingereicht. Nun gab Ministerin Ina Scharrenbach mit der Übergabe des Bewilligungsbescheides den offiziellen Startschuss für den Wiederaufbau.

Es ist Freitagmittag gegen 12.30 Uhr in Kall und ein bedeutungsschweres Ereignis steht bevor. Ministerin Ina Scharrenbach betritt den Ratssaal der Gemeinde Kall, wo sie von Bürgermeister Hermann-Josef Esser sowie zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Politik und Verwaltung herzlich empfangen wird. Sie ist ein immer gern gesehener Gast in Kall und hat die Gemeinde bereits des Öfteren aufgesucht. Ihr letzter Besuch liegt erst neun Monate zurück und gehörte zu den wenigen, dem kein erfreulicher Anlass zu Grunde lag. Im Oktober des vergangenen Jahres machte sie sich erneut ein Bild vom flutzerstörten Kall. Auch unmittelbar nach der Katastrophe war sie vor Ort, um das Ausmaß der Zerstörung zu begutachten.

Förderbescheide hat die Ministerin hingegen bereits des Öfteren in die Gemeinde Kall gebracht. Auch kurz vor der Flutkatastrophe war sie aus diesem Grund zu Gast in Keldenich und begrüßte die Anwesenden mit einem  vertrauten „Da bin ich wieder“. Als sie damals, als noch niemand ahnte, was sich wenige Tage später auch hier in der Gemeinde Kall ereignen würde, einen weiteren Förderbescheid in Höhe von 2,3 Mio. Euro für Bauprojekte übergab, merkte sie augenzwinkernd an: „Wir haben Sie in den vergangenen Jahren mit rund fünf Millionen Euro unterstützt, so dass ich sagen kann: Die Gemeinde Kall ist uns lieb und teuer.“

Doch der Förderbescheid, den die Heimatministerin heute überreicht, übertrifft alles bisherige. Rund 64,6 Mio. Euro für den Wiederaufbau erhält die Gemeinde Kall, womit alle beantragten Maßnahmen bewilligt wurden.

Bürgermeister Hermann-Josef Esser quittiert den Erhalt des Bewilligungsbescheides für den Wiederaufbau in Höhe von rund 64,6 Mio. Euro.

Seit der Flutkatastrophe arbeitete ein eigens in Leben gerufenes Wiederaufbauteam, bestehend aus Verwaltungsmitarbeitern und Herrn Manfred Poth als Leiter des Teams, an der Erstellung des 121 Projekte umfassenden Wiederaufbauplans. Die Arbeiten des Teams wurden von externen Gutachtern begleitet, sowie vom Lenkungskreis, der sich aus der Verwaltungsspitze, weiteren Verwaltungsmitarbeitern der Gemeinde Kall und jeweils einem Mitglieder aller im Kaller Rat vertretenen Fraktionen zusammensetzt.

„Was ich gerade im Ort gesehen habe, hatte ich nicht erwartet“, sagt Ina Scharrenbach und lobt damit die Fortschritte, die innerhalb eines Jahres vor Ort stattgefunden haben. „Es passt gut, Ihnen an einem Tag wie heute den Förderbescheid übergeben zu dürfen, der Ihnen weitere Perspektiven bietet.“ Allerdings, so die Ministerin weiter, gelte es nun, die einzelnen beantragten Maßnahmen auch tatsächlich umzusetzen, damit das Geld auch tatsächlich fließt.

„Eine Mammutaufgabe“, betont der Leiter des Wiederaufbauteams, Manfred Poth. Er geht von etwa zehn Jahren aus, bis dass der gesamte Wiederaufbau der Infrastruktur abgeschlossen sein wird. „Und der Wiederaufbau der Privathaushalte läuft nochmals gesondert auf anderer Schiene“, gibt er zu bedenken. Poth lobt die gute Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung und dem Ministerium, die sein Team bei der Erstellung und Vorabstimmung des Wiederaufbauplans erfahren habe. „Dank des vorzeitigen Maßnahmebeginns, der den Kommunen eingeräumt wurde, konnten wir auch schon mit den Arbeiten beginnen.“ Auch dankt er dem Rat der Gemeinde Kall, der das Team und dessen Arbeit kontinuierlich unterstützt habe. „Ein einstimmiger Beschluss des Wiederaufbauplans ist das, was man sich wünscht und was Wertschätzung unserer Arbeit ausdrückt“ sagt Poth an die heute anwesenden Vertreterinnen und Vertreter des Rates gerichtet.

Bürgermeister Hermann-Josef Esser schließt sich diesem Dank an. Es sei den Akteuren des Wiederaufbauteams und der Politik zu verdanken, dass der Wiederaufbauplan so frühzeitig eingereicht werden konnte und nun bereits in die Umsetzung gehen kann. „Ich bin fest überzeugt, dass uns der Wiederaufbau auch weiterhin zügig gelingen wird, sagt Esser zuversichtlich.

„Dann sehen wir uns von heute an in zwölf Monaten wieder“ lächelt Heimatministerin Ina Scharrenbach und meint damit, die Fortschritte in Augenschein nehmen zu wollen. Bürgermeister Esser nimmt dieses Angebot gerne an und freut sich auf ein Wiedersehen. „Kall ist immer eine Reise wert“ betont die Ministerin abschließend noch einmal.

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Bildnachweise

  • Michaela Kratz/Gemeinde Kall
  • Michaela Kratz/Gemeinde Kall