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Gemeinde Kall

Tiefe Erdlöcher münden in Stollen

Im Kaller Gemeindegebiet wurde früher Bleierz abgebaut. Immer wieder tauchen Bergschäden auf wie jetzt ein tiefes Loch im Wald zwischen Urft und Wahlen.

Der Revierförster hatte im Wald zwischen Urft und Wahlen ein tiefes Loch entdeckt und das Ordnungsamt informiert.

Kall – Rund zehn Meter tief, so schätzten die Experten im Dezernat Nachbergbau der Bezirksregierung Arnsberg bei einem Ortstermin, sei das Loch tief, das ein Revierförster im Wald zwischen Urft zwischen Urft und Wahlen entdeckt hatte. Pascal Dreßen vom Kaller Ordnungsamt berichtet: „Der Förster hatte uns informiert. Wir haben uns daraufhin unverzüglich persönlich ein Bild gemacht und die Gefahrenstelle gesichert.“ Und tatsächlich: Knapp einen Meter breit und „so tief, dass man den Boden nicht sehen konnte“ sei das Loch gewesen. 

Anschließend sei dann, wie in derartigen Fällen üblich, die für Bergschäden zuständige Bezirksregierung informiert worden. Deren Mitarbeiter bestätigten einen Bergschaden, möglicherweise war ein alter Stollen eigesackt oder nicht richtig verfüllt worden. Nach Sichtung der Gefahrenstelle beauftragten sie die Kaller Firma Bloeskin Baukonzepte mit der Verfüllung des Lochs. 

Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg identifizierten das Loch als Bergschaden und ließen es verfüllen.

Zwar seien derartige Bergschäden im Kaller Gemeindegebiet mit seiner Bergbau-Vergangenheit nicht ungewöhnlich, erläutert Dreßen, dennoch sei große Vorsicht geboten: „Es besteht immer die Gefahr, dass da mal jemand reinfällt, womöglich alleine, und im Loch gibt es keinen Handyempfang.“ Vor allem Kinder, so Dreßen, sollten grundsätzlich keine Pingen, also die trichterförmigen Kuhlen im Wald, betreten oder darin spielen. „Es kann immer sein, dass sich darunter Schächte befinden und plötzlich die Erde nachgibt.“ Häufig würden die Pingen für Bombentrichter aus dem Zweiten Weltkrieg gehalten und die Gefahr daher unterschätzt. 

Pingen wie diese sollten nicht betreten werden, da sich darunter Stollen befinden könnten.

Dass derartige Bergschäden in Kall Geschichte haben, zeigt auch ein Bericht im Kölner Stadt-Anzeiger vom 20. Januar 2005: „Nur etwa 100 Meter von der Wohnbebauung und nur 15 Meter von einer Holzhütte entfernt, die sich die Kinder gebaut haben, hat sich die Erde aufgetan: Nahe des Eifelvereins-Wanderweges von Kall nach Sötenich klafft seit ein paar Tagen im steilen Hang oberhalb des Hüttengrabens ein unendlich tiefes Loch von etwa einem Meter Durchmesser im Waldboden. Die Gemeinde Kall hat den Bereich sofort abgesperrt und das Loch mit Balken und Brettern abgedeckt.“ In diesem Bericht des Redakteurs Reiner Züll wird auch erwähnt, dass an gleicher Stelle bereits 1990 ein ähnlicher Bergschaden aufgetreten und verfüllt worden sei. 

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Pascal Dreßen / Gemeinde Kall
  • Alice Gempfer / Gemeinde Kall
  • Alice Gempfer / Gemeinde Kall