Kall – Rückblick auf die verflossene Session hielt der Kaller Karnevalsverein „Löstige Bröder“ im Saal Gier. Neben dem Rückblick stand auch die Neuwahl des Vorstandes auf der Tagesordnung. Während Vorsitzende Simone Saßmann und deren Stellvertreter Bernd Kläß wiedergewählt wurden, mussten die Ämter des Kassierers und der Schriftführung neu gewählt werden, nachdem sich Jutta Söns (Schriftführerin) und Reiner Müller (Kassierer) nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatten. Beide hatten ihre Ämter über viele Jahre engagiert ausgeübt.
Während die Wahl von Christoph Diefenthal zum neuen Schriftführer schnell über die Bühne ging, erwies sich die Neubesetzung des Kassierer-Amtes schwieriger. Aus der Versammlung heraus gab keine Meldungen für eine Übernahme des Amtes. „Dann versuche ich es bei meinem Telefonjoker“, kündigte Simone Saßmann an und verließ den Saal zum Telefonieren.
Mit Erfolg, wie ich schnell herausstellte. Sie kam mit der erlösenden Nachricht zurück, dass der amtierende Sitzungspräsident Patrick Züll das Kassierer-Amt übernehmen werde. Züll, der wegen einer Erkrankung nicht an der Versammlung teilnehmen konnte, wurde einstimmig gewählt. Wiedergewählt wurde auch der dreiköpfige Beirat mit Jasmin Johanns, Lara Blatt und Rico Spilles.
Prinzenführer für das große Prinzenpaar ist künftig Ex-Prinz Michael Schulz, die Betreuung des Kinderprinzenpaar übernehmen Yvonne Kläß und Bianca Sträußl. Koordinator für die Rotröcke bleibt für ein weiteres Jahr Dirk Metz.
Mit 420 Mitgliedern ist der Karnevalsverein einer der größten Vereine in der Gemeinde Kall. Wie Schriftführerin Jutta Söns in ihrem Rückblick auf die verflossene Session berichtete, muss der Verein seit zwei Jahren auf die Nutzung der Bürgerhalle in Kall verzichten, die sich nach der Flut im Juni 2021 noch immer im Wiederaufbau befindet. Deshalb hätten die Sitzungen im Dorfsaal in Scheven stattgefunden, und sie seien gut besucht gewesen.
Die Session über hätten die Löstige Bröder mit Jugendprinzessin und Dreigestirn an vielen Veranstaltungen teilgenommen. Leider sei der Ausklang des Zuges am Karnevalssonntag auf dem Gelände der alten Post nicht zur Zufriedenheit des Vereins ausgefallen. Im Namen des Vorstandes bedankte sich Jutta Söns bei Jugendprinzessin Larissa Mertens und deren Eltern. Den gleichen Dank zollte Söns dem Dreigestirn mit Prinz Michael (Schulz), Bauer Uwe (Walber) und Jungfrau Markus (Walker), die mit einer Spendenaktion für die Kaller Hilfsgruppe Eifel für Furore gesorgt hätten.
Weniger gute Nachrichten hatte Kassierer Reiner Müller zu verkünden. Zwar habe der Verein in der Session einen Gewinn in Höhe von 22,37 Euro gemacht, beim Sommerfest und bei der Kindersitzung habe man aber drauflegen müssen. Lediglich bei der großen Sitzung habe man ein geringes Plus verzeichnen können. Ein Minus von rund 3000 Euro habe der schlecht besuchte Zugausklang verursacht. Sollte die Bürgerhalle im nächsten Jahr noch immer nicht nutzbar sein, solle man auf einen Zugausklang verzichten.
Ein gutes Ergebnis habe die Haussammlung für den Karnevalszug erbracht. 8242,00 Euro habe die Kaller Bevölkerung dafür gespendet. Müller dankte den Sammel-Teams für ihren Einsatz und der Kaller Bevölkerung für ihre Spendenbereitschaft.
Wie Simone Saßmann berichtete, sei die Sammelaktion von Betrügern gestört worden, die sich als Mitglieder des Karnevalsvereins ausgegeben und Spenden gesammelt hätten. Eine Anzeige bei der Polizei habe nichts gebracht, das Verfahren sei inzwischen eingestellt worden. Jetzt müsse man überlegen, wie man im nächsten Jahr solche Betrügereien verhindern kann.
Wie Vorsitzende Simone Saßmann erfahren hat, sei die Schlüsselübergabe für die renovierte Bürgerhalle an den Bürgerverein für den 15. Januar 2025 vorgesehen. Für die Sitzung der Löstige Bröder, die am 18. Januar stattfinde, sei das aber zu spät. Man habe deshalb den Saal in Scheven für die Sitzungen wieder vorreserviert.
Im nächsten Jahr werden die “Löstige Bröder“ elf Mal elf Jahre alt, und die Herrengarde „Federwölkchen“ kann dann auf ihr 33-jähriges Bestehen zurückblicken. Eine große Feier werde es aber nur geben, wenn die Bürgerhalle wieder genutzt werden könne. Gleiches gelte auch für den Zugausklang, so Simone Saßmann: „Wir können nicht wieder 3000 Euro Miese machen“.
Für die bevorstehende Session hatte die Vorsitzende eine gute und eine schlechte Nachricht: Das Kinderprinzenpaar stehe bereits fest, aber leider habe das große Prinzenpaar vor kurzem seine Zusage zurückgezogen. Saßmann: „Meldungen für das Tollitäten-Amt nehmen wir gern entgegen“. Die Proklamationssitzung findet am Samstag, 18. Januar, und die Kindersitzung ein Woche später am 25. Januar, statt. Das Motto soll lauten „Jeck sin, lache – Freude mache“.
In der Geschäftsstelle des Vereins werden Utensilien des Vereins und die Kostüme der Garden aufbewahrt. Wie Vorsitzende Simone Saßmann bei er Versammlung mitteilte, sucht der Verein dafür jetzt gut erhaltene Schränke und Regale.
(Reiner Züll)