Schnelle Abhilfe bei ausgefallener Straßenbeleuchtung
Wenn in einem Straßenabschnitt die Beleuchtung ausfällt, hat dies - insbesondere in der dunklen Jahreszeit - unmittelbare Auswirkungen auf die Anwohner. Nicht nur lässt das fehlende Licht Straßenzüge schnell zu Angsträumen werden. Auch dem Einbruchschutz stehen dunkle Zuwege und Eingangsbereiche entgegen. „Damit im Falle einer defekten Straßenbeleuchtung schnell reagiert und Abhilfe geschaffen werden kann, kooperiert die Gemeinde Kall mit der e-regio“, berichtet Günter Margraff von der Bauabteilung der Gemeindeverwaltung.
Der Euskirchener Energieanbieter bietet über seine Homepage einen 24-Stunden-Stördienst. „Um eine defekte Straßenbeleuchtung zu melden, steht unser telefonischer Kundendienst von 8 bis 18 Uhr gerne unter Tel. 02251-708-708 zur Verfügung“, so die e-regio GmbH & Ko.KG. Noch einfacher sei es jedoch, einzelne defekte Straßenleuchten rund um die Uhr online zu melden. Über den Link www.e-regio.de/kontakt/stoerung-melden/ (Öffnet in einem neuen Tab) gelangt man auf die entsprechende Seite, auf der sich dann der Link „defekte Straßenbeleuchtung online melden“ findet. „Dort wird man Sie nach dem Standort und der beobachteten Schadensart befragen“, so Margraff. Der Energieversorger sagt zu, die Schadensmeldung unverzüglich aufzunehmen und möglichst zeitnah die gemeldete Störung zu beheben.
200 Schoko-Nikoläuse für Kindergärten
Kall - Überraschung des Vereins zur Erhaltung der Gaststätte Gier für die drei Kindergärten im Kaller Ortskern: Die Vorstandsmitglieder Peter Berbuir und Reiner Züll überbrachten rund 200 Schokoladen-Nikoläuse an das Familienzentrum „Kindergarten Grünschnabel“, an den Kindergarten „Kallbachfrösche“ und an den integrativen Kindergarten „St. Nikolaus“.
Die Aktion hatte den Hintergrund, dass der alljährliche Weihnachtsmarkt im Gasthaus Gier in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte. Bei den bisherigen Märkten war stets der Nikolaus anwesend gewesen, um die Kinder mit süßen Sachen zu beschenken. Damit die Kaller Kinder dennoch nicht auf kleine Geschenke verzichten müssen, entschied sich der Verein, den Kindergartenkindern die Schoko-Nikoläuse in die Kitas hinzubringen.
Mit Abstand und Maske übergaben die Vorstandsmitglieder die Nikoläuse an die Kita-Mitarbeiterinnen, die die süßen Gaben anschließend an die Kinder weitergaben.
Besonders im integrativen Kindergarten St. Nikolaus war man enttäuscht gewesen, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht stattfinden konnte. Seit Bestehen des Gier-Weihnachtsmarktes hatten die Kinder dieser Kita stets das Schmücken des Weihnachtsbaumes im Saal Gier übernommen und dafür eigenen Schmuck hergestellt. Bei der Übergabe der Nikoläuse zeigte sich Kita-Leiterin Heidi Zander zuversichtlich, dass die Kinder den Baum im nächsten Jahr wieder schmücken können.
pp/Agentur ProfiPress
Wechsel im Bereich Integration
Paul Neufeld ist neuer Integrationsbeauftragter der Gemeinde Kall – Vorgängerin Alice Gempfer jetzt zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kall – Bei der Gemeinde Kall hat es Zuständigkeitswechsel im Bereich Integration gegeben: Paul Neufeld wird neuer Integrationsbeauftragter. Er folgt damit auf Alice Gempfer, die Teamleiterin Irene Emons künftig als Stellvertreterin unterstützt und als ausgebildete Redakteurin nun im Rathaus für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
„Wir passen innerhalb der Verwaltung immer wieder Abläufe und Aufgaben an und sind uns sicher, dass wir die besonderen Kompetenzen von Paul Neufeld und Alice Gempfer in dieser neuen Konstellation aktuell und zukunftsorientiert nutzen werden“, meinte Michael Heller, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. „Angesichts der Situation in allen Regionen Europas und den kriegerischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt, sind wir davon überzeugt, dass sich an der Flüchtlingssituation so schnell nichts ändern wird und es sich um eine Daueraufgabe handelt, die wir nicht vernachlässigen werden“, so Heller weiter.
Gleichzeitig lobte Heller die gemeinsame und vorbildliche Arbeit, die Alice Gempfer seit Anfang 2016 und Paul Neufeld seit Herbst 2017 im Bereich Integration und Flüchtlingsarbeit leisten: „Ihre Erfolge wirken nachhaltig. Die Geflüchteten in Kall integrieren sich hier, lernen die Sprache, haben eigene Wohnungen und üben Berufe aus, agieren also völlig selbstständig.“ Mittlerweile fungieren Zugewanderte selbst als Integrationshelfer für Neuankömmlinge.
Die Gemeinde Kall sei besonders durch das Haus der Begegnung, für das Alice Gempfer weiterhin zuständig bleiben wird, erste Anlaufstelle und Begegnungsstätte für Geflüchtete aus dem gesamten Südkreis geworden. Dort bieten unter anderem Partner wie das Deutsche Rote Kreuz, der Jugendmigrationsdienst oder der Verein Wirkstatt Beratungen und besondere Angebote an. Zusätzlich werden – zumindest wenn die Corona-Pandemie es zulässt – Präventions- und Informationsveranstaltungen für Zugewanderte, Ehrenamtliche und Fachkräfte angeboten sowie monatliche Ehrenamtstreffen veranstaltet. „Das Engagement der ehrenamtlichen Helfer und der katholischen Pfarrgemeinden war zu jeder Zeit eine große und wertvolle Unterstützung. Es ist schön, dass auch der unermüdliche Einsatz der Ehrenamtler trotz der enormen Herausforderungen und Belastungen weiterhin Bestand hat“, betont Michael Heller.
Paul Neufeld gab dieses Lob an die Verwaltung und die Politik weiter: „Durch die positive Grundeinstellung in Kall fühlen sich die Menschen hier aufgenommen.“ Neufeld ist studierter Geograf und hat seine Abschlussarbeit zum Thema „Integrationsperspektiven von Geflüchteten in der kommunalen Flüchtlingsarbeit“ am Beispiel der Gemeinde Blankenheim verfasst, wo er vor seiner Arbeit in Kall bereits als Integrationsbeauftragter tätig gewesen war.
„Wir alle gemeinsam – Verwaltung, Politik und das Ehrenamt – haben in den vergangenen Jahren hier in Kall gute und verlässliche Strukturen für die Integrationsarbeit aufgebaut. Paul Neufeld ist seit 2017 eng in die praktische Umsetzung hier im Rathaus eingebunden. Unter anderem für die Zugewanderten, korrespondierenden Behörden und die Netzwerkwerkpartner ist er ein wichtiger Ansprechpartner. Das Thema Integration ist bei ihm in den allerbesten Händen“, so Alice Gempfer
Die Gemeinde Kall kooperiert bei der Integrationsarbeit neben der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe mit der Integrationsagentur des Deutschen Roten Kreuzes, die dienstags und donnerstags im Haus der Begegnung eine offene Sprechstunde anbietet. Hinzu kommen Beratungsangebote des Jugendmigrationsdienstes Euskirchen im Haus der Begegnung sowie beim Caritasverband für die Region Eifel.
„Die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe“, so Bürgermeister Hermann-Josef Esser, „spielt dabei eine ganz besondere Rolle.“ Er bedaure es sehr, dass die jährliche Weihnachtsfeier mit den Ehrenamtlichen in der Gaststätte Gier 2020 pandemiebedingt hatte ausfallen müssen, freue sich aber schon auf ein Wiedersehen im neuen Jahr.
Momentan leben 203 Geflüchtete aus 23 Ländern im Kaller Gemeindegebiet. Ein Großteil (86) stammt aus Syrien. Es folgen Menschen aus dem Irak (26) und Afghanistan (20). Etwa zwei Drittel der Geflüchteten sind zwischen 18 und 55 Jahre alt. Durch die Auflösung der Zentralen Unterbringungseinrichtung an der Messerschmittstraße ist die Gemeinde wieder zur Aufnahme von Asylbewerbern verpflichtet.
pp/Agentur ProfiPress
Land fördert das „Herz von Kall“
Ministerin Ina Scharrenbach übergab Bescheid in Höhe von 194.000 Euro an Gaststätten-Verein – Neuer Dachstuhl dringend nötig – Heimatmuseum im Obergeschoss geplant
Kall – Die Gaststätte Gier ist momentan wie jeder Gastronomiebetrieb wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Doch Anfang Dezember war sie aus gutem Grund für rund zwei Stunden für eine geschlossene Gesellschaft geöffnet. Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, war nach Kall gekommen, um dem vor fünf Jahren gegründeten Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier einen Förderbescheid in Höhe von 194.000 Euro zu überreichen. Die Mittel stammen aus dem Programm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“
Scharrenbach wurde vom Vereinsvorsitzenden Uwe Schubinski und Bürgermeister Hermann-Josef Esser empfangen. „Wenn Sie Gutes für die Gemeinde Kall haben, können wir die Taktrate gerne beibehalten“, meinte Esser in seiner Begrüßung und spielte damit darauf an, dass die Ministerin erst im August in Keldenich Förderbescheide überreicht hatte. „Wenn es das Heimat-Zeugnis-Programm nicht schon geben würde, hätte man es für die Gaststätte Gier erfinden müssen“, ist sich Esser sicher. Der Baustein „Heimatzeugnis“ stellt die größte Förderkulisse im oben genannten Programm.
Das Gebäudeensemble, das den Krieg überstanden habe, sei nicht nur ein Haus voller Tradition, sondern verbinde auch Jung und Alt miteinander. Esser lud die Ministerin nach Fertigstellung der Sanierungsmaßnahme und „post Corona“ ein, sich bei einem Bier selbst von der Umsetzung der Maßnahmen zu überzeugen.
Wie urig die Gaststätte sein kann, hatte Ministerin Scharrenbach im Sommer 2018 bei ihrer „Heimattour“ bereits erfahren, denn nach einem Spaziergang bei starker Hitze kehrte sie dort ein. „Damals war bereits offenkundig, dass hier was gemacht werden muss“, so die Ministerin. Damit könne jetzt losgelegt werden.
Selbst dem Gastronomieöffnungsverbot konnte sie in dem Fall noch etwas Positives abgewinnen: „Sie können jetzt umbauen, ohne dass Sie Veranstaltungen absagen müssen, und erhalten dann eine schöne neue Gaststätte.“ Die Gaststätte Gier, da ist sich die Ministerin sicher, sei das „Herz von Kall“. In Richtung des Vereins meinte sie: „Sie kümmern sich, wir unterstützen Sie.“
Umfangreiche Baumaßnahme
Viel zu tun gibt es tatsächlich, wie Uwe Schubinski verriet. An erster Stelle steht ein neues Dach mitsamt Dachstuhl. Am liebsten würde der Verein damit sofort loslegen. Im Anschluss folgen zwei Bauphasen, deren Reihenfolge noch nicht feststeht. Zum einen müssen die maroden Fenster ausgetauscht werden. Da das Haus aber unter Denkmalschutz steht, müssen originalgetreue Nachbildungen mit den Originalbeschlägen gefertigt werden. Alleine die 14 neuen Fenster schlagen mit rund 60.000 Euro zu Buche. Zum anderen muss Fassade mitsamt einiger Balken renoviert und gestrichen werden. Zum Abschluss der Baumaßnahme stehen der Innenausbau mitsamt neuer Heizung, Brandschutzmaßnahmen und der Einrichtung eines Heimatmuseums in den ehemaligen Privaträumen von Luise Gier auf der Agenda.
Eben jene ehemalige Wohnung im Obergeschoss zeigte Schubinski der Ministerin. Bis kurz vor ihren Tod im Winter 1985 hatte die Wirtin, die 85 Jahre geworden ist, dort gelebt und die Gaststätte betrieben. Im Anschluss hatten Pächter die Gaststätte weitergeführt. Beim Ausräumen zweier seit 1985 von der Familie unter Verschluss gehaltenen Räume fanden die Vereinsmitglieder noch zahlreiche interessante Gegenstände. „Unter anderem ein Kassenbuch mit der Abrechnung des Karnevals 1973 mit Einnahmen in Höhe von 11.000 D-Mark am Weiberdonnerstag“, so Schubinski. Überhaupt sei „Luischen erst kürzlich ausgezogen“ – denn bis vor Kurzem befanden sich noch Möbel der Wirtin im Obergeschoss.
Uwe Schubinski dankte nicht nur der Ministerin für die großzügige Förderung, sondern auch dem Landtagsabgeordneten Ralf Nolten sowie Bürgermeister Hermann-Josef Esser und dessen Verwaltungsteam für die große Unterstützung.
pp/Agentur ProfiPress
Sportplätze werden geschlossen
Kall – Die Coronaschutzverordnung des Landes NRW schreibt bereits seit längerem vor, dass Turnhallen für den Vereins- und Individualsport geschlossen sind. Auch die Sportplätze dürfen für Vereins- und Mannschaftsport nicht genutzt werden, da dabei ein erhöhtes Infektionsrisiko gesehen wird. Dies korrespondiert mit der aktuell gültigen Regelung, dass sich im öffentlichen Raum maximal fünf Personen aus höchstens zwei Haushalten treffen dürfen.
Bislang hatte die Gemeinde Kall die Sportplätze nicht abgeschlossen. Hintergrund ist, dass man Menschen, die dort Individualsport wie Joggen und Walken betreiben, dies weiter ermöglichen wollte. „Leider hat sich nun gezeigt, dass sich immer wieder größere Gruppe treffen, um auf den Plätzen Fußball zu spielen“, berichtet Harald Heinen, Stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes. Im Laufe der vergangenen Wochen wurden diese Gruppen mehrfach mit Verweis auf die Coronaschutzverordnung angesprochen in der Hoffnung, die Plätze offen halten zu können.
Heinen: „Das hatte leider nicht den gewünschten Erfolg. Daher sehen wir uns nun gezwungen, die Plätze zu schließen.“ Die Sicherheit aller gehe vor, so Heinen. Er hoffe, dass die Jogger und Walker für die Dauer der Schließung statt der Sportplatzbahnen alternative, naturnahe Strecken für sich nutzen können.
Siedeln ist ihr Schicksal
Eiserne Hochzeit in Daubenforst bei Wahlen: Hedwig (87) und Rudi Arndt (90) erfreuen sich guter Gesundheit und geistiger Frische – Zwei Kinder, sieben Enkel, bald acht Urenkel
Kall-Daubenforst – Das seltene Fest der Eisernen Hochzeit (65 Jahre) feierten Hedwig und Rudi Arndt in Daubenforst bei Wahlen. Das 87 und 90 Jahre alte Landwirtsehepaar erfreut sich bester Gesundheit und geistiger Frische. Sie wiederholten ihr Jawort zueinander im Kreis der Familie und bekamen noch einmal den Brautsegen.
Kennengelernt hatten sich beide vor nunmehr 67 Jahren auf der Dotteler Kirmes. „Er hatte noch eine Mark im Portemonnaie“, erinnert sich Hedwig, die damals noch Peters mit Nachnamen hieß und auf der Wallenthalerhöhe wohnte. „Und sie wollte kein Bier, da habe ich mir noch eins bestellt“, lacht der Jubilar.
Er stammt aus dem ostpreußischen Dorf Lindenau im Großraum Königsberg. Seine Eltern Herta und August Arndt bewirtschafteten zu der Zeit das Gut der Metallhütte Kall. Der Bauernhof stand dort, wo sich heute das weitläufige Betriebsgelände von Möbel Brucker erstreckt. Als die Metallhütte 1969 die Landwirtschaft aufgab, erwarben Rudi und Hedwig ihren Hof in Daubenforst bei Wahlen als Eigentum.
In ihrer Siedlung feierten sie jetzt auch Eiserne Hochzeit, unter anderem mit ihren Kindern Ingrid (* 1956) und Rudi (*1961) und den Schwiegerkindern Rudi Pütz und Irene Arndt sowie den Enkeln Michael, Simone, Sebastian, Kerstin, Christina, Barbara und Synthia und Urenkeln Soe, Lara, Johann, Jasmin, Raphael, Melina und Maximilian. Das achte Urenkelchen ist unterwegs.
Gelernte Schneiderin
Auf die Frage nach Hobbys („Das darf man Landwirte normalerweise nicht fragen“) antworten die Eisernen Hochzeiter bereitwillig. Hedwig näht mit ihren 87 Lenzen noch immer gerne. Sie hat das Schneiderhandwerk gelernt und zeitlebens gerne zu Schere, Faden und Maschine gegriffen.
Rudi Arndt, dessen Familie ursprünglich aus Posen stammte, nach dem Ersten Weltkrieg in Ostpreußen siedelte und nach der Vertreibung durch die Sowjetunion 1945 in die Eifel verschlagen wurde, nennt „Basteln“ als seine liebste Beschäftigung. Aber er hat es nicht mit filigranen Laubsägearbeiten oder dem Modellbau.
Er schraubt mit seinen 90 Jahren lieber an echten landwirtschaftlichen Maschinen. Für seine geliebte Hedwig hat der ruhige Jubilar („Sie ist der Wibbelstetz…“) aus einem ausrangierten Aufsitzmäher ein feuerrotes „Omamobil“ gebaut, mit der er sie und ihre Schwester Ketchen schon mal durch die Daubenforster Fluren spazieren fährt.
Gemeinsam hauten Rudi und Hedwig früher gerne im Karneval auf die Pauke, ob mit einer Freundesclique auf dem Wagen im Rosenmontagszug oder in selbstgenähten Kostümen auf dem Preismasken- und Kostümball.
Hausnummern sind Pflicht
Informationen des Ordnungsamtes – Bis 7 Uhr müssen Bürgersteige von Schnee und Eis befreit sein – Grünschnitt darf im Winterhalbjahr nur an zwei festen Terminen pro Woche verbrannt werden – Keine Menschansammlungen an Silvester
Kall – Bis wann muss der Bürgersteig von Schnee und Eis geräumt sein? Wann dürfen eigene Grünabfälle verbrannt werden? Und müssen Hausnummern am Haus angebracht werden? Das sind Fragen, mit denen das Ordnungsamt der Gemeinde Kall zuletzt häufiger konfrontiert wurde. Harald Heinen, stellvertretender Teamleiter Ordnungswesen, gibt Auskunft.
Ganz aktuell ist das Thema Silvester. Hier appelliert das Ordnungsamt an die Vernunft der Bürger: „Auch, wenn das Böllern nicht verboten ist, vermeiden Sie bitte aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie Menschenansammlungen in der Neujahrsnacht“, so Harald Heinen. Das Ordnungsamt wird in der Nacht kontrollieren, ob sich an die Corona-Schutzverordnung gehalten wird.
Hausnummern
In Sachen Hausnummern verweist er auf die „Ordnungsbehördliche Verordnung über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet der Gemeinde Kall“. Darin heißt es unter Paragraf 10, dass an jedem Haus vom Eigentümer oder Nutzer auf eigene Kosten die Hausnummer von der Straße erkennbar und lesbar angebracht werden muss. Die Hausnummer gehört an die straßenseitige Hauswand oder, falls ein Vorgarten oder eine Mauer die Sicht auf das Haus verdeckt, an die Einfriedung.
„Es gibt leider immer wieder Fälle, in denen der Rettungsdienst nach einem Haus sucht, weil die Hausnummer nicht erkennbar ist oder sogar komplett fehlt“, erklärt Heinen. Zwar wird heutzutage bei der Alarmierung ein Navigationsvorschlag direkt in den Rettungswagen gesendet. Heinen, gleichzeitig Kaller Wehrleiter, weiß aber, dass die Angabe nicht immer hundertprozentig stimmt. „Bitte sorgen Sie mit dafür, dass der Rettungsdienst durch die Suche keine unnötige Zeit verliert“, so Heinens Appell. Auch der Feuerwehr, dem Postboten oder dem Ordnungsamt würden die Bürger so die Arbeit erleichtern. „Im Idealfall ist die Hausnummer sogar beleuchtet, sodass sie auch im Dunkeln lesbar ist.“
Verbrennen von Kleingartenabfällen
Kleingartenabfälle dürfen laut Paragraf 27 der Abfallentsorgungssatzung nur zwischen dem 1. Oktober und dem 30. April des Folgejahres mittwochs von 15 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr verbrannt werden. Die Dauer des Verbrennungsvorgangs darf zwei Stunden nicht überschreiten. Außerdem muss beim Ordnungsamt das Feuer angemeldet werden, damit nicht fälschlicherweise die Feuerwehr über einen Brand in Kenntnis gesetzt wird und ausrückt.
„Verbrannt werden dürfen nur eigene Grünabfälle oder Grünabfälle von gepachteten Grundstücken, und zwar nur bis zu einer Menge von zwei Kubikmetern“, erläutert Harald Heinen. Er appelliert auch hier an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger. Das Verbrennen von Grünabfällen sollte der letzte Schritt sein und nur dann erfolgen, wenn man die Grünabfälle nicht kompostieren, nicht der Grünabfallsammlung beifügen oder nicht ins Abfallwirtschaftszentrum des Kreises bringen kann.
Räumung der Bürgersteige von Schnee und Eis
Schnee und Eis kann auf Bürgersteigen schnell zu einer rutschigen Angelegenheit werden. Bis wann Bürgersteige im Winter von Gefahren befreit werden müssen, verrät die Straßenreinigungssatzung der Gemeinde Kall.
Auch hier sind die Bürger in der Pflicht. Die Gehwege sind von den Anliegern in einer für den Fußgängerverkehr erforderlichen Breite freizuhalten – und zwar so, dass mit den Nachbargrundstücken ein durchgehender Weg entsteht. Bei Glätte sind die Bürgersteige außerdem zu streuen.
Schnee und Glätte müssen zwischen 7 und 20 Uhr sofort nach Beendigung des Schneefalls oder Entstehen der Glätte beseitigt werden. Nach 20 Uhr gefallener Schnee muss werktags bis 7 Uhr und an Sonn- und Feiertagen bis 9 Uhr entfernt werden. Der Schnee muss am zur Straße grenzenden Teil des Bürgersteigs gelagert werden und darf nicht auf die Fahrbahn geworfen werden. Entwässerungsanlagen und Hydranten müssen von Eis und Schnee freigehalten werden. Außerdem ist es nicht erlaubt, Schnee und Eis von Grundstücken auf den Bürgersteig oder gar die Fahrbahn zu schaffen.
pp/Agentur ProfiPress
Ein Rucksack voller Möglichkeiten
Grundschule Kall nimmt am Kreisprogramm teil – Leyla Ali ist als Elternbegleitung Ansprechpartner für Kinder mit Migrationshintergrund und deren Eltern
Kall – Die Gemeinschaftsgrundschule Kall und die Hermann-Josef-Schule in Euskirchen sind jetzt „Rucksack-Schulen“. Die Anzahl der Schulen, die in diesem Programm des Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum (Kobiz) mitwirken, erhöht sich dadurch im Kreis Euskirchen auf neun. Hinzu kommen neun Kindertagesstätten sowie drei Griffbereit-Gruppen (Krabbelgruppen).
Das Konzept einer Rucksack-Schule sieht vor, dass mehrsprachig aufwachsenden Kindern bei der Sprachförderung geholfen wird. Ziel ist es, den Eltern Wege zu zeigen, wie sie die Schulzeit ihrer Kinder aktiv mitgestalten und unterstützen können. Gleichzeitig wird die Elternbildung gestärkt, da sie ihre Kinder bei dem Prozess begleiten. Dadurch, dass Eltern mehr in den Schulalltag eingebunden werden, wird auch die Bindung und die Kommunikation mit der Schule verbessert.
Voraussetzung ist, dass die Eltern begleitet werden – und zwar von Schul- als auch von Elternseite. In Kall übernimmt die aus Syrien stammende Mutter Leyla Ali, deren Tochter die dritte Klasse besucht, die Rolle der Elternbegleiterin. Leyla Ali hat sich seit 2015 bereits in mehreren Projekten der Flüchtlingshilfe Kall engagiert und war auf Vermittlung der Integrations-Fachstelle der Gemeinde Kall zum Rucksack-Programm gekommen. Die aus Polen stammende Sozialpädagogin Klaudia Radecka unterstützt sie dabei als Kontaktlehrperson und hält sie über Unterrichtsinhalte und alle Schulbelange auf dem Laufenden. Gleichzeitig gibt sie Impulse der Elternbegleiterin an das Lehrerkollegium weiter.
Schulleiterin Marianne Rütt freut sich, weil das Programm perfekt zum Leitgedanken „Vielfalt ist unsere Stärke“ der zertifizierten „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ passe. Durch das Rucksack-Konzept, da ist sich Rütt sicher, wird die Elternbeteiligung ausgebaut: „Es geht hier nicht nur ums Kuchenbacken vor Festen, sondern das gestaltende Mitwirken wird fest ins Schulleben integriert.“ Auch Michaela Kratz, bei der Gemeinde zuständig für die Kaller Schulen, begrüßt das Projekt: „Das ist ein weiterer Baustein im Zuge der sehr guten Integrationsarbeit, die auch in der GGS geleistet wird.“
Austausch per Videokonferenz
Ricarda Brecher, die die Rucksack-Schulen beim Kobiz betreut, erklärt weitere Inhalte. Bislang hat die Kreis-Einrichtung 16 Elternbegleiterinnen ausgebildet. Zudem werden diese permanent begleitet. „Wir zeigen den Elternbegleiterinnen beispielsweise Möglichkeiten, wie sie bestimmte Themen in den Schulalltag integrieren können, beispielsweise durch Bastelaktionen vor Feiertagen.“ Der Austausch mit anderen Elternbegleiterinnen, momentan per Videokonferenz, rundet diese Betreuung ab. In diesen Gesprächen werden Anregungen und Ideen für Elternarbeit vorgeschlagen und erarbeitet.
Elternbegleiterinnen wie Leyla Ali werden zum direkten Ansprechpartner für Kinder mit Migrationshintergrund und deren Eltern und unterstützen sie. Was genau in Kall geplant ist, wird derzeit noch erarbeitet. Klar ist: Losgehen soll es erst im kommenden Jahr, wenn die Grundschule in ihr neues Gebäude umgezogen ist. „Einer der ersten Termine könnte sein, dass den Eltern das neue Schulgebäude nähergebracht wird“, meint Marianne Rütt. Aber auch Übersetzungen nähere Erläuterungen des der Elternbriefes oder der Homepage seien denkbar sein, genau wie die Vorbereitung und Ausführung bestimmter besonderer schulinterner Aktionen. Außerdem sollen wollen sich Leyla Ali und Klaudia Radecka den Eltern vorstellen. Weil das in Corona-Zeiten nicht so einfach ist, wollen sie Eltern am Schultor ansprechen und informieren.
Wichtig für Ricarda Brecher ist, dass die 2015 aus Syrien geflüchtete und seitdem in Kall lebende Leyla Ali zeigt, dass Mitarbeit an der Schule ebenso Spaß machen kann wie das Lernen – und zwar über die Freude am Tun. Integration bedeute nicht nur, dass Kommunikation automatisch auf Deutsch stattfinde. „Auch die Herkunftssprache muss gepflegt werden, denn sie ist genauso eine Bildungssprache“, so Brecher.
Marianne Rütt verspricht sich einen echten Pluspunkt für die Grundschule Kall: „Neben dem kulturellen Austausch wird sich diese Art der Elternmitwirkung sicher in vielen schulischen Bereichen gewinnbringend auf unsere Schulgemeinde und unser Schulleben auswirken.“
Einen Informationsflyer zum Projekt gibt es hier: https://www.kreis-euskirchen.de/buergerservice/downloads/rb/Flyer_Rucksack_Schule.pdf (Öffnet in einem neuen Tab)
pp/Agentur ProfiPress
Abfallkalender 2021
Die Abfuhrtermine für das Jahr 2021 entnehmen Sie bitte der Rundblickausgabe vom 11. Dezember 2020. Den Abfallkalender, sowie Informationen zu Ihren Entleerungen, können Sie ganzjährig auf der Internetseite der Gemeinde Kall unter der Kategorie Rathaus & Politik/ Abfall, Abwasser, Steuern einsehen. Weitere Abfallkalender und Sperrmüllkarten erhalten Sie im Bürgerservice der Gemeinde Kall oder Sie nutzen die Funktionen der Müllalarm App auf Ihrem Smartphone bzw. mobilen Endgerät.
Informationen zur Müllalarm App
Sie möchten alle Termine, Services und Informationen immer auf einen Blick? Die kostenlose Schönmackers MüllALARM APP bietet Ihnen:
- Individuelle Erinnerungsfunktionen für bis zu zehn Standorte
- Nach Abfallarten filtern: Restabfall, Bioabfall, Papier, Gelbe Tonne/Sack, …
- Standortsuche
- Einfache online Sperrmüllanmeldung
- Abfall ABC. Entsorgungstipps direkt auf dem Smartphone
Die App ist für Android, für IOS und für Windows Phone erhältlich.
So geht’s:
- Die Schönmackers MüllALARM App im Apple App Store, Samsung Play Store oder auf dem für Ihr Smartphone passenden AppStore herunterladen, installieren und starten.
- Gewünschte Abholstandorte auswählen.
- Fertig
Gute Nachrichten für Anstois
Kall - Bereits im kommenden Jahr soll mit dem Neubau der Urftbrücke im Kaller Ortsteil Anstois begonnen werden. Dabei, so die Signale der Bezirksregierung Köln, soll für die geplanten Kosten in Höhe von 750.000 bis 950.000 Euro eine 70- prozentige Förderung erfolgen. „Ohne die Fördermittel hätten wir viel eigenes Geld in die Hand nehmen müssen“, so Bürgermeister Hermann-Josef Esser, der die Planungen im Kaller Bauausschuss gemeinsam mit dem Teamleiter Bauverwaltung Markus Auel vorstellte. Die Fertigstellung der Brücke, die den Ort mit der Landesstraße 204 verbindet, sei für Mitte 2022 geplant, berichtet Auel. Er ergänzt: „Um die Erreichbarkeit der Ortschaft auch während der Arbeiten zu gewährleisten, wird zuvor eine neue Fahrbahndecke auf der Verbindungsstraße Zum Fahrenbach aufgebracht.“
Sobald der positive Förderbescheid vorliegt, sollen weitere Baugrunduntersuchungen stattfinden. Hintergrund ist, dass die Verwaltung die aktuelle Konstruktion, die aus zwei Feldern und einem Mittelpfeiler besteht, durch eine so genannte Einfeldkonstruktion ersetzen will. Auel: „Eine solche Konstruktion könnte in Stahlbetonbau oder aus Fertigteilen gebaut werden, das wäre schneller umzusetzen und zudem kostengünstiger.“
Mängel an der Brücke waren bei routinemäßigen Prüfungen erstmals im Jahr 2016 festgestellt worden. Zunächst war eine Sanierung des Bauwerks angedacht, im Zuge der Planungen allerdings wurden bei Untersuchungen weitere Schäden festgestellt. „Danach war klar, dass ein Neubau die wirtschaftlichere Alternative ist“, so der Bürgermeister. Um die 70-prozentige Förderung zu beantragen, hatte der Gemeinderat daraufhin beschlossen, dass die Zufahrt von der L204 nach Anstois bei der nächsten Änderung des Flächennutzungsplans als verkehrstechnische Erschließungsstraße eingestuft wird.
Bis zum Beginn der Bauarbeiten ist die Brücke in beide Richtungen einspurig befahrbar.
Neuer Spielplatz für Sistiger Kinder
Bisheriges Außengelände des Familienzentrums war zu klein – Bis Ende Januar müssen sich die „Pänz“ aber noch gedulden – Örtliche Unternehmen halfen mit Spenden
Kall-Sistig – Die Vorfreude ist groß. Ein wenig Geduld müssen die Kinder aus dem Familienzentrum Sistig aber noch aufbringen. Die ersten Spielgeräte befinden sich zwar schon auf ihrem neuen Spielplatz. Aber betreten dürfen sie ihn noch nicht. „Der frisch eingebaute und eingesäte Mutterboden muss sich noch setzen und das Gras ausreichend anwachsen, das dauert noch ein paar Wochen“, berichtet Stefan Etten, zuständiger Projektleiter bei der Gemeinde Kall. Die Eröffnung soll im Frühjahr 2021 gefeiert werden, falls die Corona-Bestimmungen es zulassen eventuell mit einem kleinen Fest.
Da kam der Fototermin für den Kaller Rundblick natürlich gelegen. Die Kinder durften zum ersten Mal auf das frisch angelegte Areal, wenn auch nur fürs Bild. Und auch dabei hielten sie die Corona-Regeln ein. Die 45 Kinder sind in zwei Gruppen aufgeteilt, die sie auch beibehielten. Eine Gruppe versammelte sich auf dem Rutschturm, die andere in und auf den Pyramiden-Häusern. Ein Sandkasten und ein Schaukelgestellt gibt es ebenfalls auf dem Gelände, die dazugehörige Nestschaukel und ein Matsch-Tisch fehlen noch. Das örtliche Unternehmen Völler Holzbau fertigt auch noch eine Bank mit dem Schriftzug „Rappelkiste“, wie das Familienzentrum heißt, an.
„Ich möchte ein Lob aussprechen für die Planung im Rathaus und die Umsetzung durch den Bauhof“, sagte Kindergartenleiterin Carmen Wilkens. Für die Kinder sei der bisherige Spielbereich auf dem früheren Schulhof (der Kindergarten ist im ehemaligen Grundschulgebäude untergebracht) einfach zu klein. Dem Lob schließt sich auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser gerne an: „Der Bauhof hat hier einmal mehr hervorragende Arbeit geleistet. Sogar in ihrer Freizeit haben Bauhofmitarbeiter dafür Sorge getragen, dass die Rasensaat feucht bleibt.“
Auf dem neuen Spielplatz stand zuvor ein Privathaus, das die Gemeinde erworben hatte und abreißen ließ. Den kleinen Bereich dahinter hatte das Familienzentrum schon nutzen können, etwa für ein Beet, einen Kriechtunnel und einen kleinen Teich.
40.000 Euro aus Förderprogramm
Finanziert wurde der neue Spielplatz aus dem „Investitionspaket Soziale Integration im Quartier 2019“, wofür die Gemeinde knapp 40.000 Euro für die Neugestaltung des Spielplatzes erhielt. Der erforderliche Eigenanteil wurde als Eigenleistung über den Bauhof erbracht. Stefan Etten: „Wir sind mit dem Betrag ausgekommen, weil Theo Dreßen und sein Team vom Bauhof hier so viel geleistet haben.“
Die Planung für den Spielplatz begann 2019. Gemeinde und Kindergarten tauschten sich rege aus. „Wir haben auch die Kinder mit einbezogen und Kataloge durchgeblättert“, beschreibt es Carmen Wilkens. Im Mai 2020 begann der Bauhof dann mit der Arbeit.
Für den Rutschturm musste ein Erdhügel aufgeschüttet werden.
Carmen Wilkens ist glücklich. „Besser kann es uns nicht mehr gehen“, sagt die Leiterin des Familienzentrums. Erst vor drei Jahren war die Einrichtung energetisch saniert worden. Insgesamt werden 45 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in zwei Gruppen von 16 Kräften 25 und 35 Stunden pro Woche betreut. Die Nachfrage nach Plätzen ist jeweils groß. „Sistig hat einiges zu bieten, weshalb der Ort auch für Familien mit Kindern besonders attraktiv ist“, weiß Wilkens.
pp/Agentur ProfiPress
Vandalismus im Kernort nimmt zu
Kaller Ordnungsamt appelliert, Sachbeschädigungen zu unterlassen – Bürger werden um Mithilfe gebeten
Kall – Im Kaller Kernort häufen sich derzeit Fälle von Vandalismus und Sachbeschädigungen. Innerhalb der vergangenen Woche gab es gleich mehrere Vorfälle. Aus diesem Grund hofft das Kaller Ordnungsamt auf die Mithilfe der Bürger.
Wer etwas Verdächtiges bemerkt oder Sachbeschädigungen feststellt, wird gebeten, sich bei der Gemeinde Kall unter 02441/888-0 zu melden. Außerdem hat die Gemeinde den Kaller Sicherheitsdienst ESA Security, der für die City-Streife zuständig ist, beauftragt, in den Abendstunden bestimmte Bereiche verschärft zu kontrollieren.
In der Nacht zu Freitag wurden die Scheiben von zwei Bushaltehäuschen zerstört: einmal an der Trierer Straße in Höhe des Bahnhofs, dann gleich zwei Scheiben an der Gemünder Straße. „Um diese Scheiben zu zerstören, muss man schon Gewalt anwenden“, ist sich Harald Heinen, stellvertretender Teamleiter Ordnungswesen, sicher. Gerade im Bereich Gemünder Straße vermutet er auch, dass Anwohner das Bersten der Scheiben gehört haben müssten.
Im Hof der Begegnung wurden in der vergangenen Woche Mülleimer aus ihren Verankerungen getreten. An mehreren Abenden haben Jugendliche außerdem die Bäume aus den Pflanzkübeln gerissen. Hier sind die jungen Täterinnen bzw. Täter bekannt, weil sie Videos von ihrer Tat in einem sozialen Netzwerk präsentiert hatten. „Der Hof der Begegnung darf gerne als Treffpunkt genutzt werden, dafür ist er errichtet worden. Allerdings sollte sich jeder an die Regeln halten, sonst müssen wir diesen schönen Treffpunkt schließen“, so der Tenor des Ordnungsamtes.
Hinzu kommen noch deutliche Spuren von Zusammenkünften, die darauf deuten, dass auch gegen die Corona-Verordnung verstoßen wurde. In der Grillhütte „Auf dem Fels“ sowie im Bereich des Kaller Sportplatzes (Trainerbank, Treppe zur Urft) fand das Ordnungsamt jede Menge liegen gelassenes Leergut und Müll.
Sprayer haben außerdem die Unterführung an der Keldenicher Straße mit Graffiti beschmiert. Die Wände waren vor vier Jahren aufwendig gereinigt und mit großflächigen Grafiken aus der Kaller Historie versehen worden.
pp/Agentur ProfiPress
„Chronik des Leidens und Sterbens“
Buchvorstellung: Steinfelder Historiker Andreas Züll hat das Schicksal aus Kall stammender Menschen im Ersten Weltkrieg in fünfbändigem Kompendium zusammengefasst
Kall/Steinfeld – Passender hätte diese Pressekonferenz nicht sein können. Wie der Historiker Andreas Züll anmerkte, habe der 11. November Symbolcharakter. Denn im Jahr 1918 trat an diesem Tag um 11 Uhr der Waffenstillstand in Kraft, mit dem der Erste Weltkrieg endete.
Mit dem Ersten Weltkrieg befasst sich auch Zülls neuestes Werk, das er auf die Minute genau 102 Jahre später im Haus der Begegnung in Kall vorstellte. „Gedenkbuch für die Soldaten im Ersten Weltkrieg 1914-1918 aus der Gemeinde Kall/Eifel“ ist vor allen Dinge ein Zeichen unfassbar umfangreicher Recherchearbeit. In den ersten vier Bänden stellt der Autor das Schicksal von 699 Menschen dar, die aus den Ortschaften des heutigen Gemeindegebiets stammen und im Ersten Weltkrieg gefallen sind, verwundet wurden, in Gefangenschaft gerieten oder als vermisst galten. Im fünften Band stehen weitere 174 Menschen im Mittelpunkt, die aus Dörfern kamen, die früher einmal zu Kall gehörten. Ebenfalls betrachtet wurden die in Kall gefallenen russischen Kriegsgefangenen sowie in der Regel mehrfach verwundeten jüdische Soldaten aus der Gemeinde. „Nahezu alle von ihnen sind später in der Shoah ermordet worden“, stellte Züll fest.
Es ist ein Mammutwerk, das den Historiker aus Steinfeld auch an den Rand des Aufgebens gebracht hat. Eigentlich sollten seine Recherchen nur einen Band füllen. Doch dann förderte er so viel Material zutage, dass er irgendwann dachte: Das schaffe ich nicht. Aber Züll blieb dran – und stellt seine Errungenschaften nun dem Kaller Gemeindearchiv sowie dem Euskirchener Kreisarchiv zur Verfügung, die dritte und letzte Sammlung behält er für sich. Zudem kann man das Werk auch bei der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde auf CD bestellen. Kommerzielle Gedanken verfolgt Andreas Züll nicht. Das gedruckte Werk bleibt also eine echte Rarität.
Doch wie kommt man überhaupt dazu, sich mit diesem Sujet zu befassen? Für Züll hat es mit der Recherche nach Kriegstoten in Wollseifen angefangen, über die er 2014 berichtete. Dabei reifte der Wunsch, das auch für seinen Wohnort Steinfeld umzusetzen – wodurch dann innerhalb von sechs Jahren eine Sammlung für das komplette Gemeindegebiet entstand. „Für mich geht er hier hauptsächlich um den Austausch und den Erhalt von Wissen“, sagt Züll.
Zahlreiche Helfer
Hauptquelle für seine Recherchen waren die Verlustlisten, die 2014 vom Verein für Computergenealogie online gestellt wurden – und die er akribisch durchforstet hat. Jeder betroffene Soldat erhält in den Bänden mindestens eine Seite – die meisten aber mehr. Behilflich waren ihm neben Forscherkollegen auch das Standesamt Kall, der Historiker Hubert Büth, der zahlreiche Fotos zulieferte, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie Datenbanken im Bundesarchiv, von Yad Vashem sowie des Kaller Arbeitskreises Stolpersteine.
Und dann gab es natürlich noch die Angehörigen: Züll begab sich auf die Suche, sprach sie an, befragte sie, erhielt Zugang zu Fotomaterial oder zur privaten Feldpost. „Die Menschen in diesem Buch haben oft noch Angehörige, die hier leben“, beschreibt es der Autor. Er hofft nun, dass möglichst viele Menschen sich für den Inhalt des Buches interessieren und so etwas über ihre Angehörigen erfahren. Das wünscht sich auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser: „In dem Buch wird auch über kinderlose Vorfahren von noch hier lebenden Familien berichtet.“ Für die Gemeinde, so Esser weiter, sei es eine große Ehre, dass das Kompendium ins Archiv aufgenommen werden dürfe.
Bei seinen Recherchen stellte Züll auch fest, dass – zumindest was das Gemeindegebiet Kall betrifft – der Mythos ausgeräumt werden muss, dass im Ersten Weltkrieg vorwiegend Menschen aus hohen Bildungsschichten gekämpft haben. „In meinen Augen sind hier Menschen aus allen Schichten verheizt worden“, so Züll. Was er auch rausfand: Die meisten Kriegstoten aus Kall sind in Frankreich gefallen – an der Somme oder in Verdun, nur wenige starben im Osten.
Und natürlich entdeckte er interessante Geschichten, meist tragischer Natur. „Es ist eine Chronik des Leidens und des Sterbens“, beschreibt es Züll. So hat eine Familie aus Rütt gleich drei Söhne im Ersten Weltkrieg verloren. Ein beeindruckendes Bild zeigt Ernst Wüllenweber aus Wahlen, der das Grab seines Bruders Hermann in Frankreich besucht. Ein Kaller Soldat geriet direkt zu Beginn des Krieges in Tsingtau in japanische Gefangenschaft – es war derjenige im Buch, der am weitesten von der Heimat entfernt war. Der Sötenicher Matthias Lünebach war mit Geburtsjahrgang 1853 der älteste Soldat aus Kall im Ersten Weltkrieg. Da Andreas Züll sich bei den Verwundeten auch mit deren restlichem Leben beschäftigte, fand er auch Soldaten, die den Ersten Weltkrieg zwar überlebten, dann aber im Zweiten Weltkrieg starben, darunter auch Privatpersonen wie Johann Michels aus Sistig, der bei einem Angriff auf den Bahnhof in Urft starb.
Für Züll endet die Arbeit jetzt nicht. So will er sich in Zukunft dem Schicksal der Kaller im Zweiten Weltkrieg widmen. Aber auch dem Ersten Weltkrieg bleibt er treu: Er befasst sich auch für Mechernich und Euskirchen mit den Toten des Ersten Weltkrieges, diesmal allerdings in Aufsatzform. Der erste Text über Mechernich ist bereits im Jahrbuch der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde erschienen. Ein zweiter, der die auswärtig beurkundeten Kriegstoten aus Mechernich und Kommern beinhaltet, ist für 2021 geplant.
pp/Agentur ProfiPress
Gedenktafel für Johann-Wilhelm Pütz
Der Sistiger Altbürgermeister, der 33 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde leitete, wurde vor 145 Jahren geboren
Kall-Sistig – Die Enkelkinder des Sistiger Altbürgermeisters Johann-Wilhelm Pütz haben in dessen Gedenken eine Gedenktafel am früheren Wohnhaus im Dorf angebracht. Pütz wurde im November 1875, also vor 145 Jahren, geboren.
In den Jahren 1923 bis 1956 war er Bürgermeister in der damals selbstständigen Gemeinde Sistig. Die Eingliederung Sistigs in die Gemeinde Kall am 1. Juli 1969 erlebte er nicht mehr mit. Johann Wilhelm Pütz starb 1963.
„Während im September die Bürgerinnen und Bürger in NRW die Bürgermeister und Landräte wählten, wurde in Sistig eines langjährigen Bürgermeisters der ehemaligen Gemeinde Sistig gedacht“, schreibt Armin Pütz, einer der Verwandten.
pp/Agentur ProfiPress
Erster Waldkindergarten für Kall
Im „Amselnest“ werden ab Frühjahr 2021 20 Kinder hauptsächlich im Freien betreut – Grundstück direkt am Waldrand am Amselweg - „Schäferwagen“ sollen als Schutz dienen
Kall – Im Frühjahr 2021 eröffnet in Kall der erste Waldkindergarten im Gemeindegebiet. Das „Amselnest“, wie die Einrichtung sich wegen ihrer Lage am Amselweg nennt, freut sich bereits jetzt über regen Zulauf. 15 Anmeldungen über den Kita-Navigator des Kreises Euskirchen liegen schon vor. Insgesamt gibt es 20 Plätze, davon etwa ein Viertel für Kinder im Alter von zwei Jahren. Es zeigt: Die Entscheidung für den Waldkindergarten, die die Politik im Januar 2020 getroffen hat, war offenbar die Richtige, da ein entsprechender Bedarf in der Bevölkerung besteht.
Bei einer Pressekonferenz im Haus der Begegnung in Kall stellte Manuela Bornkessel, Geschäftsführerin der Kita Router gGmbH mit Sitz in Erftstadt, das Konzept vor. Der erste Waldkindergarten eröffnete im Jahr 2008 im Freilichtmuseum Kommern. Der in Kall wäre der neunte des Unternehmens.
Die 20 Kinder sollen auf dem 1500 Quadratmeter großen Grundstück, das der Gemeinde Kall gehört, von vier Erzieherinnen oder Erziehern betreut werden. Direkt angrenzend befinden sich eine 1900 Quadratmeter große weitere Außenfläche sowie 8700 Quadratmeter Waldfläche. „Es gab wenig freie Grundstücke in Gemeindeeigentum“, erklärte Bürgermeister Hermann-Josef Esser den Standort, der etwas erhöht liegt, weshalb ein Abstand zur Straße besteht. Am Grundstücksrand werden noch Parkplätze errichtet.
Die Kinder verbringen tatsächlich die meiste Zeit draußen. Leichter Regen oder Minustemperaturen sind kein Hinderungsgrund. „Die meiste Zeit sind die Kinder mit den Erzieherinnen und einem Bollerwagen auf dem Gelände oder der angrenzenden Natur unterwegs. Dieses Umfeld ist sehr angenehm, besonders während einer Pandemie“, so Bornkessel. Klar ist, dass auch Meteorologen sich mal irren und die Mitarbeiter stets flexibel reagieren auf die aktuellen Umstände reagieren müssen. „Unsere Mitarbeiter werden gezielt ausgewählt. Sie müssen sich schon mit dem Thema Natur auseinandersetzen“, erklärt Bornkessel.
Selbst gegessen wird draußen, ein entsprechender Caterer, der täglich auch zusätzlich zum Essen auch Geschirr liefert, wird noch gesucht. Selbst die Mittagsruhe halten die Kinder bei schönem Wetter im Freien ab. Die Betreuungszeiten liegen bei 35 oder 45 Stunden, los geht es um 7.30 Uhr und dann entsprechend der gewählten Zeiten bis 14.30 oder 16.30 Uhr.
Sollte es witterungsbedingt aber doch nötig sein, stehen auf dem Gelände drei Schutzunterkünfte, sogenannte Schäferwagen zur Verfügung. Manuela Bornkessel beschreibt sie als Holzhäuser auf Rädern, die gut isoliert sind, Toiletten beinhalten und jeweils einen Wasser-, Kanal- und Stromanschluss haben. Diese Wagen werden eigens für Kita Router von einer Zimmerei in Bayern angefertigt und kosten pro Stück rund 80.000 Euro.
Der Waldkindergarten in Kall wird laut Manuela Bornkessel selbstverständlich die nordrhein-westfälischen Bildungsziele einhalten und auch ganz normale Vorschularbeit leisten. „Unsere Kinder können mit Stift, Papier und Schere umgehen“, verspricht sie. Dennoch werden in die Bildungsarbeit viele Naturaspekte einfließen. Laut Meinung der Geschäftsführerin gelten im Waldkindergarten besondere Regeln, der Halt in der Gruppe sei sehr groß.
Mit dem Waldkindergarten geht die Gemeinde Kall neue Wege. Bis auf den integrativen Kindergarten St. Nikolaus, der von Caritas Lebenswelten betrieben wird, ist die Gemeinde Träger aller Kindertagesstätten. Insgesamt gibt es ab Frühjahr 2021 dann zehn Einrichtungen in Kall, in denen insgesamt rund 300 Kinder betreut werden sollen.
Wer Interesse hat, sein Kind im Waldkindergarten anzumelden, kann dies über den Kita-Navigator des Kreises Euskirchen tun: https://kreis-euskirchen.kita-navigator.org/ (Öffnet in einem neuen Tab)
pp/Agentur ProfiPress
„Im Krieg gibt es nur Verlierer“
Volkstrauertag Kall im kleinsten Rahmen – Bürgermeister Hermann-Josef Esser appelliert an „seine“ Bürger: „Toleranz bewahren, gemeinsame humanistische Werte verteidigen“
Kall-Steinfeld – Pandemiebedingt fanden die jährlichen Zeremonien der Gemeinde Kall zum Volkstrauertag auf dem Soldatenfriedhof Steinfeld sowie im Kaller Kernort in weit kleinerem Rahmen statt. Auch der aktuelle Bezug der Volkstrauer hatte diesmal einen geweiteten aktuellen Bezug. Und zwar nicht nur Covid 19, sondern auch die zunehmende Radikalisierung der Gesellschaft.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser in Steinfeld: „Mit Entsetzen müssen wir feststellen, dass es auch im Deutschland des Jahres 2020 Bestrebungen gibt, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wieder in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.“
Esser schlug einen Bogen zurück vor den Ersten Weltkrieg, ins Kaiserreich, das auch nicht frei war von kolonialistischer, rassistischer und antisemitischer Ideologie. Auch das gelte es zu betrauern am Volkstrauertag, fand der Bürgermeister sinngemäß und zitierte aus dem frisch erschienenen fünfbändigen Werk „Gedenkbuch für Soldaten aus der Gemeinde Kall/Eifel im ersten Weltkrieg 1914 - 1918“ von Andreas Züll.
Danach resümierte Esser: „Wir sehen, dass selbst in Zeiten größter Not und gemeinsam ertragenen Leides nicht das Gemeinsame, das Einende überwog, sondern das Trennende aus Intoleranz, Ausgrenzung und Rassismus.“
„Opfer ohne jeden Sinn“
Er verglich die Belastungen der Menschen heute angesichts der weltweiten Covid-19-Pandemie mit Kriegszeiten und erklärte: „Unsere Belastung heute relativiert sich im Vergleich zu den Entbehrungen und dem unsäglichen Leid der Menschen in den Weltkriegen und in den Zeiten danach.“
Esser weiter: „Im Gegensatz zu heute waren die Entbehrungen in den Kriegen aber ohne jeden Sinn: Kriege kennen nur Verlierer. Auch auf Seiten der »Siegermächte« waren Millionen von Toten und Verwundeten zu beklagen, auch dort waren die Menschen geplagt von Hunger, wirtschaftlicher Not und politischer Instabilität.“
Esser und Pater Wieslaw Kaczor SDS, der Pfarrer von St. Pontentinus und Leiter der GdG Kall-Steinfeld, vollzogen auf dem Soldatenfriedhof Steinfeld stellvertretend für alle Menschen in der Gemeinde die traditionellen zeremoniellen Handlungen zum Volkstrauertag. Unterstützt wurden die beiden von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Kall, an der Spitze Wehrleiter Harald Heinen, und zwei Messdienern.
Für gemeinsame Werte eintreten
Ebenfalls mit von der Partie waren Roman Hövel, der neue Ortsvorsteher von Wahlen und Steinfeld, sowie der Steinfelder Autor Andreas Züll. Pater Wieslaw Kaczor betete um Frieden in der Welt, bevor er das große Kreuz und die umliegenden Kreuze und die Anwesenden segnete.
Auf der Kriegsgräberstätte am Kloster Steinfeld sind 633 Kriegstote bestattet worden. Am Eingang steht eine Stele, in der ein Buch ihre Namen enthält. Bürgermeister Hermann-Josef Esser bittet alle Bürger seiner Gemeinde, die Mahnung dieser und aller Opfer von Krieg, Terror und Gewalt ernst zu nehmen.
Er appellierte am Volkstrauertag an die Bürger: „Bleiben Sie weltoffen und tolerant und treten Sie aktiv für unsere gemeinsamen Werte einer demokratischen und humanen Gesellschaft ein!“ Esser wünscht sich, dass die Covid-Krise bis Herbst nächsten Jahres überwunden ist und man sich wieder auf bewährte Weise im großen Kreis zum Volkstrauertag treffen kann.
pp/Agentur ProfiPress
Rede zum Volkstrauertag von Herrn Bürgermeister Esser am 15.11.2020
Endspurt beim Schulumbau
In den Weihnachtsferien soll der Umzug der Grundschule ins ehemalige Hauptschulgebäude stattfinden – Weihnachtsferien werden um zwei Tage verlängert
Kall – Die Sanierung des Hauptschulgebäudes biegt auf die Zielgerade ein. Nach derzeitigem Stand ist geplant, dass die Grundschule in den Weihnachtsferien an den dann umgebauten und renovierten Standort ziehen wird.
„Bereits Mitte Dezember werden nicht mehr verwendete Möbel und eingepacktes Material des Lehrpersonals aus der Grundschule ins neue Grundschulgebäude gebracht“, sagte Lothar Schatten, stellvertretender Teamleiter Bauen und Gebäudemanagement bei der Gemeinde Kall. Die zwei alljährlich verfügbaren variablen Ferientage nutzen die Lehrer, um sich mit der neuen digitalen Technik vertraut zu machen, für die Schüler geht es dann am 11. Januar mit dem Unterricht los.
Für Außenstehende wird besonders auf dem Schulhof deutlich, dass sich mächtig was verändert hat. Der bisherige Schulhof ist ungefähr hälftig unterteilt. Während der rechte Bereich in Turnhallennähe als Parkplatz angedacht ist, wird die linke Hälfte Schulhof. Auffallend ist besonders eine Spielfläche, die von fünf Bäumen und zwei Sitzbänken eingerahmt wird.
Beim Ortstermin Anfang November zeigten Randsteine die Abmessungen des Spielfeldes, an dessen Kopfseiten Soccer-Tore und Kinderbasketballkörbe angebracht werden. Mitte November soll der Schulhof asphaltiert werden. „Das soll noch vor den ersten schweren Frostnächten erfolgen“, erklärt Lothar Schatten.
Der Schulhof wird komplett umzäunt. Hauptzugang ist an der Auelstraße im linken Schulhofbereich. Ein weiteres Tor wird im Laubengang angebracht, der von den Schülern auf dem Weg zur Turnhalle immer noch genutzt werden soll, damit sie trockenen Fußes zum Sportunterricht kommen.
Kletterkugel mit Hängebrücke
Die Grünfläche hinter der Schule, die noch hergerichtet wird, bleibt laut Lothar Schatten im Wesentlichen so bestehen, wie sie jetzt ist. Auch sie wird eingezäunt. Neue Bäume und Mülleimer werden aufgestellt – und für die Kinder eine Kletterkugel, die mit einer Hängebrücke mit drei Ebenen verbunden ist.
Im Innern sind die Arbeiten schon weit fortgeschritten, es geht wuselig zu. Trockenbauer, Fliesenleger, Elektriker, Installateure, Metallbauer, Küchenbauer und Schreiner sind mit ihren jeweiligen Gewerken beschäftigt.
Die Aufteilung der Klassen- und sonstigen Lehrräume ist gut erkennbar. Auffallend: Der einst dunkle Flur wird durch das Konzept der offenen Räume mit flurseitigen Fensterscheiben zu den Klassen hin deutlich aufgehellt. Gelbe Farbe an den Wänden sorgt ebenfalls für viel reflektiertes Sonnenlicht.
Das Entree zur Schule, die große Aula mit der Empore im Obergeschoss, wurde minimal verändert. Auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite wurde unter dem Emporenrand eine Wand eingezogen, sodass der dahinterliegende Speisesaal vergrößert wird. Ein in die Bodenfliesen geschnittenes Quadrat vor dem Verwaltungstrakt zeigt die Stelle an, in der in Kürze ein Aufzug installiert wird. „Dieser kann nur mit einem Chip bedient werden, den Lehrer und Schüler erhalten, die auf den Aufzug angewiesen sind“, erklärt Lothar Schatten.
Deutlich verändert hat sich die ehemalige Bücherei. In die Räumlichkeiten ziehen Teile der Offenen Ganztagsschule (Ogata) ein. „Die frühere Bücherei wird für die Frühbetreuung der Ogata genutzt“, so Schatten.
pp/Agentur ProfiPress
Erste Frau vertritt Bürgermeister
Konstituierende Ratssitzung – Urgesteine wie Erhard Sohn, Peter Schmitz und Ekkehard Fiebrich verabschiedet – Ortsvorsteher und Ausschussvorsitzende gewählt
Kall – Eine konstituierende Sitzung eines Gemeinderates bedeutet immer: Abschiede von teils langjährigen Mitgliedern und Ortsvorstehern, dazu viele neue Gesichter. In Kall gab es diesmal sogar einige Premieren: Die SPD hat die meisten Sitze und stellt damit die größte Ratsfraktion, die AfD zieht in das Gemeindeparlament ein und mit Steffi Hübner wird erstmals eine Frau zur Ersten stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt.
Abschied nehmen hieß es für insgesamt zwölf Ratsmitglieder. Darunter auch echte Urgesteine, allen voran Erhard Sohn. Von 1975 an saß er ununterbrochen für die SPD im Gemeinderat, sodass Bürgermeister Hermann-Josef Esser anerkennend meinte, dass einige Ratsmitglieder zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren waren und er selbst mit zehn Jahren auch noch nicht an Politik gedacht habe. Von 1994 bis 1999 war Erhard Sohn zudem Erster stellvertretender Bürgermeister.
31 Jahre lang führte Sohn die SPD-Fraktion an. Sein Nachfolger Emmanuel Kunz vermutete, dass niemand zuvor eine so lange Zeit dem Kaller Rat angehörte. Kunz lobte vor allen Dingen die Tatsache, dass Erhard Sohn sich auch an lange zurück liegende Beschlüsse erinnern konnte. „Ich erinnere mich besonders an einen Satz im Rat: »Seinerzeit haben wir das so oder so beschlossen.«“ Was auch daran liegen mag, dass Erhard Sohn die Kaller Politik als Vorsitzender diverser Fachausschüsse mitgestaltet hat.
Auch Grünen-Urgestein Ekkehard Fiebrich wurde 1975 in den Rat gewählt – damals allerdings noch für die SPD und zunächst nur für vier Jahre. Ab 2002 saß er dann ununterbrochen für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat, insgesamt 13 Jahre davon als Fraktionschef und fünf Jahre als Vorsitzender des Sozialausschusses.
Ebenfalls bemerkenswerte 36 Jahre lang war Peter Schmitz (CDU) Mitglied des Kaller Rates, wobei er über die Jahre diversen Fachausschüssen vorsaß. In der Legislaturperiode 2009 bis 2014 bekleidete er sogar das Amt des Ersten stellvertretenden Bürgermeisters. Darüber hinaus war Peter Schmitz zehn Jahre Mitglied des Kreistages.
Weitere ausgeschiedene Ratsmitglieder mit Eintrittsdatum: Ute Stolz (CDU, 1999), Franz-Albert Groß (FDP, 1999), Norbert Schiffer (SPD, 1994-2004, 2014), Guido Keutgen (CDU, 2004), Guido Wiesen (CDU, 2014), Karl-Heinz Fiedlers (Linke, 2014), Adolf Binger (CDU, 2014), Herbert Lorenz (Grüne, 2015) und Andreas Züll (SPD, 2020).
11 neue Ratsmitglieder verpflichtet
Die neuen Ratsmitglieder Guido Schmidt, Dustin Möhrer, Sandra Lüttgen, Steffi Hübner und Fabian Nowald (SPD), Thomas Müller und Hans-Dieter Schäfer (FDP), Jörg Jenke (Grüne), Frank Poll und Manfred Knie (AfD) sowie Frauke Neum (Linke) wurden von Bürgermeister Esser verpflichtet.
Einstimmig gewählt wurden Steffi Hübner (SPD) zur Ersten stellvertretenden Bürgermeisterin und Stefan Kupp (CDU) zum Zweiten Stellvertreter. Sie lösen Uwe Schubinski (CDU) und Karl Vermöhlen (SPD) ab, denen Bürgermeister seinen Dank aussprach für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Die beiden Fraktionen mit den meisten Wählerstimmen durften jeweils einen Kandidaten vorschlagen. Stellvertretende Bürgermeister übernehmen repräsentative Aufgaben und leiten in Abwesenheit des Bürgermeisters die Ratssitzungen.
Auch die Ortsvorsteher wurden neu gewählt. Allerdings wurde in der Ratssitzung der Zuschnitt der Bezirke noch einmal angepasst. Steinfeld gehört nicht mehr zu Urft, sondern zu Wahlen. Die Ortsvorsteher sind: Emmanuel Kunz (SPD, Golbach), Stefan Kupp (CDU, Kall), Dustin Möhrer (SPD, Keldenich), Hans-Dieter Schäfer (FDP, Krekel), Lothar Maevis (FDP, Rinnen), Hans Reiff (FDP, Scheven), Karl Vermöhlen (SPD, Sistig), Thomas Müller (FDP, Sötenich), Fabian Nowald (SPD, Urft) und – als einziges Nicht-Ratsmitglied – Roman Hövel (CDU, Wahlen/Steinfeld).
In der kommenden Legislaturperiode wird es neben dem Gemeinderat folgende sechs Gremien mit folgenden Vorsitzenden und Stellvertretern geben. Haupt- und Finanzausschuss: 18 Mitglieder plus Bürgermeister, Vorsitz: Bürgermeister Esser; Ausschuss für Soziales, Schule und Generationen: 19 Mitglieder, Vorsitz: Fabian Nowald , Stellvertreter: Karl Vermöhlen (beide SPD); Bauausschuss: 19 Mitglieder, Dr. Manfred Wolter, Hans-Dieter Schäfer (beide FDP); Ausschuss für Entwicklung, Umwelt, Digitalisierung und öffentliche Sicherheit; 19 Mitglieder, Bert Spilles, Frank Vellen (beide CDU); Rechnungsprüfungsausschuss: 9 Mitglieder, Jörg Döhler (FDP), Sandra Lüttgen (SPD); Wahlprüfungsausschuss: 9 Mitglieder, Dr. Guido Huppertz (Grüne), Uwe Schubinski (CDU). Bisher bestanden die „großen“ Ausschüsse aus 17 Mitgliedern. Sie wurden vergrößert, damit alle im Rat vertretenen Parteien in den Ausschüssen mit einer Stimme vertreten sind.
Folgende Damen und Herrn setzen ihre Arbeit im Gemeinderat fort, der bis 2025 gewählt ist: Emmanuel Kunz, Karl Vermöhlen, Ludwig Werle und Daniela Züll (SPD), Petra Mey-Wirtz, Stefan Kupp, Bert Spilles, Willi Frauenrath, Frank Vellen, Uwe Schubinski und Stephanie Sistig (CDU), Dr. Manfred Wolter, Lothar Maevis, Hans Reiff und Jörg Döhler (FDP) sowie Dr. Guido Huppertz (Grüne).
Bürgermeister Esser danke allen bisherigen und neuen Ortsvorstehern und Ratsleuten für ihr ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Menschen in der Gemeinde Kall.
pp/Agentur ProfiPress
Plädoyer für Weltoffenheit und Toleranz
Stilles Pogromgedenken in Kall – Bürgermeister legt Gesteck am Synagogengedenkstein nieder – Omas gegen rechts hatten die 23 Stolpersteine im Ort poliert
Kall – Vor zwei Jahren, zum 80. Jahrestag der Novemberpogrome in Deutschland, versprachen Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser und die Politik geschlossen, dass man nun jedes Jahr am 9. November wieder öffentliche Gedenkveranstaltungen abhalten wolle. Wegen der Corona-Pandemie musste man von diesem Plan diesmal etwas abweichen. Dennoch fand ein stilles Gedenken statt.
Hermann-Josef Esser mahnte in seiner Ansprache am Synagogen-Gedenkstein „Im Sträßchen“ darauf, dass es auch heute noch Angriffe gegen jüdische Menschen und Einrichtung gebe. Die meisten entstammten „eindeutig nationalistischen oder rechtsradikalen Kreisen innerhalb Deutschlands“, allen voran der Angriff auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019, den Esser als „jüngsten Tiefpunkt in einer endlosen Reihe von Anschlägen“ bezeichnet und dem seitdem acht weitere gemeldete antisemitische Angriffe in Deutschland folgten.
Beim stillen Gedenken war Esser jedoch nicht alleine. Auch seine beiden frisch gewählten Stellvertreter Steffi Hübner und Stefan Kupp, der zugleich Ortsvorsteher ist, Wehrleiter Harald Heinen, Ekkehard Fiebrich als Vertreter des Arbeitskreises Stolpersteine sowie Luise Binger und Wolfram Königsfeld, die einen Hoffnungspsalm aus Israel vortrugen, kamen am Synagogengedenkstein gegenüber der VR-Bank Nordeifel zusammen, wo Esser ein Gesteck niederlegte. Die Omas gegen rechts hatten im Vorfeld die im Jahr 2012 verlegten 23 Stolpersteine poliert, Walli Forner verteilte am Nachmittag Blumen und Kerzen an diesen Stellen in Kall.
In seiner Ansprache plädierte Bürgermeister Esser dafür, sich weiterhin für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft einzusetzen. In Kall seien Verwaltung, Rat und er selbst, aber auch die Zivilgesellschaft gefordert. „Ich bin zuversichtlich, dass es uns weiter gelingen wird, positive Zeichen zu setzen“, sagte Esser. Hoffnung auf eine weltweite Abkehr von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und der Ausgrenzung von Minderheiten setzt Esser in die Wahl von Joe Biden als US-Präsident.
Ekkehard Fiebrich erklärte noch einmal die Hintergründe der Stolpersteinverlegung in Kall. 2011 hatte sich der Arbeitskreis gegründet. Wichtig war den Mitstreitern stets die Billigung auch von jüdischer Seite. „Die jüdische Gemeinschaft war dafür. Auch das Einverständnis der jeweiligen Grundstückseigentümer und der Hausbewohner haben wir eingeholt“, so Fiebrich. Die Recherche, wo Juden gelebt hatten, habe einst ein Jahr gedauert. „Alle Fakten mussten gesichert sein.“
Alle 23 Steine wurden am 31. August 2012 vom Künstler Gunter Demnig an den acht entsprechenden Standorten verlegt. „Die Bevölkerung und auch die Schulen haben das damals sehr mitgetragen“, sagt Fiebrich, der es nach wie vor für sehr wertvoll erachtet, dass junge Menschen dieses Gedenken ebenfalls aufrechterhalten.
pp/Agentur ProfiPress
Rede: Gedenken zur Reichspogromnacht von Herrn Bürgermeister Esser am 09.11.2020
Wegenetzkonzept einsehbar
Arbeiten an priorisierten Wirtschaftswegen sollen bereits 2021 beginnen – Konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten – Wegenetz beträgt insgesamt 440 Kilometer
Kall – Die Gemeinde Kall und das Planungsbüro PE Becker haben ein Wirtschaftswegenetzkonzept erstellt, das ab sofort auf der Homepage der Gemeinde Kall einsehbar ist. Dieses Konzept entstand in Zusammenarbeit mit den Nutzern der Wirtschaftswege, also Landwirten, Forstmitarbeitern, Tourismus-Einrichtungen und Co. Nach den Abstimmungsterminen, die sich auf die jeweiligen Gemarkungen bezogen, wurden die gemeindeweiten Ergebnisse mit den Naturschutzverbänden erörtert.
„Das Konzept ist fertig und wird den Bürgern nun online zur Verfügung gestellt“, teilt Christoph Graf mit, der das Projekt vonseiten der Gemeinde betreut. Den Plan, die Ergebnisse in einer Bürgerinfo vorzustellen, hat die Gemeinde auf Anweisung der Bezirksregierung wegen der Corona-Pandemie nun verwerfen müssen. Interessierte finden den Link zum IST- wie SOLL-Konzept auf der Homepage der Gemeinde www.kall.de (Öffnet in einem neuen Tab).
Bürgermeister Hermann-Josef Esser lobt die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Insgesamt umfasst das Konzept 440 Kilometer Wirtschaftswege. 360 Kilometer sind in Eigentum der Gemeinde, bei den restlichen 80 Kilometern handelt es sich um Privatwege. Neue Wege wurden keine hinzugefügt. Allerdings wurde festgestellt, dass insgesamt 70 Kilometer – davon rund 60 Kilometer öffentliche Wege – Im Laufe der Jahre „verschwunden“ sind. Diesbezüglich wird die Gemeinde mit den Beteiligten noch prüfen, ob diese Wege wiederhergestellt werden müssten oder ob sie eventuell wegfallen können.
Alle Wege wurden auf ihren Zustand und ihre Nutzung geprüft. Daraus ergaben sich Handlungsempfehlungen, etwa die Verbesserung oder Entfernung von Wegen, mit bestimmter Priorität. „Wir werden für 2021 Fördermittel beantragen und hoffen, bereits im kommenden Jahr mit der Umsetzung des Konzepts beginnen zu können“, sagt Christoph Graf. Es handele sich um einen dynamischen Umsetzungsprozess, der fortgeschrieben wird.
Die Gemeinde bittet darum, dass Bürger, die Rückfragen oder Anmerkungen zum Konzept haben, sich bei Michael Lorse vom Planungsbüro PE Becker (Tel. 02441/ 999033, E-Mail michael.lorsepe-beckerde) oder Christoph Graf (Tel. 02441/ 88826, E-Mail cgrafkallde) melden.
pp/Agentur ProfiPress
Ehrenamtspreis für Omas gegen rechts
Das Bündnis aus Kall setzt sich seit Oktober 2019 gegen Rechtsextremismus ein
Kall/Euskirchen – Das Bündnis „Omas gegen rechts“ wurde von der SPD im Kreis Euskirchen mit dem Ehrenamtspreis 2020 ausgezeichnet. Der Preis ist mit jeweils 300 Euro dotiert. Statt einer Präsenzveranstaltung besuchte der SPD-Kreisvorsitzende und zukünftige Landrat Markus Ramers die jeweiligen Preisträger.
Das Kaller Bündnis „Omas gegen rechts“ setzt sich seit Oktober 2019 gegen rechtsextreme Gewalt und rechtsextremes Gedankengut ein. Es ist eine zivilgesellschaftliche, überparteiliche Initiative, die sich in die politische Diskussion einbringt. „Ich habe das Bündnis Omas gegen rechts in Kall schon früh kennengelernt und bin dankbar für die dort geleistete, ehrenamtliche Arbeit. Der Kampf gegen den Rechtsextremismus ist in den letzten Jahren leider immer wichtiger geworden. Überall, auch im Kreis Euskirchen, gibt es zunehmend Gruppierungen und Parteien, die auf Hass, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung setzen. Das dürfen wir nicht zulassen. Die Omas gegen rechts engagieren sich beherzt für den Erhalt und die Verteidigung unserer Demokratie. Dieses Engagement ist ehrenwert!“, betont Markus Ramers.
Weitere Preisträger sind die DLRG Euskirchen, die in der Corona-Krise die Euskirchener Tafel unterstützen und eine Einkaufshilfe für nicht mobile Menschen anbieten, sowie die Freiwillige Feuerwehr Schleiden, die im Jahr 2019 wegen einer Brandstiftungsserie stark gefordert war.
pp/Agentur ProfiPress
Ein Zeichen für Vielfalt
Das Berufskolleg Eifel setzt auf dem Sportplatz Kall mit riesigen Statements ein Zeichen gegen Hetze
Kall – Das Berufskolleg Eifel hat jüngst mit riesigen Statements ein Zeichen gegen Rassismus und Hetze gesetzt. Ursache war die Darstellung verfassungsfeindlicher Symbole sowie einer nationalsozialistischen Parole, die in die Asche im Mittelkreis auf dem Kaller Sportplatz eingezeichnet worden war.
Schülern des Berufskollegs war das während einer Sportstunde aufgefallen und sofort war klar: Einfach wegmachen reicht nicht. Als zertifizierte „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wollte man dem ein klares Zeichen entgegensetzen. Die Schülervertretung setzte sich zusammen und entwickelte schnell eine Idee, ihrer weltoffenen Einstellung Ausdruck zu verleihen.
In riesigen Lettern schrieben die Berufsschüler mit Besen Sprüche wie „BKE mag Vielfalt“, „Mer stonn zesamme“ und „Wir lieben es bunt“ in die Asche, um ein deutliches Zeichen für Toleranz und Vielfalt zu setzen. Das Unternehmen Cybershot Studios bot an, die Aktion mit einer Drohne zu filmen und zu fotografieren. Bei der Gemeinde Kall vergewisserten die Verantwortlichen sich, dass dies erlaubt ist und stießen sofort auf Unterstützung. Auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser war beeindruckt: „Das ist genau die richtige Art, klar Stellung zu beziehen – unmittelbar, unmissverständlich und mit viel Kreativität.“ Das Video zur Aktion ist auf der Homepage des Kaller Berufskollegs zu finden.
pp/Agentur ProfiPress
Martinswecken für Kaller Kinder
Verteilung in Grundschulen, Nikolausschule und Kindergärten im Gemeindegebiet auf Kosten der Gemeinde
Kall – In der Gemeinde Kall sind wie berichtet alle Martinszüge, Corona-bedingt abgesagt worden. Damit Kinder dennoch Wecken erhalten, hat die Gemeinde beschlossen, dass die Grundschulen in Kall und Sistig, die Nikolausschule sowie die Kindergärten im Gemeindegebiet die Wecken eigenständig an die Kinder verteilten dürfen. Darüber hat Bürgermeister Hermann-Josef Esser die Einrichtungen entsprechend unterrichtet.
Die Kosten für die benötigten Martinswecken übernimmt die Gemeinde Kall. Einzige Bedingung: Um die heimische Wirtschaft auch zu unterstützen, sollen die Wecken bei einem gemeindeansässigen Bäcker bestellt werden. Außerdem müssen die Wecken gemäß der aktuellen Hygienevorschriften einzeln verpackt ausgehändigt werden. „Ich wünsche den Kindern trotz der momentanen Situation eine schöne Martinszeit“, so Bürgermeister Esser.
pp/Agentur ProfiPress
Bauarbeiten führen zu Umleitungen
Neue Urftbrücke „Am Hallenbad“ fertig – Alte Urftbrücke L105 wird abgerissen – Rewe-Center ändert Zufahrt – Einbahnstraßenregelungen in Ortsmitte
Kall – Voraussichtlich am Montag, 9. November, beginnt der zweite Bauabschnitt des Urftbrückenbaus im Bereich Bahnhofstraße/Hindenburgstraße/Am Hallenbad. Bis dahin sollen die Arbeiten an der neuen Urftbrücke, die Bahnhofstraße und Am Hallenbad verbindet, abgeschlossen sein. Mit Erscheinen dieses Rundblicks sollte die Asphaltschicht aufgetragen worden sein und es fehlen lediglich die Brückengeländer. „Obwohl wir mit der Gesamtmaßnahme später angefangen haben, liegen wir noch im ursprünglichen Zeitplan“, erklärt Günter Margraff vom Team Tiefbau der Gemeinde Kall.
Der Beginn des zweiten Bauabschnitts führt zu einigen Änderungen für Verkehrsteilnehmer. Die „alte“ Brücke zwischen Bahnhofstraße und Hindenburgstraße wird noch in diesem Jahr abgerissen und im Anschluss durch einen Neubau an leicht veränderter Lage ersetzt. Die neue Brücke zwischen Bahnhofstraße und Am Hallenbad wird aber für den Verkehr und die Fußgänger freigegeben.
Der Verkehr im Kernort wird bis zum Abschluss der Arbeiten, also voraussichtlich bis Ende 2021, umgeleitet. Wer von Golbach aus zur Bahnhofstraße will, wird über die Straßen Am Hammerwerk und Am Hallenbad auf die neue Brücke geleitet. Die Hindenburgstraße ist hinter der Einfahrt zum Hammerwerk gesperrt.
Die Umleitung in Richtung Golbach führt über die Aachener Straße, die ab der Eisenauerstraße bis zur Einfahrt Weiherbenden zur Einbahnstraße umgewidmet wird. Verkehrsteilnehmer, die von der Straße Auf dem Büchel auf die Aachener Straße fahren, werden nach rechts in Richtung Golbach geleitet.
Wie die Gemeinde versichert, können während der Bauarbeiten alle Geschäfte im Bereich der Baustelle stets angefahren werden. So verweist das Modehaus Knie darauf, dass die Kundentiefgarage über die Straße Am Hammerwerk erreichbar ist. Das Rewe-Center entschärft die Situation am Kreisverkehr, der unmittelbar an der Baustelle liegt, dadurch, dass sie die Ein- und Ausfahrt auf die Bahnhofseite verlegt. Die Zufahrt befindet sich von der Bahnhofstraße aus zwischen dem Bahnhofvorplatz und der Tiefgarage unter dem Rewe-Parkplatz, also dort, wo das Geschäftshaus Süd geplant ist. Für Fußgänger, die von der Hindenburgstraße zum Bahnhof wollen und zurück, etwa die Schüler des Berufskollegs Eifel, wird auf der neuen Urftbrücke ein provisorischer Fußgängerüberweg geschaffen.
Ende 2021 soll voraussichtlich der dritte Bauabschnitt beginnen. Wenn alles wie geplant verläuft, wird die neue Brücke für den Verkehr freigegeben und es beginnt der halbseitige Umbau der Bahnhofstraße zwischen Brücken bis Höhe Bahnhofsvorlatz. Ab Anfang 2022 soll dann der neue, größere Kreisverkehr in drei Etappen sowie die zweite Seite der Bahnhofstraße zwischen den Brücken bis Höhe Bahnhofsvorplatz gebaut werden. Die Gesamtmaßnahme, die sich auf 5,1 Millionen Euro verläuft, soll im Sommer 2022 abgeschlossen sein.
pp/Agentur ProfiPress
REWE-Center bleibt weiter erreichbar
Eigene Rampe auf dem Gelände des Einzelhändlers macht Zufahrt möglich
Kall – Das REWE-Center wird trotz der umfangreichen Bauarbeiten und notwendigen temporären Sperrungen im Kaller Kernort weiterhin uneingeschränkt erreichbar bleiben.
Zurzeit wird eine Rampe erstellt. Mit ihr wird der Verkehr von der Bahnhofstraße zum und vom REWE-Center geführt. Die Zufahrtsrampe befindet sich zwischen dem neuen Bahnhofsvorplatz und der bereits errichteten Tiefgarage unter dem REWE-Parkplatz. Da wo nunmehr die Rampe errichtet wurde, wird zu einem späteren Zeitpunkt das Geschäftshaus Süd entstehen.
Aufgrund der neuen Verkehrsführung können die Arbeiten am Knotenpunkt „Kreisel“ aus zeitlicher Sicht effizienter gestaltet werden, so dass damit zu rechnen ist, dass durch diese Sonderlösung auch voraussichtlich eine Verkürzung der Bauzeit für die gesamte Umgestaltung des Knotenpunktes generiert werden kann, berichtet Teamleiter der Bauabteilung, Markus Auel von der Gemeinde Kall.
Durch die vom Grundstückseigentümer geschaffene neue Zufahrtsmöglichkeit kann auch während einer möglichen temporären Vollsperrung des Knotenpunktes die Erreichbarkeit des REWE-Centers mittels PKW und somit auch die Grund- und Nahversorgung im Ortskern dauerhaft garantiert werden. Hinzu kommt, dass die verkehrliche Situation in der Bahnhofstraße enorm entspannt werden kann, so dass die Kunden ohne größere Beeinträchtigung, sprich ohne Rückstau und Ampelschaltung den Markt anfahren können.
Alle Fußgänger werden gebeten, nicht über die beiden Fahrbahnen der Rampenanlage zu gehen, sondern die bisherigen Wege zu nutzen.
Die Gemeinde Kall ist bemüht, die Beeinträchtigungen während der Baumaßnahmen für alle so gering wie möglich zu halten.
pp/Agentur ProfiPress
Borkenkäferproblematik: Bürgermeister Esser richtet sich an Privatwaldbesitzer
Durch langanhaltende Trockenheit und Sturmereignisse mit daraus resultierenden Windwürfen, kommt es auch auf den Waldflächen im Gemeindegebiet Kall zu vermehrtem Borkenkäferbefall.
Um den Wald in der Gemeinde Kall nachhaltig und zukunftssicher zu erhalten, ist es unbedingt notwendig, dass vom Borkenkäfer befallenes Holz schnellstmöglich geschlagen und abtransportiert wird. Dies gilt aus Gründen der Verkehrssicherung verstärkt an Straßen und Wegen, unabhängig davon, ob es sich um Bundes-, Landes oder Gemeindestraßen handelt, beziehungsweise um Wege die nicht im Eigentum des Waldbesitzers sind. Nach Abtransport des Holzes ist zudem sicherzustellen, dass die Waldwege in ordnungsgemäßem Zustand hinterlassen werden.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser wendet sich daher mit einer eindringlichen Bitte an die privaten Waldbesitzer: „Der Wald ist heute ein multifunktionaler Raum von herausragender gesellschaftlicher Bedeutung. Neben dem Erholungswert, den unsere Eifelwälder zweifelsohne bieten, ist auch seine Funktion als CO2-Speicher im Kampf gegen den Klimawandel nicht zu unterschätzen. Die ist aber nur gewährleistet, wenn gesunde zusammenhängende Waldflächen vorhanden sind. Daher ist es enorm wichtig, dass sich die Privatwaldbesitzer der Borkenkäferproblematik annehmen und befallenes Holz schnellstmöglich entfernen, damit der Wald in der Gemeinde langfristig erhalten bleibt.“
Die Gemeindeverwaltung und das Regionalforstamt unterstützen die privaten Waldbesitzer gerne bei allen notwendigen Maßnahmen.
Ihr Ansprechpartner bei der Gemeindeverwaltung ist Tobias Heinen (02441-888/41 oder theinenkallde)
Vier Kaller Dörfer prämiert
Die Gemeinschaft Sistig/Frohnrath/Steinfelderheistert erhielt beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ die Silberurkunde – Bronze für Scheven
Gleich vier Dörfer der Gemeinde Kall waren beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Kreisebene erfolgreich. Der Dreierpack Sistig/Frohnrath/Steinfelderheistert wurde mit Silber und einer Prämie in Höhe von 600 Euro ausgezeichnet, Scheven erhielt die Urkunde in Bronze und eine Prämie in Höhe von 300 Euro. Dottel und Wallenthal, die zusammen mit Scheven vorgestellt wurden, erhielten diesmal noch nicht die erforderliche Punktzahl.
„Wir freuen uns aber sehr, dass Wallenthal und Dottel mitgemacht haben. Das ist ein Ansporn, in vier Jahren wieder mitzumachen, um dann besser abzuschneiden“, sagte Hans Reiff, Ortsvorsteher der drei Dörfer. Gleichzeitig freute er sich, dass Scheven zu den 24 besten Dörfern im Kreis Euskirchen gehöre.
Bewertet wurden die vier Bereiche Ziele/Konzepte/wirtschaftliche Initiativen, soziales Engagement/kulturelle Aktivitäten, Baukultur/Natur/Umwelt sowie das Gesamtbild. Die Kommission bestand aus Heike Schmitz, Johannes Adams, Hans-Josef Nolden, Johannes Mertens, Doris Felser, Edgar Klein und Heinrich Büsch.
Karl Vermöhlen, Ortsvorsteher von Sistig, Frohnrath und Steinfelderheistert, findet, dass die Bürgerinnen und Bürger der Dörfergemeinschaft stolz sein können, nach 2014 und 2017 erneut zu den herausragenden Orten im Kreis Euskirchen zu gehören. „Die drei Dörfer arbeiten seit Jahren in vielfältiger Weise zusammen: in einem Vereinskartell, durch ortsübergreifende Vereine und Vereinigungen – aber auch durch die Teilnahme am Schwadetreffen oder bei den Dorfkümmerern.“
Vermöhlen ist überzeugt, dass diese Gemeinschaft erforderlich sei, „damit ein Dorf lebt“. Corona habe gezeigt, dass Messfeiern, Seniorentreffs, die Feier am Maifeuer und die Kirmes fehlten. Deshalb lerne man umso mehr, diese Gemeinschaft zu schätzen. „Das bietet auch Chancen für die Zukunft“, so Vermöhlen.
„Schwarmintelligenz der Menschen nutzen“
In den drei Dörfern werde versucht, Menschen zusammenzubringen und sie zu Akteur*innen zu machen. „Wir müssen die Schwarmintelligenz der Menschen nutzen, das haben Schwadetreffen, Arbeitsgruppen und die Erarbeitung des Dorfentwicklungskonzeptes gezeigt“, so Vermöhlen. Zu Gold fehle noch ein besserer Gesamteindruck des Dorfes. Deshalb ruft Vermöhlen die Bürgerinnen und Bürger der drei Ortschaften auf, sich einzubringen: „Jede und Jeder hat gute Ideen, die nicht im Man-müsste-mal-Stadium bleiben müssen.“
Die Stärken und Schwächen von Scheven analysiert Hans Reiff, auch wenn er mangels Kenntnis über die genaue Auswertung der Kommission nur spekulieren kann. „Gefühlsmäßig sind es die Maßnahmen in Sachen Kommunikation, Grünflächen und Umwelt, die uns in den letzten Jahren nach vorne gebracht haben“, denkt der Ortsvorsteher. Auch mit der Bürgerbeteiligung ist Reiff zufrieden.
Einen Mangel sieht er im Bereich Kultur, wo es in Scheven nur die Standardangebote gebe. Dabei steckten Konzepte in der Schublade, beispielsweise für einen gemeinsamen Dorftrödel mit Dottel und Wallenthal, Konzerte am Schevener Bahnhof, der sich immerhin Kulturbahnhof nennt, oder eine Ausstellung von Künstlern aus den drei Dörfern. „Aber dann kam zum einen Corona, zum anderen hatten andere Projekte wie der Hochwasserschutz, die Spielplätze, die Kommunikationstreffen oder die Naturmaßnahmen Vorrang.“
Insgesamt hatten sich der Kommission im August 51 Dörfer präsentiert. Landrat Günter Rosenke stellte bei der Siegerehrung im Kreishaus das große Engagement und die ehrenamtliche Tatkraft der Vereine und Dorfgemeinschaften heraus. Die drei Golddörfer, die den Kreis Euskirchen beim Landeswettbewerb 2022 vertreten, sind Billig und Schweinheim (beide Stadt Euskirchen) sowie Freilingen (Gemeinde Blankenheim).
pp/Agentur ProfiPress
Anonyme Seebestattung statt Europa
Dr. Till Klein aus Aachen berichtete im Haus der Begegnung über seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Arzt bei Seewatch – Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Engagiert für Vielfalt“ – Kooperation von Gemeinde Kall, Kreis Euskirchen und Caritas
Als Arzt ist Dr. Till Klein einiges gewohnt. „Als Notarzt habe ich gelernt, bei schweren Unfällen mit vielen Verletzten die Patienten maximal 30 Sekunden zu untersuchen und dann in Kategorien einzuteilen.“ Grün für Menschen mit nicht lebensbedrohlichen Verletzungen, Rot für Menschen mit schweren Verletzungen, die akute Hilfe benötigen, und Schwarz für Tote oder Menschen, denen nicht mehr zu helfen ist.
Doch Flüchtlinge, die im Mittelmeer gekentert sind, seien quasi alle Kategorie Rot. Die Regeln werden außer Kraft gesetzt. Stattdessen gelte: „Wer wild um sich schlägt, kann nicht schwimmen, dem ist quasi nicht mehr zu helfen. Wer sich ganz ruhig bewegt, kann schwimmen, der ist Grün. Und wer gar nichts mehr macht, der ist tot.“ Geborgen werden die Verstorbenen nicht. „Dafür haben wir auf unseren Booten keine Möglichkeit“, beschreibt es der Mediziner. Die Flucht endet als anonyme Seebestattung. Offiziell sind seit 2014 mehr als 20.000 Menschen bei der Überfahrt auf dem Mittelmeer gestorben oder werden noch vermisst. Fast 29.000 Flüchtlinge wurden immerhin gerettet.
Es sind harte Entscheidungen, mit denen Till Klein in seinem Urlaub konfrontiert wird. Denn er ist „Arzt und nebenberuflich Arzt“. Während andere Menschen zum Wandern in die Berge oder zum Baden an den Strand reisen, verbringt der 32-jährige Mediziner aus Aachen seine Freizeit auf einem Schiff der Hilfsorganisation Seawatch und rettet Flüchtlinge auf dem Mittelmeer.
Engagiert für Vielfalt
Über diese ehrenamtliche Arbeit berichtete er nun im Haus der Begegnung in Kall. Eingeladen hatten neben der Integrationsbeauftragten Gemeinde Kall, Alice Gempfer, das Kommunale Integrationszentrum (KoBiz) des Kreises Euskirchen sowie der Caritasverband für die Region Eifel. Die Veranstaltung fand statt im Rahmen der Reihe „Engagiert für Vielfalt“ von KoBiz und Caritas. Seit zwei Jahren ist Till Klein für Seawatch im Einsatz. „Ich bin der Meinung, dass es mir gut geht, und bin deshalb ehrenamtlich tätig“, erklärt er den Grund. Und er ist der Meinung: Jeder kann ein wenig dafür tun, um diese Welt zu einem besseren Ort zu machen. „Mitmachen, spenden, weitersagen – keiner von uns kann sagen: Das geht nicht“, so Klein.
Einfach ist das Ehrenamt in der Hilfsorganisation nicht, das wird mit jedem Wort deutlich. Viele der Zuhörer wirken getroffen von Kleins Worten. Wenn er berichtet, dass die älteren Seawatch-Boote ein bis zwei Tage brauchen, bis sie vom Ausgangsort, momentan Griechenland, in die Einsatzzone im Mittelmeer gelangt sind – und damit zu spät kommen zur Rettung. „Das ist, wie mit einem Hollandrad die gesamte afrikanische Küste abzufahren“, zieht er einen Vergleich. Oder wenn er erzählt, wie Flüchtlinge, sobald sie die Seawatch-Boote sehen, ins Wasser springen, um gerettet zu werden – und sich damit in Lebensgefahr begeben.
„Die Boote werden immer schlechter“
Bis zu 400 Flüchtlinge befinden sich in mehreren Ebenen auf manchen Booten, die diese Bezeichnung nicht verdienen. Losgeschickt in der Dämmerung in Tripolis von Schleppern, die behaupten, das europäische Festland sei nach einer bis eineinhalb Stunden erreicht. „Die Boote werden immer schlechter“, erklärt. Früher fanden viele Einsätze mitten auf dem Mittelmeer statt. Die Zone hat sich nun immer mehr in Richtung libysches Festland verschroben. Manche Boote erreichen noch nicht mal mehr die 24-Meilen-Grenze, ab der internationales Seerecht gilt.
Wer gerettet wird, ist nicht nur oft traumatisiert, sondern auch schwer verletzt. Viele Flüchtlinge werden an Füßen und Beinen schwer verätzt durch eine Mischung aus Treibstoff, Fäkalien, Dreck und Salzwasser. „Diese Menschen benötigen eigentlich intensivmedizinische Betreuung“, meint Klein. Die ist an Bord aber nicht vorhanden. Hinzu kommen Verletzungen durch Nägel, die aus den Brettern stehen, mit denen die Boote verstärkt werden.
Und auch von schwersten Misshandlungen berichteten Flüchtlinge, so Klein, der auch die Folgen von Folter mit Bilddokumenten belegt. Kinder werden in Libyen verschleppt. Das Land, einst wohlständig, ist seit Jahren im Bürgerkrieg, Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Frauen werden vergewaltigt, verkauft und zur Prostitution gezwungen, Männer gefangengenommen und gefoltert, bis ein Lösegeld bezahlt wird.
So unglaublich das klingt: Till Klein versucht, diese Fälle aus professioneller Sicht zu sehen. Er gibt zu: Würde er sich jedes Schicksal zu Herzen nehmen, könne er das nicht aushalten. „Aber dann rettet man 20 Menschen die ihre 20 individuellen Geschichten erzählen – das macht mich natürlich schon betroffen.“
Kritik übt er an der Europäischen Union. 2012 war die EU noch für ihren Einsatz für Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechte mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. „Das darf man nicht falsch verstehen: Ich bin stolz, Europäer zu sein. Aber ich befürchte, die Idee des starken Europas ist gescheitert.“
pp/Agentur ProfiPress
Saalveranstaltungen abgesagt
Der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier reagiert auf Anstieg der Corona-Neuinfektionen – Bis zum Ende des Jahres keine Konzerte – Auch Weihnachtsmarkt ist abgesagt – Schubinski: „Gesundheit der Gäste geht vor“
Die Corona-Pandemie hat die Menschen auch in der Eifel weiterhin im Griff. Nach anfänglichem Sinken der Fallzahlen und der daraus resultierenden Lockerungen befinden sich die Zahlen der Neuinfektionen derzeit wieder im Anstieg. Darauf reagiert nun auch der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier in Kall mit der Absage aller Veranstaltungen bis zum Jahresende. Das hat der Vorstand jetzt bei einer Sitzung einstimmig beschlossen.
„Wir bleiben dabei, unsere Gaststätte montags, mittwochs, freitags und sonntags unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung geöffnet zu halten. Größere gesellige oder kulturelle Veranstaltungen im Saal wird es jedoch bis zum Jahresende generell keine mehr geben“, hat Schriftführer Reiner Züll den Mitgliedern des Vereins sowie den Besuchern der Kulturveranstaltungen in einem Schreiben mitgeteilt.
Auch bereits gebuchte Veranstaltungen wie Geburtstage, Jubiläen oder Weihnachtsfeiern seien bis zum Jahresende abgesagt worden. Leider könne die Gaststätte auch bis zur Verbesserung der Corona-Situation keine Beerdigungscafés mehr anbieten, weil die strengen, aber dennoch sinnvollen Auflagen in dem kleinen Saal der Gaststätte einfach nicht zu erfüllen seien.
„Leider sind seit März alle unsere Kulturveranstaltungen der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen“, bedauert der Vereinsvorsitzende Uwe Schubinski. Auch die im Oktober und November geplanten Veranstaltungen fänden nicht statt, ebenso wenig der geplante Weihnachtsmarkt. „Wir bemühen uns für alle Konzerte Ersatztermine im neuen Jahr zu finden“, so Uwe Schubinski. Für alle ausgefallenen Kulturveranstaltungen behielten die bereits im Vorverkauf verschickten Eintrittskarten ihre Gültigkeit.
Mit den Künstlern sei vereinbart, dass sie die Gaststätte Gier bei der Neuvergabe ihrer Auftrittstermine zeitnah berücksichtigen. Das betreffe insbesondere das bereits ausverkaufte Köster-Konzert im Oktober, das nun auch nicht stattfinde. Schubinski: „Sobald die Entwicklung der Pandemie es zulässt, wird Köster bei uns zu Gast sein. Wir hoffen, dass das im Frühjahr möglich sein kann.“
Der Beschluss über die generelle Absage aller Saalveranstaltungen bis zum Jahresende sei im Vorstand einstimmig gefasst worden. „Und liegt die Gesundheit unserer Besucher und unseres Personals sehr am Herzen. Es kommen ja irgendwann bessere Zeiten, in denen die Gäste wieder im Saal feiern dürfen oder unsere Kulturveranstaltungen wieder in lockerer Atmosphäre – ohne Mund-Nasen-Schutz, Abstand und Registrierung – genießen können“, so Vorsitzender Uwe Schubinski.
pp/Agentur ProfiPress
Ehrenamtskarte NRW
Das Beethoven Orchester Bonn bietet auch für die Saison 2020/2021 eine Ermäßigung von 50% auf die Eintrittspreise für Inhaberinnen und Inhaber der Ehrenamtskarte NRW an.
Die ermäßigten Karten können nur persönlich bei folgenden beiden städtischen
Vorverkaufskassen erworben werden:
Theater- und Konzertkasse
Windeckstr. 1, 53111 Bonn
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 14 + 15 bis 18 Uhr, Samstag 10:30 bis 16 Uhr
Kasse im Schauspielhaus
Am Michaelshof 9, 53177 Bonn (Bad Godesberg)
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 14 + 15 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr
Die Ehrenamtskarte NRW ist sowohl bei den städtischen Vorverkaufsstellen als auch beim Einlass zum Konzert vorzuzeigen.
Das Angebot des Beethoven Orchester Bonn gilt für die folgenden Konzerte:
- Um Elf 1 am 04.10.2020 um 11 Uhr Uni Aula
- Im Spiegel 1 am 15.11.2020 um 11 Uhr Opernhaus
- Um Elf 2 am 29.11.2020 um 11 Uhr Uni Aula
- Im Spiegel 2 am 17.01.2021 um 11 Uhr Opernhaus
- Grenzenlos 2 am 06.02.2021 um 20 Uhr Telekom Forum
- Um Elf 3 am 07.03.2021 um 11 Uhr Uni Aula
- Um Elf 4 am 11.04.2021 um 11 Uhr Uni Aula
- Im Spiegel 3 am 13.06.2021 um 11 Uhr Opernhaus
- Im Spiegel 4 am 04.07.2021 um 11 Uhr Opernhaus
Kurzfristige Änderungen oder gar Absagen aufgrund eines veränderten Infektionsgeschehens auch während der laufenden Saison können nicht ausgeschlossen werden. Bitte informieren Sie sich daher immer aktuell bei der Theater- und Konzertkasse oder auf der Internetseite www.beethoven-orchester.de.
Gastronomisches Trio in Steinfeld
Klostercafé, Klosterschänke und Wirtshaus „Zur Alten Abtei“ ergänzen sich – Deutsch-elsässische, italienisch-mediterrane oder einfache klösterliche Speisen
Kall-Steinfeld – Das gastronomische Angebot in Steinfeld ist wieder komplett. Bereits seit dem 6. Juni ist die Klosterschänke neu eröffnet und erweitert das für ein Dorf üppige kulinarische Angebot, das vom Wirtshaus „Zur alten Abtei“ und dem Klostercafé komplettiert wird.
„Steinfeld ist damit der ideale Ausgangs- und Endpunkt für Wanderungen“, meint Christoph Böhnke, Leiter des Gästehauses im Kloster Steinfeld, zu dem das Klostercafé direkt und die Klosterschänke als Verpächter gehören. Laut Böhnke gebe es keine direkte Konkurrenz zwischen den Gastronomiebetrieben, viel mehr würden sie sich ergänzen. „Es hat immer ein Gastro-Betrieb offen, alle drei waren in den letzten Wochen gut ausgelastet“, so Böhnke. Die ohnehin schon hohe Attraktivität von Steinfeld, durch das auch eine Etappe des Eifelsteig-Wanderwegs führt, wurde noch einmal gesteigert.
Am Valentinstag hatte Lulzim Deari den Pachtvertrag für die Klosterschänke unterschrieben. Mitten hinein in die Eröffnungsvorbereitungen kam dann der Lockdown durch die Corona-Pandemie. Erst am 6. Juni durfte er das Restaurant eröffnen.
Deari kommt aus Leverkusen und ist seit 30 Jahren im Beruf. Auf Steinfeld ist er per Internet-Inserat gekommen. Der aus Mazedonien stammende Gastronom bietet in Steinfeld mediterrane, vor allen Dingen italienische Küche an. „Damit stehen wir, was das Essen angeht, in keiner Konkurrenz zu dem schon bestehenden Angebot“, so Deari. Steinfeld habe ihn wegen des gesamten Umfelds mitsamt dem Fahrrad- und Wander-Tourismus interessiert, die Gäste kommen nicht nur aus dem Kölner Umland, sondern auch aus den Niederlanden und Belgien.
Sechs Beschäftigte hat Lulzim Deari. Das Team würde er gerne noch um weitere Servicekräfte und Küchenaushilfen vergrößern. Die Klosterschänke bietet im Innern derzeit Platz für 80 und draußen Platz für 16 Gäste. Bis auf den Ruhetag am Mittwoch ist das Restaurant an Wochentagen von 17 bis 22 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 12 bis 22 Uhr geöffnet.
Seit neun Jahren in Steinfeld
Direkt nebenan betreibt Nicol Czarnowski im neunten Jahr das Wirtshaus „Zur alten Abtei“. Essen und Trinken seien bodenständig, gekocht werde regional und saisonal – „und zwar richtig, ohne Fertigsoßen“, wie seine Frau Anja Czarnowski betont. Die Karte besteht aus elsässischen und deutschen Gerichten, von Gästen höre man oft, es schmecke „wie bei Muttern“. Die Speisekarte wird jede Woche angepasst. „Über das Jahr verteilt bieten wir 400 Gerichte an, weshalb wir immer empfehlen, sich vor dem Besuch auf der Internetseite die aktuelle Karte anzuschauen“, so Anja Czarnowski.
Nicol Czarnowski war lange Zeit Koch, später Souschef, im Holiday Inn in Düsseldorf. Außerdem boten die Eheleute auf Mittelaltermärkten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Flammkuchen an. Die Familie lebte und lebt in der Eifel, ihr jüngster Sohn besuchte das Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld. „Als wir auf einen französischen Austauschschüler warteten, waren wir neugierig und hatten uns das Restaurant genauer angeschaut“, erinnert sich Anja Czarnowski. Über den Gesangslehrer der Kinder wurde dann der Kontakt zum Besitzer hergestellt – und schnell waren die Czarnowskis Inhaber ihres eigenen Restaurants.
2011 begannen die Umbauarbeiten, geöffnet ist das Wirtshaus seit Februar 2012. Unter normalen Bedingen bietet der Innenbereich Platz für knapp 50 Gäste, der Außenbereich für 60. Montag und Dienstag ist Ruhetag. Geöffnet ist die Alte Abtei mittwochs bis samstags von 17 bis 22 Uhr (Küche: 18 bis 20.30 Uhr) und sonntags ab 11.30 Uhr (Küche: 12 bis 14.30 und 18 bis 20.30 Uhr).
Café und Laden in einem
Direkt auf dem Klostergelände befindet sich das Klostercafé, das mit der Wiedereröffnung des Gästehauses 2015 erneuert wurde. An Wochentagen gibt es dort von 12 bis 18 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr einfache klösterliche Mahlzeiten wie Linseneintopf und Gulaschsuppe, Brote zum Selberschmieren und frische hausgemachte Kuchen vom Gästehaus-Konditor Bernd Höger. Nur am ersten Weihnachtstag und an Karfreitag hat das Café geschlossen.
Die Besonderheit: Das Café ist gleichzeitig auch der Klosterladen. Im Sommer ist die Außengastronomie hoch frequentiert. „Für den Winter wollen wir eventuell einen neuen Raum erschließen“, meint Christoph Böhnke, da im Laden-Café unter Corona-Bedingungen zu wenig Platz ist. Zwei Festangestellte sowie mehr als ein Dutzend Aushilfen sind im Klostercafé beschäftigt, darunter sowohl Schülerinnen und Schüler des Hermann-Josef-Kollegs als auch Rentnerinnen. „Diese Mischung aus Jung und Alt erzeugt eine besondere Atmosphäre, die von den Gästen sehr geschätzt wird“, sagt Christoph Böhnke. Weitere Infos gibt es unter https://www.klosterschaenke-steinfeld.de/ und https://www.zuraltenabtei.de/
pp/Agentur ProfiPress
Schevener Kriegsgräberanlage erneuert
Rasen auf den Gräbern und Pflasterung um die Steinkreuze herum erleichtern der Grünkolonne die Pflege – Für Ortsvorsteher Hans Reiff sind die Kriegsgräber auch Mahnmal
Kall-Scheven – Es war wie der Kampf Don Quichotes gegen die Windmühlen. Kaum hatte die örtliche Grünkolonne den Soldatenfriedhof in Scheven gepflegt, sah das Areal aus „wie Kraut und Rüben“, wie Ortsvorsteher Hans Reiff berichtet. Die Zwergmispeln wuchsen zwar sehr dicht und flach. Aber dem Unkraut, das sich über viele Jahre gebildet hatte, wurde auch die Grünkolonne mit ihren engagierten ehrenamtlichen Kräften nicht mehr Herr.
Doch jetzt sieht die Kriegsgräberanlage in Scheven wieder angemessen gepflegt aus. Hans Reiff hatte sich an die Gemeinde Kall gewendet, wo sich bis zu seinem Ruhestand Harald Kreusch, dann Monika Keutgen und zuletzt der neue Mitarbeiter Christian Engels des Problems annahmen. Die Gemeinde hatte einen Antrag bei der Bezirksregierung gestellt, der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge gab eine positive Stellungnahme ab, sodass schließlich eine 100-prozentige Förderung erfolgen konnte. In diesem Sommer wurde die Maßnahme schließlich abgeschlossen. Die Planung und weitere Umsetzung des Projektes erfolgte über die Tiefbauabteilung der Gemeinde, Günter Margraff.
Reiff gibt unumwunden zu: Die Schevener haben sich die Kriegsgräber in Sistig angeschaut und zum Vorbild genommen, das Konzept aber noch ein wenig erweitert. Auf den Gräbern selbst befindet sich jetzt Rasen, den die Grünkolonne mähen muss. In Scheven wurde entlang der Kreuzreihe eine komplette Linie gepflastert. „So muss die Grünkolonne beim Rasenmähen nicht zwischen den Kreuzen mähen“, erklärt Reiff. Und weil ein Teil der Stützmauer, die die zwei Ebenen voneinander trennt, umzustürzen drohte, wurde sie zur Hälfte auch erneuert. Involviert in die Planungen waren auch Hermann-Josef Cremer, Hans Jubelius und Raimund Vossen von der Grünkolonne.
Angelegt worden war das Areal, das sich im hinteren Bereich des Schevener Friedhofs befindet, von Pater Oswin Meier und Friedhofswärterin Johanna Hahn. Pater Oswin und die Dorfjugend errichteten aus Natursteinen aus der Kakushöhle außerdem eine Grotte. Ganz zu Beginn waren die Kreuze noch aus Holz, die Natursteine kamen aus der Kakushöhle. Insgesamt befinden sich in Scheven 21 Grabstätten, in denen 41 Menschen liegen, die alle zwischen Ende 1944 und 1945 im zum Lazarett umgebauten Schevener Pfarrheim gestorben sind. Die älteste Person war Helene Josefine Ritter (geboren 1864), die jüngste Josef Stoff (geboren 1936). Die meisten, die dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, sind aber junge Männer im Alter von rund 20 Jahren.
Deshalb ist für Hans Reiff der Soldatenfriedhof gleichzeitig auch ein Mahnmal, das aussagen soll: Seht diesen Irrsinn! „Fast alle, die dort liegen, hatten ihr Leben noch vor sich“, sagt Reiff. Er würde sich deshalb wünschen, dass die Friedhofsbesucher kurz innehalten und vielleicht auch mal eine Kerze abstellen oder Blumen ablegen. „Das war lange Zeit normal, ist aber deutlich weniger geworden“, so Reiff. Lediglich am Volkstrauertag stellt der Ortsvorsteher im Namen der Gemeinde Kall Lichter auf jedem Grab auf sowie eine Schale vor die Gedenksteine für die aus Scheven stammenden Soldaten, die fern von zu Hause während der beiden Weltkriege gefallen sind.
pp/Agentur ProfiPress
Naturparkförderung 2020
Aufstieg zur Loshardt erstrahlt im neuen Glanz
Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen hat auch in diesem Jahr über die Bezirksregierung Köln für sogenannte Instandsetzungs- und
Unterhaltungsmaßnahmen im Naturpark Nordeifel eine Naturparkförderung gewährt. Mit der Naturparkförderung können Neuanlagen und Instandhaltungsmaßnahmen von Erholungs- und Wanderinfrastrukturen gefördert werden.
Der alte Aufstieg zur Loshardt war erneuerungsbedürftig, sodass seitens der Gemeinde Kall über den Naturpark Nordeifel e.V. ein Förderantrag zur Instandsetzung gestellt wurde. Zur Jahresmitte 2020 wurde der Antrag bewilligt und der Bauhof der Gemeinde konnte mit den erforderlichen Instandsetzungsarbeiten beauftragt werden.
Da die Fußgängertreppe nicht nur für den Aufstieg zur Loshardt genutzt wird, sondern auch ein Teilstück des Pingenwanderweges ist, war die Notwendigkeit der Instandsetzung mehr als gefragt.
Nach Fertigstellung der Instandsetzungsmaßnahme präsentiert sich nunmehr der Aufstiegt zur Loshardt in neuem Glanz und ist durch die Öffentlichkeit wieder uneingeschränkt begehbar.
Helmuth Poensgen, 2. Vorsitzender der Eifelvereinsortsgruppe Kall bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und war von dem Ergebnis hell auf begeistert.
Herbst-Bücherflohmarkt in der Bibliothek Kall
Vom 19.10.2020 (Mo) bis einschließlich zum 24.10.2020 (Sa) findet in der Bibliothek Kall ein Bücherflohmarkt statt. Verkauft werden aussortierte Medien aus dem Bestand der Bibliothek, sowie Spenden, die nicht in den Bestand integriert werden können, darunter Bücher, Hörbücher, Filme und Zeitschriften.
Wann: 19.10.2020 (Mo) – 24.10.2020 (Sa): zweite Herbstferienwoche
Wo: Bibliothek Kall (Schulungsraum)
Neue Webseite der Musikschule
Informationen über Unterrrichtsangebot, neue Formate oder Veranstaltungen können auch über Tablets und Smartphones abgerufen werden – Zur Anmeldung notwendige Formulare einfach über das Portal herunterladen
Kall/Kreis Euskirchen - Im neuen zeitgemäßen Design, noch informativer und aktueller, so präsentiert sich der Musikschulzweckverband Schleiden - und damit auch die Kaller Musikschule - auf einer neuen Webseite unter www.musikschule-schleiden.de. Die Website wurde im „Responsive Design“ erstellt, so dass sie sowohl über Tablets als auch Smartphones jederzeit abgerufen werden kann.
Neben umfangreichen Informationen zum Unterrichtsangebot, den Unterrichtsgebühren und den Instrumenten, die jeweils in einem kurzen Artikel vorgestellt werden, bietet die Webseite die Möglichkeit sich über anstehende Veranstaltungen zu informieren. Darüber hinaus können die zur Anmeldung für den Unterricht an der Musikschule notwendigen Formulare über das Portal heruntergeladen werden.
Großer Wert wurde auf den Punkt „Aktuelles“ gelegt, unter dem in Zukunft nicht nur die neusten Informationen im Zusammenhang der Corona-Schutzverordnung veröffentlicht werden sollen, sondern gerade auch alle Themen, die das Musikschulleben betreffen, ihren Platz finden. Angefangen bei der Präsentation neuer Unterrichtsformate und -möglichkeiten, der Vorstellung und Nachbereitung bevorstehender oder bereits stattgefundener Veranstaltungen, bis hin zu kleinen Geschichten rund um die Arbeit der Musikschule.
Der Musikschulzweckverband umfasst die Musikschulen der Städte Mechernich, Schleiden und Zülpich sowie der Gemeinden Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall und Nettersheim.
pp/Agentur ProfiPress
Bald Verhaltensrichtlinien Blei
Kreis Euskirchen kündigt Herausgabe eines Merkblattes im Raum Kall und Mechernich an
Kall/Mechernich – Wie man Wurzelgemüse vor dem Verzehr zu behandeln hat, wie man Sandkästen für Kinder nach unten zum Erdreich hin gegen Durchgraben schützt oder wie intensiv und wann man sich nach intensivem Bodenkontakt die Finger waschen soll, ehe man ein Butterbrot ist: Diese und andere Verhaltensmaßregeln will der Kreis Euskirchen als Untere Bodenbehörde jetzt in der Bleibelastungszone am Mechernicher-Kaller Bleiberg herausgeben.
Das teilte Kreispressereferent Wolfgang Andres den Medien mit. Ein entsprechendes Merkblatt soll mit dem Rundblick an alle Haushalte im fraglichen Raum verteilt werden. Es sei aufgrund der jüngsten Bodengutachten aktualisiert worden. Es enthält beispielsweise auch Handlungsempfehlungen, wie der Bleigehalt eines Grundstücks zu bewerten ist und was bei der Gartennutzung zu beachten ist.
Das Merkblatt soll auch auf der Homepage des Kreises Euskirchen www.kreis-euskirchen.de (>> Bleibelastungszone) zu finden sein. Außerdem plant der Kreis im Austausch mit den Jugendhilfeträgern ein pädagogisches Konzept für alle Kindergärten in den Kommunen Kall und Mechernich, um den „Pänz“ bereits in jungen Jahren das richtige Verhalten in der Bleibelastungszone zu vermitteln.
In dem Zusammenhang begrüßt der beim Kreis für Blei zuständige Dezernent Achim Blindert die Eigeninitiative des AWO-Waldkindergartens Mechernich, der bei Eltern Transparenz schaffe und Ängste im Umgang mit Blei ausräume. pp/Agentur ProfiPress
Bahnhofsvorplatz als zentraler Platz
nformationsveranstaltung des Quartiersmanagements der Gemeinde zum Integrierten Handlungskonzept – Projekte erstrecken sich über mehrere Jahre
Kall – Der aktuelle Zustand des Bahnhofsvorplatzes, der sich mitten im Umbau befindet, war zuletzt auch Thema in einem sozialen Netzwerk. Von einer „protzigen Treppe“ oder einer „Asphaltwüste“ war dort zu lesen. Auch wurde diskutiert, ob die Politik am Bürgerwillen vorbei entschieden habe – trotz zweier 2016 durchgeführten Bürgerwerkstätten, bei der die Kaller ihre Wünsche äußern durften.
Die Gemeinde Kall und ihr Quartiersmanagement nahmen dies zum Anlass, noch einmal über das Integrierte Handlungskonzept zu informieren. Der Umbau des Bahnhofsumfeldes ist ein Maßnahmenbaustein dieses Gesamtkonzeptes. Lediglich knapp 40 Interessierte, darunter auch Vertreter aus Verwaltung, Politik und Medien, fanden sich im Haus der Begegnung ein. Bürgermeister Hermann-Josef Esser gab unumwunden zu, dass er angesichts der Intensität der vorausgegangenen Internet-Diskussion mit einer wesentlich höheren Beteiligung gerechnet hatte.
Tobias Feld, bei der Gemeinde für den Bereich Städtebau zuständig, machte direkt zu Beginn deutlich: Das Integrierte Handlungskonzept, kurz InHK, mit seinen Themenfeldern „Funktionsstärkung der Mitte“, „Gestaltung öffentlicher Räume“, „Neues Bauen“ und „Freizeit und Erholung“ erstrecke sich in Gänze über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Zudem erläuterte er kurz die Inhalte der einzelnen Themenfelder. Maike Polzenberg vom Büro Raumplan aus Aachen stellte die Planungen zur Neuanlage des Urftauenparks im Bereich des Hallenbades vor, den die Planer als „grüne Lunge von Kall“ bezeichneten. Für die Umsetzung wurde eigens ein Wettbewerb ausgelobt. 13 Büros aus dem gesamten Bundesgebiet haben an diesem Wettbewerb teilgenommen und zählbare Ergebnisse aufgezeigt. Sieger des Wettbewerbs war das Büro Weidinger aus Berlin, das aktuell mit der Planung der Neugestaltung beschäftigt ist. Im kommenden Jahr wird der Urftauenpark in seine Umsetzung gelangen, sodass die Kaller Bürgerinnen und Bürger schon sehr bald in diesem Bereich die Natur und vor allem die durchfließende Urft erleben können.
Rathausplatz als „Kalls neues Wohnzimmer“
Raumplan-Chef Uli Wildschütz widmete sich hingegen dem Konzept für den Ortskern. „Die Bahnhofstraße sollte ursprünglich eine Allee werden mit Parkmöglichkeiten auf beiden Seiten, erleichterten Fußgängerquerungen und wenn möglich mit Tempo 30.“ Dort, wo vor den Häusern ausreichend Platz vorhanden ist, sollen Grünstreifen entstehen. Der neu gestaltete Rathausvorplatz solle „Kalls neues Wohnzimmer“ mit Baumkarree, Brunnen und Bänken werden.
Ganz anders der Bahnhofsvorplatz. Gewünscht war von den Bürgern ein „zentraler Platz im Ortszentrum von Kall“, so Wildschütz, „der eine multifunktionale Nutzung ermöglicht. Nach Fertigstellung soll der Platz für Marktgeschehen, Konzerte und Festivitäten aller Art genutzt werden.“ Damit der Platz angemessen groß wird, müsse die Treppe nah vor dem drei Meter höher gelegenen Bahnhofsgebäude errichtet werden. Allerdings muss sie noch weit genug vom Bahnhof entfernt sein, damit die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen bis unmittelbar vor das Gebäude fahren kann. Zudem ist der Planer überzeugt, dass die Treppenanlage nicht nur von „wartenden jungen Leuten genutzt wird, sondern darüber hinaus auch zur Belebung des Platzes beitragen wird“.
Wildschütz gibt aber zu bedenken: Aktuell fehle noch der Platzcharakter, da zum einen die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind und zum anderen die flankierende Bebauung der beiden geplanten Geschäftshäuser noch ausstehe. In den nächsten Wochen werden die beiden Technikräume angrenzend an die Treppenanlage errichtet, die Bäume (Hainbuchen) auf dem Platz gepflanzt und eine Bushaltestelle installiert. Damit die beiden Ebenen zwischen Bahnhofsumfeld und dem neuen Bahnhofsplatz barrierefrei erreicht werden können, wird zudem ein Hublift an einem der beiden Technikräume angebracht. Die Fertigstellung des Platzes wird bis zum Jahresende 2020 erfolgen, so dass der Platz im kommenden Jahr seine Nutzung aufnehmen kann.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser betonte, dass die Verwaltung derzeit mit Investoren im Gespräch sei, die eine zeitnahe Bebauung der beiden an den Bahnhofsplatz angrenzenden Flächen in Aussicht stellten. „Wir sind guter Dinge, dass die Investoren Wort halten und zeitnah ihr Vorhaben im Ortszentrum von Kall umsetzen“, so Bürgermeister Esser.
Bäume werden bis zu 15 Meter hoch
Die noch zu pflanzenden Hainbuchen auf dem neuen Bahnhofsplatz sollen, wenn sie ausgewachsen sind, eine Höhe von 10 bis 15 Metern erreichen und eine Krone von 12 Metern aufweisen. Pro Baum wurden unter der Platzoberfläche zwölf Kubikmeter Substrat eingebracht sowie ein Bewässerungssystem installiert, damit ein Anwachsen der Bäume gewährleistet werden kann. „Bei großer Trockenheit müssen die Bäume dennoch durch den Bauhof gewässert werden“, so Wildschütz. Um weitere Begrünungsmöglichkeiten auszuschöpfen, beabsichtigt die Verwaltung zudem mobile Pflanzkübel auf dem Bahnhofsplatz aufzustellen, die darüber hinaus bei Veranstaltungen als mögliche Absperrvariante entlang der Platzkante zur Bahnhofsstraße genutzt werden könnten.
Auch die Deutsche Bahn, mit der die Gemeinde in Verhandlungen stehe, greife den Impuls des Integrierten Handlungskonzepts auf. So soll der Zugang zum Busbahnhof auf der anderen Seite deutlich großzügiger werden, damit der zurzeit noch vorhandene Angstraum verschwindet. „Das geht dann nicht mehr um drei Ecken, sondern die andere Seite der Unterführung ist erkennbar“, so Wildschütz. Denkbar seien auch durchgehende Lichtwände auf beiden Seiten der Unterführung.
Die Bahn wolle außerdem die Elektrifizierung zwischen Kalscheuren und Kall vorantreiben, erklärte Esser. Mit einer Fertigstellung sei nach derzeitigem Stand aber nicht vor 2033 zu rechnen. Dann erhalte Kall aber einen S-Bahn-Zugang nach Köln, was den Ort deutlich attraktiver für Pendler mache. Mit den Worten: „Wir machen uns schon Gedanken, wie wir den Ort gestalten und attraktiv halten, denn auch wir wollen es schön haben in Kall“, schloss er die rund zweistündige Informationsveranstaltung.
pp/Agentur ProfiPress
100 Prozent Bioabfälle in die Biotonne
Bundesweite Aktionswochen vom 14. September bis 2. Oktober – Kreis Euskirchen und viele kreisangehörige Kommunen nehmen teil – Aufruf zur besseren Mülltrennung
Kreis Euskirchen/Mechernich – Bundesweit werden seit Jahren große Mengen an Abfällen für das Recycling getrennt sortiert. Das Ergebnis ist erfolgreich: Die Menge des Restmülls hat sich im Gegensatz zu vor 35 Jahren halbiert. Verbesserungsfähig ist aber die Entsorgung von kompostierbaren Küchen- und Nahrungsabfällen.
Bei der jüngsten Veröffentlichung der Analyse von Siedlungsrestabfällen in Deutschland zeigte sich augenfällig, dass immer noch knapp 40 Prozent des Restmülls aus Bioabfall besteht. „Diese organischen Rohstoffe sind jedoch für die Restmülltonne viel zu kostbar, weil sie sich am Kompostwerk in Mechernich vollständig zu Kompost recyceln lassen“, sagt Norbert Lenzen, der Leiter des Kompostwerkes.
Auch im Kreis Euskirchen werfen Bürgerinnen und Bürger zu häufig Bioabfälle in die Restmülltonne. Grund genug für die Abfallberatung des Kreises in Kooperation mit den Kommunen, den Aufruf der „Aktion Biotonne Deutschland“ während der bundesweiten Aktionswochen vom 14. September bis 2. Oktober zu unterstützen: „Schenkt der Biotonne in den Aktionswochen mehr Aufmerksamkeit! Denn wenn alle Haushalte in Deutschland pro Woche zusätzlich zwei Kilo kompostierbare Küchenabfälle getrennt sammeln, sind das wöchentlich knapp 100.000 Tonnen Rohstoffe zur Erzeugung von erneuerbarer Energie und Kompost für die Landwirtschaft“.
Wer unsicher ist, welche Abfälle in die Biotonne dürfen und nicht, erfährt dies auf der Webseite des Kreises Euskirchen unter „Bioabfall“. Die Aktion Biotonne Deutschland ist ein Netzwerk, das unterstützt wird von rund 150 Landkreisen, Städten und Abfallwirtschaftsbetrieben sowie dem Bundesumweltministerium, Umweltbundesamt, NABU, VKU, BDE, Fachverband Biogas, VHE, VHE-Nord, Fachverband Biogas, der Bundesgütegemeinschaft Kompost, #wirfuerbio sowie dem Handelsverband Deutschland HDE und den Handelsketten REWE und Edeka.
Wer den Wandel in seinem alltäglichen Abfallverhalten wirklich ernst meint, kann zudem auf www.aktion-biotonne-deutschland.de das Online-Versprechen abgeben: „Auch ich werfe meine Bioabfälle in die Biotonne – für mehr Klima- und Umweltschutz“ und an einem Gewinnspiel teilnehmen.
pp/Agentur ProfiPress
Selbstversorgermarkt in Dottel
Dorfmarkt mit eigenen Erzeugnissen von Eiern und Äpfeln über Backwaren bis zu „Dotteler Waschsäckchen“ – Im Corona-Lockdown sei deutlich geworden, wie wichtig die Möglichkeit zur Selbstversorgung sei
Kall-Dottel - Es ist unübersehbar in der Eifel: Die Erntezeit naht. Wenn der Spätsommer immer weiter ins Land zieht, werden auch die ersten Baumfrüchte reif. Bevor Äpfel und Birnen in Hülle und Fülle an den Ästen hängen, sind es die Pflaumen, die leuchtend blau zwischen den grünen Blättern zu sehen sind. Ein willkommener Anlass für Friede Röcher und Uli Meisen, in Dottel einen Selbstversorgermarkt mit Erzeugnissen aus ihren Gärten und denen ihrer Nachbarn zu veranstalten. Eier und Honig konnten die Besucher dort am vergangenen Samstag erwerben – und noch einiges mehr.
Die Organisatoren lockten außerdem mit einer Premiere für Dottel: Mit „Tilly‘s Backstübchen“ hat sich eine neue Bäckerei in dem Kaller Ortsteil angesiedelt. Am Samstag öffnete sich zum ersten Mal das Fenster, durch das die Kunden frischen Pflaumenkuchen entgegennehmen konnten.
„In den letzten drei Monaten konnten die Kunden ihre Waren nur bestellen, am Wochenende wurden sie dann ausgeliefert“, berichtete Natalie Tillenburg, die mit ihrem Mann Sven das Backstübchen betreibt. Als Bäckermeister habe er die Backstube in die ehemalige Waschküche im Keller ihres Elternhauses eingebaut und damit einen Traum verwirklicht. „Wir wollen demnächst auch wochentags öffnen“, kündigte Tillenburg an. Kontakt mit „Tilly’s Backstübchen“ könne man über Facebook aufnehmen.
Aus eigener Kraft viel erreichen
Die Idee zu dem kleinen Dorfmarkt war Röcher und Meisen während des Lockdowns in der Corona-Pandemie gekommen. Denn dabei sei deutlich geworden, wie wichtig es sei, auch auf die Selbstversorgung Wert zu legen. „Wir müssen davon ausgehen, dass manche Dinge dann zeitweise nicht zu bekommen sind“, sagte Röcher. So sei es gut, sich nicht von Gemüse- und Obstimporten aus Übersee abhängig zu machen. „Wir können mit unserer Kraft viel erreichen“, sagte sie.
Als im April die Pflanzenbörse in Gemünd ausgefallen sei, hätten sich die Dorfbewohner unter Berücksichtigung aller Hygieneregeln getroffen, um noch etwas Geselligkeit zu leben, erzählte Röcher. Dabei sei deutlich geworden, dass die Vermarktung der heimischen Produkte zum Erliegen gekommen war. „Die Eier der Hühner von Heike und Willy Dahmen mussten zeitweise weggeworfen werden, weil die Kunden sich nicht trauten, an der Tür zu klingeln“, sagte sie. Auch der Honig von Thomas Milfeits Bienenvölkern habe keine Abnehmer gefunden. Beides konnte nun auf dem kleinen Markt in Dottel erworben werden.
Informationen über Nisthilfen, Naturgärten und das Projekt „Na-Tür-lich Dorf“ gab Jennifer Thelen von der Biostation Nettersheim. Dazu offerierte Meisen die Früchte von den rund 120 Bäumen, die er auf seiner Wiese in Dottel hegt und pflegt. Außerdem bietet der Pomologe, wie die Obstkundler in der Fachsprache heißen, die Möglichkeit an, alte Apfelsorten aus den heimischen Gärten zu bestimmen.
Ein weiteres Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten der Selbstversorgung waren die „Dotteler Waschsäckchen“: kleine, mit Efeu befüllte Stoffbeutel. „Efeu enthält Saponide, diese Beutel kann man in die Waschmaschine legen“, erläuterte Röcher. Oft werde sie gefragt, ob das nicht die Maschine kaputtmache, aber das sei nicht der Fall.
Auch in Zukunft kann in Dottel in „Ulis Obststübchen“, Annaweg 2, die Ernte von den Obstwiesen erworben werden, die Meisen pflegt. Die Öffnungszeiten sind samstags von 10 bis 14 Uhr. Freitags ist das Obst auf dem Wochenmarkt in Kall zu bekommen, der von 10 bis 13 Uhr auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus stattfindet.
pp/Agentur ProfiPress
Die Kunst des Abschiednehmens
Berührender Lit.Eifel-Abend mit „Zimmer-frei“-Fernsehmoderatorin Christine Westermann in der Steinfelder Basilika
Kall-Steinfeld – „Golden“, sind für Christine Westermann die Erinnerungen an ihre wohlbehütete Kindheit in Erfurt. Golden funkelt auch die Basilika in Steinfeld. Nicht nur an diesem Lit.Eifel-Abend, an dem die Schriftstellerin und Moderatorin, bekannt aus der preisgekrönten Fernsehsendung „Zimmer frei“ und dem „Literarischen Quartett“ vor ausverkauftem Gotteshaus aus ihrem jüngsten Buch „Manchmal ist es federleicht“ liest. Aber da ganz besonders. Sie gibt Einblick in bewegende und berührende Momente.
„Abschiednehmen ist eine Kunst“, sagt sie und erzählt in ihrer unaufgeregten, sympathisch-unkomplizierten, wohltuenden Art von ihren kleinen und großen persönlichen Abschieden. Sie erinnert an Wegbegleiter. Auch an Anne, die in Amsterdam verstarb und von der danach beim Weihnachtsessen ein Foto an ihrem Platz die Lücke füllte und tröstete.
Über das Ende von „Zimmer frei“ und wie viel Kraft dieser emotionale Moment sie gekostet hat und wie bewegend er tief in ihrem Innern war, erzählt sie auch. Ganz schön zusammenreißen mussten sie und ihr Kollege Götz Alsmann sich nach zwanzig Jahren gemeinsamen Fernsehschaffens, um nicht hemmungslos in Weinen auszubrechen, als die letzte Sendung unaufhaltsam nahte und vorüberzog.
Schwierigster und traurigster Abschied
Doch sei der erste große Abschied, der vom Vater gewesen, bekennt sie: „Und er ist auch bislang der größte, schwierigste und traurigste geblieben.“ Das Kapitel, was vom Vater erzähle, erzähle daher auch ein bisschen von ihr. Zu prägend sei der Verlust zehn Jahre nach der Flucht aus der DDR gewesen, zehn Jahre nach dem Beginn des neuen Lebens in Freiheit.
Sie war dem Vater mit der Mutter wenige Tage später hinterher geflüchtet. Mit der kahlköpfigen Puppe Gisela in der Hand, die ihr die Mama in die Hand gedrückt hatte. „Wofür entscheidet man sich, wenn man flüchten muss?“, fragt sie.
Jörg Pilawa habe sie in einem Fernsehinterview gefragt: Wissen Sie, wo ihr Buch steht im Regal des Buchhändlers? Er habe es unter den Ratgebern entdeckt – und damit am falschen Platz, wie sie betont: „Da gehört das Buch nicht hin.“ Es solle keinen Rat geben. Jeder müsse für sich selber erleben und entscheiden, wie er am besten damit umgeht, mit dieser und anderen Erfahrungen. „Jeder Abschied ist individuell“, so Westermann. Es gebe keinen Fahrplan.
Freund sein mit innerer Schönheit
Und manches im Leben komme eben auch, wie es kommen muss: „Ich bin gerade dabei mich mit der inneren Schönheit anzufreunden“, spricht die 71-Jährige charmant auf das Altern und ihr Alter an. Die Erkenntnis reife leider erst spät heran, wie schön man früher war.
Loslassen habe auch etwas Gutes: Im Alter habe sie Abstand genommen von zu strengen Regeln mit dem eigenen Ich, dem Perfektionismus und zu großen sportlichen Pflichten. Gnädiger zu sein mit sich selbst, tue gut und falle jetzt leichter. Was würde sie tun, wenn sie 200 Jahre alt werden könnte?, fragt WDR-Moderatorin Katia Franke, die charmant durch den Abend führte. „Leben“, so Westermann spontan und offen. Je älter man werde, umso mehr erkenne man, wie herrlich das Leben sei.
Lesungen zu halten, liebe sie. Christine Westermann klammert nicht(s) aus, plaudert sogar über den Leichenschmaus, Gespräche mit einem Bestatter und die Planung der eigenen Beerdigung. Und dennoch ist da immer das Gefühl, als säße man mit ihr gerade beim Plausch bei einer guten Tasse Tee. Schwere Kost wurde mit ihr federleicht.
Ein gelungener Auftakt für die Lit.Eifel – elf weitere Termine folgen. www.lit-eifel.de (Öffnet in einem neuen Tab). Für die jeweiligen Veranstaltungsorte wurde ein individuelles Hygienekonzept auf Basis der Corona-Schutz-Verordnung erarbeitet.
pp/Agentur ProfiPress
„Bachs musikalische Kinder“
Wuppertaler Toporganist Thorsten Andreas Pech (60) spielt am Sonntag, 4. Oktober, ab 16 Uhr in der Eifelbasilika des Klosters Steinfeld Kompositionen von Johann Sebastian Bachs Söhnen Carl Philipp Emanuel und Johann Christian sowie seinen Schülern Krebs, Doles und Kittel sowie Kittels Schüler Christian Heinrich Rincks (1770 - 1846)
Kall-Steinfeld – Unter dem Motto „Bachs musikalische Kinder“ konzertiert der Wuppertaler Konzertorganist, Dirigent, Chordirektor und Kantor Thorsten Andreas Pech (60) am Sonntag, 4. Oktober, ab 16 Uhr in der Eifelbasilika des Klosters Steinfeld.
Es handelt sich um ein Programm zum 335. Geburtstag und 270. Todesjahr Johann Sebastian Bachs und wird eröffnet mit Bachs Concerto G-Dur nach dem Konzert für Violine, Streicher und Basso Continuo von Johann Ernst Prinz von Sachsen-Weimar, BWV 592. Es folgt sein „Schmücke dich, o liebe Seele“ aus „18 Leipziger Choräle“ für Orgel, BWV 654.
Der in Düsseldorf und Wien ausgebildete und in mehreren europäischen Ländern sowie in Übersee fortgebildete Thorsten Pech spielt in Steinfeld auch Johann Ludwig Krebs‘ Fantasia a guisto italiano für Orgel. Krebs (1713 – 1780) war einer der bekanntesten Schüler Bachs und hat 2020 240. Todesjahr.
Es folgen Carl Philipp Emanuel Bachs (1714 – 1788) 5. Sonate D-Dur, Johann Friedrich Doles‘ (1715 – 1797) Choralvorspiel „Auf meinen lieben Gott”, Johann Christian Kittels (1732 – 1809) Partita „Mache dich, mein Herz, bereit“, Johann Christian Bachs (1735 – 1782) Fuge über den Namen BACH und Christian Heinrich Rincks (1770 - 1846) Fantasie und Fuge über B-A-C-H für Orgel, op.55.
Carl Philipp Emanuel und Johann Christian Bach sind Söhne Johann Sebastian Bachs, Krebs, Doles und Kittel sind Bach-Schüler und Rinck Schüler Kittels.
Der in Wuppertal-Elberfeld geborene Thorsten Andreas Pech (* 1960) ist seit 43 Jahren als Konzertorganist, Dirigent, Chordirektor und Kantor tätig. Er studierte zunächst Kirchenmusik bis zum Kantorenexamen 1980 und darauf aufbauend Orgel in Düsseldorf. Nach seinem Examen 1983 ging Pech zur Dirigentenausbildung nach Wien (Examen 1985).
Eintritt freiwillig
Im Rheinland verwurzelt, zog es ihn doch zu vielen Gastspielen als konzertierender Organist und Dirigent in die Welt, unter anderem nach China, Japan, Russland, Polen und in zahlreiche westeuropäische Nachbarländer – bereits zweimal spielte er an der Hauptorgel des Petersdoms in Rom.
Pech ist seit 1977 als Kantor und Organist im Rheinland tätig, aktuell an der Alten lutherischen Kirche am Kolk (Klais-Orgel) und der Friedhofskirche (Ölbergdom) mit ihrer historischen Wilhelm-Sauer-Orgel in Wuppertal. 1989 übernahm er als Künstlerischer Leiter den Bachverein Düsseldorf und seit 2003 als Chordirektor und Dirigent den Konzertchor der Volksbühne Wuppertal.
Thorsten Andreas Pech wurde 1998 zum „Musikdirektor“ ernannt, 2016 war er Preisträger der Enno-und-Christa-Springmann-Stiftung. Sein musikalischer Schwerpunkt gilt der deutschen Orgelromantik. Der Eintritt zu seinem Konzert am 4. Oktober in Steinfeld ist frei(willig), so Regionalkantorin Holle Goertz. Die Corona-Regeln sind einzuhalten.
pp/Agentur ProfiPress
Aus der Philharmonie nach Steinfeld
Kölner Orgelprofessor Thierry Mechler spielt am Sonntag, 18. Oktober, um 16 Uhr an der barocken Königsorgel der Kloster- und Eifelbasilika Steinfeld Werke von Jean-Philippe Rameau, Elisabeth Claude Jacquet de La Guerre, Louis James Alfred Lefébure-Wély, Alexandre François Boely, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Robert Schumann (1810-1856) sowie eigene Orgel-Improvisationen
Kall-Steinfeld – Ein Orgelkonzert mit dem Franzosen Thierry Mechler (Köln) planen Regionalkantorin Holle Goertz und ihre mitverantwortlichen Organisten-Kollegen für die Kirchenmusik an der barocken Königsorgel der Kloster- und Eifelbasilika Steinfeld, Michael Pützer und Thomas Gehrke, für Sonntag, 18. Oktober, um 16 Uhr.
Dann spielt der gebürtige Elsässer (Mülhausen) Werke von Jean-Philippe Rameau (1683-1764), Elisabeth Claude Jacquet de La Guerre (1665-1729), Louis James Alfred Lefébure-Wély (1754-1831), Alexandre François Boely (1785-1858), Johann Sebastian Bach (1685-1750), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Ludwig van Beethoven und Robert Schumann (1810-1856) sowie eigene Orgel-Improvisationen.
Prof. Thierry Mechler (Jahrgang 1962) studierte unter anderem bei der legendären Pianistin Helene Boschi, bei dem Organisten Daniel Roth in Straßburg und bei Marie-Claire Alain und Jacques Taddei in Paris. Bereits als 19-Jähriger erhielt Mechler den Ersten Preis beim internationalen Orgelwettbewerb in Paris.
1985 folgte der Prix d' Excellence mit Auszeichnung und ein Jahr darauf der Prix de Virtuosité mit Auszeichnung. 1987 bekam er einen Kompositionspreis für ein Te Deum für Orgel und 1991 der Europäische Förderpreis in Dresden.
Zahlreiche CD-s und Rundfunkaufnahmen
Thierry Mechler bringt es bislang weltweit auf 16 Konzertreisen, 2009 wurden seine sechs Metamorphosen über Bach Opus 14 in der Kölner Philharmonie uraufgeführt, 2018 erschien beim Butz-Verlag sein Opus 15 Triptychon-Organum. Zahlreiche Platten-, CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren seine international geschätzte Interpretations- und Improvisationskunst als Pianist und Organist.
Er war und ist unter anderem Titularorganist der Primaskathedrale in Lyon und an der Wallfahrtsbasilika Notre-Dame de Thierenbach im Elsass, wo er 1995 das gesamte Orgelwerk von Bach in zwölf Konzerten spielte. 1998 führte Mechler die sechs Orgelsinfonien von Louis Vierne in drei Konzertreihen in Thierenbach, Lyon und Straßburg auf.
Seit 1998 ist Thierry Mechler Professor für künstlerisches Orgelspiel und Improvisation an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. 2002 übernahm er die Aufgaben des Organisten und Orgelkustos der Kölner Philharmonie, wo er seitdem regelmäßig zu hören ist. Der Eintritt zu seinem Konzert am 4. Oktober in Steinfeld ist frei(willig), so Regionalkantorin Holle Goertz. Die Corona-Regeln sind einzuhalten.
pp/Agentur ProfiPress
Erhebliche Verschiebungen im Rat
SPD erstmals stärkste Kraft in Kall – CDU verliert deutlich – Sechs Parteien im bunten Gemeinderat mit 28 Sitzen vertreten – Christdemokraten und Liberale holen die meisten Direktmandate
Kall – Zuwächse für die SPD, Verluste für die CDU und erstmals sechs Parteien im Gemeinderat: So kann man das Kommunalwahlergebnis 2020 in Kall zusammenfassen.
Erstmals in der Historie der Gemeinde ist die SPD die stärkste Partei und erhält 31,99 Prozent der Stimmen. Damit haben die Sozialdemokraten im Vergleich zur Kommunalwahl 2014 um 7,44 Prozentpunkte zugelegt. Zweitstärkste Partei ist die CDU mit 24,11 Prozent. Vor sechs Jahren hatte sie noch 17,32 Prozentpunkte mehr erzielt. Die drittmeisten Wählerstimmen erzielte die FDP mit 22,53 Prozent, was einem Zuwachs von 4,32 Prozentpunkten entspricht. Es folgen die Grünen (11,17 Prozent, plus 2,56 Prozentpunkte), die AfD (8,16 Prozent, erstmals im Rat) und Die Linke (2,04 Prozent, minus 1,63 Prozentpunkte). Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei 61,53 Prozent (2014: 55,83 Prozent).
Platz für 40 Menschen hatte die Gemeinde Kall im Ratssaal unter Einhaltung der Corona-Verordnung geschaffen. Doch genutzt wurde das Angebot, die Wahlergebnisse live zu erleben, nur von drei Parteien. Zu Beginn war die Liste der Linke mit Frauke Neum, Melanie Hill und Karl-Heinz Fiedlers vertreten. Kurz vor dem Ende kamen Vertreter der SPD und der FDP hinzu. Michael Heller, zweiter Mann im Rathaus, moderierte den Wahlabend, die Ergebnisse wurden von Gemeindemitarbeiter Christian Mey auf die Leinwand geworfen.
Die Wahlgewinner waren noch sprachlos über das Ergebnis. „Wir wissen noch gar nicht, was wir dazu sagen sollen“, sagte ein erfreuter Emmanuel Kunz, der die Liste der Partei anführte. Der Golbacher, der in seinem Stimmbezirk mit 77,56 Prozent das beste Einzelergebnis überhaupt im Gemeindegebiet holte, sieht die Entscheidung bestätigt, keinen Parteien-, sondern einen Personenwahlkampf zu führen. „Wir haben viel getan, wir hatten gute Themen und wir hatten für jeden Wahlbezirk gute Leute“, so Kunz.
„Es geht um gute Ideen“
Besonders freut ihn, dass die SPD mit einem sehr jungen Team erfolgreich war. „Ich bin der Älteste“, sagte Karl Vermöhlen, der auf Listenplatz 2 stand. Am Abend nach der Wahl (nach Redaktionsschluss des „Kaller Rundblicks“) wollte die Fraktion einen neuen Vorstand wählen und auch über die Marschrichtung sprechen. Zusammen mit der FDP hätte man die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Aber davon wollte Karl Vermöhlen noch nichts wissen. „Ich finde einen bunten Rat interessant. Politik ist doch am lebendigsten, wenn es um gute Ideen geht.“
Auch Dr. Manfred Wolter, der die Liste der Liberalen anführte, war hocherfreut. „Das ist mehr als wir erwartet hatten und es ist ein großer Vertrauensvorschuss durch den Wähler“, sagte er. Die FDP sei gut aufgestellt, um den Erwartungen zu entsprechen. „Die Zeit wird ja nicht einfacher.“ Trotz einer deutlich verschobenen Gewichtung im Rat stehe Kall aber sehr gut da, denn: „Hier wird viel miteinander geredet, es wird ja nicht alles neu gemacht.“
Bert Spilles, Spitzenkandidat der CDU, analysierte am Montag nach der Wahl das Ergebnis: „Die CDU Kall hat bei der Wahl am gestrigen Sonntag erhebliche Verluste zu verzeichnen gehabt. In nur fünf Wahlbezirken konnten wir das Direktmandat erzielen. Dies war insbesondere in den Wahlbezirken mit erfahrenen Ratsmitgliedern. Durch einen Generationswechsel war es notwendig, mit neuen Kolleginnen und Kollegen an den Start zu gehen. Hier scheint es uns nicht gelungen zu sein, diesen Generationswechsel dem Wähler zu vermitteln.“ Die begonnene Arbeit in Zusammenarbeit mit „ihrem“ Bürgermeister werde man auch in der Opposition weiterführen.
Dr. Guido Huppertz, der für Bündnis 90/Grüne an Listenposition 1 stand, ist insgesamt zufrieden mit dem Resultat seiner Partei. „Wir haben den Stimmenanteil um rund 30 Prozent ausgebaut. Auch wenn wir uns über einen weiteren Sitz im Gemeinde rat gefreut hätten, können wir mit dem Ergebnis gut leben, das durchaus im landesweiten Trend liegt.“
Hermann-Josef Esser, der 2017 gewählt worden war und erst 2025 wieder zur Wahl steht, ist zuversichtlich, dass der Gemeinderat trotz der erheblichen Verschiebung wie bisher weiterhin konstruktiv miteinander arbeiten wird. „Wir werden auch in der nächsten Legislaturperiode die Gemeinde Kall weiter gemeinsam nach vorne bringen“, so der Bürgermeister.
Der Kaller Gemeinderat setzt sich in der kommenden Legislaturperiode laut vorläufigem amtlichen Wahlergebnis aus 28 Sitzen zusammen. Stärkste Kraft ist die SPD (9 Sitze) vor CDU (7 Sitze), FDP (6 Sitze), Grüne (3 Sitze), AfD (2 Sitze) und Die Linke (1 Sitz). Folgende Personen sitzen voraussichtlich im neuen Gemeinderat: Guido Schmidt, Emmanuel Kunz, Karl Vermöhlen, Dustin Möhrer, Sandra Lüttgen, Steffi Hübner, Fabien Nowald, Ludwig Werle und Daniela Züll (alle SPD), Petra Mey-Wirtz, Stefan Kupp, Bert Spilles, Willi Frauenrath, Frank Vellen, Uwe Schubinski, Stephanie Sistig (alle CDU), Dr. Manfred Wolter, Thomas Müller, Lothar Maevis, Hans-Dieter Schäfer, Hans Reiff, Jörg Döhler (alle FDP), Dr. Guido Huppertz, Jörg Jenke, Corinna Wassermann (alle Grüne), Frank Poll, Manfred Knie (beide AfD), Frauke Neum (Die Linke).
Auch im Kreistag sind Kaller Politiker vertreten. Ute Stolz (CDU) holte im Kreiswahlbezirk Kall ebenso das Direktmandat wie Karl Vermöhlen (SPD) im Kreiswahlbezirk Hellenthal/Kall. Über die Reservelisten sind im Kreistag: Emmanuel Kunz (SPD), Frank Poll und Hermann Zirke (beide AfD) und Melanie Hill (Die Linke).
pp/Agentur ProfiPress
Lichtgraffiti-Workshop in Herbstferien
Das Schülercafé in Kall hat in der Corona-Pause „frisch gestrichen“ – Neue Geräte angeschafft – Auch Homepage wurde komplett überarbeitet
Kall – Das Schülercafé in Kall bietet am Ende der Herbstferien, genauer: am Donnerstag/Freitag, 22./23. Oktober, jeweils von 10 bis 18 Uhr einen Lichtgraffiti-Workshop an. Das Projekt, das im Kaller Jugendtreff in der Alten Schule an der Aachener Straße stattfindet, wird vom Kulturrucksack NRW gefördert, deshalb ist die Teilnahme kostenlos. Der Workshop richtet sich an Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf zehn begrenzt.
„Habt ihr mal an Silvester mit einer Wunderkerze euren Namen in die Luft geschrieben und ein Foto davon gemacht? Ja, dann wisst ihr schon was Lichtgraffiti ist“, formuliert es Michael Schulenburg, der die Einrichtung leitet.
Nur mit einer Taschenlampe plus Kamera im Gepäck manipulieren die Teilnehmer des Workshops die Wirklichkeit. „Wir schießen ein Foto und malen mit Licht dazu! So wirst du zum Astronauten, Star-Wars-Jedi mit Lichtschwert, Monster oder Drachen. Durch Lichtgraffiti kannst du Blitze schleudern, fliegen oder bekommst einen dritten, riesigen Arm“, heißt es vonseiten des Schülercafés. Unterstützt wird der Workshop vom Kölner Grafiker und Illustrator Wolfgang Sturm.
Es gelten die aktuell gültigen Corona-Schutzmaßnahmen. Anmeldungen nimmt das Schülercafé bis zum 2. Oktober entgegen, entweder per Telefon (02441/776931) oder per E-Mail ( sc.eifelt-onlinede).
Ansonsten hat das Schülercafé die wochenlange Corona-Pause genutzt und die Einrichtung renoviert. Die Wände wurden neu gestrichen, statt wie bisher in orange/rot sind sie jetzt weiß/grau. „Die Jugendlichen wollten das Rot schon länger nicht mehr haben, es hat den Raum dunkel gemacht“, beschreibt Sozialpädagogie Michael Schulenburg. Das Schülercafé wirke nun heller und größer.
Auch neue Gerätschaften wurden angeschafft. Im Schülercafé darf nun geboxt werden, ein Ständer sowie ein Sack zum Aufhängen wurden gekauft, an denen sich die Kinder und Jugendlichen austoben können. Auch ein transportabler Basketballkorb gehört jetzt zum Equipment des Schülercafés. Hinzu kommen neue Stühle und Tische sowie ein zweiter Fernseher für eine Spielkonsole.
Corona macht aber auch vor dem Schülercafé nicht halt. Plexiglasscheiben trennen zwei Computer-Arbeitsplätze ebenso voneinander wie den Kickertisch und die Theke. „Gleichzeitig gibt es weniger Nähe zu den Kindern und Jugendlichen“, berichtet Michael Schulenburg. Da sich das Schülercafé im gleichen Haus wie die Kaller Tafel befindet, gilt die Einbahnregelung für den Ein- und Ausgang in die Alte Schule.
Maximal 20 Kinder ab acht Jahren dürfen sich momentan gleichzeitig in den Räumlichkeiten aufhalten. Außerdem sorgen Michael Schulenburg und die Kinderpflegerin Ina Kaufhold für eine gute Durchlüftung der Räume. Die Öffnungszeiten unter Corona variieren von den sonst üblichen Öffnungszeiten. Momentan hat das Schülercafé montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr geöffnet (ansonsten: montags bis mittwochs von 15 bis 19 Uhr, donnerstags von 15 bis 21 Uhr und freitags von 14 bis 20 Uhr).
Weitere Informationen zum Schülercafé gibt es auf der während der Corona-Pandemie neu gestalteten Internetseite www.jugendtreff-kall.de (Öffnet in einem neuen Tab).
pp/Agentur ProfiPress
Gemeinde warnt vor giftigen Pflanzen
Gefleckter Aronstab, Riesenbärenklau und Jakobskreuzkraut breiten sich auch in Kall aus – Bauhof und Biologische Station sind, je nach Pflanze, für die Beseitigung zuständig
Kall – Die Gemeinde Kall warnt ihre Bürger vor dem Verzehr oder der Berührung der Pflanzen Gefleckter Aronstab, Riesenbärenklau und Jakobskreuzkraut, die alle im Gemeindegebiet wachsen. Wer Vorkommen dieser drei Pflanzen im öffentlichen Raum entdeckt, wird gebeten, diese im Rathaus unter 02441/888-0 zu melden.
Erst kürzlich hat es einen Fall in einem Kindergarten in einer Nachbarkommune gegeben, in dem ein Kind die roten Früchte des Gefleckten Aronstabs gegessen hat. Die Folge waren eine pelzige Zunge, Schwindel sowie Übelkeit und Durchfall. „Der Gefleckte Aronstab ist toxisch. Wenn man zu viel der Beeren, die zunächst süß schmecken, isst, kann das sogar zum Tod führen“, erklärt Bauhofleiter André Kaudel.
In Kall gab es Vorkommen im Bereich Auf dem Fels und tückischerweise auch gegenüber dem Kindergarten Golbach. „Die Kinder hätten dort also leicht rankommen können“, meint Kaudel. Deshalb hat der Bauhof die Pflanze entfernt. Sie wächst im Übrigen bevorzugt in halbschattigen Bereichen, weshalb sie oft an Straßenrändern zu finden ist. Der Gefleckte Aronstab wird im Gartenbau als Zierpflanze genutzt und blüht vom Frühjahr bis zum Spätsommer.
Im gesamten Kaller Gemeindegebiet, aber vor allem entlang der Urft, beispielsweise in der Böschung vom Klärwerk oder in der Nähe des Rewe-Marktes, befindet sich der Riesenbärenklau, auch als Herkulesstaude oder Herkuleskraut bekannt. „Wenn man die Pflanze mit der Haut berührt, passiert zunächst nichts. Unter Sonneneinstrahlung bilden sich dann Nesseln auf der Haut. Es dauert Wochen, bis das wieder weggeht“, beschreibt André Kaudel die unangenehmen Folgen. So kann es Tage dauern, bis die Symptome auftreten. Der Riesenbärenklau ist hauptsächlich im Juni/Juli vorzufinden.
Für das Entfernen zuständig ist die Biologische Station des Kreises Euskirchen mit Sitz in Nettersheim. Jedes Jahr schreibt die Kreisverwaltung die Vernichtung des Riesenbärenklaus aus, seit Jahren kümmern sich die Experten aus Nettersheim darum. Die Gemeinde Kall meldet Vorkommen an die Biologische Station. Je nach Absprache kann es auch schon einmal vorkommen, dass die Bauhofmitarbeiter die Pflanze entfernen.
Das Jakobskreuzkraut, auch Jakobsgreiskraut genannt, findet man ebenfalls im gesamten Gemeindegebiet. Weil die Pflanze gehäuft vorkommt, muss der Bauhof doch öfter Pflanzschnitt betreiben als im Grünflächenkonzept vorgesehen. Beim Verzehr ist es besonders für Tiere gefährlich, deren Leber das Gift nicht verarbeiten kann. Besonders betroffen sind vor allen Dingen Pferde, es reichen 40 bis 80 Gramm Frischpflanze. Auch bei Hautkontakt werden die Giftstoffe übertragen.
Ein Vorkommen befand sich laut André Kaudel zwischen Kall und Scheven. Aber auch in Blühstreifen findet man immer wieder das gelbblättrige Kraut, das häufig mit dem Löwenzahn verwechselt wird. Das Jakobskreuzkraut breitet sich vor allem bei dem trockenen Wetter aus, hauptsächlich von Juni bis Spätsommer. Mit Mulchen und Schlegeln vor dem Blühbeginn kann man der Pflanze beikommen. Grundsätzlich muss man beim Entfernen aber aufpassen, dass der Samen nicht weiter verteilt wird.
pp/Agentur ProfiPress
Der Klapperstorch in Sistig
Eine Schar Weißstörche machte Halt auf einer Wiese zwischen Sistig und Wollenberg – Steigt die Geburtenrate in der Eifel?
Kall-Sistig – Wenn die Mär vom Klapperstorch stimmt, dürfte die Geburtenrate in Sistig am letzten Augustabend rapide angestiegen sein und der demografische Wandel keinerlei Probleme mehr bereiten. Denn eine Schar von Weißstörchen, gemeinhin auch als Klapperstorch bekannt, machte am frühen Abend Rast auf einer Wiese zwischen Sistig und Wollenberg, unweit des Hauses West – aber noch auf Kaller Gemeindegebiet.
Mitte bis Ende August ziehen die Weißstörche in Scharen in den Süden. Zwar legen die Tiere täglich zwischen 150 und 300 Kilometer zurück. Aber natürlich legen sie zwischendurch auch mal ein Päuschen ein – in dem Fall, wie sollte es anders sein, in der schönen Eifel.
Vielleicht befand sich auf der Wiese ja auch der ein oder andere Snack, den die Weißstörche so lieben. Dazu zählen unter anderem Regenwürmer und Insekten sowie Mäuse und Ratten. Aber ein Kostverächter ist der Ciconia ciconia nicht, wie der Vogel in der Wissenschaft genannt wird. Er zählt allgemein zu den Nahrungsopportunisten, isst also, was auf den Tisch kommt.
Zwischen Mitte und Ende August machen sich die Weißstörche auf nach Afrika, südlich der Sahara überwintern sie. Während die meisten Störche den Ostweg über die Türkei und den Nahen Osten stellenweise bis nach Südafrika wählen, sind es gerade die Störche aus Südwestdeutschland, die den „Westweg“ über Spanien wählen, um ihr Winterdomizil zwischen Senegal und Tschad aufzuschlagen.
In den letzten Jahren haben sich aber viele dieser „Weststörche“ angewöhnt, die lange Reise nach Afrika gar nicht mehr erst anzutreten. In Südspanien finden sie laut Nabu in den Wintermonaten auf Mülldeponien ausreichend Nahrung, weshalb sie dann auf der iberischen Halbinsel überwintern. Eine Corona-Reisewarnung für Störche, im Gegensatz zu der für Menschen, besteht schließlich nicht.
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Sieben EifelSpuren erhalten Prädikat
Nordeifel Tourismus präsentierte sich auf der „TourNatur“ in Düsseldorf
Kall/Eifel – „Nah dran. Weit weg!“ - unter diesem Motto wirbt die Nordeifel Tourismus GmbH für Ausflüge und Urlaubsreisen in die Nordeifel. Um die Vorzüge der Region zu präsentieren, zu denen seit kurzem auch die „Wanderwelt der Zukunft in der Nordeifel mit den EifelSchleifen & EifelSpuren“ gehören, hat sich die Nordeifel Tourismus GmbH gemeinsam mit dem Kreis Euskirchen bei der Outdoormesse TourNatur vom 4. bis 6. September in Düsseldorf präsentiert.
Dort wurden sieben EifelSpuren mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. „Wir sind sehr stolz und glücklich über die Auszeichnung und freuen uns darüber, dass die Nordeifel nun um gleich sieben Qualitätswanderwege reicher ist. Unser Dank gilt insbesondere den fleißigen Akteuren des Eifelvereins sowie den beteiligten Städten und Gemeinden im Kreisgebiet“, so Iris Poth als Leiterin der Stabsstelle Struktur- und Wirtschaftsförderung beim Kreis Euskirchen sowie Geschäftsführerin der Nordeifel Tourismus GmbH.
Folgende EifelSpuren dürfen in der Nordeifel ab sofort als Qualitätswanderwege bezeichnet werden:
Auf den Spuren der Raubritter (Hellenthal), Auf Tuchmachers Fährte (Euskirchen), Heideheimat (Kall), Pingenwanderweg (Kall), Ritter, Römer, Rüben (Zülpich), Toskana der Eifel (Blankenheim), Wo die Ahr entspringt (Blankenheim). Mehr Informationen unter www.eifelspuren.de (Öffnet in einem neuen Tab)
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Ein Rentner auf vier Pfoten
Rettungshund Tristan wurde in Kall in den Ruhestand verabschiedet – Sechs Menschenleben in elf Jahren Dienstzeit gerettet – Kreisverband verleiht Berni-Müller-Verdiensturkunde
Kall – Er wurde gelobt, in den Himmel gehoben, dass einem die Ohren klingeln, seine herausragenden Leistungen wurden herausgestellt. Doch derjenige, um den es ging, war alles andere als beeindruckt. Er lag, beinahe schon gelangweilt dreinblickend, auf dem kalten Boden der Fahrzeughalle des Kaller DRK-Ortsvereins und war durch nichts aus der Ruhe zu bringen – außer von der Hundewurst, die im Rednerpult lag und die er erschnüffelt hat.
Ja, die Nase funktioniert auch im hohen Alter von zwölf Jahren noch hervorragend. Aber mit dem Alter lässt man es gerne auch etwas ruhiger angehen. Dabei gilt der English Springer-Spaniel Tristan gemeinhin durchaus als bellfreudig, was in seinem Dasein als Rettungshund nicht unbedingt die schlechteste Eigenschaft ist. „Man hört, wo Tristan ist, auch beim Anbellen einer Person“, sagte Jürgen Houbé, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Kall.
Zwölf Jahre alt ist Tristan – und tatsächlich jedem, der sich mit der Rettungshundearbeit im Roten Kreuz in der Region beschäftigt, bekannt. Denn Tristan ziert das Deckblatt des Handbuchs „Fachdienst Rettungshundearbeit im DRK-Landesverband Nordrhein“. Und nicht nur das: Auch auf dem großen Werbeplakat des DRK-Kreisverbandes ist er abgebildet.
Hundeführerin Monika Artz aus Steinfeld hatte Tristan vor elf Jahren bekommen. Das Team legte zahlreiche Zertifikate ab, der English Springer-Spaniel ist Spezialist für die Trümmer- und Flächensuche. In seiner Karriere als Rettungshund in der Einheit in Kall hat er sechs Menschenleben gerettet (drei Suizidenten, zwei Demenzkranke, die aus einem Altenheim abgängig waren, sowie einen vermissten jungen Mann).
Bundesweit ein Spitzenteam
„Damit seid ihr bundesweit eines der erfolgreichsten Rettungshundeteams“, sagte Landesbereitschaftsleiterin Sara Beemelmanns. Gemeinsam mit Franz Küpper, Leiter der Kaller Rettungshundeeinheit und Landesfachdienstbeauftragter für das Rettungshundewesen im Landesverband Nordrhein, überreichte sie Tristan die Rettungshunde-Ruhestandsplakette. Vom 28. Juni 2009 bis zum 2. September 2020 war Tristan im aktiven Dienst.
Sechs gerettete Menschenleben seien für ein Mitglied des Rettungsdienstes nicht viel, so Sara Beemelmanns. Für einen Rettungshund aber sei das etwas ganz Besonderes. Dazu müsse unglaublich viel ehrenamtliche Zeit in die Ausbildung gesteckt werden. „Monika Artz hat gezeigt, wie wichtig diese Arbeit ist“, lobte die Landesbereitschaftsleiterin die Hundeführerin. Im Regelfall trainiert die Rettungshundeeinheit jeden Mittwoch und jeden Samstag.
Tristan ist natürlich ein Familienmitglied – und nicht nur das: Monika Artz’ Ehemann nimmt den Hund regelmäßig zur Arbeit mit, in einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung ist das Tier bei den Jugendlichen äußerst beliebt.
Doch nicht genug der Ehre: Auch der DRK-Kreisverband Euskirchen ließ es sich nicht nehmen, Tristan und Hundeführerin Monika Artz auszuzeichnen. „Meine erste Begegnung mit Tristan war im Türkeiurlaub“, erinnert sich Kreisvorsitzender Karl Werner Zimmermann. Eine Frauenzeitschrift hatte über das Team aus dem Kreis Euskirchen berichtet. „Heute kennt ihn jeder“, so Zimmermann weiter.
Seltene Auszeichnung
Dennoch habe sich die Frage gestellt: Wie soll der Kreisverband einen Hund ehren? Zum Glück gebe es die Berni-Müller-Verdiensturkunde, benannt nach dem ehemaligen Kreisverbandschef. Mit dieser können nicht nur Personen, wie zuletzt den früheren Rettungsdienstleiter Udo Crespin, geehrt werden, sondern auch Teams. Und so erhielten Monika Artz und Tristan die seltene Auszeichnung.
Tristan selbst freute sich vor allen Dingen über das Geschenk von Kalls Ortsvereinschef Jürgen Houbé – nämlich besagte Hundewurst. Für Houbé sind nicht nur die Funde erfolgreiche Einsätze, sondern auch die Nicht-Funde, weil man sich dann sicher sein könne, dass sich in dem durchsuchten Gebiet wirklich niemand aufhalte.
Monika Artz, die unter dem Vorwand, ein paar Fotos von ihr und Tristan im regulären Training zu machen, nach Kall kam, war „geplättet“ von den Ehrungen. „Wir wissen das sehr zu schätzen“, sagte sie. Tristan habe eine „große Lebensleistung“ vollbracht. Die stellvertretende Leiterin der Kaller Rettungshundeeinheit versprach, an Bord zu bleiben, bald vielleicht mit einem Junghund.
Und was macht Tristan in Zukunft? Er genießt sein Rentner-Dasein und kann das tun, was er will. „Er ist bei jedem Training willkommen“, sagte Franz Küpper.
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Neues Leitungsteam am BKE
Eva Samrotzki ist jetzt Stellvertreterin von Schulleiter Holger Mohr
Kall – Das Berufskolleg Eifel hat nun wieder eine Doppelspitze. Seit dem 1. September bilden Eva Samrotzki als neue Stellvertreterin und Holger Mohr als Schulleiter gemeinsam das Schulleitungsteam.
Schulleiter Holger Mohr ist bereits seit 2003 als Lehrer an der Schule und besitzt die erfahrene Perspektive. Eva Samrotzki hingegen hat als Neuzugang aus Bonn den frischen Blick auf die Dinge. Das Duo legt in Corona-Zeiten direkt als Krisenbewältigungsteam los, gemeinsam mit dem Kollegium der Schule.
„Das Berufskolleg Eifel bietet ausgezeichnete berufliche Bildung in den Bereichen Ernährungs- und Versorgungsmanagement, Gesundheitsmanagement sowie Wirtschaft, Verwaltung und Tourismus“, heißt es in einer Pressemitteilung des Berufskollegs. Es ist zertifiziert als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und als Nationalparkschule.
In einigen Klassen sind noch Anmeldungen möglich. So bieten das Wirtschaftsgymnasium, das mit der Allgemeinen Hochschulreife, und die Wirtschaftsfachschule für Tourismus, die mit dem staatlich geprüften Betriebswirt/der Betriebswirtin abschließt, noch einzelne Plätze an. Zur ersten Kontaktaufnahme ist das Sekretariat unter der Telefonnummer 02441/7797-0 oder über die Internetseite www.bkeifel.de (Öffnet in einem neuen Tab) erreichbar.
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Seit 50 Jahren Urlaub im Kloster
Die Eheleute Gertrud und Everhard Westerschulte verbrachten 1970 erstmals eine Auszeit im Gästehaus – Heute kommen auch die Enkelkinder mit
Kall-Steinfeld – Als Everhard und Gertrud Westerschulte zum ersten Mal Urlaub im Gästehaus in Steinfeld machten, lag der jüngste Sohn Urban noch im Kinderwagen. Aus den drei Brüdern sind längst erwachsene Männer geworden, die selbst Kinder haben. Doch die Eheleute Westerschulte kommen immer noch nach Steinfeld. 1970, also vor 50 Jahren, waren sie zum ersten Mal im Urlaub im Gästehaus. „Wir haben nur ganz wenige Gäste, die uns so treu verbunden sind“, sagte Pater Lambertus Schildt, Geschäftsführer des Klosters.
84 und 80 Jahre sind die Westerschultes, die aus Rheinberg (Kreis Wesel) kommen. Kennengelernt hatte sie das Kloster im Jahr 1969, als die beiden mit Everhard Westerschultes Tanten, die in Ülpenich (Stadt Zülpich) wohnten, eine Messe in Steinfeld besuchten. Mit Pater Fridolin besuchten sie dann noch ein Treffen im Schwimmbad. „Wir saßen da in Schuhen und im Alltagsgewand und haben uns das angeschaut“, erinnert sich Gertrud Westerschulte. Die Niederrheinländer fühlten sich auf Anhieb so wohl, dass sie 1970 für einen kompletten Urlaub wiederkamen – diesmal mit den Söhnen Thomas, Richard und Urban – und pro Jahr zwischen ein- und dreimal nach Steinfeld kamen.
Um zu erklären, was Steinfeld ausmacht, muss Gertrud Westerschulte nur ihre jüngste Enkeltochter Emmi beobachten. „Sie will die Kirche besuchen und dort den »Onkel« Hermann-Josef und den »Onkel« Markus begrüßen“, erzählt die 80-Jährige, die früher Deutschlehrerin war. Gleichzeitig hält das Kind vor dem Bild des Schmerzensmannes inne und empfindet Mitleid. Gertrud Westerschulte ist sich sicher: „Da bleibt etwas hängen. Das ist gut für die geistige und geistliche Entwicklung.“
Hängen geblieben ist auch bei den Erwachsenen einiges. Jeden Sommer nahmen sie an der dreiwöchigen Familienfreizeit teil – genau wie andere Familien. Man freundete sich an. Mit einigen verbrachte man jahrzehntelang jeden Urlaub in Steinfeld gemeinsam. „Das Gebäude, die Basilika, die Besatzung, bestehend aus Patres, Putztrupp und Küchenpersonal – man fühlt sich hier einfach wohl“, sagt Gertrud Westerschulte.
Als die Kinder älter waren, nahmen sie am Sommerlager auf dem Sportplatz teil. Alle drei waren Messdiener. Richard Westerschulte berichtet von Wanderungen mit Pater Bruno von Herberge zu Herberge nach Bad Münstereifel, Daun und Gerolstein. Und er erinnert sich daran, dass sein jüngerer Bruder Urban einmal auf die Klostermauer geklettert war. „Vom Sportplatz gelangte man über einen Baum auf die Mauer. Das hat er ausgenutzt – und das brachte ihm eine Audienz bei Pater Karl ein“, erzählt er.
Die Nordeifel kennengelernt
20 bis 30 Kinder, die Hälfte davon aus Steinfeld und Umgebung, nahmen an dem zweiwöchigen Zeltlager teil. „In der Zeit konnten wir die Kinder guten Gewissens komplett ausblenden“, berichtet Gertrud Westerschulte. Die Familie nahm an Spaziergängen und Fahrten teil und kennt die Nordeifel mittlerweile beinahe so gut wie die Einheimischen.
Aber auch außerhalb des Zeltlagers wusste man die Kinder in Sicherheit. „Es gab die hohe Mauer, das große Tor war abgeschlossen, hier war alles gut abgesichert“, erzählt Gertrud Westerschulte. Eine Zeitlang gab es auch Tiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel in Steinfeld. „Das war für die Kinder natürlich interessant“, erinnert sich Everhard Westerschulte.
Natürlich erlebte die Familie auch den Wandel der Kloster-Hotellerie. „Anfang der 70er-Jahre haben wir das Gästehaus komplett umgebaut, deshalb hat die Familie Westerschulte die komplette Baugeschichte mitbekommen“, meint Pater Lambertus. Der Komfort war lange Zeit nicht so hoch wie heute, denn nicht jedes Zimmer hatte eine Dusche – heute beinahe unvorstellbar. „Die Zimmer mit Nasszelle waren deshalb immer am beliebtesten“, erzählt Everhard Westerschulte, der sich sehr gut an Schwester Ilona an der Rezeption erinnert.
Auch die Krisenzeit, als der Fortbetrieb des Gästehauses auf der Kippe stand, erlebte die Familie mit. „Wir waren sehr erfreut, dass es weiterging“, sagt Everhard Westerschulte. Vor fünf Jahren wurde das neue Gästehaus eröffnet. Zwar bietet das mehr Komfort als das alte. Doch die Westerschultes sind Nostalgiker, denn sie hängen noch sehr an den alten Räumen.
Aber sie erinnern sich auch an ein ganz besonderes Ereignis: Denn sie sind nicht nur ihrem Urlaubsort treu geblieben, sondern auch sich selbst. Da war klar: Ihre Goldhochzeit vor ein paar Jahren feierten sie natürlich im Kloster Steinfeld.
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Kall bildet wieder Beamtin aus
Zwei neue weibliche Azubis im Rathaus – Alica Bützler aus Bad Münstereifel schlägt Beamtenlaufbahn ein, Michelle Dahm aus Schleiden will Verwaltungsfachangestellte werden
Kall – Die Gemeinde Kall beschreitet neue Wege. Zum ersten Mal seit vielen Jahren wird wieder eine Beamtin ausgebildet. Die 18-jährige Alica Bützler aus Bad Münstereifel hat sich für die Beamtenlaufbahn entschieden. Sie hat am 3. August ebenso ihre Ausbildung begonnen, wie die 20-jährige Michelle Dahm aus Schleiden, die Verwaltungsfachangestellte werden möchte. Momentan sind beide im Team Finanzen eingesetzt, allerdings in unterschiedlichen Bereichen.
„Dass wir wieder eine Beamtin ausbilden war auch ausdrücklicher Wunsch des Gemeinderates“, beschreibt es Bürgermeister Hermann-Josef Esser. Dadurch sollen neue Anreize geschaffen werden, sich in Kall zu bewerben. „Wir wollen, dass die Verwaltung ein attraktiver Arbeitgeber bleibt“, gibt Esser den Tenor aus der Politik weiter und erkennt gleichzeitig: „Verwaltungen werden weiblicher, das ist nicht nur ein Trend bei uns.“
Zahlreiche Bewerbungen seien in Kall eingegangen, letzten Endes habe man sich für Alica Bützler und Michelle Dahm entschieden, weil es schon im Vorstellungsgespräch gepasst habe. Für Bürgermeister Esser ist die Teamfähigkeit ein entscheidendes Merkmal. „Wir schauen nicht nur auf die Noten.“ Und bislang sind alle Seiten zufrieden. „Die Kolleginnen und Kollegen nehmen sich Zeit für uns und erklären alles ausführlich“, betonen die beiden Auszubildenden, die ihren Schulabschluss am Berufskolleg Eifel in Kall (Bützler) und dem Gymnasium der Clara-Fey-Schule (Dahm) gemacht hatten, den Teamgeist.
Die Ausbildung der beiden jungen Frauen unterscheidet sich durch die beiden Laufbahnen natürlich voneinander. Als Beamtin dauert die „Lehre“ zwei Jahre, die zur Verwaltungsfachangestellten drei Jahre. Deshalb wird Alica Bützler für jeweils drei Monate in jeden Bereich in der Verwaltung schnuppern, Michelle Dahm für jeweils vier Monate. Die Wochenstundenzahl unterscheidet sich auch: Bützler muss als Beamtin 41 Stunden arbeiten, Dahm zwei Stunden weniger.
Kaller Bahnhof als Standortvorteil
Der schulische Teil findet bei beiden in Köln statt, die 18-Jährige muss aber zweimal pro Woche ins Studieninstitut, die 20-Jährige zum Blockunterricht an die Berufsschule. „Zum Glück liegt der Bahnhof in Kall direkt neben dem Rathaus, deshalb sind wir immer ganz schnell in Köln“, freut sich Michelle Dahm. Doch auch wenn die Unterschiede da sind, tauschen sich die beiden ständig aus und sind sich einig: „Wir sind froh, dass wir uns gegenseitig unterstützen können.“
Doch warum haben sich die beiden überhaupt bei der Gemeinde Kall beworben? Bei Michelle Dahm war es einfach: Eine Freundin hatte in der Verwaltung ihre Ausbildung absolviert und davon geschwärmt. Das war am Ende ausschlaggebend. Außerdem sei die Gemeinde Kall insgesamt gut aufgestellt für die Zukunft, ist sich die 20-Jährige sicher. Im Vorstellungsgespräch habe sie sich direkt wohlgefühlt. Derzeit liegen ihre Interessen im Bereich Finanzen oder Personalwesen.
Alica Bützler war am Bereich Verwaltung interessiert. „Da ist mir die Gemeinde Kall als erstes in den Sinn gekommen“, sagt sie, obwohl sie ursprünglich aus Vussem stammt. Sie sieht ihre Vorlieben in den Bereichen Personalwesen und Soziales.
Und wenn sie von der Verwaltungsarbeit entspannen wollen? Dann ähnelt sich das Freizeitprogramm der beiden jungen Frauen. Michelle Dahm liebt Tiere und den Tierschutz über alles, Alica Bützler ist lange Zeit geritten. Ansonsten freuen sie sich auf viel gemeinsame Zeit mit Freunden und der Familie.
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Infoabend zum Bahnhofsvorplatz
Kall – Wie wird der Bahnhofsvorplatz in Kall aussehen, wenn die Gesamtarbeiten abgeschlossen sind? Darüber informiert das Quartiersmanagement am Donnerstag, 17. September, 18.30 Uhr, in einer Informationsveranstaltung, der Ort wird noch bekannt gegeben. Über den Termin unterrichtete Bürgermeister Hermann-Josef Esser die Mitglieder des Gemeinderates in der jüngsten Sitzung.
Dort stand das Thema Bahnhofsvorplatz auch auf der Tagesordnung. Mehrheitlich wurde von den Fraktionen die gelungene Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung gelobt, es war sogar von einem „Musterbeispiel für Bürgerbeteiligung und Bürgerinformation“ die Rede.
Das Projekt war 2016 den Bürgern nicht nur vorgestellt worden. Sie konnten aktiv in zwei Bürgerwerkstätten an den Plänen mitwirken. Unter allen vorgestellten möglichen Projekten hatte sich eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes und der Bahnhofstraße zum Start des Integrierten Handlungskonzepts ausgesprochen, noch vor der Realisierung eines Urftauenparks.
An den Platz wurden damals besondere Anforderungen gestellt, weshalb eine Komplettbegrünung, etwa mit Rasen, nicht möglich ist. Bereits in der ersten Bürgerwerkstatt im Juli 2016 wurde klar, dass der Bahnhofsvorplatz das „Willkommens-Tor“ von Kall werden sollte. Der Wunsch der rund 80 Bürger, die an dem Termin teilgenommen hatten: Die Aufenthaltsqualität auf dem Bahnhofsvorplatz sollte verbessert werden, etwa durch eine ebenerdige, barrierefreie Gastronomie in einem der beiden Geschäftshäuser, die den Platz flankieren sollen.
Pläne seit vier Jahren bekannt
Nur zweieinhalb Monate später wurde das Projekt „Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes“ in einer weiteren Bürgerwerkstatt, zu der 50 Kaller kamen, konkretisiert. Die Planer um Professor Rolf Westerheide und Uli Wildschütz aus Aachen hatten schon damals von einer großen, ebenerdigen Fläche vor dem Bahnhof gesprochen, von der eine hohe Treppe zum Gebäude führen solle.
Der Platz sollte, so die Vorstellung der Planer und Bürger, zum Dreh- und Angelpunkt für Kall werden und dem Wochenmarkt, einem eventuellen Weihnachtsmarkt und sonstigen Festen und Veranstaltungen eine mögliche Heimat bieten. In der Mitte der Treppe befindet sich eine Bühne, die laut Planer auch für Konzerte genutzt werden könne. Unter der Bühne ist ein Stück Römerkanal sichtbar, in der Mitte des Platzes entsteht eine Wasserfontäne, die etwa einen halben Meter hoch sprudelt. Das Wasser wird dann durch eine flache Spur in den Römerkanal geleitet, wo es abfließt. Im Winter und während Veranstaltungen kann das Wasserspiel abgestellt werden.
Zwingend notwendig, so hieß es damals, sei aber auch die Umgestaltung der Bahnhofstraße selbst. Diese soll Allee-Charakter erhalten. Bahnhofsvorplatz und Straße gehen optisch eine Symbiose ein, die Baumreihen in dem Bereich sollen ein U ergeben mit der Öffnung hin zum Bahnhof. Deutlich mehr Grün wird es stattdessen vor dem Rathaus geben, wo ebenfalls eine Umgestaltung ansteht.
Die Kritik, die vor allem in den sozialen Medien zuletzt laut geworden war, teilte die Politik nicht. Maßnahmen sollten erst bewertet werden, wenn sie abgeschlossen seien, so der Tenor. Dennoch gab es Vorschläge und Anregungen. So hatte die Verwaltung vorgeschlagen, den Platz außerhalb von Veranstaltungen mit mobiler Begrünung attraktiver zu gestalten. Außerdem solle darüber nachgedacht werden, wie man den Platz flankieren könne, solange es die beiden gewünschten Geschäftshäuser nicht gibt.
Wer an der Informationsveranstaltung teilnehmen möchte, muss sich wegen der Corona-Bestimmungen bis Freitag, 11. September, anmelden. Dies erfolgt entweder über eine E-Mail an Herrn Feld tfeldkallde oder per Telefon (02441/888-0). Die Örtlichkeit, deren Größe sich nach den Anmeldezahlen richtet, wird ab Montag, 14. September, auf der Homepage der Gemeinde und in anderen Medien bekannt gegeben.
pp/Agentur ProfiPress
„Ein schöner Platz zum Entspannen“
Kölner Tageszeitungen berichten über Planungen zum Urftauenpark – Arbeiten am 1,4-Millionen-Euro-Projekt beginnen im Frühjahr 2021
Kall – Nach dem „Kaller Rundblick“, der Mitte Juli berichtete, haben sich jetzt auch die Kölner Tageszeitungen „Kölnische Rundschau“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ dem geplanten Urftauenpark gewidmet. Bürgermeister Hermann-Josef Esser und Gemeindemitarbeiter Tobias Feld standen dem Redakteur Wolfgang Kirfel Rede und Antwort.
„Es fehlt in Kall ein schöner Platz, wo man sich in der Mittagspause oder einfach zum Entspannen hinsetzen kann“, zitiert Kirfel Bürgermeister Esser. Bei den Bürgerwerkstätten 2016, in denen es um die Modernisierung des Kaller Ortskerns ging, wurde angeregt, die Urft präsenter zu gestalten.
Aus diesem Grund hatte die Gemeinde einen Wettbewerb für den Urftauenpark ausgeschrieben, an dem 13 Büros aus ganz Deutschland teilnahmen. Eine Jury hatte die Planungen des Büros Weidinger Landschaftsarchitekten aus Berlin zum Sieger gekürt. „Deren Entwurf sieht vor, dass auf dem alten Kirmesplatz neben dem Hallenbad, der bislang als Parkplatz genutzt wird, ein begrünter Bereich entsteht, in dem die Parkbesucher bis ans Wasser herangehen und sich bei großer Hitze auch abkühlen können“, schreiben „Rundschau“ und „Stadt-Anzeiger“. Auch Vertreter mehrerer Ratsfraktionen gehören der Jury an und hatten den siegreichen Entwurf mit ausgesucht.
Zwischen Hallenbad und Parkplatz soll eine Festwiese entstehen, unter anderem für das Maigeloog. Spielflächen für Kinder sind zwischen Hallenbad und Urft und in der Klimaschutzsiedlung, die zwischen Bad und Neubaugebiet geplant ist, vorgesehen.
Insgesamt wird laut Zeitungsbericht eine Fläche von 23.000 Quadratmetern entlang der Urft bebaut. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 1,4 Millionen Euro. Mit dem ersten Bauabschnitt wird im Frühjahr 2021 begonnen. Zwei Jahre später steht der zweite Bauabschnitt an. Dann soll auch ein Skaterpark realisiert werden. An zwei Stellen im Urftauenpark sollen Podeste in die Urft errichtet werden. Auf Vorschlag der Gemeinde, so die Kölner Tageszeitungen, ist eine Fußgängerbrücke aus Holz über die Urft geplant, sodass man vom Park in Richtung Sötenich spazieren kann. Alle Wege sollen barrierefrei nutzbar sein.
Weil der Park gleichzeitig als Überschwemmungszone bei einem Hochwasser genutzt werden soll, muss das Mobiliar laut Tobias Feld „so stabil und so gut verankert sein, dass es auch nach einem Hochwasser noch vorhanden ist“.
pp/Agentur ProfiPress
Jetzt bewerben für Engagementpreis
Land NRW will vorbildliche Projekte des bürgerschaftlichen Engagements würdigen – Bewerbungsschluss: 30. September
Düsseldorf/Kall – Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, hat den Engagementpreis NRW 2021 ausgelobt. Mit der Auszeichnung sollen vorbildliche Projekte des bürgerschaftlichen Engagements gewürdigt und bekannt gemacht werden. Unter dem Motto „Engagierte Nachbarschaft“ können sich ab sofort auch Kaller Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbHs und Bürgerinitiativen bewerben. Der Engagementpreis NRW, der 2021 zum siebten Mal vergeben wird, richtet sich an herausragende ehrenamtliche Projekte, die sich für das Miteinander in der Nachbarschaft einsetzen oder die aus einer Nachbarschaft heraus entstanden sind.
„Erst Aktionen wie Einkaufshilfen, Besuchsdienste, lokale Kulturprojekte oder Straßenfeste machen aus Nachbarschaft ein echtes Miteinander. Wie wertvoll dieses ist, zeigt sich auch 2020, in Zeiten der Corona-Pandemie, auf eindrucksvolle Weise. In lebendigen Nachbarschaften ist sozialer Zusammenhalt spürbar. Dieses Engagement fördert maßgeblich das Miteinander in unserer Gesellschaft und verdient daher unsere besondere Anerkennung und Wertschätzung“, sagte Andrea Milz.
Kooperationspartner des Landes ist die Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Deren Präsident Eckhard Uhlenberg sagte anlässlich der Ausschreibung: „Die Menschen in NRW engagieren sich vor allem dort, wo sie sich zuhause fühlen – in ihren Dörfern und Stadtteilen und in der Natur vor ihrer Haustür. Sie kümmern sich zum Beispiel um den Erhalt von Baudenkmälern und ihre Nutzung als Dorfmittelpunkte oder Quartierszentren. Außerdem schaffen sie Erholungsräume in öffentlichen Gärten, Parks und Naturschutzgebieten. Hier entstehen überall lebendige Orte für Engagement und Begegnung in der Nachbarschaft. Mit einem Sonderpreis zeichnet die NRW-Stiftung den Ideenreichtum der Menschen für ihre Heimat aus.“
Aus den eingereichten Projekten werden Ende 2020 zwölf Projekte aus-gewählt, die im Verlauf des Jahres 2021 als „Engagement des Monats“ auf der Internetplattform www.engagiert-in-nrw.de vorgestellt werden. Jeweils zwei Projektbeteiligte erhalten zudem die Möglichkeit zur Teilnahme an kostenfreien Qualifizierungsworkshops. Die „Engagements des Monats“ haben dann die Chance, einer von drei Trägern des Engagementpreises NRW 2021 zu werden. Diese werden Ende 2021 durch eine Online-Abstimmung, die Nordrhein-Westfalen-Stiftung (Sonderpreis) sowie eine Jury bestimmt. Jedes dieser drei Projekte erhält ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. Bewerbungsschluss ist der 30. September 2020. Bewerbungen und weitere Informationen finden Interessierte unter www.engagiert-in-nrw.de (Öffnet in einem neuen Tab).
„Wir rufen alle Vereine und Initiativen mit herausragenden ehrenamtlichen Projekten dazu auf, sich um den Engagementpreis zu bewerben“, sagte Katja Piana aus dem Kaller Rathaus. Die Gemeinde Kall würdigt außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement seit rund vier Jahren mit der Ehrenamtskarte. Inhaber erhalten zum Dank für ihre freiwillige Arbeit in verschiedenen Geschäften und sonstigen Einrichtungen Vergünstigungen.
pp/Agentur ProfiPress
Westermann kommt nach Kall
Lit.Eifel-Programm vom 15. September bis 22. November - Christine Westermann liest in Steinfelder Basilika - Lesungen, Schreibwerkstätten, Buchmesse und Jugendliteraturpreis
Eifel/ Kall - Christine Westermann, Christian Berkel, Anne Gesthuysen: Das sind nur drei der Autoren, die die Lit.Eifel für die Spielzeit 2020 gewinnen konnte. Diese findet, bedingt durch die Corona-Pandemie, im Gegensatz zu den Vorjahren, verkürzt und verknappt statt und beginnt am Dienstag, 15. September, mit der Lesung von Christine Westermann und endet am Wochenende 21./22. November mit der achten Eifeler Buchmesse.
"Wir sind sehr froh, dass wir doch noch ein Programm präsentieren können. Denn der Lockdown Mitte März hat uns genauso überrumpelt wie die Autoren und Verlage", spricht die Lit.Eifel-Vorsitzende Margareta Ritter für den gesamten Vorstand. Die Arbeit am insgesamt achten Lit.Eifel-Programm lag zum Zeitpunkt des Veranstaltungsverbots in den letzten Zügen.
Im Anschluss begann eine komplette Umplanung und Neugestaltung, damit die Lesungen auf jeden Fall unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung stattfinden können. "Wir danken ganz besonders unseren Partnerkommunen, die uns bei der Wahl der Veranstaltungsorte sehr behilflich waren", so Ritter.
Zwölf Lesungen werden im September, Oktober und November stattfinden, die Startzeit ist jeweils um 19.30 Uhr. Den Auftakt macht am Dienstag, 15. September, in der Basilika des Klosters Steinfeld Christine Westermann mit ihrem Buch "Manchmal ist es federleicht - Von kleinen und großen Abschieden". Anekdotenreich, ernst und selbstironisch schildert die aus Radio und Fernsehen bekannte Journalistin über Verluste und das Abschiednehmen.
"Der vergessliche Riese" im GAT
Am Mittwoch, 7. Oktober, liest David Wagner im Gymnasium am Turmhof in Mechernich aus seinem Buch "Der vergessliche Riese", in dem es um einen Rollentausch zwischen Vater und Sohn durch eine Demenzerkrankung geht. Der Roman erhielt 2019 den Bayerischen Buchpreis.
Der bekannte Schauspieler Christian Berkel kommt am Samstag, 10. Oktober, in die Pfarrkirche St. Martin in Nettersheim und liest dort aus seinem Buch "Der Apfelbaum". Darin schildert er die Liebesgeschichte zwischen seinen Eltern, einem Deutschen und einer Jüdin, die 1938 ihre Heimat verlassen musste.
Am Mittwoch, 28. Oktober, heißt es im Rittersaal des Burgrestaurants Nideggen "Die wir liebten". Der in den Niederlanden lebende Schriftsteller Willi Achten bittet zur Lesung, die musikalisch begleitet wird. In seinem Roman geht es um zwei Brüder, die in einem Kinderheim Sadismus und braunem Terror ausgesetzt sind.
"Niemand ist bei den Kälbern" heißt der Roman von Alina Herbing, aus dem sie am Donnerstag, 29. Oktober, in der Jugendhalle Vlatten vorliest. In dem Heimatroman will eine junge Frau dem Landleben in Nordwest-Mecklenburg entfliehen. Das Buch erhielt den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis der Stadt Bad Homburg.
Den Schauplatz Hürtgenwald hat das Buch "Propaganda" von Steffen Kopetzky. Die Lesung findet passenderweise am Montag, 2. November, in der Pfarrkirche St. Josef in Hürtgenwald statt. Kopetzky spannt einen Bogen von der Allerseelenschlacht 1944 bis zu den Pentagon-Papers in den 70er-Jahren.
100 Jahre Paul Celan
Seit einigen Jahren fester Bestandteil der Lit.Eifel ist der von Christoph Leisten initiierte und auf dem Kulturhof Velbrück in Metternich durchgeführte Lyrik-Abend. Dieser findet dieses Jahr am Freitag, 6. November, statt. Christoph Leisten und Reinhard Kiefer, Hausautoren des Rimbaud-Verlags, sowie Lektor und Geschäftsführer Adrian Krug widmen sich dem Wirken und Schaffen des Dichters Paul Celan, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre.
Durch seine Gast-Beiträge zur Explosion in Beirut in aller Munde ist derzeit Pierre Jarawan. Der Autor, dessen Vater aus dem Libanon stammt, wird sich am Montag, 9. November, im Rittersaal der Burg Stolberg mit "Ein Lied für die Vermissten" den mehr als 17.000 Menschen widmen, die seit dem Bürgerkrieg im Libanon vermisst sind.
Eine Institution bei der Lit.Eifel ist der "Club der toten Eifeldichter". WDR-Moderatorin Katia Franke, Verleger und Autor Ralf Kramp sowie der Journalist und Diakon Manfred Lang widmen sich am Freitag, 13. November, in der Grenzlandhalle in Hellenthal den Autoren, die vor ihrem Ableben in der Eifel gelebt oder über die Eifel geschrieben haben.
Gleich aus fünf Perspektiven erzählt ist der Heimat- und Familienroman "Aber Töchter sind wir für immer", aus dem Christiane Wünsche am Samstag, 14. November, im Bürgersaal in Roetgen liest. Beim Geburtstag ihres Vaters treffen drei Schwestern aufeinander und es kommen Dinge ans Licht, die bisher verschwiegen wurden. Der Roman stand in den Top Ten der "Spiegel"-Bestsellerliste.
Einen "Mädelsabend" veranstaltet die frühere Fernsehreporterin und -moderatorin Anne Gesthuysen am Montag, 16. November, im Aukloster Monschau. In der Geschichte stellen sich eine Oma und ihre Enkelin die Frage: Wieviel Ehe verträgt ein erfülltes Leben? Denn auch nach 65 Jahren kann noch eine Scheidung drohen...
Eine Frau ohne Namen
Auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand im vergangenen Jahr Karen Köhler mit ihrem Debütroman "Miroloi". Aus dem wird sie am Donnerstag, 19. November, in der Clara-Fey-Schule lesen. Köhler erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in einer abgeschirmten Gesellschaft aufwächst, in der Männer das Sagen und Frauen keine Rechte und noch nicht einmal einen Namen haben.
Zum Abschluss der Spielzeit findet am Wochenende 21./22. November die achte Eifeler Buchmesse im Naturzentrum Eifel in Nettersheim statt. Am Samstag ist die Buchmesse von 14 bis 18 Uhr geöffnet, an diesem Tag findet auch die Verleihung des siebten Eifeler Jugendliteraturpreises statt. Noch bis zum 2. September haben Nachwuchsautoren Zeit, ihren Beitrag zum Thema "Alles auf Anfang" einzusenden. Am Sonntag öffnen die Tore der Buchmesse von 11 bis 18 Uhr.
Zum echten Erfolgsmodell haben sich in den vergangenen Jahren die Schreibwerkstätten mit der in Brüssel lebenden Journalistin Claudia Hoffmann und dem Bedburger Illustrator Jan Hillen entwickelt. An Schulen der Region zeigen die beiden in dreitägigen Intensivkursen, wie man Kurzgeschichten entwickelt und illustriert. Auch in diesem Jahr kommen wieder mehrere Schulen in den Genuss der beliebten Schreibwerkstätten.
Natürlich achten die Lit.Eifel und die Veranstaltungsorte auf die Einhaltung der aktuellen Corona-Schutzverordnung. Auf jeden Fall müssen, um eine Rückverfolgung sicherzustellen, persönliche Daten angegeben werden. Außerdem herrscht in den Räumlichkeiten außer auf den Sitzplätzen eine Maskenpflicht. Wenn möglich, sollten Eintrittskarten bei Ticket Regional (www.ticket-regional.de) vorbestellt werden. Der Eintrittspreis beläuft sich bei allen Veranstaltungen wie gewohnt auf zwölf Euro, ermäßigt auf sechs Euro. pp/Agentur ProfiPress
Aachener Straße wird saniert
Bis voraussichtlich Anfang November werden die reinen Straßenbauarbeiten durch Straßen.NRW dauern – Im Anschluss Erneuerung der Nebenanlagen
Kall – Die Bauarbeiten auf der Aachener Straße zwischen dem Ortseingang und dem Abzweig Amselweg haben begonnen. Die Firma Backes aus Stadtkyll hat im Auftrag des für die Bauarbeiten zuständigen Landesbetriebs Straßen.NRW die Baustelle auf der als Landesstraße klassifizierten Trasse eingerichtet und ist bereits weit fortgeschritten.
„Wenn alles nach Plan läuft, sind wir mit den Straßenbauarbeiten Ende Oktober/Anfang November fertig. Wir brauchen pro Seite rund sechs Wochen“, berichtete Bernd Aulmann von der Straßen.NRW-Niederlassung Ville-Eifel. Einzige Unwägbarkeit seien die Hausanschlüsse, bei denen man laut Aulmann nie den aktuellen Zustand vorhersehen könne.
Im Vorfeld der Maßnahme hatte die Firma Backes die Anlieger über den Beginn der Bauarbeiten informiert. Die Aachener Straße ist im betreffenden Bereich halbseitig gesperrt, per Ampelschaltung wird der Verkehr im Wechsel über die verbleibende Spur geschickt. Die Zufahrten zu den Grundstücken bleiben soweit möglich geöffnet.
Ein Ärgernis für die Anlieger im Bereich der Ampeln wurde bereits gelöst. Weil Verkehrsteilnehmer ihren Motor beim Warten laufen ließen, weisen Schilder nun darauf hin, dass der Motor bei Rot abzustellen ist. „Wir prüfen Beschwerden von Anliegern immer und versuchen eine Lösung zu finden, denn wir sind ja für die Bürger da“, sagte Bernd Aulmann.
Auch eine mögliche Sperrung für Lastwagen während der Bauphase wurde überlegt. Allerdings wurde festgestellt, dass es sich bei den Lastwagen, die die Aachener Straße nutzen, zum größten Teil um sogenannten Anliegerverkehr handelt, dem die Zufahrt nicht verwehrt werden darf. „Ansonsten fahren so wenige Lastwagen über die Aachener Straße, dass sich eine Sperrung nicht gelohnt hätte“, so Aulmann.
Anliegerwünsche wurden berücksichtigt
Im Frühjahr 2019 waren die Anlieger im Rahmen einer Anliegerversammlung über die Pläne des Büros PE Becker und des Landesbetriebs Straßen.NRW informiert worden. Bürgermeister Hermann-Josef Esser legte Wert darauf, dass die Anlieger Mitspracherecht bei der Gestaltung haben. Die Planer setzten einige Wünsche der Bürger um und stellten zwei Monate später das Gesamtkonzept vor.
Erneuert werden die Fahrbahn, die Gehwege und die Parkstreifen. Auch Strom-, Wasser- und Telekommunikationsleitungen werden verlegt und Entwässerungsleitungen saniert. Wie die Gemeinde Kall mitteilt, wird die Gesamtmaßnahme inklusive der Erneuerung der Nebenanlagen vermutlich bis zum Frühjahr 2021 andauern.
Auf Wunsch der Anlieger wird der Gehweg nicht gepflastert, sondern in Asphaltbauweise ertüchtigt. Und statt eines ursprünglich geplanten hohen Bordsteins mit Parktaschen hatten sich die Anlieger für einen durchgängigen Rundbordstein mit markierten, höhengleichen Parkflächen entschieden. Hinzu kommen zwei Querungshilfen am Ortseingang und am Abzweig Amselweg.
Die Gemeinde hat außerdem ermöglicht, dass die e-Regio unterirdische Erdkabel- und Erdgasanschlüsse verlegt, auch wenn diese noch nicht genutzt werden. Auch Gespräche mit der Deutschen Telekom wegen der Verlegung von Glasfaserkabeln wurden geführt. Die Telekom darf aber laut Förderprogramm nur in die Haushalte Glasfaserleitungen legen, die eine Datenübertragungsrate bis 30 Megabit pro Sekunde haben.
Insgesamt handelt es sich bei der Baumaßnahme um den zweiten von drei Sanierungsabschnitten der Aachener Straße. Der erste Abschnitt war die Fahrbahnsanierung samt Radweg der Landesstraße 105 zwischen Golbach und Kall. Der dritte Bauabschnitt zwischen Amselweg und Kreisverkehr Hindenburgstraße wird nach aktuellem Stand frühestens 2023 beginnen.
pp/Agentur ProfiPress
Gemeinde Kall stellt Strafanzeige
Unbekannte haben Muttern und Pfosten am Geländer der Heinrich-Sistig-Treppe gelöst – Pflanzendiebstahl im Bereich der Kirche – Vandalismus bei Urft
Kall – Die Gemeinde Kall hat Strafanzeige wegen versuchter Körperverletzung gegen unbekannt gestellt. Außerdem behält sie sich eine Strafanzeige wegen Diebstahls gegen unbekannt vor.
Am Donnerstag, 20. August, hatte ein Bürger sich im Rathaus gemeldet und mitgeteilt, dass an der Heinrich-Sistig-Treppe, die die Aachener Straße mit dem Weißdornweg verbindet, Muttern gelöst wurden. Der Bauhof inspizierte die Treppe daraufhin.
Wie Bauhofleiter André Kaudel mitteilt, wurden sämtliche Muttern an den Stahlpfosten des Geländers gelöst. Einige Muttern wurden komplett demontiert und entfernt. Die Pfosten sind in den Stufen verankert. Auch Schrauben zwischen Pfosten und Handlauf wurden gelöst. Mehrere Pfosten wurden herausgerissen und in die Böschung geworfen.
Wer die Handläufe genutzt hätte, hätte stürzen und sich verletzen können, weshalb die Gemeinde Kall Strafanzeige gegen unbekannt stellt. „Das hat mit Vandalismus nichts mehr zu tun, denn das Entfernen der Muttern geht nur mit Werkzeug. Es ist deshalb davon auszugehen, dass dies eine geplante und mit Absicht hinterlegte Tat war“, meinte Bauhofleiter André Kaudel. Wie sein Stellvertreter Theo Dreßen mitteilte, hat der Bauhof umgehend die fehlenden Muttern und Pfosten ersetzt.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser bittet um Mithilfe: „Neben der Tatsache, dass all die Verwüstungen auf Kosten der Steuerzahler – also aller Kaller – gehen, wurde diesmal auch in Kauf genommen, dass sich Menschen ernsthaft verletzen. Das ist schon erschreckend. Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger, die Auffälliges beobachten, sich bei uns oder der Polizei zu melden.“
Unmittelbar in der Nähe, im Bereich Kirche, Weiherbenden und Wohngebiet, wurden in den vergangenen Wochen vermehrt Pflanzen gestohlen, zuletzt am Montag, 24. August, direkt an der Kirche. „Die Bepflanzung in den Pflanzkübeln wird fein säuberlich samt der Erde ausgegraben und nicht ausgerissen. Die Pflanzen sind dann nicht mehr auffindbar“, so Bauhofchef André Kaudel. Auch hierbei, so der Bürgermeister, handele es sich ganz offensichtlich nicht um blinden Vandalismus, sondern gezieltes Vorgehen.
Bemerkt hatte den Diebstahl das Hermann-Josef-Haus in Urft, das mit der Bepflanzung und der Pflege der Kübel beauftragt wurde. Bei den Pflanzen handelt es sich überwiegend um blühende Geranien. Die Gemeinde Kall behält sich eine Anzeige wegen Diebstahls gegen unbekannt vor.
Auch in Urft selbst kam es, vermutlich am Wochenende, zu einem Akt von Vandalismus. Im Rosental bei Urft wurden ein massiver Holztisch sowie eine dazu gehörige Bank in den Gillesbach geworfen.
pp/Agentur ProfiPress
Öffnungszeiten Hallenbad Kall
Öffnungszeiten:
jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags
von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr und von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr
sowie samstags von 09.00 Uhr bis 13.00 Uhr
für die Öffentlichkeit geöffnet.
Das Schwimmbad steht den Frühschwimmern, sowie den Vereinen zu den regulären Zeiten zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Der Bürgermeister
Am 10. September heulen die Sirenen
Erster bundesweiter Warntag zwischen 11 und 11.13 Uhr – In neun Ortschaften im Kaller Gemeindegebiet wird es laut
Kall – Am Donnerstag, 10. September, wird es ab 11 Uhr laut. Nach dem zweiten landesweiten Warntag im Jahr 2019 findet unter dem Motto „Wir warnen Deutschland“ erstmals ein bundesweiter Warntag statt. Deshalb heulen auch in Kall die Sirenen, genauer gesagt in Kall, Keldenich, Scheven, Sötenich, Rinnen, Urft, Sistig, Wahlen und Krekel. „Ein Sirenenalarm ist für viele Bürger mit Aufregung verbunden. Aus diesem Grund wollen wir jetzt schon vorwarnen: Haben Sie keine Panik, es besteht keine Gefahr“, erklärt Harald Heinen, stellvertretender Teamleiter Ordnungsamt bei der Gemeinde Kall.
Der Probealarm beginnt um 11 Uhr mit einem einminütigen Dauerton. „Das ist der Ton für eine Entwarnung“, erklärt Heinen. So wird also von Anfang an vermittelt, dass es sich um keinen Ernstfall handelt. Nach einer fünfminütigen Pause wird es um 11.06 Uhr für eine Minute einen auf- und abschwellenden Heulton geben. „Früher wurde damit ein Luftalarm angekündigt, heute wird mit dem Ton eine Gefahrenlage aufgezeigt“, weiß der Feuerwehrchef. Nach erneuter fünfminütiger Pause erfolgt um 11.12 Uhr ein weiterer einminütiger Dauerton, also eine erneute Entwarnung.
Die Sirenen an den genannten Standorten werden am Warntag jeweils von Hand ausgelöst. Insgesamt gibt es 18 Sirenenstandorte in Kall. Aber nur die neun Feuerschutzsirenen in den genannten Ortschaften sind in der Lage, über Funk oder Kabel angesteuert zu werden. Die restlichen ziehen in Kürze nach, schließlich sollen alle Sirenen digital alarmiert werden können. Die verbleibenden Orte sollen ebenfalls noch in das Sirenensystem eingebunden werden, entsprechende Haushaltsmittel hat die Gemeinde Kall bereitgestellt.
Mit dem auf- und abschwellenden Heulton wird im Ernstfall vor Gefahren gewarnt. Das Signal bedeutet: Radio einschalten und auf Durchsagen achten. Bürger sollen auf jeden Fall Ruhe bewahren, je nach Gegebenheit ein Gebäude oder eine Wohnung aufsuchen oder verlassen, die Nachbarn informieren, Türen und Fenster schließen, das (Auto-)Radio einschalten und in Nordrhein-Westfalen den Sender WDR 2 anwählen. Die Notrufe 110 und 112 sollen nur im Notfall angerufen werden, um sie nicht zu blockieren.
Auch auf Lautsprecher-Durchsagen im Ort sollten Bürger achten. Die Leitstellen, die im Regelfall den Sirenenalarm auslösen, senden außerdem Warnungen an die Warn-App Nina und Kat-Warn, an TV-Programme, an soziale Medien und an die Deutsche Bahn.
pp/Agentur ProfiPress
L105: Verkehrsbehinderungen auf der Aachener Str. in Kall
Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat im ersten Bauabschnitt die Fahrbahn der L 105 zwischen Kall-Golbach und dem Ortseingang Kall im Vollausbau erneuert sowie einen seitlichen Rad-/Gehweg neu gebaut.
Im zweiten Bauabschnitt erfolgt nun der innerörtliche Ausbau der Aachener Straße ab Ortseingang Kall bis zur Einmündung Amselweg. In diesem Teilstück werden die Fahrbahn, die Gehwege und Parkstreifen erneuert. Gleichzeitig erfolgt die Neuverlegung von Strom-, Wasser- und Telekomleitungen sowie die Sanierung der Entwässerungsleitungen. Die Verkehrsführung in der Aachener Straße erfolgt ebenfalls abschnittweise unter halbseitiger Sperrung der Fahrbahn mit Baustellenampel. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021 andauern.
Straßensperrung Zufahrt zum Hallenbad und dem Baugebiet "Im Auel"
Im Zuge der Baumaßnahme Neubau der Urftbrücken mit Anbindung „Am Hallenbad“ und Umgestaltung Kreisverkehrsplatz im Ortskern von Kall ist eine Vollsperrung der Zufahrt zum Hallenbad und dem Baugebiet „Im Auel“ vom 24.08. für die Dauer von ca. 5 Wochen vorgesehen.
Bei den auszuführenden Arbeiten handelt es sich um die Herstellung der Anbindung der Straße mit Nebenanlagen zur bereits im Bau befindlichen Brücke „Am Hallenbad“. Die Umleitung erfolgt von der Hindenburgstraße über die Straßen Loshardt Am Hüttengraben und Grubenstraße.
Die DB Netz AG erneuert im September 2020 drei Brücken entlang der Eifelstrecke zwischen den Bahnhöfen Kall und Nettersheim.
Die Baumaßnahmen werden auf Grund des sehr schlechten Zustandes der vorhandenen Brücken erforderlich und dienen dem Erhalt der Bahnstrecke.
Die DB Netz AG weist darauf hin, dass es im Zeitraum 12.09. bis 04.10.2020 durchgehend zu erhöhter Lärmverbreitung und Streckensperrung mit Schienenersatzverkehr kommen wird.
Ehrenamtskarte 2020
Das Unternehmen Sixt GmbH & Co. Autovermietung beteiligt sich erfreulicherweise am Projekt „Ehrenamtskarte NRW“ und gewährt den Inhaberinnen und Inhabern der Ehrenamtskarte NRW einen Nachlass von bis zu 15 % bei Sixt rent a car und Sixt rent a truck. Der Nachlass gilt auf alle jeweils zum Anmietzeitpunkt am Anmietort gültigen Offline- und Internet-Privatkundentarife bei Sixt rent a car und Sixt rent a truck.
Die Nachlasshöhe ist dabei abhängig von der lokalen Verfügbarkeit und das Angebot ist nicht kombinierbar mit anderen Specials oder Sonderaktionen.
Das Angebot ist nur gültig für Reservierungen über www.sixt.de/ehrenamt-nrw (Öffnet in einem neuen Tab) und gilt in ganz Deutschland.
Unter https://www.sixt.de/mietwagen/deutschland/#/ (Öffnet in einem neuen Tab) finden Sie eine Übersicht aller Stationen in Nordrhein-Westfalen.
Für den Raum Nordrhein-Westfalen gilt dieses Angebot an 77 Stationen und wurde den entsprechenden Kommunen auf der Website des Landes unter https://www.engagiert-in-nrw.de/ehrensache#results (Öffnet in einem neuen Tab) hinzugefügt.
Gaming-Ecke und Pavillon für die Bibliothek
Kall erhält aus dem Soforthilfeprogramm für zeitgemäße Bibliotheken in ländlichen Räumen 2763 Euro vom Bund
Kall – Die Gemeindebibliothek Kall hat vom Bund 2763 Euro aus dem Soforthilfeprogramm für zeitgemäße Bibliotheken in ländlichen Räumen erhalten. Mit dem Programm werden Bibliotheken in Gemeinden von weniger als 20.000 Einwohnern bei der Modernisierung und Digitalisierung unterstützt.
Die Gemeindebibliothek Kall, die sich seit Anfang 2019 im Obergeschoss des Hauses der Begegnung direkt hinter dem Rathaus befindet, hat als Sofortmaßnahme einen dringend benötigten Arbeitscomputer sowie neue Hardware für den Online-Jugendschutz angeschafft. Doch Bibliotheksleiterin Michelle Wagner hatte noch weitere Ideen, was mit dem Geld besorgt werden kann – und was vom Bund auch bewilligt wurde.
So wird die Gemeindebibliothek Kall in Kürze einen Gaming-Bereich einrichten. „Das war mir eine Herzensangelegenheit“, sagte Wagner. Dieser Spielebereich soll flexibel im Schulungsraum aufgebaut werden, also in unmittelbarer Nähe des Jugendbereichs – außerdem befindet sich im Schulungsraum ein großer Bildschirm. Mit dem Angebot sollen gezielt Jugendliche angelockt werden, denn das junge Publikum könnte die Bibliothek noch deutlich besser nutzen als bisher.
Angeschafft werden sollen laut Förderantrag eine Sony PlayStation 4 sowie eine Nintendo Switch, beides natürlich mit Zubehör und Spielen. Laut Michelle Wagner soll dabei auf Spiele mit einer Altersfreigabe ab 16 oder ab 18 Jahren verzichtet werden. Die Bibliotheksleiterin könnte sich auch Veranstaltungen rund um das Thema Gaming im Haus der Begegnung vorstellen.
Ebenfalls gefördert wird der Kauf eines Pavillons. Die Gemeindebibliothek möchte unter anderem bei den hoffentlich 2021 wieder stattfinden Gewerbeschauen im Frühling und im Herbst mit einem Bücher-Flohmarkt mitmachen und benötigt dafür ein „Dach über dem Kopf“. Der Pavillon könnte aber auch bei Lesungen im Freien eingesetzt werden. „Auch diese Idee hatten wir schon länger“, erzählte Michelle Wagner.
Unabhängig von der Förderung hat die Gemeindebibliothek auch intern die Darstellung des Angebots ein wenig optimiert und für die Kunden so mehr Übersichtlichkeit geschaffen. Der Kinderbereich wurde neugestaltet und die Bücher wurden nach Schulklassen sortiert. „Die Lesekompetenz eines Erstklässlers und eines Viertklässlers ist ja schon unterschiedlich“, sagte Wagner. Auch das Filmangebot wurde neu geordnet, und zwar nicht mehr nach Alphabet, sondern nach Genre. Wer also Lust auf eine Komödie, einen Liebesfilm oder einen Thriller hat, wird so schneller fündig und kann sich deutlich einfacher Inspiration nach Gemütslage holen.
Die unter anderen mit der Buchhandlung Pavlik initiierte Lesereihe wurde wegen der Corona-Pandemie unterbrochen. Hier hofft Michelle Wagner, dass das Programm im Jahr 2021 fortgesetzt werden kann.
pp/Agentur ProfiPress
Kaller Rewe spendete 1000 Masken
Die beiden Grundschulen in Kall und Sistig haben dank Markt-Inhaberin Anna Pauly nun ausreichend Ersatzmasken für Kinder – Gemeinde und Schulen dankten
Kall/Sistig – Viele Eltern kennen das: Die lieben Kleinen vergessen gerne schon mal ihre Sachen. Die Jacke bleibt in der Schule hängen, der Turnbeutel wird im Bus liegen gelassen. In Corona-Zeiten gibt es aber eine Sache, die nie fehlen darf: der Mund-Nasen-Schutz, um die Gefahr einer Ansteckung für andere Menschen, aber auch sich selbst zu minimieren. Schüler müssen im Bus und auch im Schulgebäude Maske tragen, nur Grundschüler dürfen sie an ihren Plätzen dann ablegen.
Doch was tun, wenn eine Maske verloren oder kaputt geht oder schlichtweg vergessen wurde? In den beiden Grundschulen im Gemeindegebiet gibt es dank des Rewe-Marktes und Anna Pauly nun Ersatzmasken für die insgesamt 400 Schüler (150 in Sistig und 250 in Kall). Das Geschäft spendete insgesamt 1000 Mund-Nasen-Bedeckungen.
Markt-Inhaberin Anna Pauly hat selbst ein Kind in der dritten Klasse und weiß deshalb nur zu gut, wie die Notbetreuungszeit vor den Ferien war, und dass zu Beginn der Pandemie ein Mangel an Masken herrschte. Bürgermeister Hermann-Josef Esser war vor dem Schulstart an sie herangetreten, um in den beiden Grundschulen Ersatzmasken bereitzustellen. „Frau Pauly hat dann entschieden, dass das REWE-Center Kall die Masken sponsert, wofür wir ihr sehr dankbar sind“, sagte der Bürgermeister. Auch er sagte den beiden Grundschulen seine persönliche Unterstützung zu, falls in Zukunft weiterer Bedarf besteht.
Zielsetzung war, dass für jedes Kind zwei Ersatzmasken in den Schulen bereitliegen. Rewe hat daraus eine runde Zahl gemacht und 1000 Masken bestellt. Dabei handelt es sich um keine Standard-Einweg-Masken, sondern spezielle bunte Mund-Nasen-Bedeckungen für Kinder. „Die normalen Masken sind ja zu groß für die Kinder“, erklärte Anna Pauly.
Heike Alfeis, Schulleiterin an der Grundschule Sistig, drückte ebenfalls ihren Dank aus. Auch sie weiß: „Kinder vergessen die Masken gerne einmal vor lauter Aufregung.“ Deshalb sei sie nun froh, dass für diese Fälle Ersatzmasken bereitliegen. Grundsätzlich, so Michaela Kratz vom Schulverwaltungsamt der Gemeinde Kall, ist der Schulträger nicht für die Ausstattung der Schüler mit Mund-Nasen-Bedeckungen zuständig. „Dennoch haben wir von Anfang an für Notfälle ein kleines Kontingent bereitgehalten. Das waren allerdings herkömmliche Einwegmasken. Die gespendeten sind wegen ihrer Größe kindgerechter und dazu noch wiederverwendbar.“
pp/Agentur ProfiPress
„Viele bleiben auf dem Land“
NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach besuchte die Gemeinde Kall und brachte zwei Förderbescheide mit – Keldenicher Dorfgemeinschaft stellte Konzept vor
Kall-Keldenich – Eines ist wohl gesetzt: Wenn Landesministerin Ina Scharrenbach im Rahmen ihrer „Heimat-Tour NRW“ nach Kall kommt, ist es heiß. Das war vor zwei Jahren so, als die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung in der Gaststätte Gier zu Gast war. Das war aber auch jetzt in der Gaststätte „Bei Kathi“ in Keldenich der Fall.
Mit leeren Händen war die Ministerin nicht erschienen. Im Gepäck hatte sie Förderbescheide für zwei Dorfgemeinschaftshaus-Projekte in Sötenich und Sistig. Das Land NRW fördert die Sanierung der beiden Bürgerhäuser mit insgesamt 238.000 Euro (145.000 Euro für Sistig, 93.000 Euro für Sötenich) aus dem Dorferneuerungsprogramm 2020. Ina Scharrenbach überreichte die Bescheide an die beiden Vorsitzenden der Bürgervereine, Manfred Schlierf (Sistig) und Heinz Esser (Sötenich).
In Sötenich werden im Bürgerhaus, laut Esser „die gute Stube von Sötenich“, die Toilettenanlage und die Kühlung erneuert, außerdem wird das Gebäude barrierefrei. In Sistig werden ebenfalls der Sanitärbereich saniert sowie Barrierefreiheit geschaffen, aber es müssen auch das Dach und der Boden erneuert werden.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser freute sich, dass das Land zwei ehrenamtlich betriebene Projekte unterstützt. Gleichzeitig lobte er Ina Scharrenbach dafür, dass sie „den ländlichen Raum und das dort besonders stark ausgeprägte Ehrenamt“ wiederentdeckt habe.
Ina Scharrenbach drückte einerseits Freude aus, dass das Dorferneuerungsprogramm seit dem Start vor zwei Jahren deutlich aufgewertet wurde. „Wir haben mit sechs Millionen Euro angefangen, mittlerweile haben wir 20 Millionen Euro draufgelegt“, so Scharrenbach. Positiv stimmte die Heimatministerin, dass die von vielen Experten prognostizierte Landflucht zum Glück so nicht stattgefunden habe. „Viele Menschen bleiben auf dem Land oder kommen zurück“, weiß sie. Aufgabe der Politik sei es aber, den Menschen Perspektiven zu geben, etwa durch Sanierung der Bürgerhäuser, die als Treffpunkte dienen und auch Garant für ein aktives Vereinsleben sind.
Gunst der Stunde genutzt
Begrüßt worden war die Heimat-Ministerin von Keldenichs Ortsvorsteher Dr. Arno Lehmkühler. Der nutzte gleich die Gunst der Stunde und stellte dem Gast ein Konzept für die Sanierung der Gaststätte „Bei Kathi“ vor, die die „letzte Versammlungsstätte in Keldenich“ und ein „zentraler, sozialer und kultureller Treffpunkt“ für die 17 Vereine im 850-Seelen-Dorf sei. Die heutige Betreiberfamilie habe das Gebäude 1937 erworben. Wirtin Kathi Wassong wolle aber nun mit 74 Jahren einen Schlussstrich ziehen, wodurch der Kneipe die Schließung droht.
Aus diesem Grund würde der Verein Keldenicher Dorfgemeinschaft die Gaststätte gerne erwerben und daraus ein multifunktionales Dorfgemeinschaftshaus mit Gaststätte, Saal und Kegelbahn entwickeln. Doch die Kosten seien für einen erst vor vier Jahren gegründeten Verein (dem mittlerweile jeder vierte Keldenicher angehört) nicht zu stemmen. Allein der Erwerb des Gebäudes schlägt mit 200.000 Euro zu Buche. Hinzu kommen Modernisierungskosten von rund 60.000 Euro – und nur die könnten auch zu 65 Prozent gefördert werden. Die 42.500 Euro vom Land entsprächen dann aber nur 16 Prozent der Gesamtinvestition.
Für Dr. Lehmkühler ergibt sich ein „Förderdilemma“. Ein Neubau würde zu 90 Prozent gefördert, würde aber das Land deutlich teurer zu stehen kommen als die Förderung eines Immobilienerwerbs. „Wir haben ja mitbekommen, dass Sie kreativ sind“, richtete er sich direkt an Ina Scharrenbach.
Bürgermeister Hermann-Josef Esser hatte bereits im Vorfeld an die Ministerin geschrieben, dass er sie bitte, die Förderrichtlinien für das Dorferneuerungsprogramm diesbezüglich zu überdenken. Die Gemeinde würde den Kauf der Immobilie zu 50 Prozent unterstützen – aber 100.000 Euro seien für Kall gerade in Zeiten von Corona auch nicht so einfach aufzubringen. „Wir sind dankbar für Hinweise, wie wir das anders machen können“, sagte Esser.
Zum Abschluss überreichte er der Ministerin einen Korb mit Äpfeln in Anlehnung an die Geschichte des heiligen Hermann-Josef von Steinfeld, der als „Apfelheiliger“ bezeichnet wird, weil er einst einem Standbild der Maria einen Apfel als Geschenk dargelegt habe und so eine mystische Vermählung mit der Gottesmutter einging.
pp/Agentur ProfiPress
Ein Konzept für Wirtschaftswege
Die Gemeinde Kall will mit den Bürgern und Nutzern ein zukunftsfähiges und bedarfsgerechtes Wegenetzkonzept erstellen – Auftaktveranstaltung in der Bürgerhalle
Kall – Für Landwirte, Forstbesitzer, Fahrradfahrer, Spaziergänger und Wanderer sind Wirtschaftswege unverzichtbar. Mehr als 300 Kilometer lang ist das Wegenetz im rund 66 Quadratkilometer großen Kaller Gemeindegebiet. Hinzu kommen zahlreiche Überfahrten und Brücken. Diese Wege dienen unter anderem der Erschließung der land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen, verbinden einzelne Gemeindeteile oder dienen auch zur Anbindung von einzelnen Häusern und Höfen an das überörtliche Verkehrsnetz.
Doch die Erhaltung dieses umfangreichen Wirtschaftswegenetzes ist mit nicht unerheblichem finanziellen und Arbeitsaufwand verbunden – bei Gemeindewegen durch den Bauhof, bei Privatwegen durch den jeweiligen Besitzer oder Eigentümer. Um diesen Pflegeaufwand zu reduzieren, hat die Kaller Politik die Verwaltung damit beauftragt, ein Wegekataster zu erstellen und zu prüfen, wo Wirtschaftswege eingespart werden können. Natürlich zeigt das fertige Konzept auch, welche Wege instandgesetzt werden müssen. Das Kaller Planungsbüro PE Becker und die Gemeinde Kall haben deshalb mithilfe des Blankenheimer Unternehmens Bogeo ein solches Wegekataster erstellt, das sie nun rund 50 interessierten Kallern in der Bürgerhalle vorstellten.
„Es gibt immer wieder Wege, die als solche nicht mehr zu erkennen sind oder nicht mehr genutzt werden“, weiß Markus Auel, der als Teamleiter unter anderem für die Bereiche Bauen und Bauhof zuständig ist. Bürgermeister Hermann-Josef Esser wies in seiner Begrüßung ausdrücklich darauf hin, dass keine Straßen betrachtet werden. Die Gemeinde will aber nicht alleine über die Zukunft der Wege entscheiden, sondern die Nutzer und damit auch die Bürger bei der Erstellung dieses zukunftsfähigen und bedarfsgerechten Wegenetzes mit ins Boot holen.
Deshalb wurden bei der Auftaktveranstaltung auch keine Einzelfälle vorgestellt. Michael Lorse vom Planungsbüro PE Becker stellte die Bestandsanalyse, also den Ist-Zustand des Wegenetzes, und das weitere Vorgehen vor. In Projektgruppensitzungen, die derzeit für Anfang September und Anfang Oktober geplant sind, werden die jeweiligen Nutzergruppen dann konkret befragt, wie sie sich den Soll-Zustand vorstellen. Die Gruppen bestehen dann aus Akteuren aus den Bereichen Landwirtschaft, Fortwirtschaft, Naturschutz, Tourismus und Politik sowie aus Vertretern vor Ort. „Wir haben hier kein fertiges Wegekonzept, sondern stehen ganz am Anfang“, sagte Lorse und betonte noch einmal, die Nutzer an der Erarbeitung zu beteiligen, denn „SIE sind die Gemeinde Kall.“
NRW-Förderprogramm
Die Konzepterstellung ist Teil des NRW-Förderprogramms zur integrierten ländlichen Entwicklung und wird zu 75 Prozent gefördert. Geprüft werden unter anderem der Zustand der Wirtschaftswege, aus welchen Oberflächen sie bestehen, von wem sie genutzt werden und in wessen Besitz sie sind. Außerdem werden die Wege kategorisiert nach Nutzungsumfang, nach Funktion und nach ökologischer Wertigkeit. Im Anschluss daran werden die Wege kategorisiert.
„Die große Frage lautet am Ende: Brauchen wir die kompletten 300 Kilometer noch?“, sagte Christoph Graf, der seit wenigen Wochen bei der Gemeinde unter anderem für den Straßenbau zuständig ist. Weitere Fragestellungen, die aus der Präsentation von PE Becker hervorgingen: Können Wege privatisiert werden und welche sind zu ertüchtigen? Das Konzept ist ausgerichtet an der verkehrlichen Bedeutung und berücksichtigt Natur und Landschaft. So sind beispielsweise landwirtschaftliche Geräte in den vergangenen Jahrzehnten immer größer geworden, die Wege blieben aber gleich breit.
Im zweiten Schritt, also in den Projektgruppen, werden die Planungen konkretisiert. Die Gemeinde und PE Becker werden anhand des Soll-Zustandes Handlungsempfehlungen für die Zukunft erarbeiten und diese auch priorisieren. Das Ergebnis soll den Bürgern in einer Bürgerversammlung voraussichtlich noch vor den Herbstferien vorgestellt werden, bevor dann Mitte November der Gemeinderat gefragt wird. Dieses Wegekonzept dient als Grundlage für zukünftige Instandsetzungsmaßnahmen, welche zum jetzigen Zeitpunkt durch das Land förderfähig sind. Bürgermeister Esser bezeichnete das Konzept als Grundlage für die nächsten Jahrzehnte.
Das Planungsbüro PE Becker betritt mit der Erstellung des Wegekonzepts übrigens kein Neuland. Im vergangenen Jahr hat es mit einem Konzept für die Gemeinde Dahlem bereits Erfahrung sammeln können. Parallel dazu laufen auch die Planungen im Gemeindegebiet Hellenthal.
pp/Agentur ProfiPress
Wahl-Vorbereitung läuft auf Hochtouren
Kommunalwahl 2020: Hygiene- und Schutzmaßnahmen in den Wahllokalen – Wahlhelfer werden noch gesucht – Einige Wahllokale haben sich wegen Corona geändert
Kall – Wenn am 13. September die Kommunalwahlen stattfinden, ist diesmal auch in Kall alles etwas anders als sonst. In den Wahllokalen gelten natürlich die Hygiene- und Schutzmaßnahmen angesichts der Corona-Pandemie. Außerdem werden einige bisher bekannte Wahllokale durch größere ersetzt, in denen diese Corona-Regeln besser umsetzbar sind.
Auch das Briefwahlbüro zieht um. Es ist nicht wie bisher im Rathaus zu finden, sondern im Schulungsraum der Gemeindebibliothek im Haus der Begegnung. Öffnen wird es Mitte August. Noch bis Montag, 27. Juli, hatten Parteien Zeit, Kandidaten für die Wahlbezirke zu melden. Erst danach konnten die Stimmzettel gedruckt werden. Die Wahlbenachrichtigungen werden bis zum 23. August zugestellt.
Die Gemeinde rechnet allerdings mit längeren Wartezeiten im Briefwahlbüro. Daher sagt Michaela Kratz vom Wahlamt: „Im eigenen Interesse sollte der Rathausbesuch in dieser Pandemiezeit vermieden werden.“
Unterlagen online beantragen
Alternativ rät Teamleiterin Irene Emons dazu, die Briefwahlunterlagen bequem online zu beantragen und sich nach Hause zustellen zu lassen. Zu finden ist der Antrag auf der Internetseite der Gemeinde Kall ( www.kall.de (Öffnet in einem neuen Tab)). Der Link wird ab Mitte August freigeschaltet. Ausgefüllte und unterschriebene Wahlscheinanträge können auch in den Rathausbriefkasten eingeworfen werden. Die Briefwahlunterlagen werden dann zugeschickt.
Das Wahlamt der Gemeinde Kall ist noch auf der Suche nach Wahlhelfern für die insgesamt 20 Wahllokale. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Wer mindestens 16 Jahre alt und wahlberechtigt für die Kommunalwahl ist, erfüllt alle Voraussetzungen, die an einen Wahlhelfer gestellt werden. Den Wahlhelfern, die idealerweise im Wahlbezirk wohnen, wird für die Mithilfe ein sogenanntes Erfrischungsgeld in Höhe von 30 Euro gezahlt. Angehörige von Corona-Risikofällen sollten nach Anweisung des Landes-Innenministeriums nicht eingesetzt werden. Wer als Wahlhelfer mitmachen möchte, wird gebeten sich beim Wahlamt zu melden, entweder per E-Mail an wahlamtkallde oder telefonisch bei Irene Emons (02441/888-27) beziehungsweise Michaela Kratz (02441/888-11).
Die Wahllokale werden am Wahltag natürlich mit Infektionsschutz- und Hygiene-Artikeln ausgestattet, also mit Desinfektionsmittel, Schutztrennwänden sowie Mund- und Nasenschutzmasken. Natürlich werden auch Stifte dort ausliegen, die regelmäßig desinfiziert werden. Das Wahlamt bittet aber darum, möglichst eigene Stifte mitzubringen. „Der Schutz der Wählerinnen und Wähler, aber genauso der Wahlhelfer, hat für uns hohe Priorität“, sagt Bürgermeister Hermann-Josef Esser.
Gewählt werden in Kall bei der Kommunalwahl der Gemeinderat, der Landrat sowie der Kreistag. Die Bürgermeisterwahl fällt erst mit der Kommunalwahl 2025 zusammen.
Geänderte Wahllokale
Auf neue Wahllokale müssen sich die Bürger in folgenden Wahl- und Stimmbezirken einstellen:
1.0 und 2.0, Kall I und Kall II: statt bisher in der Alten Schule nun im Haus der Begegnung
4.0 und 5.0, Kall IV und Kall V: statt im Kindergarten an der Hüttenstraße nun in der Bürgerhalle
9.2, Urft: statt im Musikproberaum nun im Haus Dalbenden
10.0, Sistig: statt im Kindergarten nun in der Grundschule
12.2, Steinfeld: statt im Pfarrhaus nun im Hermann-Josef-Kolleg
14.1, Scheven: statt im Kindergarten nun im Dorfsaal
pp/Agentur ProfiPress
Gruppenbild mit Kreuz
63 Jahre liegen zwischen zwei Aufnahmen dreier Brüder am Feldkruzifix „Em Lengsche“ zwischen Sistig und Diefenbach – Restauration war das Gemeinschaftswerk zweier Handwerker, die sich vom Kölner Dom her kannten
Kall-Sistig – Die drei Abgebildeten am Feldkreuz „Em Lengsche“ im Sistiger Feld sind die gleichen, nämlich die Brüder Stefan, Rudi und Werner Pütz. Doch zwischen den beiden Aufnahmen in Schwarz-Weiß und in Farbe liegen nicht weniger als 63 Jahre.
Der erste kleinformatige Schwarz-Weiß-Kontaktabzug entstand am Weißen Sonntag 1957, das war in dem Jahr der 28. April. Wer auf den Auslöser drückte, ist nicht überliefert, aber der älteste und größte der drei abgebildeten Brüder, der damals achtjährige Stefan Pütz, ging an dem Tag zur Ersten Heiligen Kommunion.
Unter anderem lagen zwei Agfa-Gevaert-Fotoapparate unter den Geschenken, und anscheinend auch das dazugehörende Filmmaterial. Den Fotostreifzug zwischen Mittagessen und Kaffee ins Sistiger Feld wiederholten die drei Brüder jetzt am 3. Juli 2020. Den Anlass gab die Wiedererrichtung des von 1694 stammenden Feldkreuzes, das bei einem Sturm 2018 schweren Schaden genommen hatte.
Das Buntsandstein-Denkmal wurde von umstürzenden Nadelbäumen in mehrere Teile zerlegt. Die Denkmalschutzbehörde bei der Gemeinde Kall und der Kirchenvorstand Sistig setzten sich für die Wiederherstellung ein.
Es gibt sogar eine Denkmalförderung des Landes NRW für die Restauration, wie Lothar Gerhards, stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender von St. Stephanus Sistig, und Monika Keutgen von der Gemeinde Kall berichteten. „Auch, wenn es nicht so einfach war, an diese zu gelangen“, sagte Gerhards. Er war von der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Kirchenvorstand, der Dorfbevölkerung und der Gemeinde begeistert.
Stefan Pütz und Bruno Pieck
Die Aufträge wurden schließlich an zwei ausgewiesene Experten vergeben, beide mit Zusatzausbildung als „Restauratoren im Handwerk“, die beide auch schon in der Unterwelt des Kölner Doms zusammengearbeitet hatten, allerdings ohne einander von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.
Die Rede ist von dem Kölner Steinmetz Bruno Pieck und – hier schließt sich der Kreis – dem Sistiger Schmiedemeister Stefan Pütz. Der gleiche Stefan Pütz im Übrigen, der Weißen Sonntag 1957 als 1,40 Meter hoher Knirps am Kreuz „Em Lengsche“ abgelichtet wurde.
Pieck setzte das Kreuz wieder zusammen, Pütz verlieh ihm mit einer Rückenstütze aus Flacheisen dauerhafte Stabilität. Als das gute Stück jetzt Anfang Juli wieder an Ort und Stelle „Em Lengsche“ aufgestellt wurde, trafen sich auch die beiden Pütz-Brüder Werner und Rudi mit Stefan zum Erinnerungsbild an die alte Kommunionaufnahme auf dem Knipp zwischen Sistig und Diefenbach. Begleitet wurde die Maßnahme durch Diplom-Restauratorin Sigrun Heinen vom LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.
Das 3,10 Meter hohe Kruzifix stammt von 1694. Mit Sockel misst das Kreuz aus Eifeler Kalkstein sogar 3,25 Meter. Auf dem vertikalen Balken befindet sich eine Inschrift über die Erbauer. Laut der Beschreibung in der Denkmalliste des Kreises Euskirchen ist das Steinkreuz ein „anschauliches Zeichen für die Volksfrömmigkeit an diesem Ort. Sie lebt weiter durch die fortlaufende Pflege dieser durch das Kreuz markierten Stelle“.
Winterlinden „Em Lengsche“
Lothar Gerhards plant, das markante Kruzifix im Herbst mit zwei Winterlinden zu umpflanzen. Dann ist der Flurnamen „Em Lengsche“ auch botanisch wieder gerechtfertigt. Hinter das Kreuz sollen noch drei Säuleneiben gesetzt werden. „Diese bieten einen Kontrast zum Kreuz und fassen es dunkel ein“, so Gerhards.
Bei ersten Telefonaten stellten die beiden Restauratoren nach der Auftragsvergabe übrigens fest, dass sie unter dem Kölner Dom praktisch Seite an Seite gearbeitet hatten, ohne einer vom andern zu wissen.
Während Pütz mit Sohn Achim Gitter Handläufe und Regale einbaute, die in der Sistiger Familienschmiede vorgefertigt worden waren, arbeitete Steinmetz Pieck vorwiegend im Liegen an der Sicherung alter Bodenmosaike aus der romanischen Epoche.
„Jetz senn ich ens jespannt, wie Du uss siss, wenn Du stehs“, scherzte der humorvolle Sistiger. Am gemeinsamen Werkstück arbeiteten er und der Kölner Steinmetz „wie aus einem Guss“, so Bruno Pieck.
pp/Agentur ProfiPress
PAPSTAR blickt optimistisch in die Zukunft!
Im Rahmen der gemeindlichen Wirtschaftsförderungsaktivitäten besuchten Bürgermeister Hermann-Josef Esser, Teamleiter Markus Auel sowie Struktur- und Wirtschaftsförderer Tobias Heinen die Unternehmenszentrale der PAPSTAR GmbH in Kall.
In angenehmer Atmosphäre empfingen Geschäftsführer Hubertus Kantelberg und Prokurist Markus Mörsch die Vertreter der Gemeinde zum bilateralen Austausch.
Ein zentraler Punkt des Gespräches war die am 27. März 2019 durch das EU-Parlament beschlossene Richtlinie, die das Verbot von Einwegplastikprodukten zum 03. Juli 2021 regelt. Als Marktführer im Bereich Einmalgeschirr ist PAPSTAR bestens auf das kommende Verbot vorbereitet: Mit der PAPSTAR-pure Produktpalette stellt das Unternehmen bereits heute sicher, dass es für alle Plastikprodukte im Sortiment eine oder mehrere plastikfreie Alternative gibt. Sei es aus Pappe, Papier, Zuckerrohr, Palmblatt, Agrarresten, Holz oder kompostierbarem Bio-Kunststoff.
Selbstredend waren auch die allgegenwärtige Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Auswirkungen auf das Unternehmen ein Gesprächsthema. Auch hier bewies das international agierende Unternehmen Krisensicherheit und Weitsicht. Durch das Engagement im Bereich Hygieneartikel konnten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abgefangen und Kurzarbeit im Lager am Standort Kall verhindert werden.
Vor dem Hintergrund der bereits eingeleiteten Weichenstellungen in Richtung Nachhaltigkeit, blicken die Verantwortlichen von PAPSTAR schlussendlich optimistisch in die Zukunft des Unternehmens, das eine unverändert große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Kall hat.
Die Vertreter der Gemeindeverwaltung bedanken sich für das interessante Gespräch und wünschen für die Zukunft weiterhin nur das Beste!
Bürgerinformation kommunales Wegekonzept Kall
Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung möchte die Gemeinde Kall über aktuelle Planungen zur Erstellung eines kommunalen Wegenetzkonzeptes informieren. Alle Interessierten sind eingeladen, sich in das Projekt einzubringen.
Die Gemeinde unterhält im gesamten Gemeindegebiet rund 300 Kilometer Wirtschaftswege sowie eine Vielzahl an Überfahrten und Brücken. Die Wege erfüllen unterschiedliche Funktionen. Sie dienen der Erschließung land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen, als Verbindungswege zwischen den einzelnen Gemeindeteilen oder zur Anbindung an das überörtliche Verkehrsnetz. Darüber hinaus werden die Wege im Zuge des stetigen Ausbaus des Tourismus auch anderweitig genutzt: Einige Wirtschaftswege dienen als Rad- oder Wanderwege und sind dementsprechend auch in Wander- und Radwanderkarten ausgewiesen. Andere Wege sind heute nur noch von geringer Bedeutung und müssen nicht mehr erhalten werden.
Mit dem Ziel der Entwicklung eines zukunftsfähigen und bedarfsgerechten Wegenetzes erarbeitet die Gemeinde derzeit gemeinsam mit einem Planungsbüro ein Wegenetzkonzept für das gesamte Gemeindegebiet. Dabei wird zunächst eine Bestandsanalyse durchgeführt, die den IST-Zustand des Wegenetzes beschreibt. In einem zweiten Schritt wird ein SOLL-Konzept erstellt, aus dem Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit den betroffenen Akteuren aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz, Tourismus und Politik. Dazu werden die Akteure in Projektgruppensitzungen in kleinerer Runde separat eingeladen. Innerörtliche Gemeindestraßen werden im Rahmen des Projekts nicht betrachtet.
Die Bürgerinformation findet statt am Donnerstag, 13. August 2020, ab 17.30 Uhr in der Bürgerhalle Kall, Auelstraße 49. Vorgestellt werden die Vorgehensweise und erste Ergebnisse der Bestandsanalyse durch das beauftragte Planungsbüro. Darüber hinaus stehen Mitarbeiter der Verwaltung und des Planungsbüros für Fragen zur Verfügung.
Die Veranstaltung wird unter Einhaltung der Hygienevorschriften durchgeführt. Eine begrenzte Teilnehmerzahl ist nötig, um die Mindestabstände einzuhalten. Die ist daher nur nach vorheriger Anmeldung möglich, die unter Tel. 02441/ 999010 oder per E-Mail an infope-beckerde erfolgen kann. Aufgrund der notwendigen Rückverfolgbarkeit sind Name, Adresse und Telefonnummer zwingend anzugeben. Die Gemeinde freut sich über eine zahlreiche Teilnahme.
Fit mit 100 Jahren
Elsbeth Drehsen aus Sistig hat ein arbeitsreiches und bewegtes Leben hinter sich – Viele Gratulanten wünschten Glück zum runden Geburtstag – Sie ist froh, Bürgermeister Hermann-Josef Esser persönlich kennengelernt zu haben: „Ne janz nette Mann“ – In der seit über 30 Jahren geschlossenen Gaststätte scheint die Zeit still zu stehen
Kall-Sistig - Wenn man Elsbeth Drehsen in Sistig gegenübersitzt und sie aus früheren Jahren erzählt, dann will man kaum glauben, dass die zierliche Dame vor einem Monat das gesegnete Alter von 100 Jahren erreicht hat.
Die Seniorin, die seit 40 Jahren Witwe ist und noch immer ihren Haushalt allein führt und jeden Tag für sich kocht, hat Jahrzehnte lang in der ehemaligen „Eifel-Gaststätte Alfred Drehsen“ in der Schleidener Straße hinter dem Tresen gestanden und für Hotelgäste gekocht. Gerne erinnert sie sich noch an die Zeit, als Holländer und Engländer als Urlauber im Haus logierten und viele Freundschaften entstanden.
Zum großen Ehrentag am 19. Juni reihten sich auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser und Ortsvorsteher Karl Vermöhlen in die Schar der Gratulanten ein. Die vielen Glückwunschkarten zeugten von der Beliebtheit, der sich die betagte Dame auch heute noch erfreut. Mit Esser und Vermöhlen betrachtete Elsbeth Drehsen alte Fotos und plauderte aus längst vergangenen Zeiten, als tolle Feste in der Gaststätte gefeiert wurden.
Ortsvorsteher Vermöhlen wohlbekannt
Den Bürgermeister kannte Elsbeth Drehsen bis zu dessen Geburtstagsbesuch nicht persönlich. Deshalb war sie ganz gespannt, was Hermann-Josef Esser so für ein Mensch ist. Und siehe da: Der Kaller Verwaltungschef war der rüstigen alten Dame auf Anhieb sympathisch: „Ne janz nette Mann“, urteilte sie über den ersten Bürger der Gemeinde Kall.
Auch der Bürgermeister war froh, die Jubilarin besucht zu haben: „Für mich war der Besuch bei Elsbeth Drehsen eine Freude. Es ist beeindruckend, wie fit sie körperlich und geistig ist, und wie sehr sie sich ihren Humor bewahrt hat. Immerhin darf man nicht vergessen, dass sie einen Weltkrieg überlebt und ein arbeitsreiches Leben hinter sich hat.“
Ortsvorsteher Karl Vermöhlen dagegen kennt Elsbeth Drehsen schon seit vielen Jahren. Vor 35 Jahren hatte der nämlich in der Gaststätte seinen Hochzeitstag gefeiert. Vermöhlen: „Eigentlich war die Gaststätte damals schon nicht mehr in Betrieb. Für uns hat sie aber extra nochmal aufgemacht, allerdings gab es da schon kein Gezapftes mehr“.
Elsbeth Drehsen kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Sie wurde am 19. Juni 1920 als sechstes von sieben Kindern in Schönigswalde in Westpommern als Elsbeth Anna Amanda Dähling geboren. Noch heute erinnert sie sich daran, wie sie als Kinder mit dem Fahrrad zur nahegelegenen und heute noch bekannten Rügenwalder Wurstfabrik zum Einkaufen geradelt sind.
Nach dem Krieg zog die Familie nach Eutin und entging dadurch der Vertreibung. In der Holsteinischen Schweiz arbeitete Elsbeth als Hauswirtschafterin bei der Familie des Landrates. Durch eine Freundin aus Köln bekam sie eine Anstellung in Porz-Eil. Ihren späteren Mann Alfred Drehsen lernte sie am Kölner Hauptbahnhof kennen, als sie mit zwei schweren Koffern unterwegs war. Der zehn Jahre ältere Alfred half ihr beim Tragen der Gepäckstücke, so kam man sich näher…
Lebensmittelpunkt Eifel
„Nach der gemeinsamen Zugfahrt haben wir uns ein paarmal geschrieben“ erinnert sich Elsbeth Drehsen noch gut an die Anfänge ihrer Beziehung mit dem späteren Ehemann, der aus Harperscheid stammte und zu der Zeit als Fuhrmann mit Pferd und Wagen zwischen Harperscheid und Köln unterwegs war. In Köln gaben sich die damals 29-Jährige und der Eifeler Fuhrmann am 22. April 1949 das Ja-Wort.
Ihr Hochzeitskleid lieh sich die junge Braut damals von einer Freundin. Nach der Hochzeit zog das frisch vermählte Paar nach Sistig, wo die Familie Wilhelm Drehsen einen kleinen Laden und die Gaststätte betrieb. Das Gasthaus wurde später auf Ehemann Alfred angemeldet. Auf alten Ansichtskarten von Sistig ist die Entwicklung der Eifel-Gaststätte dokumentiert.
Das Paar baute die Wirtschaft im Lauf der Jahre in eine schmucke Gaststätte mit angrenzender Bauernstube um, das Gebäude wurde aufgestockt und Fremdenzimmer eingerichtet. „Wenn es etwas Neues gab, war mein Mann sofort dabei“, erzählt Elsbeth Drehsen. In dem Wirtshaus habe der erste Fernseher im Ort gestanden. Bei der Gemeinde sei der damals unter der Nummer eins angemeldet worden. „Wenn Fußball übertragen wurde, ging es bei uns stets hoch her“, so die Hundertjährige. Um ein halbwegs gutes Bild zu bekommen, habe sie die Fenster mit dicken Wolldecken zugehangen.
Auch Karneval sei damals in der Gaststätte groß gefeiert worden, denn Ehemann Alfred sei ein leidenschaftlicher Fastelovendsjeck gewesen. Ausgerechnet an Karneval 1980, zehn Tage nach seinem 70. Geburtstag, sei ihr Ehemann plötzlich verstorben. „Wir hatten vorher mit unseren Gästen noch kräftig gefeiert und geschunkelt“, erinnert sich die Witwe an den schwärzesten Tag ihres Lebens.
Sie habe mit ihrem Alfred nach Feierabend in der Küche noch eine Tasse Kaffee getrunken und die Tageseinnahme gezählt. Dann sei er zusammengebrochen und gestorben. Elsbeth Drehsen: „Das war ein großer Schock für das ganze Dorf“.
Kein Rezept für das hohe Alter
Kinder hatte das Ehepaar nicht. Sie habe Gaststätte und Pension noch einige Jahre allein geführt. Der Zeitpunkt der Schließung ist einer der ganz wenigen Erinnerungslücken bei der Hundertjährigen. Es sei aber über 30 Jahre her, wovon auch Ortsvorsteher Karl Vermöhlen ausgeht. Bemühungen, in all den Jahren einen Pächter für die Gaststätte zu finden, scheiterten.
„Wir hatten damals gerade für viel Geld eine schicke neue Theke angeschafft“, so die Witwe. Dann führte sie den Besucher durch das Wohnzimmer in eine komplett eingerichtete Kneipe, in der es scheint, als sei die Zeit stehen geblieben. Man hat den Eindruck, in der nächsten Minute geht die Tür auf, und die Gäste kommen rein.
In der Bauernstube liegen die Decken noch auf den Tischen, in der Gaststätte sieht es aus wie vor einem Vierteljahrhundert. Der neuwertigen Theke mit den eingearbeiteten Takenplatten ist anzusehen, dass ihr bislang nur ein kurzer Dienst am durstigen Kunden beschert war. Auch die Truhe mit dem alten Fernseher steht noch im Gastraum, ebenso der Billardtisch, den Elsbeth Drehsen der Sistiger Jugend schenken will, sobald der Jugendclub in der umgebauten Alten Schule eingerichtet ist.
In der Gemeinde Kall ist Elsbeth Drehsen die zweitälteste Einwohnerin. Ein Rezept, wie man es schafft 100 Jahre alt zu werden, hat sie nicht. Von jedem Tag einem Gläschen Wein oder einem kleinen Klaren will sie nichts wissen. Hin und wieder gönne sie sich ein Glas „Rotbäckchen“.
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Bücher kommen nun frei Haus
Neuer Hol- und Bringdienst der GenoEifel in Kooperation mit acht Büchereien im Kreis Euskirchen – Idee stammt von Kaller Gemeindebibliotheksleiterin Michelle Wagner
„Mein Opa hätte gesagt: Ideen muss man haben.“ Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser zitierte bei der Eröffnung einer Pressekonferenz der Generationengenossenschaft GenoEifel nicht ohne Grund seinen Großvater. Besagte Idee stammt nämlich aus Kall: Die Gemeindebibliotheksleiterin Michelle Wagner hatte schon vor Corona überlegt, wie man Bücher zum Kunden und wieder zurückbekommt. Während der Corona-Zeit zeigte sich, dass dieser Gedanke richtig war, denn nicht nur mobilitätseingeschränkte Menschen blieben der Bibliothek aufgrund der Pandemie fern, obwohl ein Interesse am Lesestoff bestand.
Als Lösung dieses „Problems“ fiel Michelle Wagner unweigerlich die GenoEifel ein und sie suchte den Kontakt. Das ist nicht schwer: Die Bibliothek befindet sich im ersten Stock des Hauses der Begegnung in Kall, das GenoEifel-Büro im Erdgeschoss. „Die Gemeinde Kall ist ein Partner der ersten Stunde der GenoEifel und wir sind froh, ihr mit zeitgemäßen Räumen aushelfen zu können“, beschreibt Hermann-Josef Esser außerdem die ausgesprochen gute Beziehung zueinander. Koordinatorin Corinne Rasky und ihr Team waren begeistert von der Idee, sprachen das in den Kommunen im Kreis Euskirchen an, die zur GenoEifel gehören – und prompt waren alle mit im Boot. „Das ist typisch für die GenoEifel“, freute sich Corinne Rasky.
Ab sofort bietet die Genossenschaft einen kostenlosen Bücher-Hol-und-Bringdienst an – und zwar für Mitglieder und Nicht-Mitglieder der GenoEifel. Die bei der Genossenschaft gemeldeten Helfer bringen die Bücher zurück in die acht teilnehmenden Bibliotheken und Büchereien. Gleichzeitig sollen die dortigen Mitarbeiter als besonderen Service dann auch wieder neuen Lesestoff mitgeben, der den Gewohnheiten und Interessen des Büchereikunden entspricht. „Die Mitarbeiter der Bibliotheken und Büchereien haben deshalb auch eine beratende Rolle“, so Rasky.
Das Angebot ist zunächst als kostenloser Dienst vorgesehen. 200 Stunden sind aus dem Hilfsfonds der GenoEifel finanziert. Dieser Pool wird bestückt durch Spenden, etwa von Unternehmen und Stiftungen, aber auch von den Helfern selbst, die auf ihre Aufwandsentschädigung von stündlich sechs Euro verzichten. „Wir wollen hier bewusst ein Schnupperangebot schaffen“, so Rasky. „Das ist eine total gute Idee, die nicht nur die GenoEifel, sondern auch die Büchereien bekannt macht“, ist sich Maria Kraft von der Gemeindebücherei Blankenheim sicher.
Zustimmung erhielten die „Vordenkerinnen“ Corinne Rasky und Michelle Wagner aus den Kommunen, denn die Büchereien dort machten allesamt ähnliche Erfahrungen. In Blankenheim habe ein Gemeindemitarbeiter bereits während der Corona-Zeit Bücher zu Kunden gebracht und wieder abgeholt. Die Kunden hatten sich die Titel im Vorfeld online oder per Telefon ausgesucht.
Büchereien machten ähnliche Erfahrungen
„Gerade ältere Kunden waren nicht mehr so häufig bei uns“, berichtete Judith Keuer von der Katholischen Öffentlichen Bücherei (KÖB) in Wolfert, die momentan wegen der Corona-Schutzverordnung nur fünf Leute gleichzeitig betreten dürfen. „Das schreckt viele ab.“ Aus diesem Grund wurde ein Online-Katalog erstellt, ausgesuchte Bücher werden dann von Nachbarn der älteren oder nicht mobilen Kunden abgeholt oder gebracht.
Auch in Bad Münstereifel seien besonders ältere Menschen der Werner-Biermann-Stadtbücherei ferngeblieben, weiß die städtische Mitarbeiterin Silke Stertenbrink. „Viele trauen sich momentan einfach nicht raus.“ Bücher würden nun aber gerne vorbestellt und abgeholt.
Es besteht also Bedarf nach dem Angebot eines Bücher-Hol-und-Bringdienst, wie ihn die GenoEifel jetzt anbietet. Doch für Corinne Rasky ist dieser Service weitaus mehr: „Unsere Helfer geben im Regelfall dann nicht einfach nur das Buch ab. Es geht auch um Kommunikation. Zwischen unseren Helfern und den Hilfesuchenden sind auch schon Freundschaften entstanden.“ Auch aus dem Bücherdienst könne mehr entstehen: ein Lesekreis etwa oder die Möglichkeit, dass Helfer aus einem Buch vorlesen.
400 Mitglieder hat die GenoEifel momentan, etwa 100 sind reine Fördermitglieder, darunter auch die Nordeifel-Kommunen innerhalb der Leader-Region Eifel. Die Zahl der momentan 140 Helfer würde die GenoEifel aber gerne aufstocken, weshalb Freiwillige sich gerne melden dürfen. „Es macht Spaß, in seinem Umfeld zu helfen“, weiß Corinne Rasky. Potenzielle Helfer können sich gerne unter 02441/888-61 bei der GenoEifel melden.
Folgende Bibliotheken und Büchereien nehmen an dem Bücher-Hol-und-Bringdienst teil: Werner-Biermann-Stadtbücherei Bad Münstereifel, Gemeindebücherei Blankenheim, KÖB Dahlem-Schmidtheim, KÖB Hellenthal-Wolfert, Gemeindebibliothek Kall, Stadtbücherei Mechernich, Gemeindebücherei Nettersheim sowie die Stadtbibliothek Schleiden.
Der Hilfsfonds der GenoEifel:
Wer diese und weitere gute Ideen in der Region unterstützen möchte, kann dies über eine Spende an den Hilfsfonds tun:
Ihre Spende an den Hilfsfonds der GenoEifel eG – die Generationengenossenschaft kommt zudem bedürftigen Menschen unserer Region zu Gute, die die GenoEifel-Angebote nutzen möchten.
Hilfsfonds der GenoEifel eG
IBAN: DE90 3706 9720 5006 7870 12
BIC: GENODED1SLE (VR-Bank Nordeifel eG)
Der Hilfsfonds ist gemeinnützig und kann Spendenquittungen ausstellen.
pp/Agentur ProfiPress
Spielplätze werden auf Blei getestet
Schwappt die in der Nachbarstadt Mechernich seit anderthalb Jahren schwelende Schwermetall-Debatte zwei Monate vor der Kommunalwahl auch nach Kall?
Mit der natürlicherweise vorkommenden Bleibelastung im Gemeindegebiet Kall beschäftigen sich in ihren Freitagsausgaben die im Kreis erscheinenden Kölner Tageszeitungen. Darin wird unter anderem auch Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser zitiert: Wenngleich keine akute Gefährdung bestehe, nehme er diesbezügliche Sorgen in der Bevölkerung sehr ernst.
Der Autor des Berichtes, „Rundschau“-Redakteur Michael Schwarz, schildert die seit anderthalb Jahren schwelende Bleikampagne in Kalls Nachbarkommune Mechernich. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die seit Jahrhunderten bekannte Bleiproblematik im Raum Kall-Mechernich auch Kall treffen würde. Dort hatte die Metallhütte im heutigen Gewerbegebiet noch fast 15 Jahre länger bestanden und australisches Blei verhüttet wie das 1957 geschlossene Mechernicher Bleibergwerk.
Der Kommunalwahlkampf wird zwar nicht ausdrücklich als Auslöser der nun eröffneten Kaller Bleidebatte genannt, aber die Kommunalpolitiker Guido Huppertz und Hans Reiff stellen in dem Artikel fest, dass sich mehr und mehr Bürger bei ihnen ob ihrer Sorgen wegen der Bleibelastung in Kaller Böden meldeten.
Bleisorge und Baulandpolitik
Eine klare Antwort könne er diesen Anrufern aber nicht geben, klagt Reif, denn es gebe keine parzellenscharfe Bodenanalysen in Kall. „Für alteingesessene Eifeler vor Ort ist das Thema Bleibelastung im Boden ein alter Hut, mit dem sie seit Kindesbeinen an zu leben gelernt haben“, wird der Ratsherr Guido Huppertz zitiert.
Über die Jahre sei die Belastung und somit auch die Relevanz des Themas gesunken – bis vor kurzem, als in der Nachbarstadt Mechernich das Thema wieder aufgekocht wurde. Und zwar möglicherweise nicht aus ernster Gesundheitssorge, sondern um Baugebiete vor der eigenen Haustür zu verhindern, vermutet Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser.
In Dottel wurde laut Tageszeitungsartikel eine Bleibelastung zwischen 2000 und 5000 mg pro Kilo Erde festgestellt, Keldenich komme auf 1000 bis 2000 und Kall in Randbereichen auf 200 bis 500 mg. Der Prüfwert der Bodenschutzverordnung für Gebiete, in denen Kleinkinder spielen und nicht selten Erde direkt oder indirekt über die Finger in den Mund bekommen, liege bei nur 200 Milligramm.
Ab dann sollte darüber nachgedacht werden, ob Handlungsbedarf besteht – und wenn ja, welcher. In der Nachbarstadt Mechernich wird zurzeit die Erde auf bleibelasteten Kinderspielplätzen gegen unbedenklichen Mutterboden ausgetauscht. Michael Schwarz schreibt: „Akute Gefahr bestehe nicht, so die Experten, die sich mit ähnlichen Werten in Mechernich befassen, denn Blei entfalte seine gesundheitlichen Folgen, etwa auf die Entwicklung bei Kindern, erst bei dauerhafter Aufnahme.“
„Die Kaller Bürgerinnen und Bürger und insbesondere junge Familien sollten wie in Mechernich umfangreich und fachlich begleitet informiert werden“, fordere Guido Huppertz. Finanzielle Erwägungen oder Wünsche zur Ausweisung neuer Baugebiete dürften dabei kein Hindernis sein. Michael Schwarz: „Die Grünen stehen der Ausweisung neuer Baugebiete sehr skeptisch gegenüber, wie die Diskussionen zum Landesentwicklungsplan im Vorjahr deutlich machten.“
Untersuchungen kosten 25.000 Euro
Auch er nehme die Sorgen der Einwohner ernst, versichert Bürgermeister Hermann-Josef Esser dem Autor. Daher lasse die Gemeinde, ähnlich wie Mechernich, die Böden aller 23 Kinderspielplätze sowie die der acht Außenanlagen der Kindertagesstätten testen. Auch Bereiche im Gemeindegebiet, die wenig bis gar nichts mit dem Bergbau zu tun hatten, würden in die Untersuchungen einbezogen.
„Wir gehen bis nach Krekel und Sistig“, so Bürgermeister Esser, der zeigen will, wie ernst es den Verantwortlichen mit der Gesundheit der Bürger ist, insbesondere der Kinder und Jugendlichen. Bis zu 25 000 Euro lässt sich die Gemeinde diese Untersuchungen kosten. Weil Politik und Verwaltung möglichst schnell Ergebnisse vorliegen haben möchten, sei auf ein langwieriges Förderantragsverfahren verzichtet worden, so der Bürgermeister laut Zeitungsbericht.
Wenn es aber tatsächlich zu teuren Sanierungsmaßnahmen kommen sollte, werde die Gemeinde das Land an seine Verantwortung erinnern – ähnlich wie es Essers Mechernicher Amtskollege Dr. Hans-Peter Schick immer wieder mit Erfolg tut. Bei den anstehenden Ausbesserungsmaßnahmen an mehr als 40 Kinderspielplätzen im Mechernicher Stadtgebiet trägt das Land einen großen Teil der Kosten.
Gartenbodentest für 500 Euro
Die Diskussion in der Nachbarstadt hat Esser intensiv beobachtet. „Ein Teil der Bürger macht sich wirklich Sorgen wegen der Gesundheit“, stellt er fest: „Das nehme ich ernst.“ Einigen, so Essers Beobachtung, sei es aber darum gegangen, sich an Bürgermeister Schick abzuarbeiten.
Andere wiederum hätten das Thema Blei wohl vorgeschoben, um Bautätigkeiten vor der eigenen Haustür zu verhindern. „Ich hoffe, dass das Thema nicht von einigen instrumentalisiert wird, um Baugebiete zu verhindern, die sie nicht möchten“, sagt Esser mit Blick auf Kall.
Schwarz: „Die Verwaltung und große Teile der Politik möchten nämlich über Projekte wie »Region+« und »Bauen an der Schiene« gerne neue Bürger nach Kall anziehen.“
Für Ziergärten kostet eine Bodenuntersuchung zwischen 400 und 500 Euro bei etwa 500 Quadratmetern; bei Nutzgärten rund 800 Euro mit einer Bewertung und Empfehlung durch den Kreis. Auf seiner Homepage gibt der Kreis Empfehlungen unter www.kreis-euskirchen.de/umwelt/bodenschutz_und_altlasten/ bleibelastungszone.php
pp/Agentur ProfiPress
Wilder Müll und Vandalismus
Ordnungsamt appelliert an die Vernunft – Auch Vorfälle an und in der Grillhütte „Auf dem Fels“ – Beobachtungen melden
Das Kaller Ordnungsamt stellt derzeit verstärkt Umweltdelikte und Vandalismus fest. Betroffen sind hauptsächlich die Gewerbegebiete sowie die Grillhütte „Auf dem Fels“.
Wie Harald Heinen, stellvertretender Teamleiter im Bereich Ordnungswesen, mitteilt, liege eine Ursache darin, dass Abfall vermehrt nicht in den vorgesehenen Mülleimern, sondern wild in den Gewerbegebieten entsorgt wird. Hinzu kommen immer wieder Funde von sperrigem Müll, der ordnungswidrig abgeladen wird.
Das Ordnungsamt und die Gemeinde bitten darum, Verstöße zu melden. „Die Anrufe werden selbstverständlich vertraulich behandelt“, sichert Heinen zu. Insgesamt appelliert er an die Vernunft der Müllverursacher. „Im Endeffekt wird jeder Bürger am Ende durch gestiegene Gebühren belastet“, meint er und ergänzt: „Wir behalten uns im Einzelfall auch vor, Strafanzeige zu stellen.“
Ein weiterer Problemfall ist momentan auch wieder die Grillhütte „Auf dem Fels“, die in der schönen Jahreszeit abends vermehrt von Jugendlichen besucht wird. Die Mitarbeiter des Bauhofes finden dort beinahe jeden Morgen zerbrochene Flaschen und anderen Müll im Innern der Grillhütte sowie im Außenbereich. „Dort versuchen sich offenbar Besucher an gezielten Flaschenwürfen gegen einen Laternenmast“, berichtet Bauhofleiter André Kaudel. Täglich sei derzeit einer seiner Mitarbeiter morgens nur damit beschäftigt, den Platz an der Grillhütte zu reinigen. „Dabei fällt die Arbeitskraft an anderer Stelle für wichtige Aufgaben aus“, so Kaudel.
Auch hier ruft Harald Heinen die Bürger auf, eventuelle Vorfälle beim Ordnungsamt der Gemeinde zu melden. Bereits in der Vergangenheit sei die Grillhütte im Sommer vermehrt Ziel von Vandalismus geworden. Bürgermeister Hermann-Josef Esser hofft auf die Vernunft der Verursacher. „Wenn die Situation dort nicht besser wird, stellt sich die Frage, ob wir die Grillhütte vorrübergehend schließen müssen.“ Das, so der Bürgermeister, würde dann leider auch die Nutzer betreffen, die pfleglich mit der Einrichtung umgingen.
Auch die Geländer am Aufgang von der Gemünder Straße werden immer wieder zerstört und müssen vom Bauhof aufwendig ersetzt werden. Wenn sich dies nicht ändert, kommt die Gemeinde an einer Schließung des Weges nicht vorbei. „Dann wären alle Fußgänger in diesem Bereich die leidtragenden“, so der Bürgermeister.
Wer Vandalismus oder wilden Müll entdeckt oder Vorfälle beobachtet, wird gebeten, sich unter Tel. 02441/ 888-43 beim Ordnungsamt der Gemeinde Kall zu melden. Außerhalb der Öffnungszeiten der Verwaltung ist die Polizei Ansprechpartner.
pp/Agentur ProfiPress
Kaller Herbstschau verschoben
Verlängerung des Verbots von Großveranstaltungen wegen der Corona-Pandemie führt zur Absage der beliebten Wirtschaftsmesse
Die Kaller Herbstschau, die am Sonntag, 27. September, stattfinden sollte, muss abgesagt werden. Dies teilte die Medienhaus Aachen Event GmbH als Veranstalter in Absprache mit der Gemeinde Kall nun mit.
Im Zuge der Corona-Pandemie müssen zahlreiche Großveranstaltungen aufgrund der Schutzmaßnahmen sowie fehlender Planungsunsicherheit abgesagt werden. Darunter fällt auch die beliebte Kaller Herbstschau, bei der jedes Jahr Tausende Besucher ins Gewerbegebiet strömen. Die Herbstschau wurde in den vergangenen Jahren von einem großen Trödelmarkt im Ortskern, einem verkaufsoffenen Sonntag und einem Rahmenprogramm begleitet.
Kathrin Halcour, Geschäftsführerin der Medienhaus Aachen Event GmbH: „Wir bedauern die Absage sehr, vor allem weil wir uns für die diesjährige Ausgabe einige neue Highlights überlegt hatten. Jetzt planen wir mit Elan die Ausgabe im Jahr 2021.“
Bereits vor Monaten war wegen der Corona-Pandemie die Frühlingsschau im Mai abgesagt worden. Die Planungen für das nächste Jahr laufen, die Termine stehen bereits fest. Die Frühlingsschau 2021 soll, wenn das Infektionsgeschehen es zulässt, am Sonntag, 2. Mai, stattfinden, die Herbstschau am Sonntag, 26. September 2021.
pp/Agentur ProfiPress
Die Urft erlebbar machen
Jury kürte Wettbewerbssieger für Urftauenpark – Projektbüro erarbeitet konkrete Planung – Bauarbeiten vor dem Bahnhof laufen auf Hochtouren – Platz soll Ende September fertig sein
Die Bauarbeiten vor dem Bahnhof laufen noch, da steht schon das nächste Projekt innerhalb des Integrierten Handlungskonzeptes (InHK) in den Startlöchern. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Politik, Fachplanern und Mitarbeitern der Verwaltung, hat die Einsendungen für die Gestaltung des Urftauenparks gesichtet und bewertet. Wettbewerbssieger war ein Landschaftsarchitekturbüro aus Berlin, das nun mit einer Konkretisierung der Planungen beauftragt wird. Da mit der Neugestaltung des Urftauenparks 2021 begonnen werden soll, müssen entsprechende Fördermittel bis September 2020 beantragt werden.
Der Urftauenpark soll laut der Planungen von der neuen Urftbrücke, die die Bahnhofstraße mit der Straße Am Hallenbad verbindet, im Norden bis zur Verlängerung der Straße Markscheide im Süden reichen. In diesem Grüngürtel soll dann ein Mehrgenerationenpark entstehen. Ziel ist es, die Urft erlebbar zu machen, etwa durch Sitzreihen mit Blick aufs Wasser, einen Kleinkinder-, einen Kinder- sowie einen Wasserspielplatz direkt am Ufer. Aussichtspunkte erlauben einen Blick auf die Urft. Auch einen Fitness- und Gesundheitsbereich sowie einen Skateplatz soll es geben. Eine Verlagerung des „Maigeloogs“ wurde in der bisherigen Planung ebenfalls berücksichtigt.
Ansonsten laufen die Arbeiten am aktuellen Projekt des InHK auf Hochtouren. Der Bahnhofsplatz ist zu großen Teilen gepflastert, auch direkt vor dem Bahnhofsgebäude, also bereits oberhalb der Treppe, dürfte in Kürze der größte Teil gepflastert sein. Bei den Arbeiten wird immer wieder deutlich, wie die Baufirma ständig darauf achtet, dass der Zugang zum Bahnhof ermöglicht wird. Das ist nicht nur für die Bahngäste wichtig, sondern auch für die Geschäfte innerhalb des Bahnhofs, die durchgehend geöffnet haben und ständig erreichbar sein sollen.
Während die rechte Hälfte des Bahnhofsplatzes bereits komplett fertig gepflastert ist, sind die Arbeiten auf der linken Seite noch in vollem Gange. Der Grund ist das geplante Wasserspiel in der Mitte des Platzes. In diesem Bereich muss noch ein unterirdisches Pumpwerk für eine Wasserfontäne eingesetzt werden. Außerdem fehlen noch die Bauwerke links und rechts von der großen Treppe. Dort sollen ein Lager- und ein Technikraum entstehen. Wie Lothar Schatten, stellvertretender Teamleiter Bauen bei der Gemeinde, mitteilt, werden die Bauarbeiten vermutlich Ende September abgeschlossen werden.
Fertig ist der Platz mit Abschluss der Tiefbauarbeiten noch nicht. Wie die Bürger es gemeinsam mit dem Aachener Planungsbüro in zwei gut besuchten Bürgerwerkstätten erarbeitet hatten, werden noch Bäume gepflanzt sowie Mastleuchten, Bänke, Fahrradanlehnbügel und Abfallbehälter errichtet. In den öffentlichen Bürgerwerkstätten im Jahr 2016 waren die Pläne allen Interessierten vorgestellt worden und stießen auf breite Zustimmung.
Die Handläufe und Geländer im Bereich der Treppe fehlen momentan auch noch. Lothar Schatten ist sich sicher: Wenn der Platz einmal fertig ist und dann auch belebt wird, etwa durch den Wochenmarkt, wird er ganz anders wirken als momentan während der Bauphase.
Gut sichtbar ist nun durch den Platz nicht nur das Bahnhofsgebäude selbst. Auch das Stück der römischen Wasserleitung, das sich direkt unter dem Treppenpodest befindet, zeichnet sich deutlich ab und ist eine echte Attraktion.
pp/Agentur ProfiPress
Viel erledigt während Corona
In Scheven, Dottel und Wallenthal haben die Grünkolonnen und ehrenamtliche Helfer in den vergangenen Wochen zahlreiche Projekte abgeschlossen oder begonnen
Kall-Scheven/Dottel/Wallenthal – Die Corona-Pandemie hat vielerorts zum Stillstand des gesellschaftlichen Lebens geführt. Doch in den drei Nachbarorten Scheven, Dottel und Wallenthal waren die Grünkolonnen und sonstige ehrenamtliche Helfer in den vergangenen Wochen und Monaten überaus fleißig. Zahlreiche Projekte wurden angefangen oder sogar abgeschlossen. Hans Reiff, Ortsvorsteher in den drei Dörfern, sowie Tobias Heinen von der Gemeinde Kall stellten die Maßnahmen vor. Übergreifend in allen drei Dörfern wurden Spielplatzprojekte in Höhe von 25.000 Euro finanziert, wovon 17.000 Euro durch eine Spende der Marga-und-Walter-Boll-Stiftung und die restlichen 8.000 Euro von der Gemeinde Kall stammten.
Scheven
Mit dem Wäldchen am Ortsrand von Scheven gab es bis vor wenigen Monaten ein idyllisches Naherholungsgebiet. Durch einen kleinen Fichtenforst führten zahlreiche Wege zu Tischen und Bänken, die zum Verweilen einluden. Hans Reiff beschreibt das Wäldchen als einen „Ort der Stille“, der besonders von älteren Schevenern genutzt wurde. Doch die Fichten mussten jetzt entfernt werden, der Wald ist gerodet. „Die Fichten waren zu großen Teilen vom Borkenkäfer befallen“, erklärt Hans Reiff. Hinzu kamen zahlreiche Sturmschäden.
Die Gemeinde Kall, der die Fläche gehört, der Kreis Euskirchen und die Dorfgemeinschaft arbeiten eng zusammen, um das Naherholungsgebiet wieder zu erneuern und aufzuforsten, damit es erhalten bleiben kann – auch wenn es vermutlich Jahrzehnte dauert, bis wieder ein echtes Wäldchen entsteht. „Es ist keine großflächige Bepflanzung geplant, stattdessen ist in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde vorgesehen, die Fläche zunächst der natürlichen Sukzession zu überlassen und abzuwarten, wie sich die Fläche entwickelt“, erklärt Tobias Heinen. Grund sei der Klimawandel, der auch den heimischen Bäumen das Leben und deshalb den Experten die Prognosen, welcher Baum klimarobust ist, schwermacht. „Fakt ist: Es gibt weniger Regen, aber mehr Sturm“, beschreibt es Tobias Heinen.
Seit Jahren werde das Wäldchen durchforstet. Die zehnköpfige Grünkolonne habe erstmals 2015 die Wege wieder freigeschnitten, erinnert sich Reiff, der grob überschlägt, dass bisher 200 bis 300 ehrenamtliche Stunden in das Projekt geflossen seien.
Eine weitere Maßnahme in Scheven ist der Spielplatz an der Klus. Dort wurden drei Spielgeräte aufgestellt, die besonders für kleinere Kinder attraktiv sind. „Dort ist es tatsächlich eher eine Ausnahme, wenn mal keine Kinder dort spielen“, ist Reiff erfreut. Eine „Eifel-Liege“ wurde ebenfalls angeschafft und bereits provisorisch aufgestellt, die dazugehörige Fläche wird noch gepflastert. Auf dem Spielplatz an der Furtstraße wurden zahlreiche Geräte erneuert.
Hinzu kamen in Scheven diverse Naturschutzprojekte. An der Einfahrt zur Gärtnerei Schaar entstand ein Totholzbereich mit einem von der VR-Bank Nordeifel finanzierten Insektenhotel, eine Info-Tafel soll noch folgen. Am Bleibach wurde ein Feuchtgebiet angelegt. In Richtung Bahntunnel wurde eine Fläche auserkoren, die sich in Zukunft selbst überlassen werden soll, damit dort Insekten und weitere Tiere ungestört einen Lebensraum entwickeln können.
Bereits 2019 wurde mit der Renovierung des Dorfsaales angefangen, der erste Antrag war schon zwei Jahre zuvor gestellt worden. „Die Dachbalken waren durchgefault, die alte Heizung musste ausgebaut werden, im hinteren Bereich haben wir außerdem drei Meter angebaut, sodass nun Getränke über eine Rampe angeliefert werden können“, erklärt Hans Reiff.
Die Gesamtsumme der Maßnahme beläuft sich auf 30.000 Euro, die, bis auf einen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro durch die Gemeinde, aus eigenen Mitteln aufgewendet wurden. „Wir hatten für den Zweck einiges angespart“, berichtet Reiff. Außerdem wurden viele Arbeiten in Eigenleistung abgewickelt. Geplant sei noch eine Befestigung des hinteren Bereichs, der dann auch als Parkplatz genutzt werden könnte, um die Verkehrssituation vor dem Saal zu entschärfen. Dafür müssen aber zunächst neue Einnahmen generiert werden – durch die Corona-bedingten Veranstaltungsausfälle ist das momentan nicht möglich.
Wallenthal
Auch in Wallenthal ist ein Kommunikations-Treffpunkt entstanden. Der Pütz, die alte Dorfquelle, wurde von Ehrenamtlern aufgehübscht. „Die Quelle sah eine Zeitlang nicht sehr schön aus, jetzt wurde hier der Teich gereinigt. Außerdem wurde eine Zu- und Ableitung installiert, sodass immer Frischwasser zugeführt werden kann“, erzählt Hans Reiff. Eine Infotafel soll in Zukunft die historische Bedeutung der Quelle sichtbar machen. Da der Pütz von vielen Radfahrern passiert wird, soll der Kontakt zur e-regio gesucht werden, mit dem Ziel, am Rand des Geländes eine E-Bike-Ladestation zu errichten. „Pro Tag kommen hier etwa 100 Fahrräder vorbei, davon sind 30 Prozent E-Bikes“, trägt Reiff das Ergebnis einer privaten Zählung vor.
Außerdem wurde der Spielplatz erneuert. Errichtet wurden ein Spielturm mit Hängebrücke, eine Wippe, ein Karussell und eine Nestschaukel.
Dottel
Pfähle auf der Wiese am Dorfplatz zeigen, wo in Kürze ein etwa 15 Quadratmeter großer Pavillon errichtet werden soll. „Der Dorfplatz soll ein Ort werden, an dem sich die Leute treffen und aufhalten“, hofft Hans Reiff. Auch dort wurde bereits eine Eifel-Liege aufgestellt. Der Dorfplatz ist außerdem Ausgangspunkt für den Römerkanal-Wanderweg, der nach Eiserfey führt. Mit dem Pavillon wäre der Platz dann eine geeignete Station für Touren bei nicht so gutem Wetter. „Wir sind dem Bauhof der Gemeinde Kall dankbar für die Unterstützung“, ergänzt Reiff.
Ein arbeitsintensives Projekt ist die Sanierung der Mauer am Bürgerhaus. „Die Mauer war total bewachsen, was wirklich schön aussah“, beschreibt Reiff. Doch die Wurzeln der Bepflanzung haben, hauptsächlich im oberen Bereich, das Mauerwerk stark in Mitleidenschaft gezogen. Die fünfköpfige Grünkolonne entfernt noch bis Jahresende die Pflanzen auf der Mauer, die im Anschluss mit einer Abdeckung geschützt wird.
pp/Agentur ProfiPress
Keine Entleerung der Gelben Tonne am 10.07.2020
Keine Entleerung der Gelben Tonne am 10.07.2020
Aufgrund der Sanierung der Straßendecke im Bereich der Urfttalstraße (L204) und der damit verbundenen Vollsperrung, ergibt sich eine kurzfristige Einschränkung bei der Abfallentsorgung in der Ortslage Urft. Während der geplanten Asphaltarbeiten im Zeitraum vom 08.07.2020 bis zum 10.07.2020 kann die L204 nicht befahren werden. Die Abfuhr der Müllbehälter durch ein Entsorgungsfahrzeug ist in diesem Zeitraum nicht möglich.
Infolgedessen entfällt der Entleerungstermin der
Gelben Tonne am 10.07.2020
Die betroffenen Bürger/innen haben im Bedarfsfall die Möglichkeit am Folgetermin, den 24.07.2020, zusätzlich zu der gelben Tonne einen weiteren handelsüblichen Müllsack (bis 240 Liter) zur Abholung bereitzustellen.
Die Entsorgungstermine für die anderen Abfalltonnen sollen wie gewohnt abgewickelt werden.
Fragen beantworten wir Ihnen gerne unter der Telefonnummer 02441/888-24, Frau Scory, oder E-Mail bscorykallde.
Kontakt
Ort
Frau Bianca Scory
stv. Teamleitung
Rathaus Kall
Bahnhofstraße 9
53925 Kall
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Gemeindeverwaltung
Montags – freitags 8.00 Uhr – 12.30 Uhr;
donnerstags 14.00 Uhr – 18.00 Uhr
Bürgerbüro
zusätzlich
donnerstags bis 19.00 Uhr