Kall-Urft - Rund 130 Gäste aus ganz Deutschland kamen in der vergangenen Woche zum Marte Meo Fachtag mit Maria Aarts ins Hermann-Josef-Haus nach Urft. Es war bereits die 3. Auflage des Fachtages mit der Begründerin der Marte Meo Therapie - Beim letzten Fachtag im April 2019 war das Hermann-Josef-Haus Urft von Maria Aarts zum Internationalen Marte Meo Kompetenzzentrum ernannt worden.
Bereits seit über 17 Jahren wird die Marte Meo Methode im Hermann-Josef-Haus Urft in der alltäglichen Arbeit mit den 220 Kindern, Jugendlichen und Familien umgesetzt. Marte Meo ist hier eine gelebte Methode, die von unseren 70 Praktikern, 22 TherapeutInnen, 3 KollegentrainerInnen, einem Supervisor und einer lizensierten Supervisorin realisiert wird.
Seit 2005 arbeitet das Hermann-Josef-Haus Urft mit Maria Aarts, der Begründerin der Marte Meo Methode, zusammen. Nachdem die Einrichtung im Jahr 2019 als Internationales Marte Meo Kompetenzzentrum zertifiziert wurde, fand unter dem Titel „Marte Meo – in Kontakt sein mit mir und anderen“ nun der dritte Fachtag mit Maria Aarts statt.
Nach einer allgemeinen Einführung in die Marte Meo Methode in Verbindung mit Bildern aus der stationären Jugendhilfeeinrichtung in Urft, stand zunächst die Anwendung der Methode in der Arbeit mit Eltern im Fokus. Die videobasierte Methode ermöglicht es, den Blick der Eltern auf die Entwicklungsunterstützung des Kindes zu richten. Dies präsentierte Maria Aarts anhand einiger Beispiele aus dem Arbeitsalltag im Hermann-Josef-Haus.
Der Schwerpunkt bei Marte Meo ist, die Interaktion zwischen Menschen zu verbessern. Gelingt dies, so Maria Aarts, so verbessert man das ganze Leben.
Gerade in der Coronazeit waren die Kontaktmöglichkeiten und der Austausch zwischen Menschen sehr eingeschränkt. Die Mimik des anderen zu erkennen und lesen zu lernen war durch das Tragen der Masken erschwert. Andere Menschen kennen zu lernen, sich zu verständigen, sich einfühlen zu lernen in den anderen und sich mit ihm verbunden zu fühlen gestaltete sich schwierig. Unter Anwendung der Marte Meo Methode kann man vor allem die Entwicklung dieser Fähigkeiten konkret unterstützen.
Videosequenzen aus dem Alltag
Am Nachmittag gab Maria Aarts Einblicke in Reviews, die im Hermann-Josef-Haus Urft mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt wurden. Ein Review ist eine besondere Technik der Informationsvermittlung über Bilder. Es wird gezeigt, wie Kinder und Jugendliche mit Hilfe der Marte Meo Methode einen besseren Zugang zu sich und ihren Stärken finden und ein passendes Bild von sich entwickeln können. Darüber wird es ihnen möglich, selbstbewusst den Kontakt zu anderen zu gestalten.
Seit der Ernennung zum Internationalen Marte Meo Kompetenzzentrum vor 4 Jahren wurden im Hermann-Josef-Haus insbesondere die Reviews mit Kindern und Jugendlichen weiterentwickelt. Dabei bekommen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich selbst zu sehen, eigene Ressourcen bewusster zu erkennen, selbstbewusster den Kontakt mit Gleichaltrigen zu gestalten und dadurch ein realistisches positives Bild von sich selbst zu entwickeln.
„Durch diese Projekte mit den Jugendlichen im handwerklichen Bereich konnte z.B. beim Audit für die Arbeitsprojekte anhand von Videosequenzen anschaulich gemacht werden, wie sie innerhalb unserer Einrichtung auf ihr Berufsleben vorbereitet werden“, erklärt Susanne Beckschwarte, Direktorin des Hermann-Josef-Hauses Urft.
Zum Abschluss des diesjährigen Fachtages führte Maria Aarts eine Live-Supervision mit einem Team des Hermann-Josef-Hauses Urft durch. Ausgehend von einer Fragestellung der pädagogischen Fachkräfte gab sie anhand von Videomaterial Impulse zu Möglichkeiten der Entwicklungsunterstützung eines Kindes bzw. Jugendlichen.
Für die Gäste des Fachtages im Hermann-Josef-Haus war es wie immer eine Freude, Maria Aarts mit ihrer Leichtigkeit, Freude und Energie live erleben zu dürfen.
