Kall - Im Vorstand des Kaller Karnevalsvereins „Löstige Bröder“ hat es bei der jüngsten Jahreshauptversammlung einen Wechsel im Vorstand gegeben. Der bisherige Vorsitzende Timo Völler hatte sein Amt zur Verfügung gestellt, weil er sich nach einer beruflichen Veränderung nicht mehr imstande sieht, für das Amt des zweiten Vorsitzenden die nötige Zeit aufbringen zu können.
Die Vorsitzende Simone Saßmann bedankte sich mit einem Präsent bei Timo Völler für dessen mehrjährige, engagierte Vorstandsarbeit. Mit dem seit 2020 amtierenden Karnevalsprinzen Bernd Kläß fand der Verein einen neuen Vize-Vorsitzenden, der von der Versammlung einstimmig gewählt wurde.
Die Mitglieder der „Löstige Bröder“ hatten sich im Saal Gier versammelt, um Rückschau auf die letzte Session zu halten und Pläne für die bevorstehende Narrenzeit zu schmieden. Über die von der Corona-Pandemie bestimmte Session 2021/22 gebe es, wie auch im Vorjahr, nicht viel zu berichten, teilte Vereins-Chefin Simone Saßmann mit. Man habe gehofft, in diesem Jahr wenigstens die Sitzungen abhalten zu können.
Weil die Flut im Juli letzten Jahres die Bürgerhalle n Kall zerstört hatte, hätten die Prunk- und Kindersitzung Sitzungen bei den Freunden der „Jecke vom Hahnebömsche“ in deren Schevener Saal stattfinden sollen. Corona habe aber auch diese Pläne durchkreuzt.
So habe der Verein zu Karneval den Kindern der Vereinsmitglieder Tüten mit Süßigkeiten als Kamellen-Ersatz nach Hause gebracht. 100 Corona- und Flutorden seien an Aktivisten des Vereins vergeben worden. Simone Saßmann: „Uns bleibt jetzt nur noch die Hoffnung, dass es nächstes Jahr wieder normal weitergeht“.
Stellvertretend für Kassierer Reiner Müller berichtete Vize-Vorsitzender Timo Völler, dass es während Corona relativ wenige finanzielle Bewegungen geben habe. Obwohl das Vereinsleben quasi zum Erliegen gekommen sei, seien alle 403 Mitglieder bei der Stange geblieben. Vom Angebot an Flutopfer im Verein auf Beitragsfreiheit hätten nur drei Betroffene Gebrauch gemacht.
Die Wahl eines Nachfolgers für den scheidenden Vize-Vorsitzenden geriet zunächst ins Stottern, weil sich keiner fand, um das zu übernehmen. Nach etwas Bedenkzeit erklärte Bernd Kläß seine Bereitschaft und wurde einstimmig gewählt.
Schwieriger wurde es bei der Besetzung Zugleiter-Postens, der schon bei der letzten Mitgliederversammlung erfolglos geblieben war. „Ohne Zugleiter kein Zug“, mahnte die Vorsitzende. Es entstand der Plan, dass Amt auf drei Personen aufzuteilen, so dass sich Personen die Anmeldeformalien, die Planung des Zuges und die Organisation der Zug-Durchführung zu teilen. Der Vorstand will diesen Plan nun weiter verfolgen, damit es nach zweijähriger Pause wieder einen bunten Zug in Kall gibt.
In ihrem Ausblick auf die kommende Session mit dem Motto „Wir sin widder do“ berichtete Simone Saßmann, dass diese sehr kurz und am 22. Februar schon Aschermittwoch sei. Deshalb finde am Samstag, 14. Januar, zuerst die Kindersitzung, und eine Woche später, am 21. Januar die große Kostüm- und Proklamationssitzung statt, zu der am Sonntag, 8. Januar der Kartenvorverkauf in der Gaststätte Gier stattfindet. .
Weil noch nicht absehbar ist, ob die Bürgerhalle in bis zu diesem Zeitpunkt wieder nutzbar ist, stehe der Saal in Scheven wieder zur Verfügung. Die Eröffnung des Standquartieres im Saal Gier sei für den Samstag, 29. Januar geplant, der Sturm auf das Kaller Rathaus am Weiberdonnerstag, 16. Februar, um 11.11 Uhr, und der Zug am Karnevalssonntag, 19. Februar. Die Bye-Bye-Party im Saal Gier starte am Dienstag, 21. Februar.
Das Familienfest für die Mitglieder des Vereins starte am Samstag, 11. Juni, auf dem Sportplatz in Golbach. In diesem Zusammenhang erwähnte Simone Saßmann, dass die gegenseitige Hilfe der Vereine wieder belebt worden sei. Der Karnevalsverein habe das Maigeloog am Maifeuer unterstützt. Beim Sommerfest in Golbach unterstütze die Feuerwehr den Karnevalsverein, die bei ihrem Florianfest am 18. Juni in Keldenich auf die Hilfe der Karnevalisten setzten könnten.
Im August, so Saßmann, sind die „Löstige Bröder“ Gastgeber bei der Regionalversammlung der Ringgemeinschaft „Altkreis Schleiden“. Auch an der Gestaltung des geplanten Heimatmuseums in der Gaststätte Gier wollen sich die Karnevalisten einbringen. Unter anderem sollen dort die ersten Uniformen der vor fast 60 Jahren gegründeten Kallbachmücken ausgestellt werden. Ebenso das Möhnen-Kostüm der letzes Jahr verstorbenen Kaller Karnevals-Ikone Fine Hermanns.
Reiner Züll