Kall. Sie stach nicht nur durch ihr leuchtend rotes Kleid auf der Bühne hervor, sondern auch durch ihren professionellen Gesang. Edith Dederichs, Frontfrau der Band „Die Old Timer“ zog am Sonntag bei einem Benefiz-Konzert zugunsten der Flutopfer-Hilfe der Hilfsgruppe Eifel auf dem Areal des Möbelhauses Brucker alle Register ihres Könnens. Sie hatte mit Bandkollege Ralf Pütz die Idee gehabt, das Flutopfer-Projekt der Hilfsgruppe Eifel zu unterstützen. Dabei waren sie bei den anderen Bandkollegen und bei befreundeten Musikern auf große Zustimmung gestoßen.
Und so standen am Sonntagnachmittag neben der Band „Die Old Timer“ (Die alte Zeit) das Duo Pia Fridhill & Jens Hoffmann sowie der Songwriter Georg Kaiser auf der Bühne, vor der sich bei schönem Spätsommerwetter etwa 300 Zuhörer eingefunden hatten. Auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser weilte unter den Besuchern. Der Eintritt zum Konzert war frei, es wurde am Eingang lediglich um Spenden für die Flutopfer-Hilfe gebeten.
Es sei schön, nach langer Corona-Pause endlich wieder auf der Bühne zu stehen, freute sich Band-Frontfrau Edith Dederichs: „Mit unserer Musik wollen wir heute den Menschen, die von der Flut schwer getroffen worden sind, ein wenig Abwechslung und Freude schenken“. Sie bedankte sich bei der Familie Brucker, die den Platz spontan bereit gestellt habe. Ebenso bei der Firma Ahrkustik aus Schuld an der Ahr. Obwohl die Firma in diesem Ort selbst schwer von der Flut getroffen sei, habe sich in den Dienst der guten Sache gestellt, lobte auch Ralf Heistert von der Hilfsgruppe Eifel die Unterstützung aus dem von der Flut geschundenen Ahr-Ort.
Der Erlös dieses Konzertes, so Edith Dederichs, diene „einem nützlichen und wichtigen Zweck“. Viele Menschen im nahen Umfeld hätten durch die Flut im Juli ihr Hab und Gut verloren, einige sogar ihr Leben. Man erlebe derzeit eine „große Not direkt vor der eigenen Haustür“. Das Hochwasser habe aber auch deutlich gemacht, dass das traute Heim heute nicht mehr immer sicher sei.
Mit ihren Band-Kollegen präsentierte die Sängerin deutsche Schlager aus den 50er bis 80er Jahren, Latin Jazz und natürlich auch Mundart-Lieder. Da fehlten auch die Kölsch-Hits „Bei Toni an der Ihsbud“ oder „Dat es Heimat“ nicht.
„Elch-Pop“ aus Schweden sowie Soul, Pop, Jazz und Folk gab das Duo Pia Fridhill & Jens Hoffmann zum Besten. Die gebürtige Schwedin schreibt mit ihrem Partner Jens Hoffmann ihre Songtexte selbst. Sie erzählen persönlich, ergreifende und oftmals lustige Geschichten, wovon sich das Publikum am Sonntag überzeugen konnte.
Der Eifeler Songwriter und Gitarrist Georg Kaiser unterhielt die Zuhörer mit Irish & Scottish Folk, mit gefühlvollen Balladen und fetzigen Stücken zum Mitsingen. Aber auch die Kölner Fan-Hymne „Mir ston zo Dir, FC Kölle….“ Hatte Kaiser bestens drauf. Der Sänger zählt heute zu den gefragten Solokünstlern der Folkszene. Er hat über 200 eigene Stücke selbst geschrieben.
Das Konzert endete mit einem furiosen Finale und der Abba-Hommage „Thank you for the music“, bei der alle Akteure gemeinsam musizierten und vor allem die beiden Sängerinnen Pia Fridhill und Edith Dederichs einen glanzvollen Schlusspunkt setzten.
Ralf Heistert von der Hilfsgruppe Eifel bedankte sich bei der Band „Die Old Timer“ für das Veranstalten des Konzertes und bei den anderen Akteuren für deren Mitwirken. Die Damen bekamen Blumen geschenkt, die Herren Zollstöcke aus einer Sonder-Edition, die eine Firma aus Ostwestfalen eigens für die Flutopfer-Hilfe der Hilfsgruppe Eifel produziert hatte. Aktuell hat die Hilfsgruppe Eifel bereits 208.000 Euro Soforthilfe an Familien ausgezahlt, die bei der Flut ihr Hab und Gut verloren haben. (Reiner Züll)