Kall - Es ist seit vielen Jahren guter Brauch, dass der Löschzugführer des Löschzuges Kall beim letzten Dienstsonntag am Jahresende zum Abschluss-Frühstück einlädt und bei dieser Zusammenkunft den Einsatzkräften für die Arbeit im verflossenen Jahr dankt. Und auch der Leiter der Feuerwehr der Gemeinde Kall, Harald Heinen, und Bürgermeister Hermann-Josef Esser nutzen die Gelegenheit, Rückblick zu halten und mit einem Gläschen Sekt Dank zu sagen.
Weil das Feuerwehrgerätehaus nach der Flut im Juli 2021 für derartige Veranstaltungen nicht mehr genutzt werden kann, findet der Jahresabschluss im Saal der Gaststätte Gier statt. Dort fanden sich jetzt am dritten Adventssonntag rund 50 Mitglieder des Löschzuges ein, um sich von den Kameraden der Küchencrew mit einem Frühstück verwöhnen zu lassen.
Im Verlauf der Veranstaltung hielt Löschzugführer Daniel Rütz einen kurzen Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr, in dem die Aktiven der Wehr mehr als 120 Einsätze bewältigt hätten. Zahlreiche Mitglieder hätten zudem an Lehrgängen und Weiterbildungen teilgenommen und dafür unzählige Stunden ihrer Freizeit geopfert. Dafür gelte es Dank zu sagen.
Dass Aus- und Weiterbildung beim Kaller Löschzug besonders großgeschrieben wird, zeigte die lange Liste der Männer und Frauen, die von Gemeindewehrleiter Harald Heinen die Teilnahmebescheinigungen und Lehrgangszeugnisse überreicht bekamen. Zum Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau wurden Patrick Keller und Jenifer Lang befördert.
Auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser war beeindruckt von den vielen Lehrgängen Seminaren sowie Aus- und Weiterbildungen, an denen die Löschzugmitglieder teilgenommen hätten.
Der Bürgermeister informierte auch zum Stand der Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus am Kreisgarten, nahe dem Friedhof an der Kölner Straße. Die Topografie mache die Planung nicht gerade leicht. Und auch die veranschlagten Kosten von knapp zehn Millionen Mark würden kaum ausreichen. Esser berichtete von der Einbringung des Haushaltsentwurfs 2024 in der letzten Ratssitzung vor Weihnachten. Im gesamten Planungszeitraum bis 2026 sind nach aktuellem Stand rd. 14 Millionen Euro eingeplant.
Gemeindewehrleiter Harald Heinen bedankte sich ausdrücklich beim Löschzugführer Daniel Rütz, der unzählige Stunden damit verbracht habe, die Digitalisierung über das Online-Verwaltungs-System „BosPro“ (Brand- und Organisationsmanagement-System Pro) zu realisieren. Weniger erfreut zeigte sich Heinen über einen Erlass des Innenministers, dass Feuerwehren ab Januar nächsten Jahres nur noch über Meldeempfänger alarmiert werden können, und die Sirenen nicht mehr für die Alarmierung zu Einsätzen genutzt werden dürfen, weil die Bevölkerung die unterschiedlichen Sirenensignale nicht unterscheiden könnten. Gerade bei Alarmierungen für Notfälle, bei denen Menschen in Gefahr seien, hätte er die bisherige Form der zusätzlichen Alarmierung durch Sirenen lieber beibehalten, so Heinen.
Für 25jährige Feuerwehr-Treue wurden der Unterbrandmeister Andy Wilms und der Hauptfeuerwehrmann Rainer Latz ausgezeichnet. Der Innenminister des Landes NRW, Herbert Reul, hatten den beiden aktiven Einsatzkräften das Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Silber verliehen. Bürgermeister Hermann-Josef Esser übereichte Wilms und Latz die Auszeichnung und die dazugehörige Urkunde.
Im Anschluss machten der Wehrleiter und der Bürgermeister auch den Löschgruppen Sistig und Wahlen ihre Aufwartung. (Reiner Züll)