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Gemeinde Kall

Lageplanung nachts um 2 Uhr

Winterdienst ist in vollem Betrieb – Einsätze werden punktgenau gesteuert – Mitarbeiter fährt nachts neuralgische Punkte ab

Ausreichend gefüllt sind die Salzlager des Kaller Bauhofs. Hier sind Bauhofleiter André Kaudel (v.l.) mit Christina Woelk und Klaus Heup in der Halle, in der das Schüttgut gelagert wird.

Kall – Wenn morgens früh der Schneepflug vor der eigenen Haustüre vorbeirollt und die Straßen räumt, wurde das bereits Stunden zuvor geplant. Um die Einsätze der Räummannschaft tagesaktuell und punktgenau planen zu können, fährt jeweils ein Bauhofmitarbeiter nachts um zwei Uhr vereinbarte Punkte im gesamten Gemeindegebiet ab und verschafft sich so ein Bild von der Situation vor Ort. „Manchmal wird in den Höhenlagen kräftig geräumt, während wir in den nördlichen Ortschaften nur streuen müssen“, berichtet Bauhofleiter André Kaudel von der Bandbreite des Winterdienstes im Gemeindegebiet. 

Bis zu 250 Tonnen Streugut benötigt der kommunale Bauhof für eine Saison. Um die möglichst kostengünstig einkaufen zu können, hatte Kaudel das Salz für den Winter 2022/23 bereits als Frühbucher im Juli 2022 bestellt. Im Einsatz sind dabei vier große und zwei kleine Räumfahrzeuge, die vom Bauhof selbst bedient werden, eines davon wird jeweils extra für den Winterdienst angemietet. Nötig geworden war dies, als im vergangenen Jahr zwei externe Dienstleister die Verträge gekündigt hatten. Das bedeutet also, dass der Bauhof selbst mittlerweile deutlich mehr in den Winterdienst eingebunden ist als zuvor. Als Fußtruppe sind zudem zwei Bauhof-Kolonnen unterwegs um per Hand zu räumen und zu streuen. Insgesamt sind mit Einsatzbeginn, also in der Regel ab 3 Uhr nachts, zwölf Gemeindebeschäftigte im Einsatz.

Für einen funktionierenden Winterdienst werden Anlieger gebeten, ihre Fahrzeuge außerhalb des Räumbereichs zu parken.

So ist der Winterdienst in Kall also auch in dieser Kälteperiode gesichert. Damit alles reibungslos abläuft, appelliert der Bauhofleiter an alle Anlieger: „Bitte parken Sie ihre Pkw so, dass die Räumfahrzeuge ungehindert passieren können und somit auch die Verkehrssicherheit gewährleistet ist.“ Um Verständnis bittet Bauhofleiter Kaudel dafür, dass es trotz aller Umsicht der Bauhofbeschäftigten unumgänglich ist, den Schnee beim Räumen entlang von Einfahrten zu schieben: „Das lässt sich leider nicht immer vermeiden, da bitten wir um Nachsicht.“

Auch liege es in der Natur der Sache, dass bei Schneefall nicht jede Nebenstraße unmittelbar zur gleichen Zeit geräumt werden kann: „Wir können nicht überall zugleich sein.“ So könne es etwa vorkommen, dass manche Nebenstraßen zeitverzögert geräumt werden. „Oberste Priorität haben Gefällestrecken und Busrouten“, so der Bauhofleiter. 

In der Rückschau können die Experten festhalten: Es gibt längst nicht mehr so viel Schnee wie früher. Kaudel: „Es gab Zeiten, da haben wir für eine Wintersaison bis zu 650 Tonnen Streugut verbraucht, heute sind es rund 250 Tonnen. Die Witterungslage verändert sich.“

Und nicht nur die, wie er mit Bedauern feststellt: Schon bei einer Schneedecke von fünf Zentimetern häuften sich heute die Beschwerden - und nicht selten auch die Beleidigungen: „Früher fielen schon im Dezember 50 Zentimeter Schnee, und die Menschen wussten damit umzugehen. Heute hingegen ziehen einige Menschen erst bei Schneefall ihre Winterreifen auf.“ André Kaudel bittet um Achtsamkeit: „Fahren Sie entsprechend der Witterungslage und mit dem Wissen, dass bei Schneefall nicht schon um 7 Uhr überall geräumt sein kann.“ 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Alice Gempfer/Gemeinde Kall
  • Alice Gempfer/Gemeinde Kall