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Gemeinde Kall

Inklusion als Herzensanliegen

Der gemeindliche Bauhof kooperiert mit LVR und NEW-Werkstätten. Aktuelle Projekte in Anstois.

Eine Naturschutzhecke und Blühpflanzen schufen (v.r.) Baumkontrolleur Alexander Hoitz, Praktikantin Fabienne Gerhardus und BiAP-Mitarbeiter Eldar Bredthauer in Anstois.

Kall – „Ich arbeite sehr gerne hier“, sagt Fabienne Gerhardus über ihr Praktikum im Kaller Bauhof und ergänzt: „Es macht einfach Spaß, ist sehr abwechslungsreich und wird nie langweilig. Wir pflanzen zum Beispiel Blumen und Zwiebeln, kontrollieren Bäume und bauen Zäune.“ Die 17-jährige Schülerin, die in der Kaller Jugendhilfeeinrichtung „Haus Waltrud“ lebt, besucht die Astrid-Lindgren-Schule und möchte später einmal Garten- und Landschaftsbau lernen. Daher freut sie sich auch besonders, dass sie das Praktikum nach den Osterferien für drei Monate fortsetzen kann, in denen sie neben der Schule zwei Tage in der Woche mit dem Bauhofteam im Einsatz ist. Auch, weil es menschlich passt: „Die Kolleg/innen sind sehr nett und die Stimmung ist mega“, sagt Fabienne Gerhardus. 

Auch die jüngsten Arbeiten am Mühlenweg in Anstois, an denen die junge Frau beteiligt war, sind ein Teamprojekt. „Vergangenen Oktober hatten wir beim Naturpark Nordeifel einen Antrag gestellt – es waren noch LVR-Mittel für Pflanzaktionen verfügbar“, berichtet Bauhofleiter André Kaudel. Die Gemeinde Kall erhielt den Zuschlag für eine 3.000-Euro-Förderung, um in Anstois eine Naturschutzhecke anzulegen. Das Pflanzkonzept erstellte Bauhofmitarbeiterin Christina Woelk, es entstand eine Hecke aus Mischgehölzen mit Solitärbäumen und blühender Unterpflanzung, zudem wurde zum Schutz der Pflanzen ein Pfosten-Riegel-Zaun gesetzt. „Anstois bot sich an, da sich dort bereits eine Naturschutzfläche für den Vogelschutz befindet“, berichtet Kaudel. Sein Stellvertreter Florian Marx ergänzt: „Zudem mussten wir in Anstois mehrere Flutgräben sanieren, was den Pflanzen geschadet hat.“ Und, so Kaudel: „In dem Bereich dort beginnt ein Wirtschaftsweg, der viel von Wanderern frequentiert wird – es ist also auch ein touristisches Eingangstor.“ 

Bauhofleiter André Kaudel und sein Stellvertreter Florian Marx inspizieren das alte Wartehäuschen am Mühlenweg, das wie auch das Wegekreuz saniert werden soll.

Der stellvertretende Bauhofleiter Florian Marx hat die Arbeiten vor Ort eng begleitet, die neben Fabienne Gerhardus vom Kaller Baumkontrolleur Alexander Hoitz sowie Eldar Bredthauer ausgeführt wurden. Letztgenannter ist beschäftigt in den NEW-Werkstätten und unterstützt den Bauhof unbefristet im Rahmen eines so genannten betriebsintegrierten Arbeitsplatzes (BiAP), wie Florian Marx erläutert. Zuvor hatte Roland Manstein eine solche Stelle inne, mittlerweile wurde er mit LVR-Förderung in ein festes Arbeitsverhältnis direkt bei der Gemeinde Kall übernommen. „Integration und Inklusion sind uns ein Herzensanliegen“, so Bauhofleiter Kaudel, „daran beteiligen sich alle hier, die jungen Menschen erfahren im Arbeitsalltag viel Unterstützung.“ 

Die Gemeinde Kall, ergänzt er, kooperiere seit 2019 mit den NEW-Werkstätten, auch der Bürgermeister habe das Anliegen sofort unterstützt. Hermann-Josef Esser bestätigt: „Ja, ich bin sehr froh über das Engagement des Bauhofs in diesem Bereich. Abgesehen davon, dass Inklusion auch mir ein wichtiges Anliegen ist, haben wir als öffentlicher Arbeitgeber zudem eine besondere Vorbildfunktion.“ Auch in der Verwaltung, so Esser, würden immer wieder Mitarbeiter/innen in Kooperation mit dem LVR eingesetzt. 

Übrigens, in Anstois geht es schon weiter: Nach Abschluss Bepflanzungen warten in unmittelbarer Nähe weitere Arbeiten auf den Bauhof: „Auf Wunsch aus der Bürgerschaft werden wir nun das alte Bushäuschen und das Wegekreuz mit Schaukasten am Mühlenweg sanieren“, so André Kaudel. 

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Bildnachweise

  • Alice Gempfer / Gemeinde Kall
  • Alice Gempfer / Gemeinde Kall