Ein Lagerfeuer im Klassenzimmer
Kall – Erde und Zweige von Nadelbäumen sind auf dem Fußboden verteilt, am Eingang des Zimmers stehen zwei kleine Tannenbäume, auf zwei Bildschirmen laufen Bilder vom Wald, über die Lautsprecher zwitschern Vögel. Der Raum ist dunkel, schimmert leicht grünlich. Und mittendrin liegen Kinder und Jugendliche auf einem großen Kissen, haben die Augen geschlossen und werden von ihren Betreuern sanft am Nacken gekrault oder am Kopf massiert. „Das ist unsere Wohlfühloase“ berichtet Kathrin Kuhl, stellvertretende Leiterin der St.-Nikolaus-Schule in Kall.
Die Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung veranstaltete ihr jährliches Erlebnisfest zum vierten Mal. Aber nicht alleine: Auch Kinder der befreundeten Hans-Verbeek-Schule aus Euskirchen sowie vom Sankt-Nikolaus-Kindergarten in Kall waren dabei – insgesamt nahmen 67 Kinder an diesem Fest teil. „Einige unserer Schüler fahren im Gegenzug zum Sportfest nach Euskirchen“, erzählte Kuhl. Um sich besser kennenzulernen und um den Tag gemütlich zu beginnen, frühstückten die Kaller Schüler und ihre Gäste zunächst gemeinsam.
Das Erlebnisfest stand in diesem Jahr unter dem Motto „Über Stock und Stein – in die Natur hinein“. Das Thema wurde auch deshalb gewählt, weil die St.-Nikolaus-Schule bestrebt ist, Nationalpark-Schule zu werden. Angebote gab es sowohl auf dem Schulhof als auch im Schulgebäude. „Zwischendurch müssen immer Pflegezeiten eingehalten werden, deshalb gibt es auch Möglichkeiten zum Entschleunigen“, erzählte Schulleiterin Andrea Luxenburger-Schlösser.
Konzipiert hatten die Schulklassen die Spiele selbst. „Jede Klasse hat ein Angebot erarbeitet“, wusste Kathrin Kuhl. Dabei steht natürlich die Zusammenarbeit der Schüler im Vordergrund. Für die Kinder fast noch schöner, als selber mitmachen, ist es natürlich, wenn sie mitbekommen, dass andere Kinder mit ihrer ausgedachten Aktion Spaß haben.
Beim Erlebnisfest war natürlich auch Platz für Albernheiten. Draußen waren nämlich einige Wasserspiele aufgestellt worden. Die Kinder durften etwa heimische Fische angeln (natürlich keine echten, sondern einlaminierte Bilder) oder Wasser erleben, etwa durch das Schöpfen von Papier. Bei Temperaturen um 30 Grad Celsius herum konnten sich die Kinder und Jugendlichen sowie deren Betreuer aber nicht immer beherrschen und spritzten sich gegenseitig nass – darüber war aber niemand verärgert, sondern im Gegenteil dankbar für die erfrischende Abkühlung.
Indianertanz und Regentropfen
„Geregnet“ hat es hingegen am Lagerfeuer, das mitten in einem Schulzimmer errichtet wurde. „Aber keine Angst, die Feuerwehr brauchen wir nicht“, erzählte Kathrin Kuhl lachend. Die Lagerfeuergeschichte war extrem aufwendig dargestellt und beinhaltete wunderbare Licht- und Ton-Effekte. Rund um das Lagerfeuer, dargestellt von beleuchteten orangefarbenen Tüchern, hatten sich die Schüler versammelt. Um die Hitze des Feuers zu demonstrieren, reichte die Erzählerin den Gästen eine Wärmflasche. Verschiedene Waldtiere besuchten die Kinder und Jugendlichen, sogar eine Schlange kroch am Feuer entlang. Am Ende tanzten die Kinder, angeführt von einer Indianerin, ums Feuer, bevor ein Gewitter mit Regen kam. Mit einer Spülbürste spritzte eine der Lehrerinnen ein paar Wassertropfen auf die Zuhörenden, um den Schauer zu demonstrieren.
Nach jedem Besuch einer der Attraktionen erhielten die Schüler einen Aufkleber für ihre Laufkarte, sodass auf einen Blick ersichtlich wurde, welche Aktion sie noch nicht erlebt hatten. Insgesamt acht Stück gab es, darunter eine Wildblumenschöpferei, das Erstellen von Waldbildern oder einen Parcours, der den Titel des Erlebnistages „Über Stock und Stein“ erhielt.
Auffallend: Modernste Technik ist aus dem Alltag mit den zum Teil geistig schwerstbehinderten Schülern kaum noch wegzudenken. Per iPad-App können die Kinder und Jugendlichen sich ausdrücken, erhalten Hilfestellungen und treten so in Kontakt mit der Außenwelt. Dabei fällt auf, wie intuitiv die Kinder mit den Hightech-Geräten umgehen.
Nun könnte man als Außenstehender annehmen, dass das Erlebnisfest eine willkommene Abwechslung vom tristen Schulalltag ist. Aber laut Kathrin Kuhl ist das mitnichten der Fall, denn: „Auch an unseren normalen Schultagen haben wir alle gemeinsam eine Menge Spaß.“
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Bewertungskommission im Dreifachort
Kall-Sistig – Der Lichtblick fiel Dornröschen ins Gesicht und sie wachte mit dem ganzen Hofstaat auf. Wenn man den Ausführungen von Lothar Gerhards, stellvertretender Kirchenvorstand in Sistig, glaubt, ist es ungefähr so gewesen: Im Jahr 2009 wurde an die Kirche der „Lichtblick“ gebaut, ein Versammlungsraum, der wegen seiner Glasdach-Konstruktion seinen Namen erhalten hat. „Das hat eine Menge Zeit und Geld gekostet – aber es hat das ganze Dorf aus dem Dornröschenschlaf geweckt“, erzählt er.
Die Kommission des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ hörte Gerhards Ausführungen ebenso konzentriert zu, wie später bei der ausführlichen Vorstellung der Orte Sistig, Steinfelderheistert und Frohnrath durch den gemeinsamen Ortsvorsteher Karl Vermöhlen. Eine Stunde hat ein Dorf Zeit, sich zu präsentieren. So war es vor Sistig auch in Scheven gewesen, der vierten Kaller Ortschaft, die am Wettbewerb teilnimmt. Weil Vermöhlen „seine“ drei Dörfer aber „en bloc“ darstellte, gewährte die Kommission insgesamt fast zweieinhalb Stunden.
Vermöhlen achtete darauf, dass auch die beiden kleineren Dörfer nicht zu kurz kamen – eine bewusste Entscheidung. „Nur im Verbund ist vieles zu schaffen“, sagte der Ortsvorsteher. Natürlich dominiert Sistig aufgrund seiner Infrastruktur und im Gegensatz zu den beiden anderen Dörfern auch aufgrund seiner Einwohnerzahl: 748 gegenüber 138 (Frohnrath) und 120 (Steinfelderheistert). In Sistig gibt es eine Gemeinschaftsgrundschule, den Kindergarten Rappelkiste – für die demografische Entwicklung des Ortes ist das großartig, weil sich junge Familien ansiedeln. „Viele alte Häuser werden von jungen Leuten übernommen“, berichtet Vermöhlen.
Dass Sistig in den vergangenen Jahren aufgewacht ist, beweisen aber noch mehr Fakten: Die Bürger beteiligen sich aktiv an der Entwicklung des Ortes – eine Tatsache, die bei der Kommission sehr gut ankommen dürfte. 2013 schlossen sie sich zu einer Frische-Genossenschaft zusammen, die das Sistiger Lädchen betreibt. Außerdem ist Sistig – übrigens genau wie Scheven – Pilot-Ort im Kreis in Sachen altersgerechtes Quartiersmanagement. Seit rund einem Jahr treffen sich die Bürger regelmäßig, um über die Zukunft ihres Ortes zu sprechen und um ihn nach ihren Wünschen zu gestalten. Natürlich wird dabei nicht nur auf die Senioren gehört, sondern auch auf die jungen Bewohner, denn die – so wäre es der Idealfall – sollen im Ort wohnen bleiben.
Zwei Bäcker, eine Metzgerei,
ein Geflügelhof und mehr
Dass Sistig in der luxuriösen Situation ist, für ein Dorf seiner Größe gleich zwei Bäckereien und eine Metzgerei vorweisen zu können, dazu noch den Geflügelhof Walter, das Hotel-Restaurant Haus West und die Gaststätte Hubertushof, weiß Vermöhlen. Die Vorteile der drei Dörfer ließen sich noch beliebig ergänzen, vor allen Dingen in den Bereichen Tourismus, Brauchtumspflege und regenerative Energien. Auch das alles Pfunde, mit denen Sistig, Steinfelderheistert und Frohnrath wuchern können. Denn es geht nicht mehr nur darum, dass ein Ort sich für die Besichtigung durch die Kommission rausputzt wie beim Vorgängerwettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und anschließend in den von Lothar Gerhards angesprochenen Dornröschenschlaf fällt.
Nach der Präsentation zog die Kommission inklusive Michael Heller, dem derzeitigen ersten Bürger der Gemeinde Kall, zunächst durch Sistig. Vermöhlen zeigte die alte Schule, die in der weiteren Ortsentwicklung eine entscheidende Rolle spielen soll, weil sie zum Begegnungsort umgebaut werden soll. Lothar Gerhards, ehemaliger Geschäftsführer des Naturparks Eifel, wies an seinem Haus auf die Vorteile künstlicher Schwalbennester hin, von denen er gleich einige unter seinem Dach angebracht hat. Und natürlich machte der Tross auch einen Abstecher ins Sistiger Lädchen, wo die Kommission davon überzeugt wurde, dass es dort alles gibt, was den täglichen Bedarf abdeckt.
Mit den Autos ging es anschließend noch zum Dorfgemeinschaftshaus nach Steinfelderheistert und nach Frohnrath, wo Karl Vermöhlen auf ein paar Besonderheiten dieser Orte hinwies. Franz Unterstetter, Leiter der sechsköpfigen Bewertungskommission des Kreises Euskirchen, gibt zu, dass ihn die Präsentationen der einzelnen Dörfer jedes Mal aufs Neue überrascht. „Die Leute stellen sehr viele Dinge an, um sich zu verbessern.“ Denn das sei das Ziel des Projekts „Unser Dorf hat Zukunft“: „Wir wollen versuchen, das Leben in den Dörfern lebenswert zu machen“, so Unterstetter.
pp/Agentur ProfiPress
225 Menschenleben gerettet
Kreis Euskirchen/Kall – Ein Wildschwein aus Holz, eine erfreuliche Entwicklung beim Nachwuchs sowie die Verleihung der höchsten Auszeichnung, die die Feuerwehr zu bieten hat: Die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Euskirchen in der Kaller Bürgerhalle hatte auch ohne Wahlen einiges zu bieten.
Gleich drei offizielle Ehrungen fanden am Ende statt, wobei einer der Ausgezeichneten eigentlich gar kein Feuerwehrmann ist, auch wenn er erst vor wenigen Wochen von der Freiwilligen Feuerwehr Kall zum Ehrenbrandmeister ernannt wurde. Aber der jüngst aus dem Amt ausgeschiedene Bürgermeister Herbert Radermacher erhielt die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille, denn, so beschrieb es Bezirksbrandmeister Manfred Savoir, der Kaller Bürgermeister a. D. habe sich während seiner Amtszeit durch sein besonderes Engagement für die Feuerwehr verdient gemacht. „Es war gut, Sie erlebt zu haben“, meinte auch Udo Crespin, oberster Feuerwehrmann im Kreis Euskirchen.
Anschließend konnte Radermacher von der Bühne aus zusehen wie zwei seiner ehemaligen Mitarbeiter ebenfalls ausgezeichnet wurden. Der einstige Ordnungsamtschef Alois Poth erhielt das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze, unter anderem dafür, weil er in seiner Doppelrolle als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und der Gemeindeverwaltung als Bindeglied wirkte. Dass Poth immer noch sehr emsig ist, zeigte sich dadurch, dass Manfred Savoir ihn gleich mehrfach aufrufen musste. Poth kümmerte sich im Thekenbereich nämlich mit Mitgliedern der Jugendfeuerwehr darum, dass bei den hochsommerlichen Temperaturen alle 95 Delegierte in der Kaller Bürgerhalle mit Getränken versorgt wurden.
Mit der höchsten Auszeichnung, die die Feuerwehr zu bieten hat, dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold, wurde Kalls Wehrleiter Harald Heinen, gleichzeitig auch stellvertretender Kreisbrandmeister und stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, dekoriert. Heinen leitet seit 30 Jahren die Geschicke der Kaller Gemeindewehr – laut Savoir ein überaus ungewöhnlich langer Zeitraum. Alleine Heinens Verdienste für die Feuerwehr aufzuzählen wäre abendfüllend. Savoir bezeichnete ihn deshalb auch als Motor der Feuerwehr nicht nur in Kall, sondern im gesamten Kreis.
Wildschwein aus Holz für Manfred Savoir
Zum Schluss wurde aus dem Ehrenden aber auch ein Geehrter: Weil Manfred Savoir in diesem Jahr seinen Posten als Bezirksbrandmeister niederlegt, schenkte ihm der Kreisfeuerwehrverband Eifeler Spezialitäten und ein Wildschwein aus Holz.
Damit der Jahresbericht kein trockenes Vortragen von Fakten wird, hatte sich der Kreisfeuerwehrverband eine von Kreisbrandmeister Udo Crespin moderierte Talk-Runde ausgedacht. Dabei berichtete unter anderem das Führungstrio der Kreisjugendfeuerwehr, Kerstin Brandhoff, Christian Heinrichs und Kathrin Hörnchen, über die Entwicklung in der Nachwuchsabteilung und über besondere Projekte, etwa einen Polen-Austausch.
Ein beeindruckendes Statistikwerk hatte der „Herr der Zahlen“ beim Kreisfeuerwehrverband, der frühere stellvertretende Vorsitzende Karl-Georg Hardy, zu bieten. Insgesamt gab es zum Stichtag 31. Dezember 2016 im Kreis Euskirchen 4301 Feuerwehrleute. 2617, darunter 178 Frauen, gehören zur Einsatzabteilung, 719, davon 117 Frauen, zur Jugendfeuerwehr und 965 Mitglieder stark ist die Ehrenabteilung. Insgesamt ist die Zahl der Feuerwehrleute im Vergleich zum Jahr 2015 um 40 gestiegen. Besonders der Zuwachs bei der Jugendfeuerwehr freut Udo Crespin: „Das ist eine markante Aussage, denn die Jugendfeuerwehr ist die Hauptgenerierungsquelle für die Einsatzabteilungen.“
Das Durchschnittsalter, in dessen Berechnung die Einsatzabteilungen und Jugendfeuerwehren einfließen, beträgt 31,83 Jahre und ist damit ungefähr auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Die Unterschiede in den elf Kommunen sind aber enorm: In Zülpich (35,55 Jahre) sind die Feuerwehrkräfte fast sechseinhalb Jahre älter als bei den Nesthäkchen in Kall (29,12 Jahre). Deutlich geringer ist übrigens das Alter der insgesamt 265 Feuerwehrfahrzeuge im Kreis: Sie sind durchschnittlich 15,18 Jahre alt, wobei vier bereits seit mehr als vier Jahrzehnten im Einsatz sind.
Menschenrettung als primäres Ziel
Etwa jedes zweite Mitglied der Einsatzabteilungen und Jugendfeuerwehren hat im Jahr 2015 an einer Aus-, Fort- oder Weiterbildung teilgenommen, etwa zwei Drittel von ihnen direkt in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde.
„Das primäre Ziel der Feuerwehr ist die Menschenrettung“, meinte Kreisbrandmeister Udo Crespin. Deshalb war für ihn die wichtigste und entscheidendste Zahl in Hardys umfangreicher Statistik die 225. Denn so viele Menschen wurden im Jahr 2016 gerettet.
Wer glaubt, dass die Feuerwehr hauptsächlich mit Bränden zu tun hat, irrt gewaltig. Von den insgesamt 2738 Einsätzen waren im vergangenen Jahr nur 363 Brände, darunter neun Großbrände. Dem gegenüber stehen 1201 technische Hilfeleistungen. Dazu gehören auch die Wasser- und Sturmschäden, die durch die Unwetterlagen im vergangenen Sommer einen Zuwachs von 234 auf 325 Einsätze hatten.
Ein paar Ziele hat sich der Kreisfeuerwehrverband auch auf die Fahnen geschrieben. So soll die Bereitschaft Düren/Euskirchen wieder intensiver zusammenarbeiten. Eine Großübung der Bereitschaft ist im Oktober an der Rurtalsperre bei Heimbach geplant. Neuerungen gibt es auch im Bereich Ausbildungen, etwa ein neues Seminar Einsatztaktik für Feuerwehrleute in Leitungsfunktionen. Großes Ziel ist die Mitgliederbindung, da seien aber auch Politik und Verwaltungen gefragt, so Crespin.
pp/Agentur ProfiPress
Fördermittel für interkulturelle Band
Kall – Gute Nachricht aus Düsseldorf: Der Landesmusikrat NRW fördert mit Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport rückwirkend zum 1. Mai für ein Jahr das interkulturelle Percussion-Ensemble „Kalimba. Im Sozialausschuss wurde die positive Entscheidung der Jury verkündet. Somit übernimmt das Landesministerium Honorar und Fahrgeld des Musikpädagogen Reiner Klein von der Musikschule Kalimba in Prüm, der einmal pro Woche mit den zwölf aus Syrien, Mali und Deutschland stammenden Teilnehmern probt.
„Es ist toll und bezeichnend für die Flüchtlingshilfe, dass so ein tolles Projekt aus dem ehrenamtlichen Engagement heraus entstanden ist. Wir freuen uns, dass wir einen Teil dazu beitragen konnten“, sagt der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Michael Heller, der den Förderantrag gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten Alice Gempfer für die Flüchtlingshilfe auf den Weg gebracht hatte.
Entstanden war das Projekt auf Initiative von Hartmut Kieven von der Flüchtlingshilfe Kall aus Trommelsessions mit Reiner Klein während der monatlichen Begegnungscafés der Flüchtlingshilfe im Kaller Pfarrheim St. Nikolaus. Unterstützung fand die Gruppe beim Caritasverband für die Region Eifel e.V.
Das Percussion-Ensemble besteht aus zwölf Leuten: Geflüchtete aus verschiedenen Herkunftsländern, deutsche Kinder und ein Erwachsener. Die interkulturelle Truppe trifft sich nun regelmäßig und hat bereits ein Repertoire erarbeitet. Geprobt wird jeden Mittwoch von 18.30 bis 20 Uhr im Caritaszentrum in Kall. Die Caritas stellt ihre Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung. Betreut wird das Projekt auch weiterhin von Hartmut Kieven.
„Das Interkulturelle Percussion-Ensemble Kalimba wird schon jetzt immer mehr zu einem homogenen Klangkörper“, stellt Reiner Klein zufrieden fest, „wir freuen uns sehr, wenn wir gemeinsam musizieren können und unsere Rhythmen bei zahlreichen Anlässen der Öffentlichkeit präsentieren dürfen.“ Hartmut Kieven ergänzt: „Wir wollten einen Beitrag zum Kennenlernen der Kulturen und zur Integration leisten. Mit der Musikschule Kalimba ist uns das auf spielerische Weise sehr gut gelungen.“
Wer die Gruppe kennenlernen möchte oder Lust zum Mitmachen hat, ist herzlich im Caritaszentrum Kall (Aachener Straße 11) willkommen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
pp/Agentur ProfiPress
GenoEifel stellt sich in Sistig vor
Kall-Sistig – Nach der gelungenen großen Auftaktveranstaltung im Gemünder Kurhaus stellt sich die „GenoEifel eG – die Generationengenossenschaft“ auch in kleineren Orten den Bürgern vor.
Am Donnerstag, 13. Juli, ist sie im Hubertushof in Sistig zu Gast. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr. Unter anderem werden Vertreter der Generationengenossenschaft die GenoEifel eG und deren Ziele vorstellen. Hilfegebende und Hilfesuchende werden außerdem darüber informiert, wie die GenoEifel eG funktioniert.
Die GenoEifel eG will, dass die Menschen in der Nordeifel einander helfen – und das ganz offiziell. Die Hilfegebenden sollen dafür entlohnt werden, die Hilfesuchenden zahlen für die Inanspruchnahme.
pp/Agentur ProfiPress
Statt großer Feier eine große Spende
Kall/Reifferscheid – Ein halbes Jahrhundert alt wird am 30. Juni die LVM-Versicherungsagentur Murk. Doch anstatt ein großes und teures Fest zum Jubiläum zu veranstalten, hat die Belegschaft rund um Agenturleiter Friedhelm Murk entschieden, das Geld für den guten Zweck zu spenden.
Als Profiteur wurde die Hilfsgruppe Eifel auserkoren, die in diesem Jahr halb so alt wird wie die Agentur Murk. 3607 Euro „und ein paar zerquetschte“, wie Friedhelm Murk anmerkt, hat die Versicherungsagentur an Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel übergeben. Die seltsame Summe kommt deshalb zustande, weil neben den 3500 Euro der Agentur selbst auch noch die Kaffeekasse geplündert wurde, in der gut 107 Euro schlummerten.
Die LVM-Versicherungsagentur wurde 1967 im Wohnzimmer von Christian Murk, dem Vater des heutigen Agenturchefs, in Reifferscheid gegründet. 1977 erfolgte der Bezug eines größeren Büros, 1984 übernahm Friedhelm Murk die Agentur. Ein zweites Büro wurde 2001 an der Messerschmittstraße in Kall eröffnet.
Die Agentur Murk ist und bleibt ein Familienunternehmen. Denn seit Friedhelm Murk die Geschicke leitet, ist auch seine Frau Traudl mit im Boot. Und der Fortbestand der Agentur ist auch gesichert, seit dem 1. April dieses Jahres ist Sohn Martin Bestandteil des Teams. Weitere Mitarbeiter sind Guido Klähs (seit 2000), Birgit Lux (seit 2011) und Martin Schneider (seit 2014).
Die Spende an die Hilfsgruppe Eifel ist nicht die erste der LVM-Agentur aus Reifferscheid und Kall. „Für uns kommt nichts anderes infrage“, sagt Friedhelm Murk und seine Frau Traudl ergänzt: „Wir verfolgen die Hilfsgruppe seit es sei gibt und wissen, dass von den Spenden unterwegs nichts stecken bleibt.“
Jährlich erhält die Hilfsgruppe Eifel zwischen 300.000 und 400.000 Euro an Spenden, berichtet Willi Greuel, darunter auch Erlöse aus Veranstaltungen. „Denn wir haben auch Erfolg mit der Kultur, die wir in der Eifel platzieren“, sagt er. Mehr als 6 Millionen Euro für tumor- und leukämieerkrankte Kinder hat der Eifeler Verein mittlerweile aufgewendet, darunter fast eine Million Euro, die in den Sozialfonds der Kinderkrebshilfe Bonn geflossen sind.
Für den sind aller Voraussicht nach auch die 3607 Euro der LVM-Agentur Friedhelm Murk vorgesehen. Willi Greuel hat für die Agentur und ihre Mitarbeiter natürlich nur Lob parat: „Auf so Leute wie die Familie Murk, die uns unterstützen, kann die Eifel stolz sein.“
pp/Agentur ProfiPress
Kaller Kids im Fußballfieber
Kall-Rinnen – Fußballfieber pur herrscht auf dem Sportplatz in Rinnen. Um die 90 Jungen und Mädchen im Alten von sechs bis 14 Jahren sind mit Feuereifer bei der Sache. Kein Wunder, denn bei der „Mini-WM“, dem Höhepunkt des dreitägigen „Eifel-Fußballcamps“, dürfen sie zeigen, was sie zuvor gelernt haben. In 16 „Nationalmannschaften“ treten sie unter den Flaggen von Deutschland, England, Brasilien, Angola, Elfenbeinküste, Uruguay und Co. gegeneinander an.
„Klasse gespielt – toll gehalten“, schallt es laut über den Platz. Mit Michael „Howie“ Engel heizt ein in der Region bekannter Moderator und Kommentator dem Kickernachwuchs ein. Wie alle anderen Helfer, stellt auch er sich ehrenamtlich zur Verfügung und meistert mit Bravour die Aufgabe, auf drei Spielfeldern zeitgleich die besten Spielszenen zu kommentieren und die aktuellen Spielstände zu verkünden.
Als „heimliches Highlight“ bezeichnet Ralf Kremp von der Spielgemeinschaft Golbach-Rinnen-Sötenich-Sistig-Krekel (Fußball-SG) das Fußballcamp im Veranstaltungskalender des Jugendfußballs in der Region. Weil viele große und kleine Helfer aus den Vereinen kräftig mit anpacken und das Rewe-Center Kall als Sponsor das Camp unterstützt, werden einmal im Jahr von Freitag bis Sonntag Fußballträume wahr.
Wie in einem richtigen Trainingslager arbeitet ein ehrenamtliches Team von zwölf Trainern an der Technik der Jungen und Mädchen. Im Stationenbetrieb durchlaufen die Kids verschiedene Übungen, bei denen gedribbelt, geschossen, geflankt und gepasst wird. Neben den Spielfertigkeiten kommt auch der Spaßfaktor nicht zu kurz. Jeder Tag ist von einem spannenden „Finale“ gekrönt: Am Freitag wurde der Dribbelmeister gekürt, am Samstag gab es einen Torschuss-Wettbewerb, und der Sonntag endete mit „Fußball-Golf“. Mit fetzigen Klängen untermalt Mirko Wolter als ehrenamtlicher DJ jede Siegerehrung. „Man denkt, sie müssen doch irgendwann mal müde sein, aber sie spielen immer weiter“, staunt „Spielermutter“ Claudia Weishaupt über die Ausdauer der Fußballkids.
International geht es im Übrigen nicht nur bei der Mini-WM zu. So freut es Ralf Kremp und seinen Mitorganisator Stefan Weishaupt besonders, dass auch in diesem Jahr wieder elf Flüchtlingskinder mit von der Partie sind. Für sie wie auch deutsche Kinder aus sozial schwachen Familien übernimmt der Caritasverband für die Region Eifel die vergünstigte Teilnahmegebühr. „Das klappt ganz toll, trotz mancher Sprachbarrieren“, freut sich Kremp. Einige Väter der Flüchtlingskinder spielen selbst in einer Integrationsmannschaft der SG Sportfreunde Marmagen. Sie, aber auch viele andere Väter und Mütter sind am Sonntagnachmittag dabei, um gemeinsam mit ihren Kindern zu kicken und zu erleben, was ihre Sprösslinge an den drei Tagen gelernt haben.
Wichtig ist es den Verantwortlichen der Fußball-SG auch, einen Beitrag zur Gesundheitserziehung der Kinder zu leisten. So stärken sich die teilnehmenden Kinder zwischendurch mit Bio-Obst, sie erhalten frische Mahlzeiten aus regionalen Zutaten.
Wenn das Camp am Sonntag endet, gehen die Kinder nicht nur müde und glücklich nach Hause, sondern mit einer kompletten Ausstattung mit Trikot, Hose, Stutzen, Trinkflasche, Schweißband und Turnbeutel. Außerdem sorgt Andreas Brucker vom Möbelhaus Brucker dafür, dass jedes Kind einen Ball erhält. Doch am meisten zählen das gemeinsame sportliche Erlebnis und das Teamgefühl, das bei den jungen Teilnehmern noch lange nachwirkt. „Manche sind schon zum vierten Mal dabei“, sieht Kremp das Bemühen der Fußball-SG, die Vereine in Sachen Jugendarbeit zu entlasten, bestätigt.
pp/Agentur ProfiPress
Bereits 30 Inhaber der Ehrenamtskarte
Kall – Ende Februar hat die Gemeinde Kall die ersten Ehrenamtskarten ausgehändigt. Karteninhaber Nummer 001 ist Rainer Klippel aus Golbach. Seit 2009 ist er in der Hauptschule Kall aktiv. Dort erteilt er Nachhilfe in diversen Fächern und kümmert sich um junge Migranten. Außerdem steht er vielen Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite: Klippel vermittelt Praktika und Ausbildungsplätze, begleitet Eifeler Jugendliche, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, zum Gericht oder zur Polizei.
Weitere Ehrenamtskarteninhaber sind Mitarbeiter der Gemeindebücherei, der Feuerwehr, der Kaller Tafel, der Pfadfinder und des DRK. Aktuell sind es 30 Ehrenamtler, die sich die Karte, mit der sie in bestimmten Bereichen Vergünstigungen erhalten, haben aushändigen lassen. In naher Zukunft könnte sich diese Zahl verdreifachen, denn die Freiwillige Feuerwehr Kall hat 60 weitere Karten für ihre Mitglieder beantragt. „Wir sind von der Nachfrage positiv überrascht“, sagt Gemeindemitarbeiterin Sonja Pütz. Als 211. Kommune in Nordrhein-Westfalen hatte die Gemeinde Kall nach einem Ratsbeschluss im vergangenen Sommer die Ehrenamtskarte eingeführt.
Wer es Rainer Klippel und den anderen Ehrenamtskarteninhabern gleichtun will, der muss allerdings ein paar Bedingungen erfüllen. Voraussetzung für den Erhalt einer Ehrenamtskarte ist, dass man mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich tätig ist – und zwar über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren. Beantragt werden kann die Ehrenamtskarte auf der Homepage der Gemeinde Kall unter Rathaus Online/Formularservice.
Folgende Geschäfte bieten Vergünstigungen an: T.E.A.M. Industriebedarf (fünf Prozent Rabatt auf alle Produkte), Haarwerk Doris Poth (zehn Prozent auf Dienstleistungen), Obi (fünf Prozent Rabatt auf rabattfähige Artikel), Kloster Steinfeld (ein Euro Rabatt auf Kloster-Führungen, drei Prozent Rabatt im Klosterladen und Café), Knie Mode (fünf Prozent auf reguläre und reduzierte Ware), Möbel Brucker (zehn Prozent auf Boutique-Artikel), Eifel-Wash (zehn Prozent auf Dienstleistungen), Aktivpark Hannes (50 Prozent Rabatt bei Abschluss eines Jahresvertrags im Fitnessbereich, freier Eintritt für Erwachsene im Aktivi), Pflanzenwelt Schaar (fünf Prozent Bonus auf Kundenkarte) sowie ermäßigte Eintritt im Hallenbad sowie Ermäßigung für den Jahresbenutzerausweis der Gemeindebücherei.
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Dreimal musikalischer Hochgenuss
Kall-Steinfeld – Landrat Günter Rosenke nannte es einen „furiosen Auftakt“, und niemand der knapp 120 Zuhörer des Kammerkonzerts, mit dem das Eifeler Musikfest am Samstagabend eröffnet wurde, hätte ihm ernsthaft widersprechen wollen. In die ehemalige Bibliothek des Kloster Steinfelds hatten die Organisatoren eingeladen und für ihr Publikum drei versierte Musiker engagiert, die für wahren Hörgenuss sorgten.
Die 72. Ausgabe der altehrwürdigen Veranstaltung wurde in diesem Jahr begangen. „Damit ist dies das älteste Musikfestival im Rheinland, das seit so langer Zeit ununterbrochen stattfindet“, erläuterte Rosenke, selbst im Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer.
Am 4. August 1946 fand das erste Eifeler Musikfest statt. Mittlerweile ist die Veranstaltung fest auf das erste Wochenende nach Pfingsten gebucht. Auch das Programm hat sich gewandelt. So hat sich das Festival, das sich vor allem der geistlichen Musik widmete, auch der weltlichen Musik zugewandt. Die wird den Zuhörern allerdings nicht in der Basilika, sondern seit fünf Jahren in der ehemaligen Bibliothek zu Gehör gebracht.
Musiker aus dem Kreis Euskirchen, die mit international bekannten Kollegen auftreten – so beschrieb Rosenke das Konzept der Veranstaltung. Mit der in Steinfeld ansässigen Pianistin Sorina Aust-Ioan, die in Köln an der Musikhochschule lehrt, war es Hans Peter Göttgens, dem Intendanten der Festspiele, wieder einmal gelungen, eine hochklassige Besetzung zu engagieren, die aus der Region kommt. Die in Rumänien geborene Aust-Ioan trat mit der Sopranistin Aurora Sperduto und dem Bass-Bariton Robert Fendl auf.
Unter das Motto „Klavier trifft Gesangsduo“ hatten die drei Musiker ihren Auftritt gestellt und stellten dabei ihre Flexibilität unter Beweis. Eröffnet wurde der Abend von Aust-Ioan mit den Diabelli-Variationen von Ludwig van Beethoven. Dem Komponisten blieb sie auch im Laufe des Abends bei ihren Soloparts treu und überzeugte mit Ecossaisen in Es-Dur, einem zarten „Für Elise“ und den „Bagatellen“.
Mit viel Gefühl und Spaß am Schauspiel kredenzten die Italienerin Sperduto und der Fendl die Opernarien, die von Händel, Mozart, Rossini und Gounod komponiert waren. Sperduto gab „Les Feuilles Mortes“ und Edith Piafs „La vie en rose“, während Fendl sich mit Stücken aus „The Man of La Mancha“ und „Les Misérables“ dem Musicalfach widmete.
Den Schlusspunkt setzte das Trio mit einem schwärmerischen „Lippen schweigen“ von Franz Lehár aus der Operette „Die lustige Witwe“. Mit begeistertem Beifall verabschiedeten die Zuhörer die drei Musiker.
Zum Hochamt am darauffolgenden Sonntag führten Solisten, der Chor und das Orchester an der Basilika sowie Gastsängerinnen aus der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Hermann Josef Steinfeld die Missa brevis G-Dur (1774) von Nikolaus Betscher auf. Abgeschlossen wurde das 72. Eifeler Musikfest am Nachmittag in der Basilika durch ein Festkonzert. Solisten und Kammerchor an St. Martin Euskirchen sowie die Accademia Filarmonica Köln unter der Leitung von Markus Goecke stellten „Coronation Anthems“ und das „Utrechter Te Deum“ von Georg Friedrich Händel in den Mittelpunkt.
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Kirmes in Golbach
Kall-Golbach – In Golbach wird von Freitag, 16. Juni, bis Montag, 19. Juni, wieder Kirmes gefeiert. Veranstalter sind der Bürgerverein und Kapellenchor Golbach.
Start der Kirmes ist am Freitag, 16. Juni, 20 Uhr, mit dem dritten „Vier gewinnt“-Turnier in der Kneipe im Bürgerhaus. Einlass ist bereits um 19 Uhr. Weitere Auskünfte erteilt Marcus Manthey (0157/38767879), der auch Anmeldungen entgegennimmt.
Einen Abend später, am Samstag, 17. Juni, ab 20.30 Uhr, spielen De Schlingele beim Kirmesball auf. Die Eifeler Band sorgt mit Musik für eine tolle Stimmung und macht Lust aufs Tanzen.
Der Sonntag, 18. Juni, beginnt um 9 Uhr mit einer heiligen Messe in der Kapelle in Golbach. Anschließend geht es zum Frühschoppen – entweder in der Kneipe oder bei schönem Wetter auch draußen. Tagsüber findet ein buntes Kirmestreiben statt, für Kinder gibt es eine große Bauern-Hüpfburg und eine Wurf- und Spielzeugbude.
Der letzte Kirmestag, Montag, 19. Juni, startet um 10 Uhr mit einer heiligen Messe in der Kapelle. Danach wird bis zum Kirmesausklang gefrühschoppt.
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Würfelmarathon um „Luischen-Cup“
Kall – Der Kaller Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier veranstaltet am Freitag, 23. Juni, ab 19 Uhr im Saal der Gaststätte die dritte Schocker-Meisterschaft um den Großen Preis der Gaststätte Gier und den Wanderpokal „Luischen Cup“. Auch bei der dritten Auflage der Meisterschaft rechnet der Kaller Kneipen-Verein mit einem großen Starterfeld.
Spielleiter beim dritten Turnier sind der Vorsitzende des Vereins, Uwe Schubinski, sowie der Schriftführer Reiner Züll. Gespielt wird in drei Durchgängen mit je 15 Spielen. Nach jedem Durchgang wird die Besetzung der Tische neu ausgelost.
Etwa drei Stunden lang werden die Würfel im „Schockertempel“ an der Aachener Straße über die Spieltische tanzen, wobei die Würfelartisten verbissen um „Schock aus“, „Straße“ oder „Drei Deutsche“ (General) kämpfen werden.
Dem Bestplatzierten winken Siegerpokale und Überraschungspreise. Zum zweiten Mal geht es bei der Kaller Schocker-Meisterschaft um den „Luischen-Cup“, der an die Kultwirtin Luise Gier erinnern soll, die die Gaststätte bis ins hohe Alter von 84 Jahren geführt hatte. Titelverteidiger ist der Maigeloog-Vorsitzende Lukas Müller aus Kall, der bei der Meisterschaft im Oktober vergangenes Jahr mit 165 Punkten den Gesamtsieg errang. In der Damenwertung wird Heike Friedrichs versuchen, ihren Titel zu verteidigen.
Die Zahl der Mitspieler wird auf 48 begrenzt. Für die Teilnahme am Turnier ist eine Voranmeldung erforderlich. Interessenten können sich direkt in der Gaststätte Gier in die Teilnehmerlisten einschreiben oder sich während der Öffnungszeiten der Gaststätte unter der Rufnummer 02441/4225 anmelden.
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Die Kinder hatten Vorfahrt
Kall-Urft – Im Zeichen des 50-jährigen Bestehens des Wuppertaler Schullandvereines „Haus Dalbenden“ und des 25-jährigen Bestehens der Hilfsgruppe Eifel stand ein großes Familienfest auf dem großen Freigelände des Urfter Jugendgästehauses. Ein Nonstop-Programm auf der großen Showbühne, zahlreiche Stände mit Unterhaltungsangeboten, Folklore und Präsentationen füllten das umfangreiche Tagesprogramm, das von dem Sötenicher Entertainer Julian Heldt moderiert wurde. Leider fand das Fest infolge eines Unwetters ein vorzeitiges Ende, nachdem nachmittags heftige Regengüsse die Besucher in die Flucht geschlagen hatten.
Wochenlang hatte ein Orga-Team des Schullandvereines unter dem Vorsitz von Gabriela Rittinghaus-Koppers und der Hilfsgruppe Eifel mit Willi Greuel an der Spitze das große Familienfest vorbereitet und für den Festtag über 100 Helfer mobilisiert. Denn neben dem eigentlichen Programm zum Doppeljubiläum fand im Gästehaus die elfte Typisierungs-Aktion der Hilfsgruppe Eifel mit der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) statt. Erstmals veranstaltete die Hilfsgruppe die Typisierung durch die Entnahme von Speichelproben. Bei den bisherigen zehn Aktionen wurde die Methode der Blutentnahme angewendet. Doch in Urft waren die Besucher mehr zum Feiern aufgelegt, denn gerade mal 50 ließen sich typisieren. „Das ist nicht schlimm, wenn von den 50 nur einer als Stammzellenspender für einen Leukämiekranken infrage kommt, dann hat sich die Aktion gelohnt“, resümierte Willi Greuel.
Iris Theisen, bei der DKMS in Köln für die Spender-Neugewinnung zuständig, überreichte Willi Greuel zum 25-jährigen Bestehen der Hilfsgruppe eine gläserne 25 mit einer eingravierten Dankbotschaft. Bei den zehn bisherigen, seit 1992 durchgeführten Typisierungsaktionen, habe die Hilfsgruppe 22.400 potenzelle Spender in die Internationale Knochenmark-Spender-Datei gebracht. Ganz aktuell hätten davon 337 genetische Zwillinge mit ihren Stammzellen Leben gerettet. Iris Theisen: „Eifeler Stammzellen sind seit 1992 in 34 Ländern der Erde transplantiert worden.“
Beim Familienfest kam es auf der Bühne auch zu einem recht emotionalen Treffen von Stammzellenspendern und Empfängern: Christoph Vollmer aus Achern im Schwarzwald traf auf seine Lebensretterin Simone Krämer aus Steinfelderheistert; die Potsdamerin Nicole Kreißig bedankte sich bei dem Golbacher Thomas Engels, der ihr 2014 durch eine Stammzellenspende das Leben gerettet hat. Mit auf der Bühne auch die 39-jährige Astrid Phillips aus Bergbuir, die 2008 dem fünfjährigen an Leukämie erkrankten Markus Reuthemann aus Martinszell (Allgäu) lebensrettende Stammzellen gespendet hatte.
Dass der Schullandverein und die Hilfsgruppe ihre Geburtstage gemeinsam mit einem Familienfest feierten, kam nicht von ungefähr. Als die Hilfsgruppe in den 90er-Jahren viele, durch die Tschernobyl-Katastrophe geschädigten Kinder zur Erholung in die Eifel holte, lebten diese in den Sommerferien 1997 und 1998 im Urfter Schullandheim, das zu Beginn dieses Jahres in Jugendgästehaus umgetauft wurde. Noch heute erinnern sich Willi Greuel und das Ehepaar Christine und Jürgen Augsten, die das Jugendgästehaus mit großem Engagement leiten, immer wieder an die Kinder aus Weißrussland, die in Urft liebevoll betreut wurden und unbeschwerte Ferienwochen genießen konnten.
Daran erinnerte auch der stellvertretende Bürgermeister Uwe Schubinski, der im Namen der Gemeinde Kall Glückwünsche zum Doppeljubiläum überbrachte. Das Jugendgästehaus biete seit fünf Jahrzehnten für viele Anlässe eine offene Tür und Unterkunft. „Die Einrichtung ist weithin bekannt; hier kommt man zusammen und verbringt eine schöne, gesellige und erlebnisreiche Zeit“, so Schubinski.
Die Tschernobyl-Kinder seien damals in Urft für eine kurze Zeit von ihren Sorgen und ihrer Krankheit abgelenkt worden. Schubinski dankte auch der Hilfsgruppe Eifel, die sich seit nunmehr 25 Jahren beispiellos und unermüdlich für krebskranke Kinder einsetzte und die durch zehn Typisierungsaktionen so manches Schicksal positiv beeinflusst habe. Schubinski bedankte sich bei beiden Institutionen mit zwei Spenden-Briefen für „so viel Herzlichkeit und Engagement“.
Auf der Bühne ging es den ganzen Tag über Schlag auf Schlag. Der Ehrenmusikzug der Feuerwehr Wuppertal-Ronsdorf, in dem der ehemalige Geschäftsführer des Schullandvereins, Frank Gusinde, die Querflöte spielt, eröffnete den musikalischen Reigen. Es folgten die Silverado Dancers aus Mechernich und der Kinderliedersänger Uwe Reetz, der Unterstützung von der WDR-Maus und dem Schaf „Shaun“ bekam.
Der Musikverein Urft, die Showband „The Wild Bobbin‘ Baboons“ und die Cooper Town Cooperation wechselten sich auf der Bühne ab, während Falkner der Greifvogelstation Hellenthal abgerichtete Falken und Adler über die Köpfe der Festbesucher gleiten ließen. Irakische Folklore bot eine Formation von kurdischen Tänzern und Tänzerinnen aus dem Raum Euskirchen, die die Festbesucher zum Mittanzen animierten.
„Kinder werden bevorzugt bedient – Erwachsene müssen warten“, lautete die Devise, die Gabriela Rittinghaus-Koppers und Willi Greuel für die vielen Stände auf der Festwiese ausgegeben hatte. Für die kleinen Gäste waren deshalb eine separate Getränketheke sowie ein Obststand installiert worden. Für die Kids standen unter anderem ein Karussell, eine Eisenbahn, zwei Hüpfburgen und das Spiel „Karlo Klötzchen“ parat, beim Pfeil- und beim Pömpelwerfen konnten sie ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
Infostände hatten der Tierschutzverein Kall, die DKMS und die Kreissparkasse, die die Hilfsgruppe seit deren Gründung unterstützt, aufgebaut. Am Glücksrad gab es Preise zu gewinnen. Auch der Haie-Fanclub aus Kall war mit einer Eishockey-Bahn vertreten. Am Stand der Hilfsgruppe konnten Besucher schätzen, wieviel Geld sich in einer Dreiliter-Flasche befand. Eine große Tombola rundete das schier endlose Angebot ab. Die Besucher hatten die Chance, mehrtägige Reisen nach Paris und Prag zu gewinnen.
Obwohl heftige Regenfälle die Besucher vertrieben und das Bühnenprogramm vorzeitig beendet worden war, ließen sich die Dreiborner „Drums & Pipes“ nicht beirren. Die Schotten spielten am Eingang zum Festgelände trotzdem auf und bekamen dafür den verdienten Applaus der verbliebenen Gäste. Obwohl das Fest vorzeitig beendet werden musste, waren sich die beiden Veranstalter einig: „Wiederholung des Familienfestes im nächsten Jahr“.
pp/Agentur ProfiPress
Leben im Takt der Kirchenmusik
Kall-Steinfeld – Am vergangenen Wochenende fand in Steinfeld zum 72. Mal das Eifeler Musikfest statt, das längst weit über die Grenzen der Eifel hinaus Bekanntheit erlangt hat. Die Intendanz hat seit mehr als 20 Jahren der Steinfelder Hans Peter Göttgens inne, der in der Basilika Steinfeld auch jeden Sonntagmorgen zur Messe die Orgel spielt und rund 45 Jahre lang den Kirchenchor leitete. „Kirchenmusik ist mein Leben“, sagt der 82-Jährige.
Hans Peter Göttgens wuchs in Würselen auf und lernte schon als kleiner Junge das Klavierspielen, während sein Großvater ihn auf der Zither begleitete. Mit zwölf Jahren begann er die Orgel zu spielen – und betätigte sich von da an in der Kirchenmusik. Bis heute spielt er jeden Sonntag zur Messe auf der König-Orgel der Steinfelder Basilika, deren Anfänge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen und die zu den wertvollsten Orgeln des Rheinlands gehört.
Aus dieser Leidenschaft heraus setzte er sich Mitte der 1970er Jahre auch zusammen mit seiner mittlerweile verstorbenen Ehefrau für die Restaurierung der Orgel ein. Um den Eigenanteil der Kirchengemeinde, für das Projekt stemmen zu können, mobilisierte das Ehepaar Göttgens sämtliche Musiker aus seinem Bekanntenkreis und veranstaltete rund acht Jahre lang jeden Monat ein Benefizkonzert zugunsten der Steinfelder König-Orgel – bis die Restaurierung vollständig finanziert war.
Seine Kontakte in alle Richtungen der Musikwelt nutzt Hans Peter Göttgens auch für seine Aufgaben als Intendant des Eifeler Musikfestes, das jedes Jahr in Trägerschaft des Fördervereins Kloster Steinfeld stattfindet. In der Nachkriegszeit entstanden ist es das einzige Musikfest im Rheinland, das über so lange Zeit – immerhin schon seit 72 Jahren – ohne Unterbrechung im jährlichen Turnus stattfindet.
Als Intendant ist der 82-Jährige für die Auswahl der Musik für das Kammerkonzert, das Hochamt und das Festkonzert zuständig. „Ich möchte die Tradition weiterführen, die durch diese langjährige Geschichte entstanden ist“, sagt der Intendant und betont: „Tradition bedeutet nicht nur, am Althergebrachten festzuhalten, sondern durchaus auch neue Wege zu beschreiten.“
Wenn es beim Eifeler Musikfest um die Veranstaltungen mit rein sakraler Kirchenmusik geht, setzt Hans Peter Göttgens aber weiterhin lieber auf Klassiker wie Mozart, Haydn oder Schubert. „Einer der Höhepunkte war sicherlich Mozarts Krönungsmesse anlässlich des 70. Eifeler Musikfestes“, erinnert er sich.
Mit dem Hochamt des Eifeler Musikfestes hat sich Hans Peter Göttgens nun als Leiter des Chores an der Basilika Steinfeld verabschiedet. „Seit anderthalb Jahren waren wir vergeblich auf der Suche nach einem Nachfolger, aber jetzt zeichnet sich endlich eine Lösung ab“, erzählt er.
Seiner Leidenschaft für die Kirchenmusik bleibt er weiterhin als Orgelspieler treu – und natürlich mit der verantwortungsvollen Aufgabe als Intendant des Eifeler Musikfestes. „Wenn ich mich nach den Konzerten hinsetzen kann mit dem Gedanken »Das war toll« – das ist für mich der schönste Moment.“
pp/Agentur ProfiPress
Europäische Ordensobere tagten im Kloster Steinfeld
Kall-Steinfeld – Im Kloster Steinfeld hat ein Treffen europäischer Provinzialen des Ordens der Salvatorianer stattgefunden. Aus Italien, Großbritannien, Deutschland, Polen, der Schweiz, Spanien, Belgien und Österreich kamen die Leiter der europäischen Provinzen zusammen, um über die Zukunft des Ordens in Europa zu beraten.
Das Wochenende des Hermann-Josef-Festes nutzen sie zur Anreise, so konnten einige sonntags an den Feierlichkeiten teilnehmen. Am Montag und Dienstag ging es dann insbesondere darum, wie man der stark rückläufigen Zahl an Berufungen begegnen kann.
„Weltweit, insbesondere in Asien und Afrika, wächst die Gemeinschaft. In Westeuropa dagegen geht das Wachstum gegen Null“, sagte Pater Hubert Veeser, der seit vier Jahren Provinzial und in dieser Funktion Leiter der Salvatorianer in Deutschland ist, am Rande des Treffens. Während es hierzulande noch knapp 60 Mitbrüder sind, hat die Schweiz nur noch elf Ordensangehörige. Die größte europäische Provinz ist die polnische mit über 400 Mitbrüdern in verschiedenen Ländern.
Wie es unter diesen Voraussetzungen für die Salvatorianer in Europa weitergehen kann, war eine vieldiskutierte Frage beim Treffen in der Eifel, das einige der Provinzialen zum ersten Mal ins Kloster Steinfeld führte. So gebe es unter anderem Überlegungen, eine gemeinsame europäische Ausbildungsgemeinschaft ins Leben zu rufen, führte Pater Hubert Veeser aus. Es ging um die Frage, wie Kräfte gebündelt werden können und auch, inwieweit Mitbrüder aus den jungen Kirchen in den europäischen Provinzen mitarbeiten können.
Weitere Themen waren der 100. Todestages von Ordensgründer Pater Franziskus Jordan im kommenden Jahr und die damit verbundenen Feierlichkeiten sowie das nächste vierwöchige Generalkapitel, das ebenfalls 2018 in St. Ottilien bei München stattfinden soll.
„Die Gespräche fanden in einer sehr offenen und brüderlichen Atmosphäre statt. Und natürlich waren die Ordensoberen auch an den neuesten Entwicklungen im Kloster Steinfeld interessiert und nahmen auch an einer Führung durch Kloster und Basilika teil“, resümierte Pater Hubert Veeser.
pp/Agentur ProfiPress
Kranke Kinder zu Hause versorgen
Mechernich-Firmenich/Kall - Als eines von bundesweit 500 Kinderhilfsprojekten wurde die Kaller Hilfsgruppe Eifel e.V. mit Fördergeldern in Höhe von 1.000 Euro von der Town & Country Stiftung bedacht. Sascha Pagnia, Botschafter der Town & Country Stiftung und Geschäftsführer von SP Bauprojekte GmbH mit Sitz in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat, übergab die Spende an den Hilfsgruppen-Vorsitzenden Willi Greuel. Das Geld soll in die Finanzierung einer Ambulanzschwester der Uni-Kinderklinik Bonn fließen, die krebskranke Kinder zu Hause versorgt.
Die Town & Country Stiftung wurde im Jahr 2009 von den Unternehmensgründern Gabriele und Jürgen Dawo ins Leben gerufen. Mit den Fördergeldern unterstützt die Stiftung unverschuldet in Not geratene Hauseigentümer sowie benachteiligte Kinder. Sascha Pagnia, Geschäftsführer des Town & Country Partners „SP Bauprojekte GmbH“ im Lizenzgebiet Kreis Euskirchen, kam daraufhin in Kontakt mit der Hilfsgruppe Eifel und schlug Willi Greuel und seinem Team vor, sich bei der Stiftung zu bewerben.
Bei der Förderung werden die ersten 500 Projekte von Vereinen oder gemeinnützigen Organisationen berücksichtigt, die den Auswahlkriterien entsprechen. Darüber hinaus haben die Projekte die Chance auf den jährlich ausgelobten Stiftungspreis in Höhe von 5.000 Euro. Dazu wählt eine unabhängige Jury ein Projekt pro Bundesland aus. Das Augenmerk liegt dabei auf verschiedenen Bereichen des sozialen Engagements, unter anderem auf Kinderkrankenhäusern.
Die Hilfsgruppe Eifel aus Kall finanziert schon seit Jahren die Stelle einer Ambulanzschwester an der Bonner Kinderklinik, um krebskranke Kinder zu Hause betreuen zu können. Dafür fallen jedes Jahr rund 65.000 Euro an, die die Hilfsgruppe Eifel über Spenden zusammenbringt. „Bei uns fließt jeder Cent in Hilfsprojekte“, betont Willi Greuel und zieht Bilanz: „In diesem Jahr feiern wir unser 25-jähriges Bestehen. In dieser Zeit haben die Eifeler uns mit Spenden von mehr als sechs Millionen Euro unterstützt.“
Als Stiftungsbotschafter durfte Sascha Pagnia den Spendenscheck in der Firmenicher Zikkurat überreichen: „Ich bin sehr froh, dass wir mit der Spende krebserkrankte Kinder unterstützen können und ihnen durch die Ambulanzschwestern der Kinderkrebsstation in Bonn weiterhin eine Versorgung im heimischen Umfeld ermöglichen können.“ Schließlich weiß der Geschäftsführer der SP Bauprojekte GmbH, wie wichtig die Wohlfühlatmosphäre zu Hause ist. Mit dem Town & Country Haus, Deutschlands meistgekauftem Markenhaus, setze man auf seriöse und menschliche Beratung, um Familien ein Zuhause zu verkaufen.
pp/Agentur ProfiPress
Hilfst du mir, helfe ich dir
Schleiden-Gemünd/Eifel – Wolfgang Merten war „überwältigt vom Andrang“, Malte Duisberg „sehr froh, dass Sie so zahlreich erschienen sind“. Tatsache ist: Wenn noch ein paar Leute mehr gekommen wären, hätte die Auftaktveranstaltung der Generationengenossenschaft GenoEifel eG in eine andere Lokalität verlegt werden müssen. Denn der kleine Kursaal im Gemünder Kurhaus platzte buchstäblich aus allen Nähten, der große Kursaal wäre zur Not frei gewesen. Die fleißigen Helfer der VR-Bank Nordeifel eG schafften von dort noch eilig Stühle herbei, dennoch mussten einige der rund 160 Besucher stehen. Auch die ausgelegten 100 Beitrittserklärungen waren flugs vergriffen.
Das Interesse an diesem im Kreis Euskirchen und der Eifel einmaligen Konzept war und ist gewaltig. Es geht vereinfacht gesagt darum, dass Menschen anderen, meist älteren Menschen in alltäglichen Situationen helfen – bei der Gartenarbeit, der Hausarbeit oder sich einfach mal eine Stunde pro Woche Zeit nehmen. „Die Grundidee zur Generationengenossenschaft, die damals noch eine Seniorengenossenschaft werden sollte, hat unser Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen von einem Seminar in Baden-Württemberg mitgebracht“, berichtete VR-Bank-Nordeifel-Vorstand Wolfgang Merten, gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender der GenoEifel eG.
Unterstützt wird die Generationengenossenschaft mit Leader-Mitteln. 118.000 Euro fließen aus diesem EU-Maßnahmenprogramm bis 2022 an die GenoEifel, hinzu kommen 63.000 Euro von Dritten, darunter auch von der VR-Bank Nordeifel eG sowie deren Stiftung, der Dr.-Axe-Stiftung aus Bonn, der Stiftung Evangelisches Altenheim Gemünd und der Heinen-L’homme-Weishaupt und Partner Steuerberater Partnerschaft mbB. Mitglieder der Generationengenossenschaft erwerben außerdem für 50 Euro einen Geschäftsanteil, pro Jahr werden außerdem 40 Euro Mitgliedsbeitrag fällig.
Dieses Geld wird nicht nur zum Aufbau der GenoEifel eG benötigt, sondern auch um die Gehälter der beiden festen Mitarbeiterinnen Corinne Rasky und Marita Manderfeld zu bezahlen, die derzeit ein Büro im Kaller Rathaus bezogen haben und im Jahr 2019 ins „Haus der Begegnung“ umziehen sollen, das neben dem Rathaus entsteht. Übrigens: Wer sich die Beiträge nicht leisten kann, soll in Zukunft von einem noch einzurichtenden Hilfsfonds partizipieren.
Doch warum ist eine Generationengenossenschaft überhaupt nötig? „Es gibt im Gegensatz zu früher keine Mehrgenerationenhaushalte mehr“, erklärte Vorstandssprecher Malte Duisberg. Heute würden Eltern bei ihren Kindern nach dem Prinzip verfahren „Lerne was, leiste was, geh‘ hinaus in die Welt und werde was“.
Karl Vermöhlen, Mitvorstand der GenoEifel eG, wies auf die demografische Entwicklung und deren Konsequenzen hin. Durch den Pillenknick vor 50 Jahren verschwand der bis dahin durch den Babyboom der Jahre 1950 bis 1970 bestehende Geburtenüberschuss binnen weniger Jahre. Besonders im Südteil des Kreises Euskirchen mache sich das eindrucksvoll bemerkbar: „Die Gesamtzahl der Einwohner schrumpft je nach Kommune um bis zu 20 Prozent. Die Zahl der über 65-Jährigen steigt dabei bis zum Jahr 2030 um etwa 50 Prozent an, wobei auch die Hochbetagten zunehmen“, zeigte Vermöhlen auf. „Wir Babyboomer können nicht länger warten, sondern müssen jetzt handeln. Jetzt können wir diesen Prozess noch gestalten,“ schloss er den kurzen Exkurs.
Leistungsempfänger und Leistungsgeber
Zwar gebe es schon das Netzwerk an Urft und Olef, Koordinatorin ist wie bei der GenoEifel Corinne Rasky, doch das beschränke sich auf Freizeitaktivitäten. „Bei uns geht es um gegenseitige Hilfestellungen, wir wollen Menschen zusammenbringen, die Bedarf haben“, erklärt Duisberg. Unterschieden wird bei der Generationengenossenschaft zwischen Leistungsempfänger und Leistungsgeber. Damit das Konzept funktioniert, werden beide Seiten benötigt.
Neun Euro Stundenlohn zahlen die Leistungsempfänger auf ein Konto ein. Drei Euro davon gehen an die GenoEifel eG. „Nach der Förderung muss sich die Genossenschaft selbst tragen“, erklärt Wolfgang Merten. Die restlichen sechs Euro erhalten die Leistungsgeber, die sich das Geld auch auf einem Zeitkonto gutschreiben lassen können, das Geld also „parken“ und später, wenn sie Hilfe benötigen, wieder abrufen. Als Vermittler dienen Corinne Rasky und Marita Manderfeld. Die werden beide Seiten auch interviewen, damit der Leistungsgeber genau weiß, was auf ihn zukommt. Wichtig auch: Weil es sich bei der GenoEifel um eine gemeinnützige Genossenschaft handelt, ist der Leistungsgeber auch über die Berufsgenossenschaft versichert.
Doch was für Arbeiten sind überhaupt vorstellbar? Es geht um Begleitung bei Terminen, Fahrdienste, Besuche inklusive Gesellschaft leisten und Gesellschaftsspielen, Entlastungen im Alltag und Hilfen im Haushalt, Einkaufsdienste, „auf Rädern zum Essen“, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, gemeinsame Ausflüge oder gemeinsames Wandern oder auch Gartenarbeit. „Ich selbst fahre zweimal im Jahr zu einer Tante nach Wuppertal, weil ich ihre Matratze wenden muss. Alleine kann sie das nicht mehr“, erklärte Malte Duisberg und betonte: „Wir sind aber kein professioneller Anbieter und wollen uns klar abgrenzen von allen Handwerkerleistungen, denn wir wollen keine Konkurrenz darstellen.“
Auch wenn die Hauptzielgruppe die Senioren sind, richtet sich das Angebot der GenoEifel nicht nur an diese. „Als Mama weiß ich, dass auch jüngere Menschen Hilfe benötigen“, sagte Corinne Rasky und meint Babysitter-, Begleit-, Hol- und Bringdienste für die Kinder, Kinderbetreuung in den Kita-Randzeiten oder eine Leseoma oder einen Leseopa.
Erreichbar ist die GenoEifel eG im Rathaus Kall unter 02441/88861 oder per E-Mail unter . Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.genoeifel.de, außerdem liegen in allen Filialen der VR-Bank Nordeifel eG Broschüren aus, die auch Beitrittserklärungen beinhalten. In Zukunft sollen sich in Ortschaften Kümmerer finden, die als ehrenamtliche Ansprechpartner fungieren. „In Sistig, Scheven und Schmidtheim gibt es schon welche“, berichtete Malte Duisberg.
Beschränkt ist das Angebot zu Beginn auf die sechs Südeifelkommunen Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Nettersheim und Schleiden sowie auf das Stadtgebiet Mechernich. Das Gebiet soll aber nach und nach auf den gesamten Kreis Euskirchen und sogar auf die Leader-Region, zu der auch Teile von Aachen und Düren gehören, ausgeweitet werden. „Wir müssen die GenoEifel aber zuerst ans Laufen bekommen“, sagte Wolfgang Merten. Den Grundstein, der eher die Wirkung eines Meilensteins hatte, haben alle Beteiligten im Gemünder Kurhaus gelegt.
pp/Agentur Profipress
Gebeine feierlich erhoben
Kall-Steinfeld – Keine halbe Stunde, nachdem er mit dem Auto aus München angereist war, stand Pater Hubert Veeser, Provinzial der Salvatorianer in Deutschland, in der Basilika des Klosters Steinfeld, um gemeinsam mit Pater Wieslaw Kaczor und den Mitbrüdern des Ordens am Vorabend des Hermann-Josef-Festes die Gebeine des heiligen Hermann-Josef zu erheben. Die feierliche Zeremonie, an der auch einige Pilger teilnahmen, dient alljährlich der Vorbereitung des ganztägigen Festes am darauffolgenden Sonntag.
Zu Beginn der Eucharistiefeier am Samstagabend betraten die Salvatorianer in einer feierlichen Prozession die Basilika und bildeten ein Spalier vom Sarkophag bis zum Altar. Pater Wieslaw Kaczor öffnete den Sarkophag, dann zogen die Patres den Reliquienschrein heraus und legten ihn auf einer hölzernen Trage ab. Auf ihr schulterten sie den Schrein und trugen ihn einmal durch die ganze Basilika. Anschließend wurde er am rechten Seitenaltar abgelegt.
Das Grab des heiligen Hermann-Josef zieht ständig, aber vor allem zum Hermann-Josef-Fest zahlreiche Pilger an. Stets liegen am Sarkophag aus Urfter Marmor frische Äpfel. Als Sohn einer verarmten Kölner Familie um 1150 geboren, wurde Hermann Joseph mit zwölf Jahren Prämonstratenser-Chorherr im Kloster Steinfeld. Nach seiner Ausbildung in Mariengarten in Friesland kehrte er nach Steinfeld zurück und wurde zum Priester geweiht. Danach war er in Steinfeld und Umgebung als Seelsorger tätig, wurde Küster des Klosters und soll als lebensfroher Rheinländer hochgeschätzt gewesen sein.
Als er wahrscheinlich am 7. April 1241 fast 90-jährig bei den Zisterzienserinnen in Hoven bei Zülpich starb, wurde er dort sofort von den Nonnen beerdigt. Doch nach einem Protest der Steinfelder Prämonstratenser beim Kölner Erzbischof am 21. Mai desselben Jahres wurden die sterblichen Überreste Hermann-Josefs nach Steinfeld übergeführt. Heiliggesprochen wurde der auch „Apfelheiliger“ genannte Eifeler Mönch im Jahr 1960.
Beim Hermann-Josef-Fest war diesmal der emeritierte Aachener Weihbischof Karl Reger der Hauptzelebrant in der Festmesse. Es predigte zum Abschluss der neunwöchigen Vorbereitungszeit Pater Hubert Veeser. Am Nachmittag hatten die Gläubigen nochmals Gelegenheit, bei einer Andacht mit dem brasilianischen Pater Milton Zonta, dem Generalsuperior der Salvatorianer, und der anschließenden Festprozession ihrem Heiligen zu gedenken.
pp/Agentur ProfiPress
Bürgermeisterwahl am 24. September
Kall – Vergangenen Herbst hatte Bürgermeister Herbert Radermacher seinen Rücktritt angekündigt. Kürzlich hat er sich verabschiedet. Wir erklären, wie es in den kommenden Monaten in Kall weitergeht.
Warum muss in Kall neu gewählt werden?
Herbert Radermacher ist zum 1. Mai aus dem Dienst als Bürgermeister der Gemeinde Kall ausgeschieden.
Welche Gründe gibt es für das Ausscheiden?
Gesundheitliche Gründe zwangen Radermacher zu diesem Schritt. Seine Ärzte hatten ihm geraten, sich zurückzunehmen und nicht bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt zu bleiben.
Wann wäre die Legislaturperiode regulär beendet gewesen?
Herbert Radermacher war am 10. November 2013 als Bürgermeister der Gemeinde Kall wiedergewählt worden. Seine Amtszeit hätte ohne sein Ausscheiden bis 2020 gedauert, dann hätte gemeinsam mit der Kommunalwahl auch eine Bürgermeisterwahl stattgefunden.
Wieso ist Radermacher eigentlich 2013 gewählt worden? Da war doch gar keine Kommunalwahl…
Die Gemeinde Kall ist seit dem Jahr 2007 „aus dem Rhythmus“. Damals hatte der amtierende Bürgermeister Hans Kaiser die Altersgrenze erreicht. Deshalb musste 2007 und nicht wie in den anderen Kommunen 2009 ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Gewinner war damals Herbert Radermacher, der sich gegen Franz-Albert Groß durchsetzte. Radermacher war zehn Jahre im Amt und ist damit der dritte Kaller Bürgermeister nach Georg Linden (1952-1972) und Werner Schumacher (1972-1990), dessen Amtszeit eine zweistellige Jahreszahl aufweist.
Bleibt Kall „aus der Reihe“ oder wird sich das durch die Wahl einpendeln?
Der neue Bürgermeister wird bis 2025, also bis zur übernächsten Kommunalwahl, gewählt. Bei der Kommunalwahl 2020 können die Bürger keine Stimme für ein Gemeindeoberhaupt abgeben.
Wann findet die Bürgermeisterwahl statt?
Bereits bei seiner Rücktrittsankündigung hatte sich Bürgermeister Herbert Radermacher dafür eingesetzt, dass der Bürger nicht separat zur Wahlurne schreiten, sondern – je nach Ausscheidetermin – bei der Landtagswahl oder der Bundestagswahl das neue Gemeindeoberhaupt wählen soll. Weil der Termin für die Landtagswahl am 14. Mai zu knapp hinter Radermachers Ausscheiden lag, wird der Bürger am 24. September nun doppelt zur Wahlurne gebeten.
Wer führt denn die Amtsgeschäfte im Rathaus?
Kämmerer Michael Heller ist seit dem 1. Juli 2015 gleichzeitig auch allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters und damit derzeit erster Mann der Verwaltung. Heller war seit seiner Bestellung in das Amt – und natürlich verstärkt vor dem Rücktritt des Bürgermeisters – immer in alle Angelegenheiten eingebunden und kennt sämtliche Sachverhalte.
Und wer repräsentiert die Gemeinde bei Nicht-Verwaltungs-Terminen?
Herbert Radermacher hat zwei ehrenamtliche Stellvertreter: Uwe Schubinski (CDU) und Karl Vermöhlen (SPD). Sie werden für den Bürgermeister bei Geburtstagen, Jubiläen und weiteren Terminen einspringen.
Gibt es bereits Kandidaten?
Zwei Parteien haben bereits ihre Kandidaten bekannt gegeben. Die FDP schickt Rolf Schneider aus Golbach, Geschäftsführer der Caritas für die Region Eifel, ins Rennen. Die CDU hat erst kürzlich Hermann-Josef Esser aus Uedelhoven, Prokurist bei der Ene, nominiert. Die restlichen Parteien haben noch keine Kandidaten vorgestellt.
Bis wann müssen Sie das tun?
Bis zum 7. August müssen Kandidaten zur Wahl des Bürgermeisters vorgeschlagen werden.
pp/Agentur ProfiPress
Radermacher nun Ehrenbrandmeister
Kall – „Die Gemeinde Kall und insbesondere Ihr Nachfolger werden sich enorm anstrengen müssen, um ohne Sie auszukommen. Seien Sie darauf gefasst, dass man gelegentlich nicht nur an Sie denkt, sondern eventuell auch Ihren Rat einholen wird.“ Mit diesen Worten an den Kaller Bürgermeister a. D. Herbert Radermacher verabschiedete sich dessen allgemeiner Vertreter Michael Heller im Namen aller Mitarbeiter vom ehemaligen Dienstherren. Herbert Radermacher, der am 30. April aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Dienst ausgeschieden war, hatte alle Mitarbeiter zum Ausstand in den Saal Gier eingeladen.
Die Erzieherinnen der Kindergärten und der Schulen, die Mitarbeiter der Bücherei, der Verwaltung, des Bauhofes, des Hallenbades sowie eine Abordnung der Feuerwehr gaben sich ein Stelldichein. Für jede Abteilung fand der ehemalige Bürgermeister dankende Worte. Auch Radermachers ehemalige Vorzimmerdamen Reinhilde Kirschgen und Karin Poth sowie sein früherer direkter Vertreter Edmund Stoff nahmen am Ausstand teil.
Sich öfter aufs Fahrrad zu schwingen hat sich Radermacher in seinem Ruhestand vorgenommen. Als Hinweis darauf überreichte Marina Fleschenberg ihrem ehemaligen Chef im Namen aller Mitarbeiter ein mit einem kleinen Fahrrad dekoriertes Abschiedsgeschenk. Auch die Kindergärten bedankten sich mit einem Präsent. Die Leiterin des Kaller Familienzentrums, Gabi Müller, sorgte für Heiterkeit, als sie ein lustiges Gedicht über „Dat Rentekäätche“ vortrug: „Dann stehste eenes Daages hee, als frischjebackene Rentjee; der ohne Ärbet levve kann, ävver do moss e Rentekäätche hann.“
Michael Heller, der als allgemeiner Vertreter Radermachers die Verwaltungsgeschäfte bis zur Neuwahl im September führt, ließ die zehnjährige Amtszeit Radermachers Revue passieren. Vieles in der Gemeinde Kall trage seine Handschrift. Heller: „In zehn Jahren haben Sie rund 200 Millionen Euro für das laufende Geschäft und rund 30 Millionen Euro für sinnvolle und von Ihnen angestoßene Investitionen ausgegeben.“ Die Gemeinde Kall sei auf einem „guten Weg in eine gute Zeit“.
Für den Vorstand des Vereins zur Erhaltung der Gaststätte Gier bedankten sich Uwe Schubinski und Reiner Züll bei Herbert Radermacher. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, dass der Verein die denkmalgeschützte Gaststätte erwerben und als Verein weiter bewirtschaften könne. Glücklicherweise bleibe Radermacher dem Verein als Mitglied erhalten.
Die Führungsriege der Feuerwehr der Gemeinde Kall überraschte ihren ehemaligen Chef mit einer ganz besonderen Auszeichnung. Der Leiter der Wehr, Harald Heinen, überreichte dem völlig ahnungslosen Ex-Bürgermeister die Ernennungsurkunde zum Ehrenbrandmeister. Doch damit nicht genug: Heinen packte einen Feuerwehr-Uniformrock aus, den Radermacher sofort anziehen musste. „Jetzt weiß ich auch, warum ich heute Abend eine schwarze Hose anziehen sollte“, rief er seiner Ehefrau Edith zu, die in die Ehrung ihres Mannes eingeweiht war. Die dazugehörige Uniformmütze, die Vize-Wehr-Chef Andreas Lang aus einer Hut-Schachtel hervorzauberte, erwies sich allerdings als eine Nummer zu groß.
„Damit hätte ich nie gerechnet“, freute sich der frisch gebackene Ehrenbrandmeister über die Auszeichnung. Mit dem Ausscheiden Radermachers als Verwaltungschef und der Ernennung zum Ehrenbrandmeister ist ein personeller Rollentausch vollzogen worden: Als Leiter der Feuerwehr ist Gemeinde-Brandinspektor Harald Heinen nun der Chef seines bisherigen Chefs Herbert Radermacher.
pp/Agentur ProfiPress
Krise bei Löstige Bröder abgewendet
Kall – Die Vorstandskrise im Kaller Karnevalsverein „Löstige Bröder“ ist zumindest für ein Jahr überwunden. Entgegen seiner Ankündigung, vom Amt des Vorsitzenden zurückzutreten, erklärte Vereinschef Harald Thelen in der Jahreshauptversammlung des Vereins in der Gaststätte Gier seine Bereitschaft, noch ein Jahr weiterzumachen. Dies geschehe jedoch nur im Interesse der mehr als 100 Kinder, die in den Garden der „Löstige Bröder“ tanzen.
Nicht nur Harald Thelen hatte seinen Rücktritt angekündigt. Die Vize-Vorsitzende Trixi Haseleu hatte schon vor einem Jahr ihr Amt zur Verfügung stellen wollen. Auch sie hatte 2016 noch ein Jahr „verlängert“, als sich kein Nachfolger fand. Doch nun stehe sie endgültig nicht mehr als Vize-Vorsitzende zur Verfügung. Im Verein, so Haseleu, werde sie natürlich als Zeugwartin und in der Nähgruppe weiter mitarbeiten.
Nach den Rücktrittsankündigungen hatte im Vorfeld der Jahreshauptversammlung große Ratlosigkeit im Verein geherrscht, weil sich keine Nachfolger fanden. Ein Vorstand ohne Vorstandsspitze hätte das Ende des Vereins bedeutet, in dem eine außergewöhnlich engagierte Jugendarbeit geleistet wird. Entsprechend groß war das Interesse an der Versammlung, zu der 60 Mitglieder in den Saal Gier erschienen waren.
Eingangs der Versammlung bedankte sich Vorsitzender Harald Thelen bei den Prinzenpaaren und allen Vereinsmitgliedern, die zum Erfolg der verflossenen Session beigetragen hätten. Und auch Schriftführerin Jutta Söns sprach von einem guten Jahr mit gut besuchten Veranstaltungen, einem schönen Sommerfest bei der Firma Brucker und einer tollen Vereinstour an die Ahr. Bei zwei Gardewettstreiten hätten Kaller Jugendliche erste und zweite Plätze belegt.
Auch Schatzmeister Reiner Müller hatte keinen Grund zur Klage. Lediglich der Karnevalszug habe dem Verein ein Minus eingebracht. Das habe aber dank der Haussammlung ausgeglichen werden können. Dafür bedankte sich Müller bei der Kaller Bevölkerung.
Die Versammlungsleitung für die Wahl der Vorstandsspitze übernahm der ehemalige Vereinschef Werner Keutgen. Doch auch er konnte den Mitgliedern keinen Vorschlag für einen neuen Vorsitzenden entlocken. In diesem Fall, so Keutgen, drohe dem Verein mit 100 tanzenden Kindern ein Stillstand.
Um das zu verhindern präsentierte er den Mitgliedern einen „Plan B“. Einige ehemalige Vorsitzende hätten sich in den letzten Tagen vor der Versammlung mit dem Noch-Vorsitzenden Harald Thelen Gedanken über eine Lösung gemacht, falls sich kein neuer Vereinschef finde.
Plan B sah vor, dass Vorsitzender Harald Thelen noch ein Jahr weitermacht, Leo Larres das Amt des zweiten Vorsitzenden übernimmt und Sabine Herr einen freiwerdenden Beisitzer-Posten besetzt. Der Plan sei entstanden, damit in drei Monaten nicht Schluss mit dem kopflosen Verein sei, berichtete Harald Thelen. Er sei deshalb im Interesse der tanzenden Kinder bereit, doch noch weiter zu machen.
Bis zur turnusmäßigen Neuwahl des Gesamtvorstandes, in dem in der Vergangenheit nicht immer Harmonie geherrscht habe, habe die neue Konstellation eine zwölfmonatige Probezeit, so Werner Keutgen: „Dies ist ein guter Weg im Interesse der Kinder.“ Bei einigen Enthaltungen wurde das Trio einstimmig gewählt.
Nach der Wahl richtete der Vorstand den Blick nach vorne und gab die Termine für die neue, recht kurze Session bekannt. Die beginnt am Samstag, 13. Januar, mit der Kindersitzung, der am Samstag, 20. Januar, die große Proklamationssitzung folgt. Die Standquartiereröffnung im Saal Gier ist am Samstag, 27. Januar, der Gemeindeempfang am Sonntag, 28. Januar. Mit dem Rathaussturm am Weiberdonnerstag, 8. Februar, beginnt der närrische Endspurt mit dem Karnevalszug und Ausklang in der Bürgerhalle am Sonntag, 11. Februar, und dem Schlussabend „Bye Bye Karneval“ am Dienstag, 13. Februar, im Saal Gier.
pp/Agentur ProfiPress
Mehr als nur wandern
Kall-Sötenich – Die Verantwortlichen der Eifelverein-Ortsgruppe Sötenich haben derzeit viel zu tun. Wegen einer kreisweiten Aktion kontrollieren sie derzeit im Auftrag der Gemeinde und der Nordeifel Tourismus GmbH all ihre Wanderwege, die sich über insgesamt 80 Kilometer erstrecken. „Alle Wege müssen so beschriftet sein, dass auswärtige Gäste sich zurechtfinden“, erklärt Gerd Jakobi die Beweggründe. „Wir müssen die Wege und die Beschriftungen begutachten und protokollieren.“
Jakobi ist eigentlich zweiter Vorsitzender des Vereins. Doch weil die Ortsgruppe seit März ohne echtes Oberhaupt ist, leitet er die Geschicke – mit einer Ausnahmegenehmigung des Amtsgerichts. Zuvor hatte, nach dem Tod von Herbert Berbuir im Jahr 2014, Schriftführerin Petra Krewinkel den Verein kommissarisch als erste Vorsitzende geleitet.
Rund 80 Mitglieder hat der Eifelverein in Sötenich. Lediglich ein Viertel davon, so schätzt Wanderwart Karl-Heinz Geschwind, sind davon aktiv. Das Durchschnittsalter der Mitglieder steigt, Jakobi und Geschwind schätzen es auf etwa 65 Jahre. Deshalb sucht der Eifelverein neue Mitstreiter, gerne natürlich auch solche, die das Durchschnittsalter senken. „Wir sind bestrebt, so viele Leute wie möglich zu finden, die Lust am Wandern haben und etwas für ihre Gesundheit tun wollen“, formuliert es Jakobi.
Wer beim Eifelverein aktiv mitmachen will, sollte gut zu Fuß sein. Denn bevor eine der geführten Wanderungen stattfindet, wird die Route kontrolliert, damit gesperrte Wege oder ähnliche ausschließbare Unwägbarkeiten bekannt sind. Außerdem muss der Eifelverein die beiden Hütten im Kuttenbachtal und auf dem Elzenberg kontrollieren. Gerade letztere bereitet immer wieder Probleme, weil dort Feiernde regelmäßig randalieren. „So wird uns Arbeit gemacht, die nicht notwendig wäre“, ist Jakobi verärgert.
Im Vordergrund steht beim Eifelverein jedoch die Geselligkeit. „Wir machen nicht nur Wanderungen, sondern auch ein klein bisschen Kultur“, sagte Jakobi. Museumsbesuche – zuletzt in Bonn, Kuchenheim oder im Ruhrgebiet – stehen ebenso auf dem Programm wie ein Grillabend im Sommer, der Glühweinabend im Herbst und natürlich eine Abschlusswanderung zu Weihnachten. „Jeder kommt zu seinem Recht“, findet Jakobi. Demnächst steht eine viertägige Wandertour nach Drolshagen am Biggesee an. „Da gibt es wunderschöne Wanderwege“, verspricht Jakobi.
Für Senioren gibt es spezielle Wanderungen mit einer Länge von vier bis sechs Kilometern. „Die finden einmal im Monat mittwochs statt“, erzählt Jakobi. Besonders wichtig dabei ist die Einkehr am Schluss. „Das ist für die Senioren die perfekte Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Bier zusammenzukommen“, so der zweite Vorsitzende weiter.
Wer Interesse am Eifelverein hat oder Mitglied bei der Sötenicher Ortsgruppe werden will, wird gebeten, sich bei Schriftführerin Petra Krewinkel (02441/6908 oder ) zu melden. Weitere Informationen zur Ortsgruppe gibt es unter www.eifelverein.net/soetenich.
pp/Agentur ProfiPress
Ein Bischof zum Anfassen
Kall-Steinfeld – Der Steinfelder Pater Wieslaw Kaczor sollte Recht behalten, als er den neuen Aachener Bischof Helmut Dieser als „Mann zum Anfassen“ ankündigte. Nach der rund 75-minütigen Messe zum zehnjährigen Bestehen der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Hermann Josef Steinfeld, die Bischof Helmut zelebrierte und die gleichzeitig seinen Antrittsbesuch in der Eifel darstellte, mischte sich Seine Exzellenz im Kreuzgang des Klosters unters Volk.
Und der Bischof hatte augenscheinlich Spaß daran: Er zeigte sich nicht nur als Mann zum Anfassen, sondern auch zum Anquatschen – wenn man denn im proppenvollen Kreuzgang überhaupt an ihn herankam. Er hatte für jeden ein offenes Ohr, tauschte mit jedem seine Gedanken aus und war köstlich amüsiert, als er, der Bischof, auf eine Frau traf, die mit Nachnamen Bischof heißt. Ja, „Dieser“ Bischof kommt an und fühlte sich in Steinfeld pudelwohl. „Das ist der Eifeler Charme“, hatte Bischof Dieser zum Abschluss der Messe bereits erkannt.
Laut Schätzung von Pater Wieslaw haben rund 650 Menschen der Messe in der Basilika, die damit ebenfalls aus allen Nähten platzte, beigewohnt – unter ihnen auch Schüler des Hermann-Josef-Kollegs sowie polnische Gastschüler, die sich derzeit in der Eifel befinden, sowie natürlich der die Messe musikalisch unterstützende Projektchor des Gymnasiums, bestehend aus Eltern und Lehrern unter der Leitung von Siegmund Pchalek. „Das ist ein schönes Gefühl, eine so volle Kirche zu sehen und es ist eine Ehre, dass Bischof Helmut die Messe zelebrierte“, sagte der Pater. Gleichwohl ist dem neuen Aachener Kirchenoberhaupt die Region nicht fremd. „Er war bereits als Kaplan in Adenau tätig“, stellte Pater Wieslaw den Bischof zu Beginn der Messe vor.
„Ich denke, die wenigsten hier kommen aus Steinfeld“, eröffnete Bischof Helmut die Eucharistiefeier. Die Basilika sei ein Sammel- und Versammlungsort, an dem die Menschen Antworten auf ihre Fragen erhalten und an dem Region und Religion zusammenkommen.
Mit dem Selbstbildnis und der Darstellungsform der katholischen Kirche beschäftigte sich Bischof Helmut Dieser in seiner Predigt, die er an dem Zitat „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin“ aufhing. „Der Spruch suggeriert: Bravsein ist langweilig. Und als Kirche läuft man Gefahr, langweilig zu sein.“ Dies liege auch an der heutigen modernen Zeit und der Mentalität der Menschen. „Der Mensch kann und will nicht nur brav sein, sondern überall hin.“
Das werde ihm auch durch die immer perfekter werdende Technik erleichtert. „Das, was der Mensch kann, ist atemberaubend. Die Veränderung findet in rasanter Geschwindigkeit statt“, sagte der Bischof und prophezeite in naher Zukunft Roboter, die nicht nur im Haushalt helfen, sondern auch Arbeitsplätze übernehmen. „Die Menschen haben dann mehr arbeitslose Zeit, also Freizeit“, so Bischof Helmut. Durch die Fortschritte in der Genetik verliert jedes menschliche Individuum aber auch ein Stück seiner Identität. „Menschen werden optimiert, Fortpflanzung findet künstlich statt – ohne Vater und Mutter.“ Die Informationstechnik füge alles zusammen – so gelange man schließlich doch überall hin, nicht ohne Risiko. „Ein Mensch in der Eifel kann die Technik in fernen Ländern lahmlegen“, nannte der Bischof ein Beispiel.
„Wenn wir als Kirche langweilig, belanglos oder brav sind, versagen wir sehr“, mahnte der Bischof. Dabei seien doch Kommunionunterricht, Ehevorbereitungstreffen und andere Termine, in denen Kirchenvertreter mit Menschen zusammenkommen, Gelegenheiten, um zu zeigen, dass die Kirche alles andere als langweilig ist.
Viel wichtiger sei ohnehin etwas anderes. „Ohne den Himmel im Herzen kommt man nicht überall hin, sondern ins Elend“, sagte Dieser. Deshalb brauche die Kirche Tiefe, Wucht, Anspruch und Treue. Kirchen, so der Bischof, seien schließlich keine „No-Go-Areas“. „Den Menschen Barmherzigkeit schenken und für andere einstehen – ist das etwa langweilig?“
Karl Vermöhlen als Verantwortlicher des GdG-Rates knüpfte da an. Er hoffte, dass nach der Messe auch der Kreuzgang keine No-Go-Area sei und sich Dieser tatsächlich als Bischof zum Anfassen präsentiere. „Und auf der Heimfahrt klopft er seinem Fahrer auf die Schultern und sagt: »Mit den Eifelern kann man gut leben!«“, so Vermöhlens Wunsch.
pp/Agentur ProfiPress
Und dann kam der Bagger…
Kall – Das Gemeindedirektorenhaus in Kall ist Geschichte. Jüngst haben die Bagger das Gebäude, das direkt neben dem Rathaus stand, dem Erdboden gleichgemacht. Gleichwohl bedeutet das Ende des Gemeindedirektorenhauses auch den Anfang des Hauses der Begegnung.
Denn an der Stelle, wo in der Vergangenheit die Gemeindedirektoren residierten, entsteht auf einer Fläche von 640 Quadratmetern verteilt auf zwei Geschosse ein Zentrum für Kultur, Integration und Bildung, das Michael Heller, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters bei der Vorstellung als „Leuchtturmprojekt für die Gemeinde“ bezeichnete.
Im August soll mit dem Bau des 1,5-Millionen-Euro-Projekts begonnen werden. 70 Prozent der Kosten übernimmt das Land aus dem „Sonderprogramm Hilfen im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“. Der Bau muss bis Ende 2018 abgeschlossen sein, so die Vorgabe der Bezirksregierung, die sich auch für den Standort neben dem Rathaus aussprach.
Größter Nutzer wird die Gemeindebücherei sein, die fast das gesamte Obergeschoss einnehmen wird und die sich im Gegensatz zum jetzigen Standort in der Hauptschule deutlich vergrößern wird. Im Erdgeschoss wird neben einem Begegnungsraum auch ein Büro der Generationengenossenschaft GenoEifel eG eingerichtet. Ein weiteres Büro wird von mehreren Kooperationspartnern abwechselnd genutzt. Insgesamt haben bereits über 20 Institutionen, Unternehmen und Verbände zugesagt, Kooperationspartner im Haus der Begegnung sein zu wollen.
Das Gemeindedirektorenhaus wurde 1958 errichtet. Amtsdirektor Heinrich Sistig hatte das Gebäude, das auf zwei Etagen 130 Quadratmeter Wohnfläche besaß, als erster genutzt. Der letzte Gemeindedirektor, der dort wohnte, war Friedrich Josef Laux. 1987, sieben Jahre vor Ende seiner Gemeindedirektorenzeit, zog er allerdings aus. Im Anschluss wurde das Haus vermietet, seit 2013 waren dort Flüchtlinge untergebracht. Zuletzt hatte die Gemeindefeuerwehr die Gelegenheit genutzt, im leer stehenden Haus eine Großübung abzuhalten.
pp/Agentur ProfiPress
Eifeler Musikfest im Kloster Steinfeld
Kall-Steinfeld – Das Kloster Steinfeld ist Schauplatz der 72. Auflage des Eifeler Musikfestes am Samstag, 10., und Sonntag, 11. Juni 2017. Der Kreis Euskirchen und der Kreis der Freunde und Förderer des Kloster Steinfelds präsentieren gleich drei Konzerte: ein Kammerkonzert am Samstagabend in der ehemaligen Klosterbibliothek, eine musikalische Gestaltung des sonntäglichen Hochamts sowie zum krönenden Abschluss das Festkonzert am Sonntagnachmittag.
Den Auftakt macht das Kammerkonzert am Samstag um 19 Uhr in der ehemaligen Klosterbibliothek. „Klavier trifft Gesangsduo“ heißt das Programm, bei dem Aurora Sperduto (Sopran) und Robert Fendel (Bariton) Melodien von Klassik bis Musical vortragen – von Mozart über Beethoven bis zu Rossini sowie Melodien aus Musicals wie Les Misérables und Mary Poppins. Begleitet werden sie von Pianistin Sorina Aust-Ioan.
Zum Hochamt am Sonntag um 10 Uhr in der Basilika führen Solisten, der Chor und das Orchester an der Basilika sowie Gastsängerinnen aus der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Hermann Josef Steinfeld die Missa brevis G-Dur (1774) von Nikolaus Betscher auf. Die musikalische Gestaltung des Festhochamtes am Dreifaltigkeitssonntag ist seit Jahren Beitrag des seit 1972 bestehenden örtlichen Chores zum Eifeler Musikfest. Die Intendanz liegt letztmalig in den Händen von Hans-Peter Göttgens, der nach der Aufführungen aus Altersgründen als Dirigent zurücktritt und der Chor und Orchester 45 Jahre geleitet hat. An der König-Orgel wird Basilika-Organist Andreas Warler das Hochamt begleiten.
Abgeschlossen wird das 72. Eifeler Musikfest am Sonntag um 16 Uhr in der Basilika durch ein Festkonzert. Auf dem Programm stehen mit den Coronation Anthems HWV 258-261 und dem Utrechter Te Deum HWV 278 Werke von Georg Friedrich Händel. Ausführende sind Solisten und Kammerchor an St. Martin Euskirchen und die Accademia Filarmonica Köln unter der Leitung von Markus Goecke.
Karten für das Kammerkonzert (15 Euro) und das Festkonzert (20 Euro) gibt es online über das Portal von Ticket Regional (www.ticket-regional.de/musikfest) sowie telefonisch (0651/9790777). Vorverkaufsstellen im Kaller Gemeindegebiet befinden sich im Klosterladen des Klosters Steinfeld sowie bei Augenoptik Stephan Kohl im Rewe.
In diesem Jahr ist ein Wochenende im Klosterambiente buchbar. Das Wochenendpaket „Eifeler Musikfest“ bietet zum Preis von 174 Euro pro Person zwei Übernachtungen mit Vollpension im Doppelzimmer des Gästehauses, Eintrittskarten mit Sitzplatzreservierung zum Kammerkonzert und zum Festkonzert, eine musikalische Einführung in das Programm des Eifeler Musikfestes, eine exklusive Orgelführung mit anschließendem Konzert in der Basilika Steinfeld durch Organist Andreas Warler sowie ein Konzertmitschnitt auf CD eines früheren Musikfestes und die Festschrift 70 Jahre Eifeler Musikfest.
Die Buchung des Wochenendpaketes erfolgt über das Gästehaus Kloster Steinfeld, Hermann-Josef-Straße 4, 53925 Kall, Telefon: 02441/889-131, , www.kloster-steinfeld.com.
pp/Agentur ProfiPress
Bürgermeister Radermacher
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, liebe Kaller,
seit November 2016 stand fest, dass ich meine Position als Kaller Bürgermeister aus gesundheitlichen Gründen aufgeben werde. Die Frage des Zeitpunktes blieb zunächst offen. Rat und Verwaltung waren bestrebt, Ausgaben aus Steuermitteln für eine unnötige eigene Bürgermeisterwahl in Kall zu vermeiden.
In Gesprächen mit den Fraktionsvorsitzenden hat sich herausgestellt, dass der beste Wahlzeitpunkt mit der Bundestagswahl am 24. September 2017 gekommen ist. Die Diagnose des Amtsarztes zwang mich allerdings dazu, meine Tätigkeit als Verwaltungschef bereits zum 1. Mai 2017 einzustellen.
Mein allgemeiner Vertreter Michael Heller wird das engagierte Verwaltungsteam nun bis zur Neuwahl führen. Meine stellvertretenden Bürgermeisterkollegen Uwe Schubinski und Karl Vermöhlen werden die repräsentative Rolle bei den Bürgern weiter gerne übernehmen. Ich danke allen Kollegen in Rat und Verwaltung, vor allem aber Ihnen, den Menschen in der Gemeinde Kall, für Ihr Vertrauen und die langjährige gemeinsame Arbeit zum Wohl unserer Heimatgemeinde.
Es gab viel zu tun, das meiste davon haben wir mit gutem Willen angepackt, nicht alles ist uns gelungen, wie etwa die Etablierung der Gesamtschule. Aber es wurde auch eine Menge zum Besseren gewendet. Mit dem integrierten Handlungskonzept, dem Haus der Begegnung und den Dorfwerkstätten in Sistig und Scheven haben wir zum Ende meiner Amtszeit mehr Demokratie und echte Bürgermitwirkung gewagt und realisiert.
Weitere Gewerbeflächen wurden erschlossen, zahlreiche Straßen ausgebaut und Kanalisationen, unter anderem mit Beseitigung der Fremdwasserproblematik in Wahlen und Rinnen, umgesetzt. Insgesamt wurden im Durchschnitt während der vergangenen zehn Jahre drei Millionen Euro per anno in die gemeindliche Infrastruktur investiert.
Unter anderem in Straßen- und Wohnumfeld-verbesserungsmaßnahmen wie den behindertengerechten Ausbau des Kaller Ortszentrums mit Vogtpesch, Weierbenden und Stürzerhof sowie straßenbaubegleitenden Maßnahmen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW in der Kölner Straße, in Rinnen, Sistig und Krekel.
Wir haben den Schulstandort Sistig aufgewertet, Fach- und Klassenräume saniert, die Mensa neugebaut, die Kindergärten um ein U3-Betreuungsangebot erweitert und die Bücherei modernisiert.
Weiter haben wir in Klimaschutz und energetische Verbesserungen investiert. Kall wurde als Klimaschutzgemeinde mit dem „Energy Award“ ausgezeichnet. Wir haben unseren Beitrag zum Überleben und zur Zukunft des Eifelklosters Steinfeld und seines Gymnasiums geleistet, die schweren Hochwasserschäden in Scheven zum Anlass für Verbesserungen genommen, ein gerechteres Abfallsystem eingeführt, die Nordeifeltourismus GmbH mitgegründet und wir haben uns an der Gründung des Vereins zum Erhalt der Gaststätte Gier beteiligt.
Alles das und noch viel mehr, was wir in den zurückliegenden zehn Jahren gemeinsam verändert und geschaffen haben, wird über meine Amtszeit hinaus Bestand haben und von meinen Nachfolgern fortgeführt werden. Ich darf allen Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltungsmitarbeitern und politischen Mandatsträgern herzlich danken, dass sie das alles mitgetragen und unterstützt haben – vor allem den vielen Frauen und Männern in der Gemeinde, die sich in Vereinen und Organisationen ehrenamtlich betätigen.
Durch Sie alle wurde es möglich, dass sich unser kommunales Gemeinwesen weiter- und zum Guten fortentwickelt hat. Das zeigt sich bei weitem nicht nur in den aufgezeigten materiellen Dingen, sondern auch etwa durch den vorbildlichen und allseits angesehenen Umgang mit geflüchteten Menschen in Kall.
Ich bitte Sie schon jetzt: Gehen Sie den Weg mit meinen Weggefährten und Nachfolgern im Rathaus und im Rat weiter engagiert mit, unterstützen und beraten Sie sie, wo Sie können. Seien Sie solidarisch untereinander - und seien Sie auch in Zukunft ein bisschen stolz auf unsere Gemeinde Kall.
Ihr
Herbert Radermacher, Bürgermeister
Helfen und helfen lassen
Kall/Kreis Euskirchen – Das Prinzip ist ebenso genial wie einfach: „Fitte“ Menschen kümmern sich um gebrechlichere Frauen und Männer, gehen für sie einkaufen, erledigen kleinere Arbeiten und Besorgungen und leisten den oft einsamen Alleinstehenden Gesellschaft. Sie tun über die Pflege hinaus das, was früher in einem Mehrgenerationenhaushalt die Kinder für die Eltern, die Enkel für Oma und Opa getan haben.
„Wir versuchen, das Modell Familie auf die ganze Nordeifel-Region zu übertragen“, sagte Wolfgang Merten in einer Pressekonferenz in Schleiden. Bei dem Termin in der VR-Bank Nordeifel stellten Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Merten und Vorstandsvorsitzender Malte Duisberg gemeinsam mit den Koordinatorinnen Corinne Rasky und Marita Manderfeld die „GenoEifel eG“ vor, eine Generationengenossenschaft, die ab sofort Hilfsbedürftige und Helfer zusammenbringen will.
„Es geht nicht um klassische Pflege“, so Malte Duisberg, „dafür ist in aller Regel durch vorhandene Dienste gesorgt.“ Aber die haben kaum Zeit für Gespräche, Zuwendung, kleine Hilfen im Alltag, so Wolfgang Merten: „Ich kenne eine Frau, die könnte jetzt weiter zu Hause alleine leben, obwohl sie keine Angehörigen mehr hat, wenn sie die Leistungen der Dienstleistungsgenossenschaft in Anspruch nähme, sich jemand um sie kümmern würde, ihr den Rasen mäht, Besorgungen macht und auch mal Zeit für eine Partie Mensch-ärgere-dich-nicht hat.“
Kontakt Tel. 0160/ 90 95 27 18,
Auch Corinne Rasky nannte ein Beispiel aus dem so genannten „richtigen Leben“: „Die Ehefrau muss operiert werden, braucht übergangsweise für drei Wochen jemanden, der ein wenig im Haushalt hilft, sie fährt und Besorgungen macht – denn der eigene Mann ist selbst krank und in Reha.“ Da wird die GenoEifel eG mit Sitz im Kaller Rathaus (Tel. 0160/ 90 95 27 18, E-Mail: ) künftig in ihre Kartei an potenziellen Helfern gucken, wen sie für die drei Wochen vermitteln kann.
Das System lebt von der Hoffnung, dass sich genügend Menschen in Eifel und Kreis Euskirchen finden, die einen Teil ihrer Zeit für solche Hilfen zu geben bereit sind. Hilfebedürftige gibt es durch die demografische Entwicklung immer mehr . . .
Wer ihnen beisteht, indem er zum Beispiel Fahrdienste erledigt, die Senioren zur Kirche oder zum Arzt begleitet, sie im Heim besucht, mit ihnen spazieren geht, ihnen vorliest, Bilder aufhängt oder die Betten bezieht, soll das nicht ohne Gegenleistung tun.
Denn die Generationengenossenschaft führt Buch über die geleisteten Stunden. Die kann man in einem Zeitkonto ansparen – und in Anspruch nehmen, wenn und falls man selbst einmal Begleitung und Unterstützung dieser Art in Anspruch nehmen will.
Außerdem besteht die Möglichkeit, sich die geleisteten Stunden bezahlen zu lassen. Malte Duisberg: „Wer der Meinung ist, dass das Leben so gut zu ihm war, dass er ohne Gegenleistung unterstützen und begleiten will, der kann sich auch so engagieren.“
Ein Geno-Anteil für 50 Euro,
40 Euro Beitrag im Jahr
Der Stundensatz beträgt neun Euro für diejenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen. Der Helfer bekommt davon sechs, die Genossenschaft drei Euro. Außerdem müssen Helfer wie Hilfsbedürftige, um überhaupt zueinander vermittelt zu werden, Mitglied der GenoEifel eG werden. Der Jahresbeitrag kostet 40 Euro. Außerdem muss man einmalig mindestens einen Anteil an der Genossenschaft erwerben (50 Euro).
„Das ist eine faire Grundlage, auf der wir den Versuch wagen, eine solidarische Gesellschaft in der Nordeifelregion und später im ganzen Kreis Euskirchen zu organisieren“, so Wolfgang Merten, der Aufsichtsratsvorsitzende. Das hat auch die EU erkannt und das Projekt in seine LEADER-Förderung aufgenommen.
Insgesamt fließen in der Startphase der Jahre 2017 bis 2022 181.000 Euro Fördermittel in die GenoEifel eG, 118.000 aus dem LEADER-Programm, 63.000 Euro von insgesamt zehn regionalen Partnern, darunter Firmen und Stiftungen wie die Stiftung Evangelisches Alten- und Pflegeheim Gemünd, deren Geschäftsführer Malte Duisberg ist. Natürlich engagierte sich auch die VR-Bank Nordeifel stark, deren Vorstandsmitglied Wolfgang Merten ist.
Außerdem die Dr. Axe-Stiftung Köln, die DHPG Euskirchen, der Weiss-Verlag Monschau, e-regio Euskirchen, die Anwaltskanzlei Pelzer in Schleiden, die Steuerkanzlei Heinen/L`homme/Weishaupt & Partner in Mechermich, Heimbach und Schleiden, Bohnen & Mies in Schmidtheim und die Energie Nordeifel in Kall.
Im Vorfeld der Genossenschaftsgründung hatten sich Malte Duisberg und Wolfgang Merten bei vergleichbaren Genossenschaften vor allem in Süddeutschland umgesehen und unter Weglassen von Schwächen und Nachteilen ein eigenes Modell aus den positiven Erfahrungen konstruiert, das sie jetzt in einer Pressekonferenz vorstellten.
Auftaktveranstaltung am 29. Mai, 18.30 Uhr, in Gemünd
Im Oktober war die Gründung, am 29. Mai soll die Geno Eifel eG in einer Auftaktveranstaltung um 18.30 Uhr im Kleinen Kursaal Gemünd der Region vorgestellt werden. Dem Vorstand gehört neben Malte Duisberg Karl Vermöhlen an, dem Aufsichtsrat außer Merten auch Claudia Weishaupt von Heinen/L’homme/Weishaupt und der frühere Geschäftsführer, jetzige Pensionär und Kommunalpolitiker Hans Reiff.
Zum Auftakt der Pressekonferenz nannte Malte Duisberg die Grundvoraussetzung für die Generationengenossenschaft in Eifel und Börde: „Wir stellen uns damit einer der größten Voraussetzungen unserer Zukunft, das muss klar sein. Die Gesellschaft wird älter, gerade auf dem Land wollen viele möglichst lange selbstbestimmt und möglichst selbstständig leben. Dazu brauchen sie die Hilfe, die früher eine Mehrgenerationenfamilie gegeben hat. Da es die nicht mehr gibt, hilft kein Zetern und klagen: Wir mussten und wir haben nach einer Alternative gesucht!“
Wolfgang Merten: „Neben professioneller Hilfe wird bürgerschaftliches Engagement immer wichtiger. Noch nie haben so viele ältere Menschen so viel Kompetenz und Berufserfahrung im Alter eingebracht wie heute. Noch nie haben ältere Menschen über so viel Zeit verfügt, nicht zuletzt durch die länger werdende Zeit des Ruhestandes, wie heute. Ältere Menschen wollen Dinge selber in die Hand nehmen, sich ehrenamtlich einbringen und gleichzeitig für sich selbst einen Nutzen generieren. Wir bringen beide Seiten zusammen: Die, die Unterstützung brauchen und die, die sie geben wollen und geben können!“
pp/Agentur ProfiPress
„Löstige Bröder“ suchen neuen Vorsitzenden
Kall – Der Karnevalsverein „Löstige Bröder” Kall muss sich einen neuen Vorsitzenden suchen. Wie der derzeitige Vereinschef Harald Thelen mitgeteilt hat, steht er für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung. Ein Nachfolger soll jetzt auf der Jahreshauptversammlung gefunden werden, die am Freitag, 19. Mai, um 19.30 Uhr, im Saal Gier in Kall stattfindet.
Der Vorstand wird Rückschau auf die verflossene Session halten. Auf der Tagesordnung stehen neben der Neuwahl des Vorsitzenden auch die Neuwahl der zweiten Vorsitzenden und eines Beisitzers. Auch eine Satzungsänderung soll an dem Abend beschlossen werden. Nach der Wahl der neuen Vereinsspitze werden die „Löstige Bröder“ eine Vorschau auf die bevorstehende Session halten.
Sollte die Versammlung zu Beginn nicht beschlussfähig sein, wird eine halbe Stunde später eine neue Versammlung einberufen, die dann ohne Rücksicht auf die anwesenden Mitglieder beschlussfähig ist.
pp/Agentur ProfiPress
Aufführung von „Meine Heimat“ in Kall
Kall – Das unter anderem vom Kaller Ahmad Almohamad übersetzte syrische Flüchtlingsdrama „Meine Heimat“ wird nach seiner Deutschlandpremiere kürzlich in Euskirchen am Montag, 8. Mai, 19 Uhr, in Kall vorgeführt, und zwar im Kulturraum der Ene (Hindenburgstraße 13). Veranstalter sind das Kommunale Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ) des Kreises Euskirchen sowie die Gemeinde und die Flüchtlingshilfe Kall.
Der Film, der im arabischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt wird, beschreibt die dramatische Flucht einer Gruppe von heimatlos gewordenen Syrerinnen und Syrern über das Mittelmeer nach Europa. Er erzählt von Hoffnung und Verzweiflung, von Liebe und Tod.
Der Regisseur Safwan Mostafa Nemo zeigt mit dem eindrucksvollen Film, was die Menschen auf der Flucht erlebt haben. Ein beliebtes arabisches Volkslied gab dem Film den Namen, der 2016 als Mehrteiler im syrischen Fernsehen lief. Neben Ahmad Almohamad, der seinen Bundesfreiwilligendienst im KoBIZ des Kreises verrichtet, haben auch Mohamad Hasan Dakkak, Bufdi im Integration Point/Jobcenter Euskirchen, und Cosima Wernecke, pädagogische Mitarbeiterin im KoBIZ an der Übersetzung mitgewirkt.
„Meine Heimat“ darf durch freundliche Genehmigung des Regisseurs Safwan Mostafa Nemo und der Produktionsfirma Black2 öffentlich inKall gezeigt werden. Er dauert etwa 100 Minuten. Empfohlen ist er für Zuschauer ab 18 Jahren. Nach der Vorführung wird es einen Austausch geben. Durch den Abend führen die drei Übersetzer. Es wird kein Eintritt erhoben.
Eine Anmeldung per Mail ist möglich an Alice Gempfer bei der Gemeinde Kall, () oder an Roland Kuhlen vom Kommunales Integrationszentrum des Kreises Euskirchen ().
pp/Agentur ProfiPress
Syrer aus Kall übersetzte Film
Kall/Euskirchen – Neue Herausforderungen hatte Ahmad Almohamad in den letzten 16 Monaten eigentlich genug zu bewältigen: Die Flucht aus seiner Heimat Syrien, die Integration in einem fremden Land wie Deutschland, die mühsame Suche nach einer Wohnung, einer Arbeit und neuen Freunden. Jetzt kam eine neue Herausforderung dazu: Ahmad Almohamad hat einen Film übersetzt und untertitelt. „Meine Heimat“ feierte jüngst Deutschlandpremiere in Euskirchen.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Film übersetze“, erzählt Almohamad, der seinen Bundesfreiwilligendienst beim KoBIZ, dem Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Euskirchen, absolviert. Dort fand er Unterstützung bei seiner Teamleiterin Vera Secker, die ihm erlaubte, den Film während der Arbeit zu übersetzen.
Doch zunächst machte er auch Bekanntschaft mit dem deutschen Urheberrecht. Ende 2016 hatte er den Film bei YouTube entdeckt, dort hat Regisseur Safwan Mostafa Nemo ihn eingestellt, jeder kann ihn ohne Gebühren sehen. Doch einfach übersetzen durfte Almohamad ihn nicht. „Meine Chefin sagte, dass ich zuerst den Filmemacher fragen muss“, berichtet Almohamad. Und der war nicht so einfach zu finden. Erst über Freunde aus Syrien gelang der persönliche Kontakt zum syrisch-stämmigen Regisseur und der Produktionsfirma Black2.
Nemo war von der Anfrage begeistert, hatte aber eine Bedingung: Der Film, der im syrischen Fernsehen als dreiteilige Mini-Serie lief und für die Film-Fassung von Ahmad Almohamad montiert wurde, sollte kostenlos gezeigt werden, damit möglichst viele Menschen ihn sehen können. Unterstützung fand Almohamad durch die „Aktion neue Nachbarn“ des Caritasverbandes im Kreisdekanat Euskirchen sowie dem KoBIZ selbst. Der Film wurde dann schließlich im Rahmen der Info-Reihe „Engagiert für Geflüchtete“ gezeigt.
Das nächste Problem: Ahmad Almohamad hatte bislang noch nie einen Film untertitelt. Doch zum Glück findet man im Internet Anleitungen für so gut wie alles, also auch, wie man Untertitel unter ein YouTube-Video bekommt.
Und dann legte Almohamad los. Erst hörte er die zu übersetzenden Passagen und schrieb sie nieder, anschließend übersetzte er sie. Das war aber nicht immer einfach. „Die syrische Sprache hat bestimmte Begriffe, die es auf Deutsch nicht gibt. Die musste ich erklären, deshalb sind die deutschen Sätze länger“, erklärt Almohamad.
Drei Monate, von Januar bis einschließlich März, war er neben anderen Aufgaben im KoBIZ mit der Übersetzung beschäftigt. Unterstützung fand er ab etwa der Hälfte des Projekts durch den Flüchtling Mohamad Hasan Dakkak, der Bundesfreiwilligendienstler des Integration Points im Jobcenter Euskirchen ist. Die Übersetzung besteht aus insgesamt 1777 Sätzen.
Cosima Wernecke, pädagogische Mitarbeiterin im KoBIZ, lektorierte den Text. „Sie hat wenig Fehler gefunden“, freute sich Almohamad, der hervorragend Deutsch spricht und dem man nicht anmerkt, dass er erst vor noch nicht einmal anderthalb Jahren geflüchtet ist. In Sachen Bildsprache hat er zwischen deutschen und syrischen Filmen keinen Unterschied ausmachen können. Dennoch findet er die Kombination mit den Untertiteln seltsam. „Man liest Deutsch, aber man sieht nicht Deutschland.“
Doch was hat Almohamad überhaupt bewogen, die Filmumsetzung der Mini-Serie zu übersetzen? „Ich will zeigen, wie schlimm das ist, was Flüchtlinge erlebt haben, das Leid, und wie wichtig es ist, in Freiheit und ohne Krieg zu leben.“ Denn „Meine Heimat“ beschreibt die dramatische Flucht einer Gruppe von heimatlos gewordenen Syrern über das Mittelmeer nach Europa.
Das, was Safwan Mostafa Nemo in dem Film zeigt, machte Almohamad traurig. Besonders, weil er selbst auf abenteuerliche Art und Weise in einer „Nussschale“ geflohen ist, auch wenn er sagt: „Ich habe noch Schlimmeres erlebt.“ Ein wenig aufgeregt war er am Premierenabend, wie der Film, den er bestimmt schon 30-mal gesehen hat, wohl angenommen würde. „Ich hatte ein wenig Angst, dass Flüchtlinge rausgehen, weil der Film so traurig und tragisch ist.“ Wichtig war ihm deshalb, dass hinterher über das Gesehene diskutiert wurde. Weil einige Szenen emotional sehr aufwühlend sind, hatten KoBIZ und Caritas außerdem beschlossen, den Film nur für Erwachsene freizugeben.
Diese Entscheidung stellte sich als richtig heraus. 70 bis 80 Menschen waren ins Pfarrzentrum St. Martin in Euskirchen gekommen. „Nach dem Film haben alle geweint, auch Freunde, die ich noch nie habe weinen sehen“, berichtete Almohamad. Auch Alice Gempfer, Integrationsbeauftragte der Gemeinde Kall, sagte: „Ich war zutiefst berührt und erschüttert.“ Der Film zeige überzeugend die grenzenlose Verzweiflung. Eine der ersten Reaktionen aus dem Publikum nach dem Aufführung: „So viele Menschen wie möglich sollten diesen Film gesehen haben.“ Almohamad hat bereits Anfragen nach Vorführungen in der ganzen Bundesrepublik.
Eine Aufführung ist bereits in Kürze geplant, und zwar in Ahmad Almohamads neuer Heimat Kall (weitere Infos folgen).
pp/Agentur ProfiPress
Ein Jahr lang Teil der Verwaltung
Kall – Die Gemeinde Kall sucht in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Köln e.V. ab Juni 2017 eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger im Bundesfreiwilligendienst (BFD) bzw. im Rahmen Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Beschäftigt ist die Person im Bereich Integration (Flüchtlingshilfe etc.) und hat im Rathaus einen festen Arbeitsplatz. Die Anleitung und Begleitung erfolgt über die Verwaltungsmitarbeiterin und Dipl. Sozialpädagogin Alice Gempfer.
„Mit Loni Behrend haben wir in den zurückliegenden Monaten nur gute Erfahrungen gemacht“, berichtet diese von der jungen Frau, die nunmehr beinahe ein Jahr lang als „Bufdi“ in der Kaller Verwaltung aktiv ist. Behrend selbst ergänzt: „Für mich war es eine sehr interessante und schöne Zeit, die ich nicht missen möchte.“ Die junge Frau kam direkt nach dem Abitur nach Kall und war in der Flüchtlingshilfe unter anderem in der Einzelfallhilfe eingebunden. Sie hat geflüchtete Menschen beraten und stand im Austausch mit verschiedenen Ämtern und Institutionen wie dem Jobcenter oder dem Ausländeramt. Regelmäßig nahm Loni Behrend teil an der „Internationalen Sprechstunde“ und dem „Begegnungscafé“ im Pfarrheim sowie an verschiedenen Inforunden wie dem monatlichen Treffen der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer. Darüber hinaus lernte sie Verwaltungsabläufe kennen und viel darüber, sich selbst gut zu organisieren. „Besonders gefallen hat mir, dass ich sehr selbstständig arbeiten konnte, aber immer einen Ansprechpartner und Unterstützung hatte“, so Behrend.
Über das DRK nehmen Freiwilligendienstler an mehreren Blockseminaren und Reflexionstagen teil, die meist in Köln stattfinden.
Bewerbungen sind ab sofort möglich an: Bürgermeister der Gemeinde Kall, Team 1.1 – Personal, Bahnhofstr. 9, 53925 Kall. Für Rückfragen steht Herr Wilkens unter Tel. 02441/888-31 gerne zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des DRK Köln: "> sowie zur Flüchtlingshilfe Kall unter www.fluechtlingshilfe-kall.de.
pp/Agentur ProfiPress
Rotes Kreuz lockt mit tollen Kursen
Kreis Euskirchen – Die Rotkreuz-Familienbildung hat viele verschiedene Kurse mit Freizeitangeboten auf die Beine gestellt, bei denen wohl für jeden etwas dabei ist. Yoga für den Sportlichen, einen Nähkursus für den Kreativen oder einen Forschernachmittag für kleine Entdecker. Die Kurse starten bereits innerhalb der kommenden drei Wochen.
So gibt es ab sofort einen Yoga-Kursus mit Alexandra Reuter im Familienzentrum Weilerswist, Bernhard-Thywissen-Straße 2. Der Kursus dauert von 18 bis 19.30 Uhr und ist für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene geeignet. Anmelden kann man sich beim Rotkreuz-Familienzentrum unter Tel. 0 22 54/8 35 93 84 und bei der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/79 11 84
Beim Treffen für Eltern mit ihren Babys, geleitet von Elisabeth Dreßen, werden wichtige Fragen rund um den Umgang mit den Neugeborenen geklärt. Eltern bekommen Anregungen und Unterstützung für Zuhause geboten. Die Treffen finden ab Dienstag, 25. April, jede Woche von 9 bis 10.30 Uhr im Familienzentrum Sistig, Schleidener Strasse 2, 53925 Kall-Sistig statt. Informationen und Anmeldungen unter Tel. 0 24 45/10 88 oder bei der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/ 79 11 84.
Kreativ wird es beim wöchentlichen Nähkursus ab Dienstag, 9. Mai, für alle Mütter, Großmütter und andere Interessierten im Familienzentrum Schönau, Wiesentalstrasse 20-22, von 19 bis 21.15 Uhr. Dort kann man lernen, wie hübsche Kleinigkeiten wie ein Mützchen oder ein Schmusetuch genäht werden. Die Kosten des Kurses betragen 36 Euro. Anmeldungen werden im Rotkreuz-Familienzentrum Schönau unter Tel. 0 22 53/65 22 oder in der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/79 11 84 entgegengenommen.
Unter dem Motto „alle forschen mit“ forschen Eltern mit ihren Kindern im Kindergartenalter am Montag, 8. Mai, von 15.30 bis 17 Uhr gemeinsam zum Thema „Luft“. Alltagserscheinungen und Phänomene werden entdeckt und erklärt. Der Workshop findet im Rotkreuz-Familienzentrum Lommersum statt, die Kosten übernimmt das Familienzentrum. Anmeldungen im Rotkreuz-Familienzentrum Lommersum unter Tel. 0 22 51/1 49 63 18.
Einen Schnupperabend im „Line- Dance“ gibt es am Dienstag, 9. Mai, von 18.30 bis 20 Uhr im Familienzentrum Kommern, Münsterweg 3, 53894 Mechernich. Getanzt wird in einer Reihe zu Countrymusik, so dass ein Tanzpartner nicht erforderlich ist. Die ersten Schritte werden auf Deutsch angesagt. Die Altersempfehlung liegt bei acht bis 88 Jahren. Anmeldungen werden im Familienzentrum unter Tel. 0 22 43/61 26 oder bei der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/7 79 11 84 entgegengenommen.
Aktuell werden in Euskirchen und im Kloster Steinfeld noch ausgebildete Schwimmkursleitungen für’s Baby- und Kleinkinderschwimmen gesucht. Interessierte ohne Ausbildung werden auch unterstützt. Interessenten melden sich gerne bei der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/79 11 44.
Lennart Bochynek/pp/Agentur ProfiPress
Wieder volles Haus bei Regina Red
Kall – Regina Red gastierte zum zweiten Mal im Saal Gier und wieder war die Veranstaltung restlos ausverkauft. Und nicht nur das Publikum war am Ende begeistert, auch René Schaffrath alias Regina Red war voll des Lobes über das Kaller Publikum. „Es macht richtig Spaß hier aufzutreten“, lautete sein Urteil nach seiner gut dreistündigen Travestie-Show.
„Regina Red kommt wieder“, versprach Uwe Schubinski, der Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung der Gaststätte Gier, den Besuchern am Ende der Show. Dann, so René Schaffrath, werde er jedoch noch weitere Travestie-Künstler mit in seine Show einbeziehen.
„Noch frecher, noch frivoler“, lautete das Motto des Abends. Über eine Stunde lang hatte sich René Schaffrath mit viel Schminke, Lippenstift, Puder und Perücke in die rothaarige Regina Red verwandelt. Im Verlauf des Abends erwies er sich als Verwandlungskünstler, denn in Minutenschnelle verwandelte er sich in prominente Figuren. Auch die Gesangskünstler Heino und Pink wurden von Regina Red parodiert.
Zwar hatte der Gaststätten-Verein dem Künstler im Saal eine Bühne platziert, die wurde jedoch nur wenig genutzt. Regina Red war ständig im Publikum unterwegs und nippte bei dem einen oder anderen auch schon mal an dessen Kölschglas. Als Schaffrath als Putzfrau Herta Hurtig unterwegs war, war kein Gast vor deren blauem Staubwedel sicher.
Dass Schaffrath auch außerhalb der Eifel viele Fans hat, zeigt eine Gruppe junger Frauen aus Trier, die den Weg nach Kall gefunden hatte. Später standen die Damen mit Luftgitarren mit auf der Bühne, um Regina Red beim Gesangsvortrag zu unterstützen.
Die Uhr zeigte nach 23 Uhr, als Regina Red mit Hilfe einer Assistentin beim Abschminken auf der Bühne eine Extra-Show bot. Nach und nach erlebte das Publikum, wie sich Regina Red wieder in René Schaffrath zurückverwandelte. Kaum war das geschehen, zeigte der aus Schmidtheim stammende Friseur, dass er auch kölsche Tön bestens beherrscht. Mit bekannten Stimmungsliedern verwandelte er den voll besetzten Saal in ein Tollhaus, ehe er kurz vor Mitternacht hinter dem Vorhang der Garderobe verschwand.
pp/Agentur ProfiPress
Stiftungstag mit Prominenz in Steinfeld
Kall-Steinfeld – Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung lädt für Samstag, 22. April, von 14 bis 17 Uhr zum vierten Stiftungstag in die Aula des Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld ein. WDR-4-Moderatorin Carina Vogt wird mehrere Gesprächsrunden leiten, an denen unter anderem auch der frühere Hobbytheker Jean Pütz teilnimmt, der Pate der NRW-Stiftung für die Narzissenwiesen in der Eifel ist. Nach einer offenen Diskussionsrunde haben Vereine und gemeinnützige Einrichtungen die Möglichkeit, sich individuell über Fördermöglichkeiten für Naturschutz- und Kulturprojekte beraten zu lassen. Unter dem Titel „Gemeinsam für Natur, Heimat und Kultur“ informiert die NRW-Stiftung umfassend über ihre Ziele. Für die musikalische Begleitung sorgt Eifel-Troubadour Günter Hochgürtel. Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich, Eintritt wird nicht erhoben.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1986 unterstützte die NRW-Stiftung landesweit mehr als 2800 Projekte ehrenamtlicher Vereine, gemeinnütziger Verbände und bürgerschaftlicher Initiativen, die sich für die Naturschönheiten und Kulturschätze des Landes einsetzen. Im Kreis Euskirchen wurden mithilfe der NRW-Stiftung in Eschweiler der Astropeiler Stockert instand gesetzt, in Bad Münstereifel die Schwanenapotheke restauriert oder in Zülpich die Römertherme, also das Museum der Badekultur, eingerichtet. Auch die Biologische Station im Kreis Euskirchen und das Naturzentrum Eifel profitierten bereits von der NRW-Stiftung.
Doch wen und was genau fördert die NRW-Stiftung? Wer entscheidet darüber? Welche Kriterien müssen für einen erfolgreichen Förderantrag erfüllt sein? Antworten auf diese Fragen – und Informationen zum Förderverein NRW-Stiftung – gibt es in Steinfeld aus erster Hand: Der Präsident der NRW-Stiftung, der frühere NRW-Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger, und der Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Schumacher aus dem Mechernicher Ortsteil Antweiler werden mit weiteren Vertretern des Vorstands, Mitarbeitern der Geschäftsstelle und Förderpartnern aus der Region für Gespräche zur Verfügung stehen.
pp/Agentur ProfiPress
Kaller Tafel sucht Helfer
Kall – Die Kaller Tafel ist Anlaufpunkt für rund 300 bedürftige Haushalte im südlichen Kreis Euskirchen. 61 ehrenamtliche Mitarbeiter und Helfer sind für die Kaller Tafel ständig im Einsatz. Doch um die anfallende Arbeit zu stemmen, ist der Verein weiterhin auf der Suche nach freiwilligen Unterstützern.
Gesucht werden ganz speziell Fahrer und Beifahrer, die Lebensmittel transportieren sowie ein- und ausladen, Helfer in der Ausgabe, die dienstags und freitags von 9 bis 13 Uhr stattfindet, sowie Ehrenamtler, die beim Sortieren helfen (montags bis samstags von 9 bis 11 oder 12 Uhr).
„Die Fahrer und Beifahrer müssen nicht jeden Tag ran. Das ist ein Aufwand von etwa drei Stunden alle zwei Wochen, von 7.30 bis 10.30 Uhr“, erzählte Harry Wegge, stellvertretender Vorsitzender der Kaller Tafel. Zur Fahrt mit dem Tafel-Lieferwagen ist ein normaler Führerschein erforderlich. Wer keinen Führerschein hat, aber dennoch beim Transport helfen kann, kann als Beifahrer mitfahren.
„Hin und wieder muss man auch mal nach Dortmund oder Aachen fahren, zu Großmärkten oder dem Lebensmittelhersteller“, erklärt Schriftführerin Kirsten Althoff. Denn die Tafeln im Kreis Euskirchen haben sich zusammengeschlossen, abwechselnd werden besondere Angebote von den unterschiedlichen Tafeln für alle anderen mit abgeholt.
„Die Tafel ist überaltert, die meisten unserer Helfen sind zwischen 60 und 80 Jahren alt, deshalb brauchen wir dringend Nachwuchs“, berichtet Wegge.
Wer bei der Tafel, die seit elf Jahren in der Alten Schule an der Aachener Straße in Kall residiert und allein aus Kall bis zu 120 Haushalte mit Nahrungsmittel versorgt, mitmachen möchte, wird gebeten, sich bei Erwin Müller (02441/1611), Harry Wegge (02447/775154) oder Dr. Gerlinde Linne von Berg (02441/4379) zu melden.
pp/Agentur ProfiPress
Mit dem Wanderbus zum Eifelsteig
Kall-Steinfeld – Mit dem Kloster Steinfeld ist es nicht viel anders wie mit dem Kölner Dom: Beide werden nie fertig, ständig gibt es etwas zu sanieren, reparieren, modernisieren. Die Kosten für den Erhalt und den Betrieb des Klosters mit seinen 42.000 Quadratmetern Geschossfläche sind immens. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Kosten ausschließlich für Reparaturen auf 200.000 Euro. Um diese zumindest teilweise decken zu können, ist am 11. September 2015 das neue Gästehaus eröffnet wurden.
Jetzt ziehen die Verantwortlichen eine überaus positive Bilanz. Hatte das Kloster 2015 im bestehenden Gästehaus zirka 13.000 Übernachtungen, so konnte man 2016 bereits 26.000 Übernachtungsgäste begrüßen. „Nicht nur der Übernachtungsumsatz verdoppelte sich, sondern auch die Einnahmen aus dem Speise- und Getränkeverkauf“, berichteten Wolfgang Scheidtweiler, ein großer Unterstützer des Klosters aus Überzeugung, Pater Lambertus Schildt, der Prokurator der Salvatorianer und Gästehaus-Leiter Christoph Böhnke bei einer Pressekonferenz im Kloster.
Zum einen sei es die besondere klösterliche Atmosphäre, die die Gäste anlocke. „Das haben Sie in keinem Hotel“, sagte Scheidtweiler, der im Übrigen ausdrücklich betonte, dass man Wert auf die Differenzierung zwischen Hotel und Gästehaus lege. „Wer hier hinkommt, ist Gast des Klosters.“
Zum anderen ermögliche das große Angebot an unterschiedlichen Zimmertypen in Preisklassen ab 35 Euro inklusive Frühstück bis zu 65 Euro im Doppelzimmer auch jungen Leuten mit kleinem Budget, hier zu übernachten. Nicht zuletzt seien es die freundlichen und kompetenten Mitarbeiter unter der Leitung des Gästehaus-Chefs Christoph Böhnke ebenso wie der unmittelbare Kontakt zu den Ordensleuten, die dafür sorgten, dass die Gäste sich in Steinfeld willkommen fühlen. „Die hervorragenden Gästebewertungen in den Buchungsportalen im Internet suchen in der Eifel-Hotellerie ihresgleichen“, so Scheidtweiler.
Die Gästezahl setzt sich gleichermaßen aus den Tagungs- und Seminarteilnehmern von internationalen und regionalen Institutionen, den Akademiebesuchern, kirchlichen Gruppen, Chören sowie vielen Individual-Touristen, Eifelsteig-Wanderern und Gästen, die im Haus ihre Familienfeiern veranstalten, zusammen.
Besonders das Tagungsgeschäft hat sich dank der Arbeit von Christoph Böhnke mehr als verdoppelt. „Es hat sich herumgesprochen, dass das Kloster mit seinen 15 großen Tagungsräumen, größtenteils mit moderner Tagungstechnik ausgestattet, und seinem besonderen Flair den idealen Rahmen bietet“, erklärte Wolfgang Scheidtweiler.
Vom Erfolg des Gästehauses profitieren auch das neue Kloster-Café und der Klosterladen, die sich ebenfalls sehr gut entwickeln und einen wichtigen Beitrag zur Kostendeckung des Klosters leisten. „Um all das zu meistern, haben wir die Zahl der Mitarbeiter von 26 auf 41 erhöht“, sprechen die Verantwortlichen einen weiteren positiven Effekt für die Region an.
Gleichwohl verschwiegen sie nicht, dass bei allem Erfolg gleich im ersten vollen Geschäftsjahr „noch unendlich viel zu tun“ sei, um das Kloster als geistliches und geistiges Zentrum der Eifel zu sichern, zu erhalten und auszubauen. So stehen für die nächsten Jahre der Einbau einer flächendeckenden Brandmeldeanlage in den Bestandsgebäuden, die Sanierung der Akademiegebäude und die Restaurierung der Fassade des Prälaturgebäudes an. Nennenswerte Beiträge hätten hier die Freunde des Kloster Steinfelds und viele private Spender zugesagt. Doch den größten Teil in Höhe von rund 150.000 Euro müsse man selbst aufbringen.
Geplant ist außerdem, im bestehenden Gästehaus weitere Zimmer zu renovieren und mit Toiletten und Duschen auszustatten, kündigten die Verantwortlichen an. Trotzdem wird es auch in Zukunft weiterhin sehr günstige Übernachtungsmöglichkeiten in einfachen Zimmern mit Etagenbett sowie in den ab 20 Personen buchbaren Gruppenunterkünften geben.
Im neuen Gästehaus hingegen erwarte die Gäste – insbesondere, was den Schlafkomfort angehe – ein luxuriöser Vier-Sterne-Standard mit Matratzen in Überlänge und in zwei verschiedenen Härtegraden in den Doppelzimmern, Daunendecken und Baumwollbettwäsche. „Wir werden von unseren Gästen immer wieder danach gefragt, wo die Betten und die Bettwäsche erhältlich seien“, berichtete Christoph Böhnke. „Qualitätsvoll, kein Chichi“, beschrieb Scheidtweiler die Einrichtung.
„Insgesamt sind wir, zusammen mit der Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen und Salvatorianer, sehr froh über die positive Entwicklung des Klosters“, freuten sich Scheidtweiler, Böhnke und Pater Lambertus Schildt. Auch das Hermann-Josef-Kolleg in Trägerschaft der Salvatorianer erfreue sich eines regelrechten Booms. Mit 106 Schülern wurden für die 5. Klassen so viele Kinder angemeldet wie seit Jahren nicht mehr. Damit können vier Eingangsklassen gebildet werden. Im vergangenen Jahr waren es noch 86 Neuanmeldungen. Deutlich gestiegene Zahlen vermeldet die Schule auch für die Sekundarstufe 2: Im Schuljahr 2017/2018 wechseln 14 Schüler anderer Schulformen auf das Steinfelder Gymnasium, im Vorjahr waren es noch fünf.
„Um die Existenz des Klosters auch langfristig zu sichern, sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“, betonte Scheidtweiler abschließend und verwies auf die Nutzung der Angebote in der Akademie, im Gästehaus und der Gastronomie. Die seit 24 Jahren bestehende Akademie hat ihr Kursprogramm um 30 Prozent erweitert. „Die Unterstützung in jeder Form helfen uns weiter, und dafür sind wir sehr dankbar!“
Hintergrund:
Wolfgang Scheidtweiler, aus Mechernich-Wachendorf stammender Ingenieur und Unternehmer im Hotel- und Brauereibereich, möchte das Kloster Steinfeld auf eine gesunde finanzielle Basis stellen. Seit seiner Kindheit ist er dem Kloster verbunden und entschied sich, sofort zu handeln, als er von den finanziellen Problemen der Salvatorianer in Steinfeld hörte. Steinfeld, so Wolfgang Scheidtweiler, soll keine Kloster-Immobilie werden, sondern ein lebendiges Kloster bleiben.
Familie Scheidtweiler und die gemeinnützige GmbH „Werke der Salvatorianer“ haben zur Übernahme der weitläufigen Klosteranlage – ausgenommen Basilika, Hermann-Josef-Kolleg und Klostergut – eine neue Firma gegründet, die „Kloster Steinfeld Verwaltungs GmbH & Co. KG“.
Es folgten umfangreiche Pläne, um das Kloster Steinfeld mit der Eifelbasilika und dem Grab des Heiligen Hermann-Josef langfristig auf wirtschaftlich solide Füße zu stellen. Scheidtweilers einzige Bedingung, erinnerte sich Provinzial Pater Hubert bei der Einweihung: „Wir mussten versprechen, dass die Salvatorianer dauerhaft in Steinfeld bleiben, jedenfalls so lange, wie wir das irgendwie gewährleisten können.“ Aktuell leben und arbeiten 15 Ordensleute im Kloster Steinfeld.
pp/Agentur ProfiPress
Auf der Suche nach dem Kern des Glaubens
Eifel/Urft – Von acht Eifeler Orten aus startet am Freitag, 7. April, dem letzten Schultag vor den Osterferien, ein ökumenischer Kreuzweg der Jugend. Junge Menschen machen sich auf den Weg zur Jugendkirche im Hermann-Josef-Haus in Urft. Veranstalter ist die Jugendseelsorge der Region Eifel. Auf dem Weg und in den Stationskirchen wird meditiert, mit Spraytechniken werden Kreuze gestaltet.
Der Abschlussgottesdienst findet um 21 Uhr in Urft statt und wird von Pfarrer Oliver Joswig gestaltet. Musikalisch begleitet die Sacro-Pop-Formation Spirit die Veranstaltung. Vor dem Gottesdienst können sich die Pilger stärken.
„Was macht den Kern des Glaubens aus?“, fragt Jugendseelsorger sich Hardy Hawinkels und verweist auf unruhige Zeiten mit Terrorgefahr, verunsicherter Hilfsbereitschaft und einem Europa ohne Ideen von sich selbst. Mittendrin stehe jeder Mensch mit seinen eigenen unruhigen Zeiten und den Momenten der Freude, so Hawinkels.
„Jesus Art“ lautet diesmal das Motto des Kreuzweges – dargestellt durch die mit Graffiti gestalteten Kreuze. „Das bedeutet Entwicklung, Veränderung zu mehr Menschlichkeit. In Jesu Art begegnet dem Menschen die ganz persönliche Hinwendung und Zuwendung der Liebe Gottes“, sagte Hardy Hawinkels.
Am ökumenischen Kreuzweg der Jugend nehmen in Deutschland mehr als 100.000 Gläubige in unterschiedlichen Gemeinden, Pfarreien, Schulen und Verbänden teil.
pp/Agentur ProfiPress
Einen Tag lang die Heimat im Fokus
Kreis Euskirchen/Satzvey – Es gibt wohl nur wenige Orte im Kreis Euskirchen, die Landrat Günter Rosenke noch nie besucht hat. Doch ab und zu kann man den dienstältesten Landrat in Nordrhein-Westfalen doch noch überraschen. „Ich bin zum ersten Mal im Bunker in Satzvey“, eröffnete er am Dienstagmorgen eine gemeinsame Pressekonferenz des Kreises Euskirchen und der Nordeifel Tourismus. Vorgestellt wurde der Aktionstag „Zu Gast in der eigenen Heimat“, der am 9. April zum vierten Mal stattfindet. Insgesamt 24 Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im Kreis Euskirchen öffnen ihre Pforten und können besichtigt werden. „Zum Teil handelt es sich dabei um verborgene Schätze“, weiß Rosenke.
Für den Landrat ist dieser Tag auch eine Art Ersatz für das damalige Schulfach Heimatkunde. „Das habe ich damals gerne gemacht und dabei den ganzen Regierungsbezirk Aachen kennengelernt. Es lohnt sich einfach, in der Heimat heimisch zu werden“, erklärt Rosenke. Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sieht das genauso: „Es ist wichtig, dass die Menschen vor Ort ihre Heimat kennenlernen, gerade heute, wo alles zusammenwächst.“
Iris Poth, Geschäftsführerin der Nordeifel Tourismus GmbH, betrachtet „unsere Heimat als Wohnzimmer“. Das Besondere solle erkundet, die Schätze weiterempfohlen werden. Durch den Aktionstag, bei dem im Schnitt 1200 Menschen unterwegs sind, solle das Bewusstsein geschärft werden, in welch schöner Landschaft und Tourismusdestination man in der Nordeifel lebe. 7,4 Millionen Tagesreisende in die Region sprechen für sich – und führen darüber hinaus zu einer Wertschöpfung von 170 Millionen Euro.
Die Gemeinde Kall ist am Aktionstag am 9. April mit zwei Attraktionen vertreten. So hat der Bunker in Urft, also die Dokumentationsstätte des ehemaligen Ausweichsitzes der Landesregierung NRW geöffnet. Um 11 und um 15 Uhr werden Führungen, die etwa zwei bis zweieinhalb Stunden dauern, angeboten. Es wird nicht nur die alte, aber noch funktionsfähige Technik im atombombensicheren Bunker gezeigt. Gäste durchleben auch ein packendes Szenario. Warme Kleidung wird empfohlen, denn die Temperatur im Bunker beträgt nur sieben Grad. Der Preis an diesem Aktionstag hat sich halbiert. Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder bis einschließlich 14 Jahre 2,50 Euro. Eine Anmeldung unter der Rufnummer 02441/775171 ist erforderlich.
Zweites Ausflugsziel im Gemeindegebiet ist das Salvatorianer-Kloster Steinfeld, wo Besucher am 9. April kostenfrei einen Blick hinter die Klostermauern werfen können. Um 14 Uhr wird eine zweistündige Führung durch die Basilika und den Kreuzgang angeboten. In einer ein- bis anderthalbstündigen Führung um 15.30 Uhr erhalten die Besucher zusätzlich einen Einblick in das Klosterleben. Treffpunkt ist jeweils die Klosterpforte.
Folgende 22 Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten haben ebenfalls geöffnet: der Ausweichsitz der Landeszentralbank in NRW in Satzvey, die Dokumentation zur Geschichte von Neuhütte in Vussem, der Hochwildpark Rheinland in Kommern-Süd sowie das LVR-Freilichtmuseum in Kommern (alle Mechernich), das Handwebmuseum Rupperath, das Hürten-Museum im Romanischen Haus in Bad Münstereifel, der Kunsthof Greven in Honerath sowie die Römische Kalkbrennerei in Iversheim (alle Bad Münstereifel), der Nationalpark Eifel, das Nationalpark-Zentrum Eifel, das Rotkreuz-Museum in Vogelsang sowie Vogelsang ip selbst (alle Schleiden), der Seepark in Zülpich, die Manfred-Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur in Langedorf sowie die Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur (alle Zülpich), das Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt in Rescheid und die Wildenburg (beide Hellenthal), das LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller in Kuchenheim und das Stadtmuseum Euskirchen (beides Euskirchen) sowie das Eifelmuseum inklusive Burg Blankenheim, das Naturzentrum Eifel in Nettersheim und der Swister Turm in Weilerswist. Die Hälfte der teilnehmenden Attraktionen verlangt keinen Eintritt. Die andere Hälfte bietet Bürgern aus dem Kreis Euskirchen Aktionspreise. Deshalb muss der Personalausweis mitgebracht werden.
Abgeschottet im Kriegs- und Krisenfall
Mechernichs Ordnungsamtsleiter Peter Kern stellte den Besuchern während der Pressekonferenz auch den Bunker in Satzvey vor. Errichtet wurde er von 1966 bis 1969, offiziell als Keller der ehemaligen Hauptschule Satzvey. Der wahre Grund: In dem zweigeschossigen unterirdischen Gebäude mit seinen 72 Räumen sollte im Kriegs- und Krisenfall abgeschottet von der Außenwelt die Führungsspitze der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen untergebracht werden und 103 Mitarbeiter hätten von dort den Zahlungsverkehr geregelt. Bis 1991 war der Bunker in Betrieb. Anschließend diente er tatsächlich der Schule – als Lagerraum. Seit fünf Jahren ist er nun eine Dokumentationsstätte, die sich schon 3500 Besucher angesehen haben.
Pate des Aktionstages ist der Kölner Musiker Stephan Brings, der im Mechernicher Ortsteil Kalenberg lebt. Nach den Ausführungen Peter Kerns konnte er nur noch mit dem Kopf schütteln. „Das ist unglaublich. Im Nuklearfall wäre das Volk verglüht – wer braucht denn dann noch eine Bank? Es ist eine beklemmende Vorstellung, dass die die Leute von hier unten das Elend oben verwaltet hätten.“
Warum er sich für den Aktionstag in seiner Wahlheimat, der Nordeifel, einsetzt, erklärte er aber auch: „Meine Liebe zur und das Interesse an der Eifel liegt in der Natur begründet.“ Weil das Eifeler Platt dem Kölsch nicht unähnlich ist, zieht es ihn auch beruflich mit den Kollegen von Brings immer wieder in die Region. Gleichzeitig hat er als Sohn eines Geschichtslehrers auch persönliches Interesse an der Historie der Eifel. „Grenznähe bedeutet Offenheit, und die Schließung von Grenzen ist für die meisten Eifeler auch kein Thema. Stellen Sie sich vor, Sie müssten beim Spazierengehen rund um Dreiborn wie früher den Ausweis vorzeigen“, erzählt Stephan Brings.
Den 9. April hat er sich übrigens schon notiert. Wegen der Osterferien hat die Band keine Termine. Stephan Brings will das nutzen, um den Kunsthof Greven in Honerath zu besuchen. „Da war ich noch nie, dabei sind die Grevens alte Freunde meiner Eltern.“
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Nordeifel Tourismus unter www.nordeifel-tourismus.de.
pp/Agentur ProfiPress
Fans auf die WM eingestimmt
Kall – Mit einer WM-Party mit dem DJ Sebastian in der vereinseigenen Gaststätte stimmte der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier Eifeler Fans des Eishockey-Sports auf die bevorstehende Weltmeisterschaft ein, die vom 5. bis zum 21. Mai dieses Jahres in Köln und Paris stattfindet. Bei einer Verlosung gab es unter anderem zwei Eintrittskarten für die Eröffnungsfeier sowie für zwei WM-Spiele am Eröffnungstag als Hauptpreis zu gewinnen.
Der Termin für die WM-Party erwies sich allerdings als recht ungünstig, denn just zum Zeitpunkt der Fete in Kall ging in der Köln-Arena das fünfte Playoff-Spiel der Kölner Haie gegen die Wolfsburger Grizzlys über die Bühne. Dennoch fanden sich etwa 40 Besucher zur Fete in der Gaststätte ein. Die Fans, die trotz dem Spiel in Köln zur Party gekommen waren, konnten das Spiel – wenn auch ohne Ton – auf einer Großleinwand verfolgen.
Mit dem großen WM-Promo-Mobil, mit dem der Deutsche Eishockey-Bund schon seit Monaten bei Großveranstaltungen in ganz Deutschland die Werbetrommel für die Weltmeisterschaft rührt, war der aus Kall stammende Eishockey-WM-Botschafter Dieter Züll zur Gaststätte Gier gekommen.
Bei der Party anwesend war auch der „Sales Manager“ der WM, Enno Eller, der beim Deutschen Eishockey-Bund für den gesamten Ticketverkauf der WM zuständig ist. Der fließend englisch und französisch sprechende Manager hatte aus München tolle Fanartikel mitgebracht, die im Verlauf des Abends zur Verlosung kamen.
Über Enno Eller hatte der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier noch zwei Eintrittskarten für den bereits seit längerer Zeit ausverkauften Eröffnungstag ergattern können. Alle Partygäste nahmen an einer kostenlosen Verlosung teil, deren Hauptpreis das Kartenpaar für den WM-Eröffnungstag war. Glückliche Gewinnerin war Maike Wilkens, die nun am 5. Mai mit einer zweiten Person beim Eröffnungsspiel Russland gegen Schweden, bei der anschließenden Eröffnungsfeier und am Abend beim Top-Spiel der deutschen Mannschaft gegen die USA dabei sein wird.
Weitere neun Gewinner bekamen Fan-Handtücher, Schals und sonstige Fanartikel. Echte Eishockey-Pucks gab es beim Quiz mit WM-Botschafter Dieter Züll zu gewinnen. Dafür mussten die Teilnehmer jedoch wissen, wie schwer der Puck ist, wie hoch er ist und welchen Durchmesser er hat. Nur wenige wussten die richtige Antwort. Vereins-Vorsitzender Uwe Schubinski bedankte sich bei den Abgesandten des Deutschen Eishockey-Bundes für die Teilnahme an der WM-Fete. Auch während der Weltmeisterschaft sei im Saal Gier Eishockey angesagt. Alle Spiele mit deutscher Beteiligung würden dann im Saal der Gaststätte auf einer Großleinwand zu sehen sein.
pp/Agentur ProfiPress
Großübung am Abrisshaus
Kall – Aus dem leer stehenden Gebäude hinter dem Kaller Rathaus quoll Rauch aus dem Dach und den Fenstern. Kurze Zeit später steuerten die Fahrzeuge der Feuerwehren Kall, Sistig und Wahlen das Haus an, in dem einst der Kaller Gemeindedirektor Friedrich Josef Laux seine Dienstwohnung hatte. Nun war es keinesfalls so, dass in dem alten Haus ein Feuer ausgebrochen war. Bei dem großen Feuerwehraufgebot handelte es sich nur um eine Einsatzübung.
Das Gemeindedirektoren-Haus wird in Kürze abgerissen, um dem Bau für das „Haus der Begegnung“ Platz zu machen. Die Gemeindefeuerwehr nutzte diese günstige Gelegenheit, in dem leeren Haus eine Übung unter realistischen Bedingungen abzuhalten. Die Übungs-Organisatoren Andreas Lang und Michael Becker hatten ein Szenarium vorgegeben, das alle Facetten der Technischen Hilfeleistung, der Menschenrettung und der Brandbekämpfung einschloss.
„Wohnungsbrand und Menschenleben in Gefahr“ lautete das Einsatzstichwort, mit dem die einzelnen Löschgruppen alarmiert wurden. Der Rauch war mithilfe einer Nebelmaschine erzeugt worden. Im Gebäude waren drei Dummys versteckt, die verletzte Personen darstellten, die später im total verrauchten Haus aufgespürt und gerettet werden mussten.
Als erste Wehr traf der Löschzug Kall am verrauchten Brandobjekt ein, wo es zunächst galt, die verschlossene Haustür zu öffnen. Das erledigten die Wehrmänner mit einem Zieh-Fix, mit dem das Schloss geknackt und herausgezogen wurde. Es kommt immer wieder vor, dass die Feuerwehr sich mit dieser Methode Zugang zu verschlossenen Häusern verschaffen muss, wenn hilflose Personen in Not sind.
Deshalb sei Üben dieser schnellen Haustür-Öffnung besonders wichtig, berichtete Gemeindewehrleiter Harald Heinen, der den Übungsablauf als stiller Beobachter verfolgte.
Nachdem die Haustür geöffnet war, drangen andere Kaller Wehrleute, mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, zur Brandbekämpfung und Personensuche in das verrauchte Haus ein. Derweil war auch der Löschzug II mit den Löschgruppen aus Sistig und Wahlen eingetroffen. Sie bauten eine Löschwasser-Versorgungsleitung von der Trierer Straße zur Brandstelle auf und drangen von außen über Steckleitern in das Obergeschoss des Hauses ein.
Im verrauchten Haus wurden drei „Verletzte“ ausfindig gemacht. Zwei konnten durch das Treppenhaus ins Freie geschafft werden. Die dritte Person musste mit Hilfe einer Schleifkorbtrage durch das Fenster und danach über die Steckleiter an der Hauswand abgeseilt werden. Dabei musste jeder Handgriff sitzen.
Zum Schluss der Übung stellten Michael Becker und Andreas Lang die im Keller agierenden Atemschutzgeräteträger vor eine besonders schwierige Aufgabe. Auf der engen Keller-Wendeltreppe mussten sie einen fiktiv verletzten Kameraden, der in voller Ausrüstung auf der Treppe kollabiert war, retten. Weil dies wegen der Enge am Einsatzort eine besonders schwierige Mission war, wurde diese Rettungs-Übung auch mit weiteren Atemschutzgeräteträgern wiederholt.
Am Ende waren Gemeinde-Wehrleiter Harald Heinen, dessen Stellvertreter Andreas Lang und Übungsleiter Michael Becker zufrieden mit dem Ablauf. Das leer stehende Haus habe beste Voraussetzungen für ein derartiges Szenarium geboten. Besonders erfreulich, so Heinen, sei die Tatsache, dass der Wunsch, das alte Haus vor dem Abriss für eine Übung zu nutzen, aus der Mannschaft gekommen sei.
pp/Agentur ProfiPress
Treue Wehrmänner ausgezeichnet
Kall-Sistig – Gold und Silber regnete es beim Kameradschaftsabend der Löschgruppe Sistig am Samstagabend. Bürgermeister Herbert Radermacher konnte gleich sechs Feuerwehrangehörigen die Ehrenzeichen der NRW-Landesregierung überreichen. Fünf Wehrmänner bekamen die Auszeichnung für 25-jährige Feuerwehrtreue in Silber, einer wurde von Innenminister Ralf Jäger für 35-jährige aktive Mitgliedschaft mit dem goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet.
Bevor der Bürgermeister den Geehrten die Auszeichnungen an die Uniformen heftete, bedankte er sich bei den Mitgliedern der Sistiger Löschgruppe für deren ehrenamtliche Tätigkeit. Radermacher lobte auch die hervorragende Arbeit der Jugendwarte. Neun Mitglieder in der Jugendfeuerwehr seien Zeichen einer sicheren Zukunft der Löschgruppe.
Das goldene Ehrenzeichen des Landes überreichte Radermacher an Dirk Pesch. Die Ehrenzeichen in Silber bekamen Ingo Becker, Frank Klinkhammer, Jürgen Poth, Markus Völler und Wolfgang Wirtz. Von der Gemeinde und auch von der Löschgruppe bekamen die Geehrten Geschenke überreicht.
Auch Harald Heinen, der Leiter der Feuerwehr der Gemeinde Kall, hob die Zuverlässigkeit der Sistiger Wehr hervor. Dass gleich fünf Löschgruppenmitglieder für 25-jährige Feuerwehrzugehörigkeit ausgezeichnet würden, komme nur selten vor. Heinen: „Fünf neue Mitglieder auf einen Schlag – das war damals ein gutes Jahr für die Löschgruppe.“
In seiner Eigenschaft als stellvertretender Kreisbrandmeister überraschte Harald Heinen den Leiter des Löschzuges II mit den Löschgruppen Sistig und Wahlen, Franz Josef Becker. Heinen überreichte Becker für besondere Verdienste die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes Euskirchen. Nach 20-jähriger Tätigkeit als Sistiger Löschgruppenführer hatte Franz Josef Becker dieses Amt kürzlich in jüngere Hände gelegt und an seinen Nachfolger Jochen Völler übergeben. „Der Gemeindefeuerwehr wird Franz Josef Becker jedoch als Zugführer des zweiten Zuges noch einige Jahre erhalten bleiben“, so Wehrleiter Harald Heinen.
Beförderungen und Auszeichnungen des Landesverbandes
Beckers Nachfolger Jochen Völler im Amt des Löschgruppenführers wurde von Heinen zum Oberbrandmeister befördert. Frank Klinkhammer bekam seine Ernennung zum Brandoberinspektor. Unterbrandmeister Andreas Becker, der am Samstag Geburtstag hatte, ist jetzt Brandmeister. Erik Krings erhielt seine Beförderung zum Unterbrandmeister, Florian Feider und Mike Klasen wurden zu Hauptfeuerwehrmännern ernannt.
In seiner Eigenschaft als Kreis-Jugendfeuerwehrwart überreichte Volker Brandhoff Auszeichnungen des Landesverbandes. Für hervorragende Jugendarbeit übergab er Jugendwart Jürgen Poth die silberne Ehrennadel. Die gleiche Auszeichnung in Bronze überreichte er an Jugendwart Thomas Schlierf. Die Wehrmitglieder Ludwig Poth und Frank Grüning erhielten die bronzene Nadel, weil sie in den jährlichen Ferienlagern der Gemeinde-Jugendfeuerwehren mit der Ehrenamtlerin Ursula Poth die Küchenarbeit übernehmen. Weil der Landesverband keine Ehrennadeln an Zivilpersonen verleiht, bedankte sich der Verband bei Ursula Poth mit einem Florians-Taler.
Nachdem sie die erforderlichen Leistungen zur Erlangung der ersten Stufe der Jugendflamme bei einer Übung erfüllt hatten, bekamen die Jugendwehrmitglieder Julia Mertens, Tim Gemmenich, Martin Fink, André Pütz und Yannick Mertens das Abzeichen von Jugendwart Jürgen Poth überreicht. In diesem Jahr wird die Sistiger Jugendfeuerwehr gemeinsam mit Jugendlichen der Wehren Kall und Wahlen eine zehntägige Ferienfreizeit in der belgischen Partnerstadt Mol verbringen.
Die Löschgruppe Sistig hat derzeit 34 aktive Mitglieder, elf Mitglieder in der Ehrenabteilung und neun Jugendliche in der Jugendfeuerwehr.
Im vergangenen Jahr fuhr sie 48 Einsätze, wobei es sich unter anderem um sechs Brandeinsätze, vier Verkehrsunfälle, fünf technische Hilfeleistungen und 14 Beseitigungen von Ölspuren gehandelt hatte. An der Grundschule und im Kindergarten wurden zudem Veranstaltungen zur Brandschutzerziehung abgehalten.
pp/Agentur ProfiPress
Tihange-Broschüre
Herausgeber ist die StädteRegion Aachen gemeinsam mit der Stadt Aachen, den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg in Kooperation mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes Rheinland-Pfalz. Die Broschüre, die in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit aller Partner entstanden ist, trägt den Titel „Informationen für die Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerks Tihange (B)“. Städteregionsrat Helmut Etschenberg: „Die Broschüre ist die erste ihrer Art und nur der erste Baustein unserer Katastrophenschutzplanung.“
Die Beteiligten wollen für eine fundierte Information der Bevölkerung sorgen. Aus diesem Grund werden in der Broschüre auf 24 Seiten die zentralen Themen rund um einen möglichen Ernstfall thematisiert. Schwerpunkte sind die Kraftwerke in Belgien, die Wirkung von Radioaktivität und der Katastrophenschutz in NRW. Es wird geklärt, wie die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt wird und welche Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen beachtet werden müssen. Die Einnahme von Jodtabletten und das richtige Verhalten bei einem GAU in Tihange werden erläutert. Um eine weiterführende Recherche zu beginnen, sind zudem wichtige Links vermerkt. Die erste Auflage geht mit einer Stückzahl von 36.500 Exemplaren an den Start.
Nicht nur die Kommunen der StädteRegion, sondern auch Landesregierungen, Einzelpersonen und Unternehmen haben sich der Klage gegen Tihange angeschlossen. „Die euregionale Zusammenarbeit und eine solche gemeinsame Bewegung habe ich so noch nicht erlebt!“, so Etschenberg. Auf die Broschüre folgen weitere Schritte, wobei die Vorverteilung der Jodtabletten der nächste ist.
Die Broschüre kann in Kürze kostenlos in allen Rathäusern im Kreis Euskirchen abgeholt werden. Sie steht zudem hier als Download zur Verfügung:
Pflanzen, Deko, Emotionen
Scheven/Stockheim – „Wir sind heutzutage nicht mehr nur Gärtner, wir schaffen Wohlbefinden, schenken Freude an Pflanzen und gestalterischen Elementen und bieten unseren Kunden fast alles, was mit Garten zu tun hat“: Das sagt Lutz Schaar (63), er leitet gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth (63) und seinen Söhnen Florian (35) und Simon (31) den 1952 gegründeten Betrieb.
Die „Pflanzenwelt Schaar“, die vor genau 65 Jahren von Sibylle und Fritz Schaar in Scheven „mit Spaten, Schubkarre und einem Stück Land“ gegründet wurde, feiert ihr Jubiläum mit einem verkaufsoffenen Wochenende am Samstag, 1. April, und Sonntag, 2. April. Und zwar am Stammsitz in Scheven in der Mitte des Kreises Euskirchen und in der „Pflanzenwelt Schaar“ im Gewerbegebiet Stockheim vor den Toren der Kreisstadt Düren.
Schaars sind bereits in fünfter Generation Gärtner. Das ist mehr als Beruf, das ist Passion. Vor Lutz und Fritz gab es schon Ernst Schaar, der in Breslau einen Gemüsebaubetrieb hatte und dessen Vater königlich-preußischer Schlossgärtner in Berlin war.
Familie wird bei Schaars großgeschrieben. Ein Jahr nach Gründung der Schevener Gärtnerei kam Martin Schaar, ein Bruder und Schwager des Gründerehepaares Sibylle und Fritz, nach Scheven, um das junge Familienunternehmen zu unterstützen. Mistbeetkästen wurden gebaut, die Produktion auf Schnittchrysanthemen und Topfpflanzen erweitert.
1956 wurde das erste Gewächshaus gebaut. In die Jahre des Nachkriegsaufbaus wurden Lutz und seine Schwester Marion geboren. Die Gärtnerei war nicht nur ihr Spielplatz, sie mussten auch früh mit anpacken. Arbeit gab es stets genug – bis zum heutigen Tag.
Leidenschaft für den Garten
Lutz Schaar und seine Söhne Simon und Florian sind Meister, der dritte Sohn Daniel Garten- und Landschaftsarchitekt in München. Aber es war Ehefrau Elisabeth Schaar, die 1986 den entscheidenden Impuls gab, den Betrieb von der Produktion für den Großmarkt mehr und mehr auf Endverkauf direkt an den Kunden umzustellen.
In den „Pflanzenwelten Schaar“ in den Kreisen Düren und Euskirchen einzukaufen, bietet den Kunden ein umfangreiches Angebot. Zusätzlich zum Samstag sind auch manche Sonntage verkaufsoffen. Der Veranstaltungskalender der Pflanzenwelt bietet dem Kunden das ganze Jahr über verschiedenste Seminare, saisonale Ausstellungen und Events. Zu allen Festen gibt es tolle Kinderattraktionen wie den Besuch der exotischen Tiere, das Basteln im Frühling oder das Kürbisschnitzen im Herbst.
„Wir verkaufen nicht nur Ware, sondern auch Wohlbefinden, Emotionen“, erklärt Simon Schaar, der mit seinem Vater die Geschäftsführung in Scheven übernommen hat. Sein Bruder Florian, Geschäftsführer der 2013 eröffneten „Pflanzenwelt“ in Stockheim, setzt aufs gleiche Konzept: „Einkaufen in einem solchen von Pflanzen und trendigen Accessoires bestimmten Ambiente ist ein Erlebnis.“
Seit nun bereits vier Jahren hat sich das moderne Gartencenter in Kreuzau-Stockheim im Kreis Düren und Umgebung etabliert und auch dort schätzen die Kunden besonders die Vielfalt der Eigenproduktion, sowie das große Angebot an Beet- /Balkon- und Gemüsepflanzen. Als „Ruhe-Oase“ will Florian Schaar in Stockheim demnächst ein „Gartencafé“ einrichten.
Floristinnen, Gesellen, sechs Meister
Sechs der fast 50 Mitarbeiter in den beiden Niederlassungen der „Pflanzenwelt Schaar GmbH“ sind Meister. „Zum Team der Mitarbeiter zählen Floristinnen, Gärtnergesellen, Fachpersonal, die sich alle durch erhebliches Fachwissen und Beratungskompetenz auszeichnen“, berichtet Elisabeth Schaar. Sohn Florian ergänzt: „Elisabeth Schaar ist die gute Seele des Betriebs.“
Und: „Seit Betriebsgründung setzen wir aus Überzeugung auf die eigene Ausbildung unserer Gärtner, um auch in Zukunft fachkompetenten Nachwuchs gewährleisten zu können. Stetig bieten wir drei bis fünf Ausbildungsplätze an.
„Tradition und Zeitgeist miteinander zu verbinden betrachten wir als unsere Verpflichtung gegenüber den Kunden“, erklärt Lutz Schaar. Dazu gehört auch, dass es neben den schicksten und aktuellsten Dekorationen und Accessoires auch saisonfrisch Gemüsepflanzen für den heimischen Garten zu kaufen gibt.
Als besonderen Knüller hat der Gärtnermeister für das 65. Jubiläumsjahr eine neue leckere Tomatenart gezüchtet, „Schaars Eifelperle“, die zurzeit in den Gewächshäusern vorgezogen und bald an die Kundschaft abgegeben wird.
Tolle Mitarbeiter, zufriedene Kunden
1998 trat das Eifeler Familienunternehmen der Verbundgruppe „Grün-Erleben“ bei. Das ist eine Gemeinschaft von über 80 Fachgartencentern in Deutschland, die zusammenarbeiten, um den Kunden ein noch größeres „grünes Einkaufsvergnügen“ zu bieten. Ein Großteil der 65jährigen Erfolgsgeschichte, so das Fazit im Jubiläumsinterview, sei dem großen Engagement der Mitarbeiter zu verdanken – und der Treue einer zufriedenen Kundschaft.
pp/Agentur ProfiPress
Kaller DLRG startet durch
Kall – Feucht-fröhlich sind die Aussichten für die Wasserratten im Gemeindegebiet Kall. Bei der Badeparty, die die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kall veranstaltet hat, gingen die drei DLRG-Ortsgruppen Kall, Mechernich und Bad Münstereifel eine Kooperation ein, die die Zukunft des Kaller Hallenbades ebenso sichern soll wie das Fortbestehen der DLRG-Ortsgruppe Kall. Dazu unterzeichneten die drei Vorsitzenden Herbert Schmitz (Kall), Christian Mundt (Mechernich) und Till Siebel (Bad Münstereifel) einen entsprechenden Vertrag, der alle drei Ortsgruppen als gleichberechtigte Partner ausweist.
„Wir retten Kall“ lautet der Slogan der künftigen Zusammenarbeit. Die erste Badeparty, die jetzt mit vereinten Kräften durchgeführt wurde, war ein Riesenspaß für die überwiegend jungen Gäste. Als die Helfer der DLRG große Bälle und Würfel, Riesen-Schwimmreifen und andere spaßige Großgeräte zu Wasser ließen, kannte die Begeisterung keine Grenzen und das junge Bade-Partyvolk kein Halten mehr. Zu lauten Discoklängen aus den Lautsprecherboxen stürzten sich Kinder und Jugendliche in die Fluten und tobten im Nass.
Die Badeparty war jedoch nicht nur ein Indiz für das Comeback der von Auflösung bedrohten Kaller DLRG-Ortsgruppe, sondern auch die fulminante Feier aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Hallenbades. Daher verloste die Gemeinde Kall im Vorfeld Eintrittskarten und gewährte verbilligten Eintritt zur Party. Wer 1967 – also im Gründungsjahr des Hallenbades – geboren war, durfte sogar kostenlos hinein. Außerdem konnten sich die Teilnehmer zwischendurch am Getränkestand der Gemeinde erfrischen. Nachdem die Badeparty so gut ankam, soll sie künftig wechselweise in Kall, in der Eifel-Therme Zikkurat und im Eifel-Bad Bad Münstereifel stattfinden.
Zwischenzeitlich konnte in Kall auch die Schwimmausbildung wieder in Betrieb gehen und damit auch die Nachwuchsarbeit für die Kaller Rettungsschwimmer. „Aktuell gibt es von der Wassergewöhnung bis zum Rettungsschwimmkurs sieben Kurse mit 45 Teilnehmern im Alter von fünf bis 38 Jahren“, berichtete Till Siebel, dessen DLRG-Ortsgruppe Bad Münstereifel übergangsweise für den Ausbildungsbereich verantwortlich ist, während die Ortsgruppe Mechernich den Kallern in geschäftlichen Dingen behilflich ist.
„Das Rathaus in Kall macht uns den Weg frei“, freute sich Peter Jansen von der DLRG-Gruppe Mechernich über die bereitwillige Unterstützung seitens der Gemeinde. „Wir waren sehr froh über den Vorschlag, dass sich Bad Münstereifel und Mechernich mit Kall zusammentun“, äußerte sich Michaela Kratz seitens der Gemeindeverwaltung erfreut über das Engagement. „Ich finde das super“, lautete der begeisterte Kommentar von Kalls Ortsvorsteher Guido Keutgen.
Auch aus der Politik gab es bereits wichtige Unterstützung in finanzieller Form. Zu Beginn der Badeparty waren Volker Meuser von der UWV Schleiden und Sascha Herring, sowohl Vorsitzender der Mechernicher UWV-Fraktion als auch des UWV-Kreisvorstandes, erschienen und überreichten jeweils 300 Euro an die DLRG-Verantwortlichen. Damit und mit weiteren Spenden von Dr. Ralf Nolten (50 Euro) aus Kreuzau, CDU-Landtagskandidat für den Wahlkreis Düren II/Euskirchen II und des Nettersheimer Franz Lederer, der aus Verbundenheit zur DLRG 150 Euro spendete, konnten bereits fehlende Ausbildungsgeräte wie Schwimmbretter und -nudeln oder Tauchringe angeschafft werden.
pp/Agentur ProfiPress
Frühjahrsmarkt lockte Besucher
Kall – Mit einem großen Frühjahrsmarkt einen Tag vor dem kalendarischen Frühlingsanfang startete der Gewerbeverein Kall am Wochenende in die warme Jahreszeit. Im Ortskern und im Industriegebiet hatten zahlreiche Geschäfte auch am Sonntag verkaufsoffen. Im Möbelhaus Brucker, das in diesem Jahr sein 65-jähriges Bestehen feiert, ging mit dem Frühjahrsmarkt die dreiwöchige Hausmesse zu Ende. Tausende Besucher, die aus Regionen weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus kamen, nutzten den verkaufsoffenen Sonntag, um sich in der großen Möbelausstellung über neue Trends zu informieren.
Leider spielte das Wetter am Samstag nicht richtig mit, sodass die Betreiber der Marktstände auf dem Rathausplatz und am ehemaligen Busbahnhof in der Ortsmitte sowie im Industriegebiet vor dem Möbelhaus Brucker keine großen Umsätze verbuchen konnten. Sonntags hatte der Wettergott dann doch ein Einsehen mit den Marktleuten; zeitweise schien sogar kurz die Sonne. Die Geschäfte, die verkaufsoffen hatten, warben mit Sonderangeboten und Rabattaktionen um Kunden.
Wegen der unsicheren Wetterlage hatte das Rewe-Center seine Aktionen sonntags in den Markt verlegt. Dort war für Kinder eine Spielecke eingerichtet, wo die Kids auch mit frischem Obst verwöhnt wurden. Als Spielkameraden hatten sich auch die Comic-Figuren Tom & Jerry in Lebensgröße im Markt eingefunden. Sie führten mit den Kindern flotte Tänze auf.
Am Nachmittag eroberte Kinderliedersänger Uwe Reetz die Herzen der kleinen Marktgäste. Der in Kommern wohnende Reetz ist für die Kinder inzwischen ein Popstar geworden. Sie kennen alle seine Texte und warten stets darauf, dass Uwe Reetz mit ihnen zur Polonäse startet. So auch am Sonntag im Rewe-Center.
Die Besucher des Möbelhauses Brucker fanden auf dem Marktplatz vor dem Haupthaus eine Gourmet-Meile vor, auf der für das leibliche Wohl reichlich gesorgt war. Aal-Marco, das Original vom Hamburger Fischmarkt, präsentierte neben frischen Aalen Fischspezialitäten wie Makrelen, Schillerlocken und Matjes-Brötchen. An anderen Ständen gab es hausgemachte Reibekuchen, spanische Churros, frische Crêpes, holländische Pommes und frische Champignons.
Amerikanisches Flair kam an dem Stand auf, an dem „Pulled Pork“, ein Schweinefleisch-Gericht des klassischen Barbecues nach nordamerikanischem Vorbild, angeboten wurde. Spezialitäten aus dem Münsterland, die auf einem riesigen Schwenkgrill brutzelten, fanden dankbare Abnehmer. Kinder vergnügten sich auf einem Trampolin, wo sie, mit Gurten gesichert, große Sprünge und Überschläge machen konnten.
Volle Parkplätze rund um das Möbelhaus zeugten davon, dass in den Ausstellungen des Traditions-Unternehmens Hochbetrieb herrschte. Ein ganz besonderes Angebot erfuhren die Besucher in der Bettenabteilung, wo sie sich vom Diplom-Sportwissenschaftler Stefan Schmidt die Wirbelsäule vermessen lassen konnten, um der Volkskrankheit „Rückenbeschwerden“ beim Matratzenkauf entgegenzuwirken.
Oft, so Stefan Schmidt, würden Standard-Matratzen gekauft, die nicht zum Nutzer passen. Um den Kunden beim Matratzenkauf zu beraten, hat Schmidt das mobile Diagnose-Instrument „MediMouse“ zur Verfügung, mit dem erfahrene Physiotherapeuten die genaue Anpassung des Schlafsystems an den jeweiligen Betten-Benutzer sichtbar machen kann. Mit einem Messkopf wird die Wirbelsäule gescannt, sodass Abweichungen von der Ideal-Wirbelsäule auf einer für die Person nicht geeignete Matratze sofort sichtbar werden.
Abseits der Möbelausstellungen wurden den Besuchern unter anderem Weinproben der Winzerei Max Schell aus Rech an der Ahr angeboten, in der Küchenabteilung wurden die beliebten „Detox“-Smoothies zur Körper-Entschlackung und leckere Obstspieße gereicht. Am Stand der Monschauer Senfmühle im Foyer des Haupthauses herrschte großer Andrang.
Freunden des Eishockey-Sports hatte der bekennende Eishockey-Fan und Firmenchef Andreas Brucker einen besonderen Leckerbissen beschert. Im Vorfeld der Eishockey-Weltmeisterschaft vom 5. bis 21. Mai in Köln und Paris stand das große Promo-Mobil der Weltmeisterschaft vor dem Haupteingang des Möbelhauses, um die Fans auf die WM einzustimmen. Der aus Kall stammende WM-Botschafter Dieter Züll, der im Vorfeld der WM mit dem Mobil bei Großveranstaltungen in ganz Deutschland unterwegs ist, verteilte vor dem Möbelhaus fleißig Info-Material und Fanartikel.
Nicht nur für Kinder gedacht war der große Luftballon-Wettbewerb zum Ende der Hausmesse. Über 500 Luftballons ließen Groß und Klein sonntags gen Himmel steigen, wobei starker Wind die Ballons in Richtung Osten trieb. Wie sehr der Wind die leuchtend roten Ballons beflügelt hatte, zeigte sich schon am Montagmorgen, als die ersten Rückmeldungen aus Grettstadt (276 Kilometer von Kall entfernt) und Schlechtwegen (197 Kilometer) im Möbelhaus Brucker eintrafen. Den Gewinnern winken des Luftballon-Wettbewerbs winken tolle Preise.
pp/Agentur ProfiPress
Spiele in der Kirche
Kall-Urft – Hinter Begriffen wie „Traffic Jam“, „Bermuda-Dreieck“ oder „Fliegender Teppich“ sollte man nichts originär Christliches oder Lebenspraktisches vermuten. Doch genau das ist der Fall. Es handelt sich um Spiele aus der „Teambox“ für Jugendgruppenleiter, die der Eifeler Jugendpfarrer Hardy Hawinkels um religionspädagogische und erzieherische Aspekte erweitert hat.
Knapp 30 junge Christen und Katecheten probierten diese „Spiele für die Jugendkirche“ jetzt aus. Sie waren Gäste eines Tags für Firmlinge, den Jugendseelsorger Hardy Hawinkels seit 2016 im Urfter Hermann-Josef-Haus (Gemeinde Kall) Firmgruppen aus der Aachener Bistumsregion Eifel anbietet. Die Katecheten aus der GdG (Gemeinschaft der Gemeinden) St. Barbara aus Kalls Nachbarkommune Mechernich machten jetzt bereits zum zweiten Mal Gebrauch von diesem Angebot.
Die Sache kam auch gut bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen an, um das vorwegzunehmen. Nein, der Nachmittag sei keineswegs vertane Zeit gewesen, beschieden die Firmlinge in einer wiederum spielerischen Schlussrunde ihren Katecheten und Jugendpfarrer Hawinkels.
Klare Mehrheit Richtung „Sehr gut“
Wem es was gebracht habe – möglicherweise auch für seine Lebenseinstellung – der solle sich in Altarnähe begeben, wer weniger Zugang zum lebenspraktischen Konzept der Spiele gefunden habe, solle weiter wegbleiben. Agnes Peters, eine der Katechetinnen, war nach eigenen Angaben „dann doch überrascht, was für eine klare Mehrheit sich in Richtung »sehr gut« positioniert hat.“
Die jungen Christen, die am Freitag, 5. Mai, von Weihbischof Dr. Johannes Bündgens in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist gefirmt werden sollen, beschäftigten sich in vier Gruppen mit den vordergründig nicht sehr religiösen Teamaufgaben.
Sie versammelten sich zum Beispiel in dem in der Urfter Jugendkirche aufgebauten Nomadenzelt wie aus Abrahams Tagen, um mit Agnes Peters und Anja Besse Knoten zu machen. Zweierpaare mussten einen Knoten in ein Seil machen, ohne die Seilenden loszulassen.
Gemeinsam mit den Katechetinnen Judith Zeyen und Sabine Drehsen musste eine andere Gruppe auf einem „Fliegenden Teppich“ Aufstellung nehmen. Die Gruppenaufgabe bestand darin, die Position dieses unsicheren Fluggeräts zu verlagern, ohne es zu verlassen.
Klaus Salentin übte mit einer weiteren Gruppe in der Nähe des „Brennenden Dornbuschs“, den es auch in der Urfter Jugendkirche gibt, Gottvertrauen – und Vertrauen in Mitmenschen. Die jungen Christen ließen sich nach und nach vertrauensvoll in die Arme der anderen fallen, wohl wissend, dass die Gruppe sie nicht zu Boden stürzen lassen würde.
Julia Kreuz und Philipp Aretz schließlich, zwei 2015 ihrerseits erst gefirmte Gemeindemitglieder, die sich in der kirchlichen Jugendarbeit in Mechernich stark engagieren und auch zur Weltjugendtaggruppe gehören, spielten mit „ihren“ Firmlingen das eingangs erwähnte Gruppenspiel „Traffic Jam“.
Die Aufgaben, die in allen vier Gruppen gestellt wurden, erwiesen sich als knifflig, ihre Lösung musste zudem gemeinsam bewältigt werden, was die Sache nicht immer einfacher machte und Kommunikation und Empathie erforderte.
Ein Leib aus vielen Gliedern
Dazu gab es – praktisch als theologische Auflösung der Aufgaben – am Schluss Bibeltexte wie die Geschichte vom Exodus der Juden aus ägyptischer Knechtschaft. Oder Paulus‘ Vergleich der Kirche als Gemeinschaft in Christus mit einem Körper, an dem die unterschiedlichsten Organe, Knochen und Muskeln je eigene Aufgaben erfüllen und doch aufeinander angewiesen sind und gemeinsam ein vollkommenes Ganzes bilden.
Paulus ermahnt die Korinther, Auge oder Ohr hätten keinen Grund zur Überheblichkeit, weil sie sich vornehmer dünkten als ein Fuß oder Finger. Gehe es allen Gliedern gut, freue sich der ganze Leib. Anders ausgedrückt: Schmerzt auch nur ein eiternder Zahn, geht es allen Gliedern dreckig.
Die Mechernicher Jugendlichen werden in der Regel als junge Erwachsene gefirmt. Die meisten sind 16 und 17 Jahre alt, absolvieren eine Berufsausbildung oder bereiten sich auf ihr Abitur vor. Sie treffen sich mit ihren Katecheten an mehreren Samstagen und Montagen zu Workshops, Andachten und Gruppenstunden. Außerdem bereiten sie in der Vorbereitungszeit insgesamt drei Gottesdienste vor.
Zum Pflichtprogramm der Firmvorbereitung gehört auch der Firmlingstag bei Hardy Hawinkels in der Jugendkirche Urft, die Teilnahme an einer Messe der Jugendkirche „New Key“ und ein von Georg Toporowsky in Vogelsang geleitetes Seminar zum Menschenbild des Nationalsozialismus und zum Menschenbild des Christentums.
pp/Agentur ProfiPress
Verhüllung um sichtbar zu machen
Kall-Steinfeld - „Verhüllung“ hat die Reifferscheider Künstlerin Karin Klesy-Wenzler ihre Fasteninstallation genannt, die noch bis Ostern in der Basilika Steinfeld zu sehen ist. Dabei handelt es sich um ihre Interpretation des Turiner Grabtuches – ein in Falten gelegtes, weißes Baumwolltuch, auf das die Künstlerin einen Jesuskopf gemalt hat.
Mit der Verhüllung greift Karin Klesy-Wenzler einen alten, kirchlichen Brauch auf, nach dem in der Fastenzeit Schmuck und Kostbares wie Altäre, Altarbilder und Kreuze verhüllt werden. „Es ist eine Art Fasten der Sinne“, erklärt die Künstlerin. „Was man täglich hört und sieht wird mit der Zeit so selbstverständlich, dass wir es gar nicht mehr wahrnehmen.“ Wenn man etwas dann nicht mehr sehen könne, setze das einen Prozess in Gang: „Dann denken wir plötzlich intensiv darüber nach und dringen dabei tief in das Wesen des Gegenstandes ein“, sagt Karin Klesy-Wenzler.
Durch die Verhüllung erlangen Objekte demnach eine neue Aufmerksamkeit. Das Verhüllte wird sozusagen sichtbar gemacht. „Oft gelingt es uns so, sie tiefer zu erfassen und näher an ihren Kern zu gelangen“, heißt es in dem Infoblatt, dass zur Erklärung der Fasteninstallation in der Kommunionbank der Steinfelder Basilika ausliegt.
Für ihr Kunstwerk hat Karin Klesy-Wenzler ein fünf Meter langes Baumwolltuch über einem Kubus drapiert. Den Kubus hat ihr Mann Friedrich Wenzler realisiert, der als Diakon in der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) heiliger Hermann Josef Steinfeld tätig ist. Das Baumwolltuch hat die Künstlerin mit einem speziellen Versteifungsmittel bearbeitet, damit sie es gezielt in Falten legen konnte: „Das Tuch ist so vielfältig gestaltet wie der Glauben – denn auch dort gibt es Falten, Strömungen und Veränderungen.“
Für Karin Klesy-Wenzler ist es bereits die zehnte Fasteninstallation, die sie in der Steinfelder Basilika ausstellt. „Die Dinge, die ich für die Kirche mache, sehe ich als eine Art der Verkündigung. Ich möchte den Menschen über die Kunst eine Botschaft bringen – und die Fastenzeit ist eine Zeit, in der sich die Menschen dafür öffnen.“ Auch für Pater Wieslaw Kaczor, Leiter der GdG heiliger Hermann Josef Steinfeld und Pater des Salvatorianerordens im Kloster Steinfeld, stellt die Fasteninstallation ein Stück des Glaubens dar: „Kunst und religiöse Gefühle gehören zusammen.“
pp/Agentur ProfiPress
Spendenflasche der Hilfsgruppe gestohlen
Mechernich-Kommern – Christian Meurers Emotionen fahren an diesem Morgen Achterbahn. In einem Moment ist er furchtbar wütend, dann zu Tode betrübt und den Tränen nahe, dann wieder einfach nur fassungslos. Der Inhaber des Kommerner Betriebs AZ-CM Autoteile Meurer kann es einfach nicht glauben, dass Menschen so dreist sind, Geld, das ganz offensichtlich für krebskranke Kinder gesammelt wird, zu stehlen.
Doch genau das ist in der Nacht zum Mittwoch passiert. Gegen 2.30 Uhr schlugen zwei Männer die beiden hintereinander liegenden Scheiben ein und griffen in den Laden. Ihr Ziel: Die Flasche mit den Spenden für die Hilfsgruppe Eifel auf dem Brett direkt hinter der Scheibe. „Von außen ist die nicht zu erkennen, weil wir extra eine Folie davor geklebt haben. Es musste also jemand wissen, dass die Flasche genau da stand“, sagte Christian Meurer.
Erst am Wochenende hatte er das Geld gezählt, weil er sich noch in dieser Woche mit Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel treffen wollte, um ihm die Spende für das Familienfest der Hilfsgruppe am 28. Mai zu übergeben. Wie in den vergangenen Jahren sollte die Flasche, auf der das Logo der Kinderkrebshilfe abgebildet war, im Mittelpunkt eines Schätzspiels stehen. Besucher des Festes raten immer, welche Geldsumme in der mit Münzen und Scheinen gefüllten Flasche steckt. Die zehn, die am nächsten dran sind, gewinnen Sachpreise.
Rund 2000 Euro wären es diesmal gewesen. „Da waren sogar Hunderter drin“, erzählt Meurer, der den Einbruch um 6.30 Uhr selbst bemerkt hat. Bei der Polizei zeigte er die Tat an, anschließend rief er total aufgelöst Willi Greuel an und berichtete von dem traurigen Vorfall.
Der Hilfsgruppenchef zeigte sich geschockt, weiß aber auch, dass immer wieder Spendendosen gestohlen werden. „Man versteht es nicht“, erzählt er. „Wir hatten wieder schöne Preise für das Schätzspiel, das machen wir seit Jahren und es werden immer wieder gute Erlöse für die Hilfsgruppe daraus erzielt.“
Christian Meurer wird auf jeden Fall eine neue Spendenflasche aufstellen. „Von dem Einbruch lasse ich mich mit Sicherheit nicht abhalten“, erzählt er. Schließlich spendet er der Hilfsgruppe schon seit deren Anfangstagen regelmäßig Geld. „Seit Alonka“, erinnert er an das krebskranke Mädchen aus der Ukraine, dem die Hilfsgruppe nach der Tschernobyl-Katastrophe 1986 die Krebstherapie finanzierte. Über die Jahre hinweg hat Meurer nach eigener Schätzung 25.000 bis 30.000 Euro an die Hilfsgruppe Eifel gespendet. „Christian macht das mit Leib und Seele“, lobt ihn Willi Greuel.
pp/Agentur ProfiPress
Keine Toleranz bei Vandalismus
Kall – Verstehen kann Kalls stellvertretender Bauhofleiter Theo Dreßen nicht, warum man das Fenster einer Damentoilette an der Grillhütte „Auf dem Fels“ aufbricht. „Ich weiß nicht, was man dahinter vermutet“, erzählt er. Fakt ist aber, dass die Einbrüche in die Toiletten bei der Grillhütte immer wieder vorkommen – laut Dreßen etwa drei- bis viermal pro Jahr. Zuletzt entdeckte der Bauhofmitarbeiter Peter Vitt am Dienstagmorgen das aufgebrochene Fenster – und darüber hinaus Schmierereien, demolierte Papierkörbe und zerstörte Flaschen.
Fast jeden Tag schauen Mitarbeiter des Bauhofs an ihnen bestens bekannten Stellen nach dem Rechten, darunter auch der Busbahnhof, die Unterführung zum Park-and-Ride-Platz oder in der Nähe der Kirche. „Hier an der Grillhütte ist des Öfteren was los“, weiß der Bauhofchef. Es ist auch schon vorgekommen, dass Randalierer in die Toiletten eingedrungen sind und WCs und Waschbecken in blinder Zerstörungswut dem Erdboden gleichgemacht haben.
Natürlich zeigt die Gemeinde Kall solche Vorfälle regelmäßig bei der Polizei an. „Im Schnitt etwa einmal pro Monat“, erzählt Sigrun Hochscheid, Leiterin des Kaller Ordnungsamtes – wobei im Winter weniger angestellt wird als im Sommer, wenn es draußen warm und lange hell ist.
„Das ist ja auch ein schöner Ort hier“, gibt Theo Dreßen zu. Man hat Ruhe – und das alles bei bester Aussicht über Kall. „Wir haben auch nichts dagegen, dass sich hier Leute treffen, dafür ist der Platz ja da“, ergänzt Hochscheid. Aber den Vandalismus will die Gemeinde nicht hinnehmen.
Deshalb bittet sie auch die Bürger um Mithilfe. Wer Vandalismus beobachtet oder auf andere Art und Weise Kenntnis davon erlangt, wird gebeten, sich bei der Polizei (Notrufnummer 110) zu melden. Ein Mitarbeiter des Kaller Ordnungsamtes ist immer im Bereitschaftsdienst und wird dementsprechend von der Polizei informiert. Sollte es bei einem Vandalismus-Vorfall Verletzte gegeben haben, ist auch die Rettungsleitstelle (Notrufnummer 112) der richtige Ansprechpartner.
Was Dreßen und Hochscheid ebenfalls bemerkt haben ist eine Zunahme des „Wilden Mülls“ im Gemeindegebiet. Das geht vom normalen Hausmüll bis hin zu Dutzenden illegal abgeladener Reifen oder Bauschutt. „Dabei ist doch das Abfallwirtschaftszentrum von Kall aus wirklich gut zu erreichen und hier in Kall ist die Müllabfuhr doch wirklich optimal geregelt“, sagte Dreßen.
pp/Agentur ProfiPress
Steinfelder Gymnasiasten wählten Kinderrechtsheld
Kall-Steinfeld – Wie privilegiert und behütet ihr Leben ist, wurde den Schülern des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld in den vergangenen Wochen bewusst. Seit Ende Januar beschäftigten sich die Jungen und Mädchen der Stufen 6, 8 und 9 sowie die Geschichtskurse aus der Einführungsphase (10. Klasse) mit dem „World’s Children’s Prize for the Rights of the Child“ und dem WCP-Programm. Dabei handelt es sich um das größte Bildungsprogramm rund um Kinderrechte und Demokratie. Ins Leben gerufen wurde es von der schwedischen Regierung und mehreren Hilfsorganisationen.
In Steinfeld endete das jahrgangsstufenübergreifende Projekt mit einem Wahltag. Die HJK-Schüler beteiligten sich an einer einzigartigen weltweiten Wahl: Bei der „Global Vote“ organisieren die Schüler in Schulen auf der ganzen Welt Wahltage und stimmen gemeinsam darüber ab, wer den Kinderrechtspreis bekommen soll. In Steinfeld gaben fast 300 Schüler in der zum Wahllokal umfunktionierten Aula ihre Stimmen für die drei nominierten Kinderrechtshelden ab. Voraussetzung war die Registrierung des HJK als „Global Friend“-Schule.
Nominiert sind in diesem Jahr die Gründerin und Ehrenvorsitzende der Andheri-Hilfe Bonn, Rosi Gollmann, die sich seit über 50 Jahren für die ärmsten und schwächsten Kinder in Indien und Bangladesh einsetzt, der selbst erblindete Gründer der Organisation „Agrice“, Manuel Rodrigues, der seit 20 Jahren für blinde Kinder und Kinder mit anderen Behinderungen im afrikanischen Guinea-Bissau kämpft und die Amerikanerin Molly Melching, die sich seit 40 Jahren gegen weibliche Genitalverstümmelung, Kinderehe und Zwangsheirat einsetzt.
„Beim Projekt ging es darum, die Schüler dafür zu sensibilisieren, dass die Kinderrechte in vielen Ländern oftmals keine oder kaum Beachtung finden“, erklärten Lehrer Christopher Wilms und Referendar Jan Sitz, Anhand konkreter Beispiele von Kindern aus Indien und Afrika lernten die Schüler, dass es um Kinderrechte andernorts schlecht bestellt ist. Erörtert wurden auch die Grundprinzipien der Demokratie in Deutschland und der weltweite Zustand der Demokratie. Zugleich erfahren benachteiligte und gefährdete Kinder in Ländern wie Afrika oder Indien dank des WCP-Programms überhaupt erst, dass auch sie Rechte haben und wie sie ihren Stimmen Gehör verschaffen können.
„Es war für uns erschreckend zu sehen, wie viele Kinder unter Genitalverstümmelung, Kinderarbeit, Kinderprostitution leiden“, sagte Simon Linden. Er und Peter Hoffmann, beide Schüler der 9a, hatten die Wahl der Kinderrechtshelden organisiert und dabei neben der Benennung von Wahlbeobachtern auch für alle anderen Rahmenbedingungen gesorgt, die für eine demokratische Wahl unverzichtbar sind.
Bevor die Kinder und Jugendliche die Wahlkabinen betraten, um ihre Stimmen abzugeben, stellten Mitschüler in Power-Point-Präsentationen und auf selbst gestalteten Plakaten die drei Kandidaten und ihr Wirken vor. Die Wahl im HJK gewann Manuel Rodrigues, der mit 135 Stimmen das mit Abstand höchste Ergebnis erhielt, gefolgt von Rosi Gollmann (85 Stimmen) auf dem zweiten Platz und Melly Molching (67 Stimmen) auf dem dritten Platz.
Alle drei Kinderrechtshelden werden im kommenden Jahr im Beisein von Königin Sylvia auf Schloss Gripsholm in Mariefred geehrt. Das Preisgeld in Höhe von 700.000 Kronen wird für die Arbeit der Preisträger verwendet und hat seit Beginn des Programms im Jahr 2000 dazu beigetragen, Zehntausenden von den am meisten gefährdeten Kindern auf der Welt zu einem besseren Leben zu verhelfen.
pp/Agentur ProfiPress
Vortrag für Eltern: „Das Lernen lernen“
Kall-Steinfeld – „Das Lernen lernen“ lautet das Thema eines Vortrages, zu dem das Hermann-Josef-Kolleg alle Eltern am Mittwoch, 5. April, um 19 Uhr, einlädt. Dabei geht es unter anderem um Faktoren, die das Lernen der Kinder beeinflussen und wie Eltern ihre Kinder dabei effektiv unterstützen können. Die Zuhörer erhalten einfache Tipps und Techniken, mit denen Kinder dauerhaft zum bestmöglichen Lernerfolg geführt werden können.
Dabei geht es unter anderem auch darum, wie „Null-Bock-Phasen" überwunden werden können, um eine Kommunikation ohne Streit und um die Hilfe bei den Hausaufgaben.
Die kostenlose Vortragsreihe „Das Lernen lernen“ findet deutschlandweit statt und wird vom gemeinnützigen Berliner Verein LVB Lernen angeboten. Der Vortrag richtet sich an alle Eltern mit Kindern vom Grundschulalter bis zum Abitur.
Eine Anmeldung zum Vortrag wird erbeten unter .
pp/Agentur ProfiPress
Zubrot im Alter für langjährige Kameraden
Kall – Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind eigentlich rund um die Uhr im Einsatz. Etwa 100 aktive Kräfte sind in Kall an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden in Bereitschaft, um ausrücken zu können, wenn es brennt, jemand aus einem Auto geschnitten werden oder eine Ölspur abgestreut werden muss.
Weil Kall keine Berufsfeuerwehr hat, geschieht das alles in der Freizeit der Feuerwehrkameraden – unentgeltlich. Zwischen zehn und 40 Stunden pro Woche opfern die Floriansjünger je nach Einsatzgebiet und Möglichkeit. Um die freiwilligen Feuerwehrleute zumindest ein bisschen zu entschädigen, hat die Kaller SPD den Antrag auf eine Feuerwehrrente gestellt. Bei einer Besichtigung der Kaller Genossen im Feuerwehrgerätehaus schilderten sie Wehrleiter Harald Heinen, Kalls Löschzugführer Thomas Golüke und dessen Wahlener Pendant Manfred Frontzek, was sich dahinter verbirgt.
Dabei gibt die Kaller SPD offen zu: Ideengeber sind andere. In St. Augustin und Herzogenrath gebe es bereits eine Feuerwehrrente. Für Kall stellt sich Ortsvereins-Vorsitzender Emmanuel Kunz folgendes Modell vor. Ab einer bestimmten Zeit, die man aktiv in der Feuerwehr im Einsatz ist, angedacht sind derzeit zehn Jahre, gibt es bei Eintritt ins Rentenalter einen monatlichen Bonus von der Gemeinde. „Wir wollen hier keine falschen Erwartungen wecken. Da kommt kein Vermögen zusammen“, sagte Kunz.
Kunz, der auch Mitglied des Kreistages ist, redet von 70 bis 100 Euro monatlich, die beim Kreis im Gespräch sind. Die SPD-Fraktion in Kall fordert in ihrem Antrag deutlich weniger, 200 bis 350 Euro pro Jahr, das entspricht also grob 17 bis 29 Euro pro Monat. „Denkbar wäre zum Beispiel eine Staffelung. Je länger man dabei ist, desto höher wird die Rente“, erklärt Kunz. Für SPD-Fraktionschef Erhard Sohn steht die Anerkennung für die Feuerwehr im Vordergrund. „Außerdem soll das als Motivation dafür dienen, dass die Feuerwehrleute bei der Stange bleiben“, sagte Sohn.
Ehrenamtskarte ein echter Gewinn
für Kall und die Feuerwehr
Davon geht auch Harald Heinen aus. „Ich denke aber nicht, dass wir dadurch neue Kräfte anziehen können.“ Die Feuerwehrrente ist für ihn kein neues Thema. Grundsätzlich ist er auch nicht abgeneigt: „Ich würde nie etwas ablehnen, was der Feuerwehr zugutekommt.“ Für Heinen aber noch wichtiger ist die Einführung der Ehrenamtskarte in der Gemeinde. Gerade für die Atemschutzgeräteträger sei es beispielsweise wichtig, immer topfit zu sein. Und da beispielsweise der Aktivpark Hannes für Inhaber der Ehrenamtskarte 50 Prozent Rabatt auf ein Jahresabonnement anbietet, würde die Feuerwehr zumindest für die Atemschutzgeräteträger das Angebot nutzen wollen – aus dem Feuerwehrbudget der Gemeinde.
Auch zum Thema Standort des Gerätehauses äußerte sich Heinen. Die Feuerwehr hat einige denkbare Standorte unter die Lupe genommen und ist derzeit in der Feinanalyse. Betrachtet wird vor allen Dingen die Frage: Wie lange brauchen die Kameraden vom Wohnort und von ihren Arbeitsstätten zu den einzelnen Standorten? Heinen geht nicht davon aus, dass durch die geplante Verkehrsberuhigung der Bahnhofstraße die Situation für die Feuerwehr besser wird.
Ohne dem Ergebnis der Analyse vorzugreifen, gehen Heinen und Golüke davon aus: „Würden wir ins Sägewerk an der Trierer Straße umziehen, gewinnen wir rund anderthalb Minuten.“ Bei den knapp bemessenen Ausrückzeiten ist das bereits eine halbe Ewigkeit. „Ende April haben wir die Analyse abgeschlossen, dann wissen wir mehr“, denkt Heinen, der seit 1987 Leiter der Feuerwehr in Kall ist.
Gerade tagsüber ist es für die Feuerwehr oft problematisch, schnell eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Heinen weiß aber, dass eine Berufsfeuerwehr in Kall utopisch ist – schon allein wegen der hohen Kosten. „Eine Einsatzfunktionskraft kostet die Gemeinde jährlich rund 150.000 Euro“ und mindestens sechs Funktionen seien erforderlich, weiß er. Dennoch würde sich Heinen, der als Mitarbeiter des Ordnungsamtes selbst in Lohn und Brot bei der Gemeinde steht, die Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewartes wünschen. „Das wird derzeit ehrenamtlich gemacht. Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtungen wäre das aber auf jeden Fall für die Feuerwehr ein Gewinn.“
pp/Agentur ProfiPress
Regina Red mit neuem Programm
Kall – „Noch frecher, noch frivoler und humorvoller“ lautet das Motto der Travestie-Show mit Regina Red, die der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier am Samstag, 8. April, 20 Uhr, in Kall veranstaltet. Nach dem großen Erfolg im vergangenen November gastiert der aus Schmidtheim stammende Travestie-Künstler René Schaffrath zum zweiten Mal im Saal Gier. Regina Red wird in Kall ein neues Programm präsentieren. Die Besucher können sich wieder auf ein rund zweistündiges Programm freuen.
Wegen der großen Kartennachfrage und der Begrenzung der Plätze im Saal hat sich der Kneipen-Verein dazu entschieden, keine telefonischen Kartenreservierungen anzunehmen. Stattdessen wird am Sonntag, 26. März, ab 17 Uhr, ein Kartenvorverkauf in der Gaststätte stattfinden. Sollten danach noch Tickets übrig sein, sind diese – solange vorhanden – bis zum Veranstaltungstag während der Öffnungszeiten in der Gaststätte zu bekommen.
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Von Gewalt keine Spur
Kall – Menschen, die mit behinderten Kindern arbeiten, tun das in der Regel mit großer menschlicher Kompetenz, Fachwissen und einem gehörigen Maß an Idealismus. Wenn diese Pädagogen, die selbst in schwierigsten Situationen jeden Tag ihr Bestes geben, an den Pranger gestellt werden, ist das mehr als bitter.
Diese Erfahrung mussten die Schulleiterin, zwei Lehrer und drei Schulbegleiter der Sankt-Nikolaus-Schule in Kall machen. Der Großvater einer geistig behinderten Schülerin sowie die Therapeutin des Mädchens haben gegen die sechs Mitarbeiter der Förderschule Anzeige erstattet, nachdem das Mädchen in einer sogenannten „Alarmsituation“ wegen wiederholtem fremdgefährdenden Verhalten zu Boden gebracht worden war. Bei diesem Vorgehen handelt es sich um den letzten Handlungsschritt eines von Experten entwickelten Antigewalt- und Sicherheitssystems (AGS).
Was nach den Schilderungen des Großvaters in einem Pressebericht auf Unbeteiligte wie ein liebloser Übergriff wirkte, war tatsächlich das behutsame und sichere Zu-Boden-Bringen der Jugendlichen, um zu verhindern, dass sie sich selbst oder andere verletzt. Und zwar, nachdem alle anderen Versuche, das Mädchen zu beruhigen, fehlgeschlagen waren.
„Wir fixieren nicht, wir setzen uns nicht auf die Kinder und Jugendlichen. Die Schüler haben immer die Möglichkeit, aus der Situation herauszukommen“, sagt Andrea Luxenburger-Schlösser, seit 2008 Schulleiterin der Sankt-Nikolaus-Schule, mit Nachdruck. Gerade das AGS ermöglichte es mehreren Kollegen gemeinsam, sachte mit einem außer sich geratenen Schüler umzugehen.
Was sie und ihr Team mit- und durchgemacht haben, nachdem der Großvater des Mädchens seine Sicht der Dinge in der Öffentlichkeit geschildert hat und zwei Leserbriefe mit ebenso einseitiger Sichtweise folgten, mündete in eine große Verunsicherung. Bisher Selbstverständliches wurde in Frage gestellt, jedes Handeln in Konfliktsituationen auf mögliche negative Folgen hinterfragt.
Der Schulfrieden wurde ein zweites Mal massiv gestört, als sich im Herbst 2016 die Mitarbeiterin eines privaten Fernsehsenders als angebliche Praktikantin einschlich, den Alltag mit den teils schwerstbehinderten Kindern beobachtete und möglicherweise mit ihrer heimlichen Recherche den Schutzbereich der Kinder verletzte.
Gleiches ereignete sich an der St.-Nikolaus-Schule in Erding. Den Kollegen in Bayern erging es wie dem Schulteam in der Eifel: Die Filmaufnahmen mit versteckter Kamera sorgten nach dem Auffliegen für Unruhe und große Verunsicherung in der Schule. Andrea Luxenburger-Schlösser und ihre Kolleginnen vom Schulleitungsteam, Johanna Kreysern und Kathrin Kuhl, beschreiben die Gefühle, die das gesamte Team seitdem durchlebt hat: „Wut, Enttäuschung, Angst.“
Solidarität zeigten die Kollegen anderer Schulen. Die Elternschaft unterstrich in einem Brief an die Bezirksregierung ihr Vertrauen in die Sankt-Nikolaus-Schule. Balsam war auch die Anteilnahme des Kaller Bürgermeisters Herbert Radermacher, betont Andrea Luxenburger-Schlösser.
Der hohe kollegiale Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung gab dem Team die Kraft, die Verunsicherung zu überwinden und sich wieder auf das zu besinnen, wofür der Name der Nikolausschule steht. „Wir arbeiten an den Fähigkeiten und Kompetenzen aller Schüler“, betont Johanna Kreysern und nennt als Beispiel einen Schüler im Wachkoma, der sich mittels Augensteuerung und Computer mitteilen kann.
Nicht-sprechende oder schwer verständlich sprechende Schüler werden mit modernen iPad, Tasten, Talker und Gebärden in ihrer Kommunikation gefördert. „Sie erleben sich selbst als ‚Bestimmer‘ und lösen Reaktionen in ihrer Umwelt aus“, beschreibt Kreysern eine für die Kinder wichtige Erfahrung. Für die schwerstbehinderten Schüler gibt es an der Sankt-Nikolaus-Schule ein besonderes Förderkonzept, in dessen Rahmen unter anderem der sogenannte Snoezelraum zum Zirkus wird mit besonderem Licht, weichen Materialien, Bewegung und Musik. Für die Psychomotorik und das Bewegungskonzept „Move“ wird die Turnhalle in eine Bewegungslandschaft verwandelt. So lernen motorisch beeinträchtigte Schüler beispielsweise, Treppen im Wechselschritt statt im Beistellschritt zu steigen, zu sitzen oder ohne Hilfe vom Boden aufzustehen.
Der Schock war groß, die Emotionen schlugen hohe Wellen, doch mittlerweile sind sich die Schulleiterin und ihre Mitarbeiter der wertvollen Arbeit, die sie leisten, wieder bewusst. „Wir sind richtig gut“, sagt Andrea Luxenburger-Schlösser aus vollem Herzen.
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Noch mit 90 Jahren gemeinsam zittern
Kall-Sistig – Die Ideen sprudelten und am Ende der Gründungsversammlung des Gruppennetzwerks „55+“ im Sistiger Bürgerhaus standen auch schon die ersten Projekte fest, die die Sistiger angehen wollen. „Ich bin ein Workaholic, will aber jetzt öfter abschalten. Das funktioniert wunderbar beim Wandern. Will jemand mitkommen?“, fragte etwa Ortsvorsteher Karl Vermöhlen und freute sich, dass spontan zehn Hände hochgingen. Auch bei anderen Themen ging es schnell. Der eine, ein Flüchtling aus dem Zweiten Weltkrieg, will anhand von Fotos seines Vaters dessen Geschichte erzählen, ein anderer interessiert sich für Ahnenforschung, da ergab sich ein Verknüpfungspunkt – auch zum Netzwerk an Urft und Olef, das ebenfalls einen Ahnenforscher in seinen Reihen hat. Weitere Interessen wurden geäußert: etwa eine Fahrt ins Seniorenkino im belgischen Büllingen oder gemeinsames Kochen (und viel wichtiger: gemeinsames Essen).
Paul Stanjek vom Verband „Zwar – Zwischen Arbeit und Ruhestand“ in Nordrhein-Westfalen, der selbstorganisierte Netzwerke bei deren Aufbau unterstützt, und Friederike Büttner als Quartiersmanagerin im Kreis Euskirchen dürften zufrieden gewesen sein mit der Gründung des Gruppennetzwerks. Zwar hätte die Resonanz auf die Startveranstaltung besser sein können – aber weil die gut 20 Teilnehmer offen über Themen wie verpasste Wünsche im Leben und über Erwartungen ihres (zum Teil noch bevorstehenden) Ruhestands sprachen, war der Abend in Sistig dennoch erfolgreich. So kam auch das ein oder andere Geheimnis auf den Tisch. „Ich wollte mal Pastor werden“, gestand einer. Und eine Besucherin gab zu: „Ich stelle fest, dass ich bislang ein schönes Leben hatte.“
Durch die Entwicklung erster Projektideen legten die Sistiger den Grundstein für ein Gelingen des Gruppennetzwerks. Warum eine solche Einrichtung überhaupt nötig ist, erklärte Manfred Poth, allgemeiner Vertreter des Landrats: „Die Pflegebedarfsplanung hat ergeben, dass im Jahr 2040 1700 Plätze in Pflegeeinrichtungen fehlen. Deshalb müssen wir darstellen, wie wir in Zukunft zusammenleben.“ Zwar zielt das Gruppennetzwerk auf die sogenannten „Best Ager“ ab 55 Jahren – doch offen ist es für alle Generationen. Gleich mehrere Partner machen gemeinsame Sache: Neben dem Kreis Euskirchen und der Gemeinde Kall sind das der Verband Zwar, das Netzwerk an Urft und Olef sowie die Stiftung evangelisches Alten- und Pflegeheim Gemünd (Eva).
Gemeinde stellte vor zehn Jahren die Weichen
Die Gemeinde Kall habe bereits vor zehn Jahren durch die Entwicklung einer Energieleitlinie erste Weichen gestellt, berichtete Bürgermeister Herbert Radermacher. Mit einer Mobilitätsoffensive der RVK wurde diese Arbeit fortgesetzt. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir intensiv gearbeitet“, sagte Radermacher und ergänzte: „Jetzt findet sich alles wie in einem Mosaik zusammen.“ Das Gruppennetzwerk sei ein zukunftsweisendes Projekt für die Gemeinde Kall.
Karl Vermöhlen, den Radermacher als Vorreiter in Sachen generationenübergreifender Arbeit bezeichnete, erklärte, dass das Gruppennetzwerk nicht zwangsläufig etwas mit Altwerden zu tun habe, sondern das Jungbleiben und Spaß haben im Vordergrund stünden – und das alles vor der entscheidenden Frage: Was machen wir aus unseren Möglichkeiten? „Wir wollen mit Spaß altern und mit 90 noch synchron zittern“, sagte der Sistiger Ortsvorsteher.
„Dass Menschen im Ruhestand nicht wissen, was sie tun sollen, ist nur ein Punkt“, berichtete Malte Duisberg, Leiter der Stiftung Eva. Ein weiterer ist die Bekämpfung der Alterseinsamkeit. „Menschen, die alleine zu Hause sind, müssen in Kontakt mit anderen kommen. Wer nicht einsam ist, ist länger gesund“, sagte er.
Mit dem Netzwerk an Urft und Olef gibt es seit 2010 ein kommunenübergreifendes Netzwerk im südlichen Kreis Euskirchen. 550 Mitglieder hat es, 120 kommen aus Kall. Koordinatorin ist Corinne Rasky, die die vier Säulen des Netzwerks formuliert: etwas für mich tun, mit anderen etwas für mich tun, mit anderen für andere etwas tun und aufeinander aufpassen. „Jedes Mitglied bringt seine Individualität und Erfahrung ein. Das Netzwerk endet, wo Visionen enden. Wir freuen uns auf jeden Fall über den neuen Standort des Netzwerks in Sistig“, sagte Rasky.
Das Gruppennetzwerk „55+“ trifft sich alle zwei Wochen. Nächster Termin ist am Dienstag, 21. März, 18.30 Uhr, im Lichtblick neben der Kirche. Dabei soll weit über Projektideen gesprochen und bereits bestehende konkretisiert werden.
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Die Kaffeepause gehört sonntags dazu
Kall – Samstags forsch, sonntags gemütlich: So kann man kurz und knapp die Ausfahrten des Radsportvereins (RSV) Kall bezeichnen. „Eine Einkehr mit Kaffee und Kuchen gehört für die Fahrt am Sonntag einfach dazu“, berichtet Geschäftsführerin Anne Wulf-Huppertz.
Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins ist groß. Gerade sonntags nehmen bis zu zwölf Leute an den meist rund 50 Kilometer langen Touren teil. Doch wie bei so vielen Vereinen fehlt es auch beim RSV Kall an jungen Kräften. „Unser Durchschnitt liegt bei Ü50“, weiß der stellvertretende Vorsitzende Bernd Jansen.
Zwar hat der Verein mit Martin Breuer einen gerade einmal 21-jährigen Kassierer. Und es gab auch einige jüngere aktive Fahrer – doch dann kommt das Studium, oft verbunden mit einem Umzug, und der Radsport im Heimatort rückt in den Hintergrund.
Gegründet wurde der RSV von einigen enthusiastischen Rennradfahrern 1981. „Einer unserer Gründer ist sogar noch aktiv“, erzählt der Vorsitzende Heinz Hamacher. Seit diesem Jahr ist der Verein wieder Mitglied im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), sodass jeder aktive Fahrer auch versichert ist.
Wertungspunkte für Radtouristikfahrten
Durch den Eintritt beim BDR erhofft sich der Radsportverein eine Revitalisierung und neue Mitglieder jeden Alters gewinnen zu können. Denn nun besteht wieder die Möglichkeit, Wertungspunkte für Radtouristikfahren zu erhalten, was für Radsportler, egal ob jung oder alt, eminent wichtig ist. Das war durch den zwischenzeitlichen Austritt aus dem Radfahrerbund nicht mehr möglich. „Der Nachwuchs erhält einen Einblick in den Radsport, natürlich sind aber auch erfahrene Mitstreiter im Radsportverein willkommen“, erzählt Wulf-Huppertz.
Zu bieten hat der RSV einiges. Jeden Sonntag um 10, im Sommer auch schon um 8 oder 9 Uhr, treffen sich die Mitglieder am Kaller Aktivpark. Von dort beginnen die gemeinsamen Touren unter dem Motto „Gemeinsam starten, gemeinsam ankommen“, zurückgelassen wird niemand. Die Samstagsfahrten finden nach Absprache statt. Jeden ersten Freitag im Monat trifft sich der Verein um 19 Uhr im Aktivpark zum gemütlichen Beisammensein. „Da kann jeder vorbeikommen, der Interesse an einer Mitgliedschaft hat und uns kennenlernen will“, erzählt Jansen.
Ansonsten veranstaltet der RSV jedes Jahr über Fronleichnam oder Christi Himmelfahrt eine Vier-Tages-Tour, diesmal durch Belgien bis zur französischen Grenze. Außerdem besucht der Verein die Tour de France in Düsseldorf.
Zunächst steht aber die Eröffnungsfahrt an: Am Sonntag, 26. März, 10 Uhr treffen sich die Radsportler im Aktivpark. Nur zwei Wochen später, am 9. April, nehmen die Mountainbiker des RSV an einer Ausfahrt der Bad Münstereifeler Radrebellen teil.
Wer Interesse am Radsportverein Kall hat und den Verein kennenlernen will, wird gebeten, sich per Telefon (Heinz Hamacher: 02441/1676, Anne Wulf-Huppertz: 02441/8401) oder per E-Mail () zu melden. Die Homepage ist unter www.rsv-kall.de erreichbar.
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Eifel bei Touristen beliebt
der Gemeinde Kall positiven Trend – Fritz Rötting: „Die IHK wird
die neue Akademie der Nordeifel-Touristik unterstützen“ – Politischer Appell für den Lückenschluss der A 1
Eifel/Berlin – „Die Eifel als Urlaubsregion erfreute sich im Jahr 2016 großer Beliebtheit“: Dieses Fazit zog der Geschäftsführer der Eifeltourismus GmbH, Klaus Schäfer, jetzt bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin.
In den Urlaubsregionen NRW und Rheinland-Pfalz seien im vergangenen Jahr 1.695.470 Gästeankünfte verzeichnet worden. Das bedeute in Plus von 3,6 Prozent. Dagegen sei jedoch die Anzahl der Übernachtungen um 2,33 Prozent auf insgesamt 5.138.281 gesunken.
Klaus Schäfer zeigte sich in Berlin dennoch zufrieden: „Der Tourismus in der Eifel hat sich auf hohem Niveau stabilisiert.“ Man könne nicht jedes Jahr neue Traumquoten erzielen. Die Steigerungen seien in rheinland-pfälzischen Bereich erzielt worden. Dagegen seien im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel insgesamt leichte Rückgänge bei den Gästeankünften (-0,74 Prozent) und bei den Übernachtungen (-1,79 Prozent) verzeichnet worden.
Während im Kreis Düren mehr Gäste und Übernachtungen gezählt wurden, mussten die Gastbetriebe im Kreis Euskirchen Verluste sowohl bei den Gästeankünften (-3,33 Prozent), als auch bei den Übernachtungen (-378 Prozent) hinnehmen. Auch bei den ausländischen Besuchern ist im Kreis Euskirchen ein Rückgang von 3,1 Prozent zu Buche geschlagen.
Fritz Rötting, der für den Tourismus zuständige Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Aachen (IHK), legte in Berlin Zahlen aus dem Bereich des Kammerbezirks vor: In den 470 Übernachtungs- und Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten zwischen Erkelenz und Euskirchen hätten im vergangenen Jahr fast 1,4 Millionen Besucher übernachtet, was einer Steigerung von 2,4 Prozent entspreche.
Tolles neues Gästehaus
Steinfeld stützt Statistik
„Steigende Übernachtungszahlen sind aber keine Selbstläufer“, warnte Fritz Rötting auf der ITB in einem Interview mit dem Redakteur Reiner Züll. Eine ständige Anpassung des Angebotes und attraktive Übernachtungsmöglichkeiten seien wichtige Voraussetzungen.
Die Entwicklung im Kreis Euskirchen sei unterschiedlich gewesen, so Rötting. Die Rückgänge bei Gästeankünften und Übernachtungen in einigen Kommunen seien unter anderem stark von der Sanierung des Kronenburger See sowie der Schließung einer Weiterbildungsakademie in Euskirchen geprägt gewesen. Zuwächse bei den Übernachtungen fänden hauptsächlich in den Städten der Region statt.
Rückgängig im Eifelbereich sei auch die Zahl der Gastbetriebe, die teilweise daraus resultieren, dass nach Betriebsaufgaben keine Nachfolger gefunden wurden. Auch im Kreis Euskirchen hätten im vergangenen Jahr unter dem Strich weniger Betten (-3,1 Prozent) zur Verfügung gestanden als in den Vorjahren.
Rötting: „Ein Rückgang insgesamt, obwohl das tolle neue Gästehaus im Kloster Steinfeld dazu gekommen ist“. Ungewöhnlich und nicht zu erklären sei der Rückgang der Gästeankünfte und der Übernachtungen in der Gemeinde Dahlem. Rötting: „Das kann nicht allein an der Sanierung des Kronenburger See liegen“.
„In Heimbach wird sich kaum
noch etwas bewegen“
Bei minimaler Steigerung kaum verändert haben sich die Tourismuszahlen in der zu Düren gehörenden Stadt Heimbach. Das liege an den großen Zuwächsen der vergangenen Jahre bei der abschnittsweisen Fertigstellung des neuen Feriendorfes. Jetzt sei die Ferienanlage voll belegt. Rötting: „Da wird sich allerdings kaum noch etwas noch oben bewegen“.
Die stärkste Steigerung sowohl bei Gästeankünften (+34,2 Prozent) und den Übernachtungen (+25,4 Prozent) sei in der Gemeinde Kall zu verzeichnen gewesen. Das sei hauptsächlich auf das neue Gästehaus im Kloster Steinfeld zurückzuführen.
Bei der Aufenthaltsdauer der Gäste lägen die Stadt Zülpich mit 6,1 Tagen, die Stadt Heimbach mit 6,6 Tagen und die Gemeinde Nettersheim mit 7,1 Tagen an der Spitze. Die Spitzenposition von Nettersheim resultiere aus den Übernachtungen der Eifelhöhenklinik in Marmagen. Dass Patienten von Kur- und Reha-Kliniken in die Tourismuserhebung aufgenommen werden, sei auch anderswo üblich. Rötting: „Das liegt in der Systematik von Statistiken“.
Wie Fritz Rötting in Berlin erklärte, fußen die in den Statistiken erfassten Gäste- und Übernachtungszahlen auf Meldungen von Beherbergungs-Betrieben mit mehr als zehn Betten. Untersuchungen und Befragungen von Gästen zufolge lägen die Übernachtungszahlen in kleineren Hotels und Pensionen gleichhoch mit den offiziellen Erhebungen.
Für den Kreis Euskirchen sieht der IHK-Geschäftsführer positiv in die Zukunft. Die systematische Entwicklungsarbeit der Nordeifel-Touristik durch die Tourismus-Akademie werde in den nächsten Jahren Früchte tragen. Rötting: „Die IHK wird diese Akademie als Projekt für die Leistungsträger unterstützen“.
In Berlin diskutierte IHK-Geschäftsführer Fritz Rötting auch mit poltischen Vertretern aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz über den Lückenschluss auf der Eifelautobahn A 1. Der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn, der rheinlandpfälzische CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder, der Euskirchener Landrat Günter Rosenke und der Parlamentarische Staatssekretär der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, sprachen sich für den baldigen Weiterbau der Eifelautobahn aus.
Beide Straßenverwaltungen in NRW und Rheinland-Pfalz, so Fritz Rötting, seien bemüht, die Planungen endlich zum Abschluss zu bringen. Jetzt gehe darum, keine Fehler zu machen, weil mit einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gerechnet werden müsse.
Alle maßgebenden Parteien seien sich einig, dass der Lückenschluss erfolgen muss. Geld stehe zur Verfügung. Die Frage, ob er den Weiterbau der Autobahn noch erleben werde, beantwortete Fritz Rötting diplomatisch: „Ich will mindestens 90 Jahre alt werden“.
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In die „Wanderwelt der Zukunft“ gestartet
Kreis Euskirchen/Kall – Die Tourismus-Akteure der Nordeifel werden sich anstrengen müssen, um in Zukunft mit den anderen Mittelgebirgsregionen konkurrieren zu können. Und das wollen sie auch, wie bei der Kick-off-Veranstaltung „Wanderwelt der Zukunft“ deutlich wurde. 150 Gäste, darunter wichtige Projektpartner, Bürgermeister und Touristiker aus den Kommunen, waren der Einladung zur Auftaktveranstaltung ins Euskirchener Kreishaus gefolgt. Darunter war auch der Kaller Bürgermeister Herbert Radermacher in seiner Funktion als Bezirksvorsitzender des Eifelvereins. Der Eifelverein gilt als wichtiger Projektpartner mit unverzichtbarer Kompetenz, wie am Abend mehrfach betont wurde.
Iris Poth, Leiterin der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen und Projektmitarbeiter Damian Meiswinkel stellten die konkreten Planungen für die „Wanderwelt der Zukunft“ vor. Für die Realisierung des Projektes in Trägerschaft des Kreises Euskirchen stehen in den nächsten drei Jahren insgesamt rund 800.000 Euro zur Verfügung, davon 80 Prozent aus EU- und Landesmitteln. Das Projektmanagement setzt sich aus Leiterin Iris Poth, Damian Meiswinkel sowie Waldtraud Müller, ebenfalls von der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen, zusammen. Ergänzt wird das Trio von Patrick Schmidder von der Nordeifel Tourismus GmbH, der das Projekt fachlich begleitet und für das Marketing verantwortlich ist.
Bis Ende 2019 soll das Wanderwegenetz von Grund auf überarbeitet werden. Unterstützung erhält das Projektteam dabei von Michael Sänger, dem Gründer, Herausgeber und jahrzehntelangem Chefredakteur des „Wandermagazins“. Der Experte war ebenfalls zur Auftaktveranstaltung erschienen und machte in seinem Impulsvortrag „Wandern 4.0“ klar, welchen Pfad man in der Nordeifel einschlagen muss, damit der Wanderboom künftig nicht an der Region vorbeizieht.
„Überall wo ich Kontakt mit Menschen habe, möchte ich das Gefühl haben, willkommen zu sein“, beschrieb er das, was er „Sehnsucht nach Resonanz“ nannte – ein wichtiger Aspekt beispielsweise für Gastgeber. Ohnehin bediene das Wandern zahlreiche Sehnsüchte: „Freiheit, Geborgenheit, Ursprüngliches, Kindheitsträume“, zählte er auf. Der moderne Wandergast suche Entspannung und Einfachheit, Natur und Erleben seien die wichtigsten Motive beim Ausüben der aktuell drittbeliebtesten Sportart der Deutschen.
Die Nähe zu den umliegenden Metropolen sei ein Pfund, mit dem die Nordeifel wuchern könne, weil dieser Nähe in Anbetracht der kostbaren freien Zeit eine große Bedeutung beikomme. Einig sind sich Michael Sänger und das Projektteam darin, dass dringend zielgruppenorientierter gearbeitet werden müsse. „Da haben wir wenig Angebote“, stellte Iris Poth fest. Insbesondere Familien mit Kindern, Senioren mit Enkeln und Hundebesitzer müsse man ins Visier nehmen, riet der Experte – und Frauen, denn, so laute seine Erfahrung: „Frauen wandern anders.“
Sänger ermunterte zu Kreativität beim Entwickeln touristischer „Produkte“ und nannte auch hier zahlreiche Beispiele: neue Übernachtungsformen wie in Holztonnen, Schäferwagen oder unter dem Glasdach mit Blick in den Sternenhimmel. „Weg vom Mittelmaß, hin zum Besonderen, statt Vielfalt das Herausragende“, empfahl er. Und nannte „Storytelling“ als weiteren wichtigen Aspekt: Landschaft müsse mit Geschichten verständlich gemacht werden.
„Wir sind gar nicht so schlecht, aber das ein oder andere kann durchaus noch besser werden. Doch auf lange Sicht sind wir nicht konkurrenzfähig“, konstatierte Iris Poth im Anschluss an Sängers Impulsvortrag.
In einem ersten Schritt soll nun das Wegenetz begutachtet, bewertet und anschließend eine Auswahl getroffen werden: Von 1.500 Kilometern auf 900 Kilometern will man das Wegenetz reduzieren, die bisherigen Markierungen entfernen und eine einheitliche Beschilderung anbringen. Danach nennen sich die neu konzipierten örtlichen Rundwanderwege dann „Eifelschleifen“. Daneben wird es 15 bis 20 thematische und besonders inszenierte Qualitäts-Rundwanderwege geben, die so genannten „Eifelspuren“. An diesen sollen beispielsweise innovative Tafeln und Ruhebänke installiert werden, kündigte Damian Meiswinkel an.
Als nächstes will man touristische Leistungsträger beraten und qualifizieren und unter anderem Schulungen zum Thema Nachfolge anbieten. Außerdem sind umfangreiche Maßnahmen zum Marketing geplant, die die Eifel noch deutlicher als Kurzreiseziel positionieren sollen. Als weiteres wichtiges Projektziel nannte Meiswinkel die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
Was die Pflege und den Unterhalt des Wegenetzes der „Wanderwelt der Zukunft“ angeht, sehen die Verantwortlichen durch den demographischen Wandel erhebliche Probleme auf sich zukommen. Die Kompetenz des Eifelvereins sieht Iris Poth als unverzichtbar an, doch gerade hier mangelt es an jüngeren Nachfolgern. Gemeinsam mit den Projektpartnern Nordeifel Tourismus GmbH, den Kommunen, den Eifelvereins-Ortsgruppen, den Naturparken Rheinland und Nordeifel, dem Nationalparkforstamt sowie dem Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde will man ein nachhaltiges und finanzierbares Wegemanagement aufbauen.
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Schüler aus dem Elsass auf Eifel-Besuch
Kall-Steinfeld – Eine abwechslungsreiche Woche verbrachten 27 Schüler der französischen Partnerschule Collège Episcopal aus dem knapp 450 Kilometer entfernten elsässischen Zillisheim in ihren Eifeler Gastfamilien und im Hermann-Josef-Kolleg Steinfeld. Seit 14 Jahren besteht der Austausch mit der ebenfalls katholischen Schule, aus dem zahlreiche private deutsch-französische Freundschaften hervorgegangen sind.
Neben der Teilnahme am deutschen Schulunterricht gab es viele gemeinsame Unternehmungen. Zu den Höhepunkten zählte ein Ausflug nach Köln mit einer deutsch-französischen Stadtführung durch die Altstadt, bei der die Schüler unter anderem auch die Erzählung von den Kölner Heinzelmännchen kennenlernten. Danach ging es in eine kürzlich neueröffnete Trampolinhalle in Ossendorf, wo die ganze Gruppe großen Spaß hatte. „Auch die Lehrer sind mitgesprungen“, berichtete Lehrer Heiner Schmidt, der den Besuch der Austauschschüler koordinierte.
Ebenfalls in ihrer jeweiligen Muttersprache erlebten die Schüler eine Führung im Bonner Haus der Geschichte. Für die französischen Schüler war es besonders interessant, da sie aktuell die Geschichte der Nachkriegszeit im Unterricht besprechen. Anschließend stand Shoppen in der Bonner Innenstadt auf dem Programm. Mit einem deutsch-französischen Volleyballturnier und einem „bunten Abend“ mit hervorragendem Buffet und anschließender Disco endete der Besuch aus Zillisheim.
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Ein Hauch Eishockey-WM in Kall
Kall – Die Eishockey-Weltmeisterschaft, die vom 5. bis 21. Mai dieses Jahres in Köln und Paris stattfindet, wirft im Vorfeld bereits ihre Schatten voraus. In Kall findet am kommenden Freitag, 17. März, ab 20 Uhr im Saal der Gaststätte Gier eine große WM-Party mit DJ Sebastian statt. Höhepunkt wird eine Eintrittskarten-Verlosung sein.
Zu der Fan-Fete (Eintritt frei) wird auch der aus Kall stammende WM-Botschafter Dieter Züll freitags mit dem WM-Promo-Mobil des Deutschen Eishockey-Bundes in seine Heimat kommen, um in und vor der Gaststätte auf das sportliche Eishockey-Großereignis aufmerksam zu machen. Samstagsvormittags macht das WM-Mobil dann am Obi-Markt Station. Nachmittags und den ganzen Sonntag über ist das Mobil beim Frühlingsmarkt vor dem Möbelhaus Brucker präsent.
Weil es auch in der Eifel zahlreiche Eishockey-Fans gibt, hat der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier beschlossen, die Anhänger der robusten Sportart mit einem besonderen Abend rechtzeitig auf die bevorstehende WM einzustimmen. Dem Vorstand des Vereins ist es gelungen, noch zwei Eintrittskarten für den bereits seit Langem ausverkauften Eröffnungstag am 5. Mai in Köln zu bekommen. Dieses Kartenpaar wird im Verlauf der Party im Saal Gier verlost.
Die Gewinner der beiden Eintrittskarten werden in Köln einen unvergesslichen Tag erleben. Sie sind beim Eröffnungsspiel Schweden gegen Russland (16.15 Uhr), bei der anschließenden Eröffnungsfeier und beim Top-Spiel der deutschen Mannschaft gegen die USA (20.15 Uhr) dabei.
Doch auch an die Eishockey-Fans, die während der 16-tägigen WM in Köln und Paris nicht dabei sein können, hat der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier gedacht. Es ist deshalb vorgesehen, alle Spiele mit deutscher Beteiligung auf einer Großleinwand im Saal der Gaststätte zu zeigen.
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Nikolaus-Schüler laufen für die Hilfsgruppe
Kall – „Laufen für den anderen“ – so lautet das Motto der Winterlaufserie in der Nordeifel, bei dem die Startgelder und Sponsoren-Spenden der Hilfsgruppe Eifel zugutekommen. Unter anderem ein Grund für die Sankt-Nikolaus-Schule Kall, eine Laufgruppe ins Leben zu rufen und sich mit dieser beim Abschlusslauf in Kall am Sonntag, 19. März sportlich zu beteiligen. Laufend und walkend absolvieren die Schüler dabei eine Strecke von ca. 4,5 km.
Das heißt für die neun Mädchen und Jungen, seit Januar sich jeden Montagnachmittag die Laufschuhe zu schnüren und selbst bei eisigen Temperaturen zu trainieren, damit beim Abschlusslauf die sportliche Herausforderung gut bewältigt werden kann. Der Lauf startet am Sonntag, 19. März, um 10 Uhr auf dem Gelände der Ene in Kall.
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Die Lizenz für Vergünstigungen
Kall – Sein Name ist zwar nicht „Bond, James Bond“, sondern „Becker, Ingo Becker“ – aber den Polizisten aus Sistig und den britischen Agenten vereint die Nummer 007. Während das für den Spion im Geheimdienst Ihrer Majestät die Lizenz zum Töten bedeutet, hat Ingo Becker die Lizenz für Vergünstigungen in bestimmten Kaller Geschäften.
Denn Ingo Becker ist einer der ersten sieben Kaller Bürger, die Inhaber einer Ehrenamtskarte sind. Bürgermeister Herbert Radermacher hat diese ersten sieben Karten jüngst im Rathaus ausgehändigt. Verbunden war das mit einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.
Die Ehrenamtskarte mit der Nummer 001 hat Rainer Klippel erhalten. Der einstige Hauptschullehrer für Deutsch und Englisch kümmert sich um junge Migranten, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Sie begleitet er etwa zur Polizei oder zum Anwalt. Außerdem betreut er Samuel Mikhael Soliman aus Ägypten. „Ich werde bald 70 und wollte noch etwas tun“, erklärt Klippel seine Beweggründe.
„So langsam treiben die Knospen Blüten“, freute sich Bürgermeister Radermacher, der den Anwesenden noch einmal kurz die Abfolge schilderte, wie es zur Einführung der Ehrenamtskarte in Kall gekommen war. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte gemeinsam mit Städten und Kommunen die Ehrenamtskarte eingeführt, um dem Ehrenamt, das in vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken ist, die verdiente Anerkennung zuteilwerden zu lassen. Diese Ansicht teilte auch die Kaller Politik, die zu Beginn des vergangenen Jahres die Initiative zur Karteneinführung in der Gemeinde Kall ergriff. Politik und Verwaltung waren sich schnell einig, dass die Ehrenamtskarte eine gute Sache und zumindest eine kleine Anerkennung für Ehrenamtler darstellt. „Wir wollten die Karte allen Ehrenamtlern in Kall anbieten“, erzählte Radermacher. Bei einem Fest am 19. August wurde das Vorhaben auf den Weg gebracht, ebenfalls anwesend war Andreas Kersting vom Landesfamilienministerium. Letzter Schritt war dann der positive und einstimmige Beschluss des Gemeinderates im Herbst des vergangenen Jahres. Danach stand Kall als 211. Kommune in Nordrhein-Westfalen fest, die die Ehrenamtskarte eingeführt hat.
„Das Ehrenamt ist unersetzbar“, findet Radermacher und wünscht sich, dass Institutionen, Vereine und Familien der Gemeinde ehrenamtlich tätige Bürger nennen, die mit der Ehrenamtskarte gewürdigt werden. Denn tatsächlich bieten bereits einige Kaller Unternehmen Vergünstigungen für Inhaber der goldenen Karte an. Voraussetzung für den Erhalt einer Ehrenamtskarte ist, dass man mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich tätig ist – und zwar über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren.
Neben Rainer Klippel und Ingo Becker, der die Ehrenamtskarte nicht für seinen Hauptberuf als Ordnungshüter sondern für seine Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Sistig erhält, wurden auch noch fünf Damen „geehrt“. Johanna May verrichtet ihren Dienst an der Klosterpforte in Steinfeld. Die vier weiteren neuen Karteninhaberinnen – Gisela Weiß, Gisela Stelzer, Diana Koch und Brigitte Gutersohn – arbeiten gemeinsam in der Gemeindebücherei. „Sie sind diejenigen, die die Bücherei am Leben halten“, fand Radermacher und betonte, dass die Bibliothek im Laufe des Jahres 2018 vom jetzigen Standort in der Hauptschule in das Haus der Begegnung, das neben dem Rathaus entstehen wird, umziehen wird.
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Folgende Geschäfte in Kall bieten Vergünstigungen an:
T.E.A.M. Industriebedarf (fünf Prozent Rabatt auf alle Produkte), Haarwerk Doris Poth (zehn Prozent auf Dienstleistungen), Obi (fünf Prozent Rabatt auf rabattfähige Artikel), Kloster Steinfeld (ein Euro Rabatt auf Kloster-Führungen, drei Prozent Rabatt im Klosterladen und Café), Knie Mode (fünf Prozent auf reguläre und reduzierte Ware), Möbel Brucker (zehn Prozent auf Boutique-Artikel), Eifel-Wash (zehn Prozent auf Dienstleistungen), Aktivpark Hannes (50 Prozent Rabatt bei Abschluss eines Jahresvertrags im Fitnessbereich, freier Eintritt für Erwachsene im Aktivi), Pflanzenwelt Schaar (fünf Prozent Rabatt) sowie ermäßigte Eintritt im Hallenbad sowie Ermäßigung für den Jahresbenutzerausweis der Gemeindebücherei. (pp)
„Inspiration“ für die Hilfsgruppe
Gemünd/Kall – Im Herbst 2014 konzertierte die Rheinische Bläserphilharmonie vor 500 Besuchern im ausverkauften Kursaal in Gemünd für die Hilfsgruppe Eifel. Am Sonntag, 9. April, um 17 Uhr, gastiert das Ensemble auserwählter Musiker anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Hilfsgruppe erneut in Gemünd. Unter der Leitung der professionellen norwegischen Spitzendirigentin Inge Anda werden die Instrumentalisten aus dem Köln-Bonner Raum, der Eifel, dem Ruhrgebiet und dem Raum Koblenz dem Publikum wieder ein Spitzenkonzert bieten.
Als noch recht junges, weil erst im Jahr 2011 gegründetes Orchester hat sich die die Rheinische Bläserphilharmonie in mittlerweile sechs Projektarbeitsphasen und zahlreichen Konzerten bereits in der Spitze der Blasorchesterlandschaft Nordrhein-Westfalens etabliert.
Es handelt sich um ein Projektorchester mit ausgewählten, hochmotivierten Musikern aus verschiedenen Orchestern des Rheinlands.
Die Musiker kommen mittlerweile auch aus den Nachbarregionen Rheinland-Pfalz, Ruhrgebiet und den Niederlanden angereist, um unter der herausragenden musikalischen Leitung Irene Andas auf hohem Niveau zu musizieren. Immer mit dem Ziel, dem Publikum ein hochkarätiges und zugleich unterhaltsames Konzertprogramm zu bieten.
Die Arbeitsphase 2017 wird nach 6 Probentagen mit 3 Konzerten enden. Am 26. März gibt das Ensemble im niederländischen Weert ein Gemeinschaftskonzert mit dem Limburgs Fanfare Orkest und am 8. April ein Konzert im Bonner Landesmuseum des Landschaftsverbandes Rheinland. Einen Tag später, am Sonntag, 9. April, kommen die Eifeler Konzertfreunde im Gemünder Kursaal in den Genuss der ungewöhnlichen Musikdarbietung.
Das Konzert zugunsten der Hilfsgruppe steht unter dem Titel „Inspiration“. Zur Aufführung kommen unter anderem Stücke wie „Godspeed“ (Stephen Melillo), „The Wind in the Willows“ (Johan de Meij), „Le Mont Saint Michel“ (Serge Lancen), „Fêtes“ aus „Trois Nocturnes“ (Claude Debussy, Tomohiro Tatebe), „Oratio“ (David Witsch) und „Lincolnshire Posy“ (Percy Grainger).
Der Kartenvorverkauf startet am Donnerstag, 9. März. Ab dann sind die Tickets zum Preis von zwölf Euro erhältlich im Kurparkrestaurant und in der Buchhandlung Wachtel in Gemünd, in der Poststelle Herr in Schleiden, bei Bücher Schwinning in Mechernich sowie im Rewe-Center in Kall.
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Frühlingsmarkt mit Aal-Marco
19. März verkaufsoffener Sonntag in Kall – Gewerbeverein und Möbel Brucker als Veranstalter – Luftballon-Wettbewerb und Gourmetmeile - WM-Promo-Mobil kommt – Kinderunterhaltung
Kall – Volle Parkplätze und ein buntes Rahmenprogramm bestimmten am Samstag das Bild am Eröffnungstag der dreiwöchigen Hausmesse im Möbelhaus Brucker in Kall. Die Hausmesse anlässlich des 65-jährigen Bestehens des Kaller Traditionsunternehmens endet mit einem großen „Frühlingsmarkt mit Gourmetmeile“, der am Freitag, 17. März, rund um das Möbelhaus beginnt, in Kooperation mit dem Frühjahrsmarkt des Kaller Gewerbevereins in der Ortsmitte steht und der täglich von 10 bis 18 Uhr bis zum verkaufsoffenen Sonntag am 19. März dauert. Auch im Kaller Ortskern haben mehrere Geschäfte an diesem Sonntag verkaufsoffen.
Beim Frühlingsmarkt bei Möbel Brucker erleben die Besucher ein buntes Programm, in dessen Verlauf auch kulinarische Genüsse präsentiert werden. Auf dem Marktplatz vor dem Haupthaus wird Aal-Marco, das Original vom Hamburger Fischmarkt, drei Tage lang seine Ware lautstark anpreisen. Auf der Meile werden Stände mit Feinkost, American Burger, Reibekuchen, münsterländischen Grillspezialitäten, Crêpes und vieles mehr vertreten sein. Für Kinderunterhaltung ist natürlich gesorgt: Für den Nachwuchs stehen unter anderem ein Trampolin und ein Karussell zur Verfügung.
Am Samstag, 18. März, von 13 bis 18 Uhr, macht das WM-Promo-Mobil des Deutschen Eishockey-Bundes auf dem Frühjahrsmarkt bei Brucker Station. Anlässlich der Eishockey-Weltmeisterschaft vom 5. bis 21. Mai in Köln und Paris ist der aus Kall stammende WM-Botschafter Dieter Züll mit dem WM-Mobil bei Großveranstaltungen in ganz Deutschland präsent, um auf das sportliche Großereignis aufmerksam zu machen.
Zum Abschluss des Frühjahrsmarktes und der Brucker-Hausmesse am verkaufsoffenen Sonntag, 19. März, findet am Möbelhaus ein großer Luftballon-Wettbewerb statt, bei dem es tolle Preise zu gewinnen gibt.
pp/Agentur ProfiPress
Vom rohen Ei zum kleinen Küken
Kall – Viele Jahre lang war Petra Gemünd aus Kall im Einzelhandel tätig und eröffnete für ein Unternehmen Modegeschäft um Modegeschäft. „Diese Arbeit hat mich irgendwann nicht mehr erfüllt“, berichtet sie. Ganz im Gegensatz zu ihrer jetzigen Tätigkeit. Im Jahr 2012 eröffnete sie das „Spatzennest“, eine Kindertagespflege-Einrichtung. In dieser Arbeit geht sie auf, diese Arbeit macht sie glücklich. „Das ist ein Stück Frieden für mich“, erzählt sie.
In der Souterrainwohnung des Hauses haben sie und ihr Mann Hans ein Reich nur für die Kinder erschaffen. Es gibt eine Küche mit Essbereich, ein reines Spielzimmer, einen Ruhe- und Kuschelbereich und ein Badezimmer; im Erdgeschoss befindet sich außerdem noch ein Zimmer mit Kinderbetten.
Dass sich das Spatzennest in einer ganzen Wohnung befindet ist natürlich eine Luxus-Situation. Dessen ist sich Petra Gemünd bewusst. Sie leistet sich sogar eine Aushilfe, die die Kinder mitbetreut. Der Regelfall sieht anders aus, wie Stephanie Birrenkoven vom Kinderschutzbund im Kreis Euskirchen berichtet: „Die meisten Tagesmütter haben nur einen Raum in ihrer Wohnung oder ihrem Haus für die Tagespflege eingerichtet.“
In Kall gibt es nur zwei Tagesmütter. Das ist definitiv zu wenig. Denn die Plätze sind rar. Im Spatzennest werden insgesamt acht Kinder betreut, fünf dürfen nur gleichzeitig betreut werden. Die zweite Tagesmutter darf maximal drei Kinder gleichzeitig betreuen, insgesamt sind fünf Kinder in ihrer Obhut.
„Wir bedauern es, dass es nur diese beiden Tagesmütter gibt“, sagt Roswitha Klinkhammer von der Gemeinde Kall. Doch im Rathaus ist man nicht für die Tagespflege zuständig. „Es gibt immer wieder Anfragen in den Kindergärten. Dann verweisen wir an den Kinderschutzbund“, erzählt Klinkhammer.
Grundsätzlich darf jeder, der einen Hauptschulabschluss hat, Tagesmutter oder -vater werden. Natürlich müssen Kandidaten gesund sein, außerdem sollten sie bislang nicht negativ mit dem Jugendamt in Konflikt geraten sein. Bei einem kombinierten Grund- und Aufbaukurs, der insgesamt 160 Stunden dauert lernen die künftigen Tagespfleger das Handwerk. Angeboten wird er vom Haus der Familie in Euskirchen sowie vom Deutschen Roten Kreuz. Üblicherweise findet dieser DRK-Kursus in Zülpich statt. Sollte es aus dem Südkreis aber eine große Nachfrage geben, könnte sich das DRK einen Kursus in Kall vorstellen.
Der Tagesablauf ist unterschiedlich. Um 6.30 Uhr kommt das erste Kind. Das letzte wird um 19 Uhr abgeholt. Ein halbes Jahr bis drei Jahre sind ihre Schützlinge. Es gibt natürlich auch andere Modelle, Randzeitenbetreuung etwa. Die wird dann nötig, wenn die Arbeitszeit der Eltern über die Betreuungszeiten in Kindergärten und Schulen hinausgehen. Dann muss die Tagespflege die Kinder auch in die Bildungseinrichtungen bringen oder abholen. Betreut man ausschließlich Randzeitenkinder, besteht sogar die Möglichkeit, zwischendurch in Teilzeit zu arbeiten.
5,16 Euro erhält eine Tagesmutter für die Betreuung eines Kindes pro Stunde vom Kreis Euskirchen. Von dem Geld müssen aber auch Versicherungen bezahlt werden. Denn eine Tagesmutter ist selbstständig. „Man ist auch Geschäftsfrau“, sagt Birrenkoven. Lediglich für Essen und Pflegeartikel müssen die Eltern selbst aufkommen. „Man ist beschäftigt, das aber zu Hause“, zählt Roswitha Klinkhammer einen der Vorteile der Kindertagespflege auf. Die Richtlinien sind derzeit übrigens in der Überarbeitung und liegen dem Jugendhilfeausschuss des Kreises zur Abstimmung vor.
Petra Gemünd wünscht sich sehr, dass sich weitere Tagesmütter und -väter in Kall finden. Denn für sie gibt es nichts Schöneres im Leben. „Ich erlebe so viele glückliche Momente mit den Kindern.“ Diese sollen sich wohl- und geborgen fühlen, als Tagesmutter kann Gemünd sie auf ihrem Weg ein Stückweit begleiten. „Als rohes Ei kommen die Kinder zu mir, als kleine Küken entlasse ich sie.“ Eine qualifizierte Tagesmutter sei auch für die Eltern wichtig. „Wenn ihre Kleinen gut aufgehoben sind, gehen sie mit einem ganz anderen Gefühl zur Arbeit.“
Stephanie Birrenkoven sieht noch einen weiteren Vorteil der Kindertagespflege gegenüber der U3-Betreuung im Kindergarten: die Gruppengröße. In den Kitas sind 15 U3-Kinder in einer Gruppe, in der Tagespflege nur fünf – da herrscht weniger Trubel. „Man kann ganz anders auf die Kinder eingehen, hat viel mehr Zeit für ein Kind und kann da etwas aufbauen.
Als frisch gebackene Tagesmutter lässt einen der Kinderschutzbund auch nicht alleine. Er bietet viermal im Jahr Arbeitskreise an. Außerdem sind die Kindertagespflegestätten im Kreis als „Kitapp“ organisiert und treffen sich regelmäßig zum Austausch. Wer Tagesmutter oder-vater werden möchte, wird gebeten, sich mit Sarah Ickes von der Koordination Tagespflege beim Kinderschutzbund in Euskirchen (02251/7025822) in Verbindung zu setzen.
www.kinderschutzbund-euskirchen.de
www.kitapp-kreis-euskirchen.de
pp/Agentur ProfiPress
Laufen für den guten Zweck
Kall – Der FC Keldenich, der VfL Kommern, das Tribea-Team Marmagen, der TVE Bad Münstereifel und der TV Mahlberg machen in diesem Winter zum neunten Mal gemeinsame Sache und absolvieren eine Wintertrainingslaufserie aus. Dabei steht nicht der Wettkampf, sondern der Trainingseffekt mit Erfahrungsaustausch im Vordergrund.
Die fünfte und letzte Veranstaltung der Serie wird vom FC Keldenich organisiert und findet wie bereits in den vergangenen Jahren in Kall statt. Für diese Abschlussveranstaltung, die am 19. März um 9.55 Uhr beginnt, sind die Räumlichkeiten der Energie Nordeifel (Hindenburgstraße 13).
In Kooperation mit der Nikolaus-Schule wird an diesem Tag auch ein Schülerlauf angeboten, der für Einsteiger und Jugendliche geeignet ist. Beliebt ist der Winterlauftreff auch bei Nordic-Walkern.
Angeboten werden geführte Laufstrecken von etwa fünf, zehn, 14 und 22 Kilometern sowie eine Walkingstrecke über zehn Kilometer – so kann sich jeder Lauflänge und -tempo, die zu ihm passen, aussuchen. Deshalb sind sowohl die ambitionierten als auch die Spaßläufer willkommen. Umkleiden und Duschen stehen für die Teilnehmer ebenso zur Verfügung wie Snacks und Getränke zur Stärkung.
Die Laufserie dient dem guten Zweck. Die Teilnahme ist zwar kostenlos, es wird jedoch um eine Spende von zwei Euro (ein Euro bei Jugendlichen) für die Hilfsgruppe Eifel gebeten. Die gesammelten Gelder werden von den Sponsoren aufgestockt.
Nach dem Sport wird im Kulturraum der Ene der Gesamtspendenbetrag an die Hilfsgruppe Eifel übergeben. Bis zur Auszählung und Bekanntgabe des Spendenbeitrags sorgt Livemusik für kurzweilige Unterhaltung.
pp/Agentur ProfiPress
Der Ablaufplan:
9.55 Uhr: Begrüßung der Aktiven und Informationen zu den Strecken
10.10 Uhr: Start 22-Kilometer-Lauf
10.15 Uhr: Start 14-Kilometer-Lauf
10.20 Uhr: Start Zehn-Kilometer-Lauf
10.25 Uhr: Start Zehn-Kilometer-Walker
10.45 Uhr: Start Fünf-Kilometer-Lauf für Schüler und Jedermann an der Nikolaus-Schule (pp)
Turbulenzen im Irrenhaus
Kall-Rinnen – Um eine im wahrsten Sinne des Wortes „irre“ Geschichte geht es in dem Theaterstück „Neurosige Zeiten“, das seit einigen Wochen beim Theaterverein „Einigkeit“ Rinnen einstudiert wird. Seit November letzten Jahres sind die zehn Laienschauspieler mit den wöchentlichen Proben beschäftigt, seit Mitte Februar wird zweimal in der Woche im Rinner Bürgerhaus geprobt. Für das neue Stück kann sich der Verein mit Sandra Meyer und Axel Chmielecki auch über zwei neue Mitglieder im Ensemble freuen.
Premiere des Stücks ist am Samstag, 11. März, um 20 Uhr im Bürgerhaus in Rinnen. Am Sonntag, 12. März erfolgt eine weitere Aufführung um 16 Uhr. Danach geht es auf Tournee. Beginn ist am Freitag, 17. März, um 19.30 Uhr in der Eifelhöhenklink Marmagen, am Samstag 18. März (20 Uhr) gastieren die Theaterspieler im Bürgerhaus Kallmuth, am Samstag, 25. März (19 Uhr) im Bürgerhaus in Krekel, wo „Neurosige Zeiten“ am Sonntag, 26. März, um 17 Uhr noch einmal zur Aufführung kommt. Am Samstag, 1. April, gastiert der Theaterverein mit dem neuen Stück in Hagen-Haspe im östlichen Ruhrgebiet, wo die Eifeler schon seit vielen Jahren ihre Tournee beenden.
„Neurosige Zeiten“ ist eine Komödie in drei Akten von Winnie Abel und spielt in einer Irrenanstalt. Wie aber empfängt man Besuch in einer Irrenanstalt, ohne dass der Besucher merkt, wo er gelandet ist. Vor dieser Herausforderung steht Agnes Adolon, die in der Klapse lebende Tochter einer reichen Hoteldynastie. Ihre Mutter meldet spontan Besuch an. Sie geht davon aus, dass Agnes in einer schmucken Villa residiert. Kurzerhand sollen nun alle Mitbewohner aus Agnes‘ skurriler Psychiatrie-Wohngruppe versuchen, wie ganz normale Menschen zu wirken. Doch dann beginnt ein wahnwitziges Verwechslungsspiel, das am Ende völlig aus dem Ruder gerät und die Frage aufkommt, wer da eigentlich verrückt und was überhaupt normal ist.
„Es wird turbulent zugehen“, verspricht Spielleiterin Heike Huber, die im Stück selbst eine kleine Rolle als Fotografin spielt. Es werden echte Blumenvasen und Tassen zu Bruch gehen, die sich der Verein aus Altbeständen zusammengesammelt hat. Mitspieler in „Neurosige Zeiten“ sind Lydia Rosenbaum, Felicitas Huber, Elisabeth Servaty, Astrid Koder, Sandra Meyer, Heike Huber, Ralf Thelen, Michael Linden, Andreas Belgardt, Richard Cremer und Axel Chmielecki. Als Souffleuse agiert Elke Knoblich. Das Bühnenbild, ein Wohngruppenraum, wurde von Andre Ruzek geschaffen.
pp/Agentur ProfiPress
Gottesdienst der Karnevalisten
Kall – „Schade, dass unser Papst Franziskus das hier nicht erlebt hat, er hätte sicherlich seine Freude daran gehabt“, resümierte Pater Josef vom Kloster Steinfeld am Ende der Karnevalsmesse des Kaller Karnevalsvereins „Löstige Bröder“. In Kall ist es seit vielen Jahren guter Brauch, dass am Karnevalssamstag in der Pfarrkirche St. Nikolaus ein besonderer Gottesdienst für die lebenden und verstorbenen Vereinsmitglieder stattfindet.
Auch in diesem Jahr kamen viele Gottesdienstbesucher kostümiert zur Messe, und auch der Altarraum war wieder karnevalistisch dekoriert. Die ersten Reihen waren den Prinzenpaaren, den Aktiven der „Löstige Bröder“, den Tanzgarden und den Möhnen reserviert, die in ihren Ornaten, Rotröcken und Möhnen-Outfits ein buntes Bild abgaben.
Die Messe vorbereitet hatte Organist Stefan Kupp, der selbst Mitglied der Löstige Bröder ist und im roten Rock die Orgel spielte. In Absprache mit Pater Josef hatte er den Gottesdienst unter den Leitgedanken „Sieben Leben möcht‘ ich haben“ gestellt.
Eingangs der Messe hatte Pater Josef die Prinzenpaare und Uniformierten des Karnevalsvereins im Foyer der Pfarrkirche empfangen und in das Gotteshaus geführt. Beim Einzug sangen die Gläubigen den Karnevalshit „Un wenn et Trömmelche jeht…“ mit dem umgedichteten Refrain „Un wenn de Kirchejlock schläät, dann stohn mer all parat, un mir trecke durch de Kirch und jeder hät jesaht: Kall Alaaf, Alaaf, Kall Alaaf“.
Als Lektorinnen agierten Renate Schüttler und Elisabeth Keutgen von den Möhnen des Vereins. Am Altar bot sich ein buntes Bild, als Prinzessin Kerstin I. (Walber-Wawer) und das Kinderprinzenpaar Leon I. (Blatt) und Lena I. (Ruthenbeck) die Fürbitten sprachen. Applaus in der Kirche brach aus, nachdem Prinzessin Kerstin ihr Sessionslied „Mir sin eens“ angestimmt hatte.
Nach dem Abschlusssegen bedankte sich Löstige-Bröder-Chef Harald Thelen bei Pater Josef und Organist Stefan Kupp mit Gesellschaftsorden und einem kräftigen „Kall Alaaf“. Als Abschlusslied stimmte Organist Stefan Kupp den Höhner-Hit „Echte Fründe stonn zesamme“ an, den auch Pater Josef mit Applaus bedachte.
pp/Agentur ProfiPress
Ein Lagerfeuer im Klassenzimmer
Kall – Erde und Zweige von Nadelbäumen sind auf dem Fußboden verteilt, am Eingang des Zimmers stehen zwei kleine Tannenbäume, auf zwei Bildschirmen laufen Bilder vom Wald, über die Lautsprecher zwitschern Vögel. Der Raum ist dunkel, schimmert leicht grünlich. Und mittendrin liegen Kinder und Jugendliche auf einem großen Kissen, haben die Augen geschlossen und werden von ihren Betreuern sanft am Nacken gekrault oder am Kopf massiert. „Das ist unsere Wohlfühloase“ berichtet Kathrin Kuhl, stellvertretende Leiterin der St.-Nikolaus-Schule in Kall.
Die Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung veranstaltete ihr jährliches Erlebnisfest zum vierten Mal. Aber nicht alleine: Auch Kinder der befreundeten Hans-Verbeek-Schule aus Euskirchen sowie vom Sankt-Nikolaus-Kindergarten in Kall waren dabei – insgesamt nahmen 67 Kinder an diesem Fest teil. „Einige unserer Schüler fahren im Gegenzug zum Sportfest nach Euskirchen“, erzählte Kuhl. Um sich besser kennenzulernen und um den Tag gemütlich zu beginnen, frühstückten die Kaller Schüler und ihre Gäste zunächst gemeinsam.
Das Erlebnisfest stand in diesem Jahr unter dem Motto „Über Stock und Stein – in die Natur hinein“. Das Thema wurde auch deshalb gewählt, weil die St.-Nikolaus-Schule bestrebt ist, Nationalpark-Schule zu werden. Angebote gab es sowohl auf dem Schulhof als auch im Schulgebäude. „Zwischendurch müssen immer Pflegezeiten eingehalten werden, deshalb gibt es auch Möglichkeiten zum Entschleunigen“, erzählte Schulleiterin Andrea Luxenburger-Schlösser.
Konzipiert hatten die Schulklassen die Spiele selbst. „Jede Klasse hat ein Angebot erarbeitet“, wusste Kathrin Kuhl. Dabei steht natürlich die Zusammenarbeit der Schüler im Vordergrund. Für die Kinder fast noch schöner, als selber mitmachen, ist es natürlich, wenn sie mitbekommen, dass andere Kinder mit ihrer ausgedachten Aktion Spaß haben.
Beim Erlebnisfest war natürlich auch Platz für Albernheiten. Draußen waren nämlich einige Wasserspiele aufgestellt worden. Die Kinder durften etwa heimische Fische angeln (natürlich keine echten, sondern einlaminierte Bilder) oder Wasser erleben, etwa durch das Schöpfen von Papier. Bei Temperaturen um 30 Grad Celsius herum konnten sich die Kinder und Jugendlichen sowie deren Betreuer aber nicht immer beherrschen und spritzten sich gegenseitig nass – darüber war aber niemand verärgert, sondern im Gegenteil dankbar für die erfrischende Abkühlung.
Indianertanz und Regentropfen
„Geregnet“ hat es hingegen am Lagerfeuer, das mitten in einem Schulzimmer errichtet wurde. „Aber keine Angst, die Feuerwehr brauchen wir nicht“, erzählte Kathrin Kuhl lachend. Die Lagerfeuergeschichte war extrem aufwendig dargestellt und beinhaltete wunderbare Licht- und Ton-Effekte. Rund um das Lagerfeuer, dargestellt von beleuchteten orangefarbenen Tüchern, hatten sich die Schüler versammelt. Um die Hitze des Feuers zu demonstrieren, reichte die Erzählerin den Gästen eine Wärmflasche. Verschiedene Waldtiere besuchten die Kinder und Jugendlichen, sogar eine Schlange kroch am Feuer entlang. Am Ende tanzten die Kinder, angeführt von einer Indianerin, ums Feuer, bevor ein Gewitter mit Regen kam. Mit einer Spülbürste spritzte eine der Lehrerinnen ein paar Wassertropfen auf die Zuhörenden, um den Schauer zu demonstrieren.
Nach jedem Besuch einer der Attraktionen erhielten die Schüler einen Aufkleber für ihre Laufkarte, sodass auf einen Blick ersichtlich wurde, welche Aktion sie noch nicht erlebt hatten. Insgesamt acht Stück gab es, darunter eine Wildblumenschöpferei, das Erstellen von Waldbildern oder einen Parcours, der den Titel des Erlebnistages „Über Stock und Stein“ erhielt.
Auffallend: Modernste Technik ist aus dem Alltag mit den zum Teil geistig schwerstbehinderten Schülern kaum noch wegzudenken. Per iPad-App können die Kinder und Jugendlichen sich ausdrücken, erhalten Hilfestellungen und treten so in Kontakt mit der Außenwelt. Dabei fällt auf, wie intuitiv die Kinder mit den Hightech-Geräten umgehen.
Nun könnte man als Außenstehender annehmen, dass das Erlebnisfest eine willkommene Abwechslung vom tristen Schulalltag ist. Aber laut Kathrin Kuhl ist das mitnichten der Fall, denn: „Auch an unseren normalen Schultagen haben wir alle gemeinsam eine Menge Spaß.“
pp/Agentur ProfiPress
Bewertungskommission im Dreifachort
Kall-Sistig – Der Lichtblick fiel Dornröschen ins Gesicht und sie wachte mit dem ganzen Hofstaat auf. Wenn man den Ausführungen von Lothar Gerhards, stellvertretender Kirchenvorstand in Sistig, glaubt, ist es ungefähr so gewesen: Im Jahr 2009 wurde an die Kirche der „Lichtblick“ gebaut, ein Versammlungsraum, der wegen seiner Glasdach-Konstruktion seinen Namen erhalten hat. „Das hat eine Menge Zeit und Geld gekostet – aber es hat das ganze Dorf aus dem Dornröschenschlaf geweckt“, erzählt er.
Die Kommission des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ hörte Gerhards Ausführungen ebenso konzentriert zu, wie später bei der ausführlichen Vorstellung der Orte Sistig, Steinfelderheistert und Frohnrath durch den gemeinsamen Ortsvorsteher Karl Vermöhlen. Eine Stunde hat ein Dorf Zeit, sich zu präsentieren. So war es vor Sistig auch in Scheven gewesen, der vierten Kaller Ortschaft, die am Wettbewerb teilnimmt. Weil Vermöhlen „seine“ drei Dörfer aber „en bloc“ darstellte, gewährte die Kommission insgesamt fast zweieinhalb Stunden.
Vermöhlen achtete darauf, dass auch die beiden kleineren Dörfer nicht zu kurz kamen – eine bewusste Entscheidung. „Nur im Verbund ist vieles zu schaffen“, sagte der Ortsvorsteher. Natürlich dominiert Sistig aufgrund seiner Infrastruktur und im Gegensatz zu den beiden anderen Dörfern auch aufgrund seiner Einwohnerzahl: 748 gegenüber 138 (Frohnrath) und 120 (Steinfelderheistert). In Sistig gibt es eine Gemeinschaftsgrundschule, den Kindergarten Rappelkiste – für die demografische Entwicklung des Ortes ist das großartig, weil sich junge Familien ansiedeln. „Viele alte Häuser werden von jungen Leuten übernommen“, berichtet Vermöhlen.
Dass Sistig in den vergangenen Jahren aufgewacht ist, beweisen aber noch mehr Fakten: Die Bürger beteiligen sich aktiv an der Entwicklung des Ortes – eine Tatsache, die bei der Kommission sehr gut ankommen dürfte. 2013 schlossen sie sich zu einer Frische-Genossenschaft zusammen, die das Sistiger Lädchen betreibt. Außerdem ist Sistig – übrigens genau wie Scheven – Pilot-Ort im Kreis in Sachen altersgerechtes Quartiersmanagement. Seit rund einem Jahr treffen sich die Bürger regelmäßig, um über die Zukunft ihres Ortes zu sprechen und um ihn nach ihren Wünschen zu gestalten. Natürlich wird dabei nicht nur auf die Senioren gehört, sondern auch auf die jungen Bewohner, denn die – so wäre es der Idealfall – sollen im Ort wohnen bleiben.
Zwei Bäcker, eine Metzgerei,
ein Geflügelhof und mehr
Dass Sistig in der luxuriösen Situation ist, für ein Dorf seiner Größe gleich zwei Bäckereien und eine Metzgerei vorweisen zu können, dazu noch den Geflügelhof Walter, das Hotel-Restaurant Haus West und die Gaststätte Hubertushof, weiß Vermöhlen. Die Vorteile der drei Dörfer ließen sich noch beliebig ergänzen, vor allen Dingen in den Bereichen Tourismus, Brauchtumspflege und regenerative Energien. Auch das alles Pfunde, mit denen Sistig, Steinfelderheistert und Frohnrath wuchern können. Denn es geht nicht mehr nur darum, dass ein Ort sich für die Besichtigung durch die Kommission rausputzt wie beim Vorgängerwettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und anschließend in den von Lothar Gerhards angesprochenen Dornröschenschlaf fällt.
Nach der Präsentation zog die Kommission inklusive Michael Heller, dem derzeitigen ersten Bürger der Gemeinde Kall, zunächst durch Sistig. Vermöhlen zeigte die alte Schule, die in der weiteren Ortsentwicklung eine entscheidende Rolle spielen soll, weil sie zum Begegnungsort umgebaut werden soll. Lothar Gerhards, ehemaliger Geschäftsführer des Naturparks Eifel, wies an seinem Haus auf die Vorteile künstlicher Schwalbennester hin, von denen er gleich einige unter seinem Dach angebracht hat. Und natürlich machte der Tross auch einen Abstecher ins Sistiger Lädchen, wo die Kommission davon überzeugt wurde, dass es dort alles gibt, was den täglichen Bedarf abdeckt.
Mit den Autos ging es anschließend noch zum Dorfgemeinschaftshaus nach Steinfelderheistert und nach Frohnrath, wo Karl Vermöhlen auf ein paar Besonderheiten dieser Orte hinwies. Franz Unterstetter, Leiter der sechsköpfigen Bewertungskommission des Kreises Euskirchen, gibt zu, dass ihn die Präsentationen der einzelnen Dörfer jedes Mal aufs Neue überrascht. „Die Leute stellen sehr viele Dinge an, um sich zu verbessern.“ Denn das sei das Ziel des Projekts „Unser Dorf hat Zukunft“: „Wir wollen versuchen, das Leben in den Dörfern lebenswert zu machen“, so Unterstetter.
pp/Agentur ProfiPress
225 Menschenleben gerettet
Kreis Euskirchen/Kall – Ein Wildschwein aus Holz, eine erfreuliche Entwicklung beim Nachwuchs sowie die Verleihung der höchsten Auszeichnung, die die Feuerwehr zu bieten hat: Die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Euskirchen in der Kaller Bürgerhalle hatte auch ohne Wahlen einiges zu bieten.
Gleich drei offizielle Ehrungen fanden am Ende statt, wobei einer der Ausgezeichneten eigentlich gar kein Feuerwehrmann ist, auch wenn er erst vor wenigen Wochen von der Freiwilligen Feuerwehr Kall zum Ehrenbrandmeister ernannt wurde. Aber der jüngst aus dem Amt ausgeschiedene Bürgermeister Herbert Radermacher erhielt die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille, denn, so beschrieb es Bezirksbrandmeister Manfred Savoir, der Kaller Bürgermeister a. D. habe sich während seiner Amtszeit durch sein besonderes Engagement für die Feuerwehr verdient gemacht. „Es war gut, Sie erlebt zu haben“, meinte auch Udo Crespin, oberster Feuerwehrmann im Kreis Euskirchen.
Anschließend konnte Radermacher von der Bühne aus zusehen wie zwei seiner ehemaligen Mitarbeiter ebenfalls ausgezeichnet wurden. Der einstige Ordnungsamtschef Alois Poth erhielt das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze, unter anderem dafür, weil er in seiner Doppelrolle als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr und der Gemeindeverwaltung als Bindeglied wirkte. Dass Poth immer noch sehr emsig ist, zeigte sich dadurch, dass Manfred Savoir ihn gleich mehrfach aufrufen musste. Poth kümmerte sich im Thekenbereich nämlich mit Mitgliedern der Jugendfeuerwehr darum, dass bei den hochsommerlichen Temperaturen alle 95 Delegierte in der Kaller Bürgerhalle mit Getränken versorgt wurden.
Mit der höchsten Auszeichnung, die die Feuerwehr zu bieten hat, dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold, wurde Kalls Wehrleiter Harald Heinen, gleichzeitig auch stellvertretender Kreisbrandmeister und stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, dekoriert. Heinen leitet seit 30 Jahren die Geschicke der Kaller Gemeindewehr – laut Savoir ein überaus ungewöhnlich langer Zeitraum. Alleine Heinens Verdienste für die Feuerwehr aufzuzählen wäre abendfüllend. Savoir bezeichnete ihn deshalb auch als Motor der Feuerwehr nicht nur in Kall, sondern im gesamten Kreis.
Wildschwein aus Holz für Manfred Savoir
Zum Schluss wurde aus dem Ehrenden aber auch ein Geehrter: Weil Manfred Savoir in diesem Jahr seinen Posten als Bezirksbrandmeister niederlegt, schenkte ihm der Kreisfeuerwehrverband Eifeler Spezialitäten und ein Wildschwein aus Holz.
Damit der Jahresbericht kein trockenes Vortragen von Fakten wird, hatte sich der Kreisfeuerwehrverband eine von Kreisbrandmeister Udo Crespin moderierte Talk-Runde ausgedacht. Dabei berichtete unter anderem das Führungstrio der Kreisjugendfeuerwehr, Kerstin Brandhoff, Christian Heinrichs und Kathrin Hörnchen, über die Entwicklung in der Nachwuchsabteilung und über besondere Projekte, etwa einen Polen-Austausch.
Ein beeindruckendes Statistikwerk hatte der „Herr der Zahlen“ beim Kreisfeuerwehrverband, der frühere stellvertretende Vorsitzende Karl-Georg Hardy, zu bieten. Insgesamt gab es zum Stichtag 31. Dezember 2016 im Kreis Euskirchen 4301 Feuerwehrleute. 2617, darunter 178 Frauen, gehören zur Einsatzabteilung, 719, davon 117 Frauen, zur Jugendfeuerwehr und 965 Mitglieder stark ist die Ehrenabteilung. Insgesamt ist die Zahl der Feuerwehrleute im Vergleich zum Jahr 2015 um 40 gestiegen. Besonders der Zuwachs bei der Jugendfeuerwehr freut Udo Crespin: „Das ist eine markante Aussage, denn die Jugendfeuerwehr ist die Hauptgenerierungsquelle für die Einsatzabteilungen.“
Das Durchschnittsalter, in dessen Berechnung die Einsatzabteilungen und Jugendfeuerwehren einfließen, beträgt 31,83 Jahre und ist damit ungefähr auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Die Unterschiede in den elf Kommunen sind aber enorm: In Zülpich (35,55 Jahre) sind die Feuerwehrkräfte fast sechseinhalb Jahre älter als bei den Nesthäkchen in Kall (29,12 Jahre). Deutlich geringer ist übrigens das Alter der insgesamt 265 Feuerwehrfahrzeuge im Kreis: Sie sind durchschnittlich 15,18 Jahre alt, wobei vier bereits seit mehr als vier Jahrzehnten im Einsatz sind.
Menschenrettung als primäres Ziel
Etwa jedes zweite Mitglied der Einsatzabteilungen und Jugendfeuerwehren hat im Jahr 2015 an einer Aus-, Fort- oder Weiterbildung teilgenommen, etwa zwei Drittel von ihnen direkt in der jeweiligen Stadt oder Gemeinde.
„Das primäre Ziel der Feuerwehr ist die Menschenrettung“, meinte Kreisbrandmeister Udo Crespin. Deshalb war für ihn die wichtigste und entscheidendste Zahl in Hardys umfangreicher Statistik die 225. Denn so viele Menschen wurden im Jahr 2016 gerettet.
Wer glaubt, dass die Feuerwehr hauptsächlich mit Bränden zu tun hat, irrt gewaltig. Von den insgesamt 2738 Einsätzen waren im vergangenen Jahr nur 363 Brände, darunter neun Großbrände. Dem gegenüber stehen 1201 technische Hilfeleistungen. Dazu gehören auch die Wasser- und Sturmschäden, die durch die Unwetterlagen im vergangenen Sommer einen Zuwachs von 234 auf 325 Einsätze hatten.
Ein paar Ziele hat sich der Kreisfeuerwehrverband auch auf die Fahnen geschrieben. So soll die Bereitschaft Düren/Euskirchen wieder intensiver zusammenarbeiten. Eine Großübung der Bereitschaft ist im Oktober an der Rurtalsperre bei Heimbach geplant. Neuerungen gibt es auch im Bereich Ausbildungen, etwa ein neues Seminar Einsatztaktik für Feuerwehrleute in Leitungsfunktionen. Großes Ziel ist die Mitgliederbindung, da seien aber auch Politik und Verwaltungen gefragt, so Crespin.
pp/Agentur ProfiPress
Fördermittel für interkulturelle Band
Kall – Gute Nachricht aus Düsseldorf: Der Landesmusikrat NRW fördert mit Mitteln des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport rückwirkend zum 1. Mai für ein Jahr das interkulturelle Percussion-Ensemble „Kalimba. Im Sozialausschuss wurde die positive Entscheidung der Jury verkündet. Somit übernimmt das Landesministerium Honorar und Fahrgeld des Musikpädagogen Reiner Klein von der Musikschule Kalimba in Prüm, der einmal pro Woche mit den zwölf aus Syrien, Mali und Deutschland stammenden Teilnehmern probt.
„Es ist toll und bezeichnend für die Flüchtlingshilfe, dass so ein tolles Projekt aus dem ehrenamtlichen Engagement heraus entstanden ist. Wir freuen uns, dass wir einen Teil dazu beitragen konnten“, sagt der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Michael Heller, der den Förderantrag gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten Alice Gempfer für die Flüchtlingshilfe auf den Weg gebracht hatte.
Entstanden war das Projekt auf Initiative von Hartmut Kieven von der Flüchtlingshilfe Kall aus Trommelsessions mit Reiner Klein während der monatlichen Begegnungscafés der Flüchtlingshilfe im Kaller Pfarrheim St. Nikolaus. Unterstützung fand die Gruppe beim Caritasverband für die Region Eifel e.V.
Das Percussion-Ensemble besteht aus zwölf Leuten: Geflüchtete aus verschiedenen Herkunftsländern, deutsche Kinder und ein Erwachsener. Die interkulturelle Truppe trifft sich nun regelmäßig und hat bereits ein Repertoire erarbeitet. Geprobt wird jeden Mittwoch von 18.30 bis 20 Uhr im Caritaszentrum in Kall. Die Caritas stellt ihre Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung. Betreut wird das Projekt auch weiterhin von Hartmut Kieven.
„Das Interkulturelle Percussion-Ensemble Kalimba wird schon jetzt immer mehr zu einem homogenen Klangkörper“, stellt Reiner Klein zufrieden fest, „wir freuen uns sehr, wenn wir gemeinsam musizieren können und unsere Rhythmen bei zahlreichen Anlässen der Öffentlichkeit präsentieren dürfen.“ Hartmut Kieven ergänzt: „Wir wollten einen Beitrag zum Kennenlernen der Kulturen und zur Integration leisten. Mit der Musikschule Kalimba ist uns das auf spielerische Weise sehr gut gelungen.“
Wer die Gruppe kennenlernen möchte oder Lust zum Mitmachen hat, ist herzlich im Caritaszentrum Kall (Aachener Straße 11) willkommen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
pp/Agentur ProfiPress
GenoEifel stellt sich in Sistig vor
Kall-Sistig – Nach der gelungenen großen Auftaktveranstaltung im Gemünder Kurhaus stellt sich die „GenoEifel eG – die Generationengenossenschaft“ auch in kleineren Orten den Bürgern vor.
Am Donnerstag, 13. Juli, ist sie im Hubertushof in Sistig zu Gast. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr. Unter anderem werden Vertreter der Generationengenossenschaft die GenoEifel eG und deren Ziele vorstellen. Hilfegebende und Hilfesuchende werden außerdem darüber informiert, wie die GenoEifel eG funktioniert.
Die GenoEifel eG will, dass die Menschen in der Nordeifel einander helfen – und das ganz offiziell. Die Hilfegebenden sollen dafür entlohnt werden, die Hilfesuchenden zahlen für die Inanspruchnahme.
pp/Agentur ProfiPress
Statt großer Feier eine große Spende
Kall/Reifferscheid – Ein halbes Jahrhundert alt wird am 30. Juni die LVM-Versicherungsagentur Murk. Doch anstatt ein großes und teures Fest zum Jubiläum zu veranstalten, hat die Belegschaft rund um Agenturleiter Friedhelm Murk entschieden, das Geld für den guten Zweck zu spenden.
Als Profiteur wurde die Hilfsgruppe Eifel auserkoren, die in diesem Jahr halb so alt wird wie die Agentur Murk. 3607 Euro „und ein paar zerquetschte“, wie Friedhelm Murk anmerkt, hat die Versicherungsagentur an Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel übergeben. Die seltsame Summe kommt deshalb zustande, weil neben den 3500 Euro der Agentur selbst auch noch die Kaffeekasse geplündert wurde, in der gut 107 Euro schlummerten.
Die LVM-Versicherungsagentur wurde 1967 im Wohnzimmer von Christian Murk, dem Vater des heutigen Agenturchefs, in Reifferscheid gegründet. 1977 erfolgte der Bezug eines größeren Büros, 1984 übernahm Friedhelm Murk die Agentur. Ein zweites Büro wurde 2001 an der Messerschmittstraße in Kall eröffnet.
Die Agentur Murk ist und bleibt ein Familienunternehmen. Denn seit Friedhelm Murk die Geschicke leitet, ist auch seine Frau Traudl mit im Boot. Und der Fortbestand der Agentur ist auch gesichert, seit dem 1. April dieses Jahres ist Sohn Martin Bestandteil des Teams. Weitere Mitarbeiter sind Guido Klähs (seit 2000), Birgit Lux (seit 2011) und Martin Schneider (seit 2014).
Die Spende an die Hilfsgruppe Eifel ist nicht die erste der LVM-Agentur aus Reifferscheid und Kall. „Für uns kommt nichts anderes infrage“, sagt Friedhelm Murk und seine Frau Traudl ergänzt: „Wir verfolgen die Hilfsgruppe seit es sei gibt und wissen, dass von den Spenden unterwegs nichts stecken bleibt.“
Jährlich erhält die Hilfsgruppe Eifel zwischen 300.000 und 400.000 Euro an Spenden, berichtet Willi Greuel, darunter auch Erlöse aus Veranstaltungen. „Denn wir haben auch Erfolg mit der Kultur, die wir in der Eifel platzieren“, sagt er. Mehr als 6 Millionen Euro für tumor- und leukämieerkrankte Kinder hat der Eifeler Verein mittlerweile aufgewendet, darunter fast eine Million Euro, die in den Sozialfonds der Kinderkrebshilfe Bonn geflossen sind.
Für den sind aller Voraussicht nach auch die 3607 Euro der LVM-Agentur Friedhelm Murk vorgesehen. Willi Greuel hat für die Agentur und ihre Mitarbeiter natürlich nur Lob parat: „Auf so Leute wie die Familie Murk, die uns unterstützen, kann die Eifel stolz sein.“
pp/Agentur ProfiPress
Kaller Kids im Fußballfieber
Kall-Rinnen – Fußballfieber pur herrscht auf dem Sportplatz in Rinnen. Um die 90 Jungen und Mädchen im Alten von sechs bis 14 Jahren sind mit Feuereifer bei der Sache. Kein Wunder, denn bei der „Mini-WM“, dem Höhepunkt des dreitägigen „Eifel-Fußballcamps“, dürfen sie zeigen, was sie zuvor gelernt haben. In 16 „Nationalmannschaften“ treten sie unter den Flaggen von Deutschland, England, Brasilien, Angola, Elfenbeinküste, Uruguay und Co. gegeneinander an.
„Klasse gespielt – toll gehalten“, schallt es laut über den Platz. Mit Michael „Howie“ Engel heizt ein in der Region bekannter Moderator und Kommentator dem Kickernachwuchs ein. Wie alle anderen Helfer, stellt auch er sich ehrenamtlich zur Verfügung und meistert mit Bravour die Aufgabe, auf drei Spielfeldern zeitgleich die besten Spielszenen zu kommentieren und die aktuellen Spielstände zu verkünden.
Als „heimliches Highlight“ bezeichnet Ralf Kremp von der Spielgemeinschaft Golbach-Rinnen-Sötenich-Sistig-Krekel (Fußball-SG) das Fußballcamp im Veranstaltungskalender des Jugendfußballs in der Region. Weil viele große und kleine Helfer aus den Vereinen kräftig mit anpacken und das Rewe-Center Kall als Sponsor das Camp unterstützt, werden einmal im Jahr von Freitag bis Sonntag Fußballträume wahr.
Wie in einem richtigen Trainingslager arbeitet ein ehrenamtliches Team von zwölf Trainern an der Technik der Jungen und Mädchen. Im Stationenbetrieb durchlaufen die Kids verschiedene Übungen, bei denen gedribbelt, geschossen, geflankt und gepasst wird. Neben den Spielfertigkeiten kommt auch der Spaßfaktor nicht zu kurz. Jeder Tag ist von einem spannenden „Finale“ gekrönt: Am Freitag wurde der Dribbelmeister gekürt, am Samstag gab es einen Torschuss-Wettbewerb, und der Sonntag endete mit „Fußball-Golf“. Mit fetzigen Klängen untermalt Mirko Wolter als ehrenamtlicher DJ jede Siegerehrung. „Man denkt, sie müssen doch irgendwann mal müde sein, aber sie spielen immer weiter“, staunt „Spielermutter“ Claudia Weishaupt über die Ausdauer der Fußballkids.
International geht es im Übrigen nicht nur bei der Mini-WM zu. So freut es Ralf Kremp und seinen Mitorganisator Stefan Weishaupt besonders, dass auch in diesem Jahr wieder elf Flüchtlingskinder mit von der Partie sind. Für sie wie auch deutsche Kinder aus sozial schwachen Familien übernimmt der Caritasverband für die Region Eifel die vergünstigte Teilnahmegebühr. „Das klappt ganz toll, trotz mancher Sprachbarrieren“, freut sich Kremp. Einige Väter der Flüchtlingskinder spielen selbst in einer Integrationsmannschaft der SG Sportfreunde Marmagen. Sie, aber auch viele andere Väter und Mütter sind am Sonntagnachmittag dabei, um gemeinsam mit ihren Kindern zu kicken und zu erleben, was ihre Sprösslinge an den drei Tagen gelernt haben.
Wichtig ist es den Verantwortlichen der Fußball-SG auch, einen Beitrag zur Gesundheitserziehung der Kinder zu leisten. So stärken sich die teilnehmenden Kinder zwischendurch mit Bio-Obst, sie erhalten frische Mahlzeiten aus regionalen Zutaten.
Wenn das Camp am Sonntag endet, gehen die Kinder nicht nur müde und glücklich nach Hause, sondern mit einer kompletten Ausstattung mit Trikot, Hose, Stutzen, Trinkflasche, Schweißband und Turnbeutel. Außerdem sorgt Andreas Brucker vom Möbelhaus Brucker dafür, dass jedes Kind einen Ball erhält. Doch am meisten zählen das gemeinsame sportliche Erlebnis und das Teamgefühl, das bei den jungen Teilnehmern noch lange nachwirkt. „Manche sind schon zum vierten Mal dabei“, sieht Kremp das Bemühen der Fußball-SG, die Vereine in Sachen Jugendarbeit zu entlasten, bestätigt.
pp/Agentur ProfiPress
Bereits 30 Inhaber der Ehrenamtskarte
Kall – Ende Februar hat die Gemeinde Kall die ersten Ehrenamtskarten ausgehändigt. Karteninhaber Nummer 001 ist Rainer Klippel aus Golbach. Seit 2009 ist er in der Hauptschule Kall aktiv. Dort erteilt er Nachhilfe in diversen Fächern und kümmert sich um junge Migranten. Außerdem steht er vielen Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite: Klippel vermittelt Praktika und Ausbildungsplätze, begleitet Eifeler Jugendliche, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, zum Gericht oder zur Polizei.
Weitere Ehrenamtskarteninhaber sind Mitarbeiter der Gemeindebücherei, der Feuerwehr, der Kaller Tafel, der Pfadfinder und des DRK. Aktuell sind es 30 Ehrenamtler, die sich die Karte, mit der sie in bestimmten Bereichen Vergünstigungen erhalten, haben aushändigen lassen. In naher Zukunft könnte sich diese Zahl verdreifachen, denn die Freiwillige Feuerwehr Kall hat 60 weitere Karten für ihre Mitglieder beantragt. „Wir sind von der Nachfrage positiv überrascht“, sagt Gemeindemitarbeiterin Sonja Pütz. Als 211. Kommune in Nordrhein-Westfalen hatte die Gemeinde Kall nach einem Ratsbeschluss im vergangenen Sommer die Ehrenamtskarte eingeführt.
Wer es Rainer Klippel und den anderen Ehrenamtskarteninhabern gleichtun will, der muss allerdings ein paar Bedingungen erfüllen. Voraussetzung für den Erhalt einer Ehrenamtskarte ist, dass man mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich tätig ist – und zwar über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren. Beantragt werden kann die Ehrenamtskarte auf der Homepage der Gemeinde Kall unter Rathaus Online/Formularservice.
Folgende Geschäfte bieten Vergünstigungen an: T.E.A.M. Industriebedarf (fünf Prozent Rabatt auf alle Produkte), Haarwerk Doris Poth (zehn Prozent auf Dienstleistungen), Obi (fünf Prozent Rabatt auf rabattfähige Artikel), Kloster Steinfeld (ein Euro Rabatt auf Kloster-Führungen, drei Prozent Rabatt im Klosterladen und Café), Knie Mode (fünf Prozent auf reguläre und reduzierte Ware), Möbel Brucker (zehn Prozent auf Boutique-Artikel), Eifel-Wash (zehn Prozent auf Dienstleistungen), Aktivpark Hannes (50 Prozent Rabatt bei Abschluss eines Jahresvertrags im Fitnessbereich, freier Eintritt für Erwachsene im Aktivi), Pflanzenwelt Schaar (fünf Prozent Bonus auf Kundenkarte) sowie ermäßigte Eintritt im Hallenbad sowie Ermäßigung für den Jahresbenutzerausweis der Gemeindebücherei.
pp/Agentur ProfiPress
Dreimal musikalischer Hochgenuss
Kall-Steinfeld – Landrat Günter Rosenke nannte es einen „furiosen Auftakt“, und niemand der knapp 120 Zuhörer des Kammerkonzerts, mit dem das Eifeler Musikfest am Samstagabend eröffnet wurde, hätte ihm ernsthaft widersprechen wollen. In die ehemalige Bibliothek des Kloster Steinfelds hatten die Organisatoren eingeladen und für ihr Publikum drei versierte Musiker engagiert, die für wahren Hörgenuss sorgten.
Die 72. Ausgabe der altehrwürdigen Veranstaltung wurde in diesem Jahr begangen. „Damit ist dies das älteste Musikfestival im Rheinland, das seit so langer Zeit ununterbrochen stattfindet“, erläuterte Rosenke, selbst im Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer.
Am 4. August 1946 fand das erste Eifeler Musikfest statt. Mittlerweile ist die Veranstaltung fest auf das erste Wochenende nach Pfingsten gebucht. Auch das Programm hat sich gewandelt. So hat sich das Festival, das sich vor allem der geistlichen Musik widmete, auch der weltlichen Musik zugewandt. Die wird den Zuhörern allerdings nicht in der Basilika, sondern seit fünf Jahren in der ehemaligen Bibliothek zu Gehör gebracht.
Musiker aus dem Kreis Euskirchen, die mit international bekannten Kollegen auftreten – so beschrieb Rosenke das Konzept der Veranstaltung. Mit der in Steinfeld ansässigen Pianistin Sorina Aust-Ioan, die in Köln an der Musikhochschule lehrt, war es Hans Peter Göttgens, dem Intendanten der Festspiele, wieder einmal gelungen, eine hochklassige Besetzung zu engagieren, die aus der Region kommt. Die in Rumänien geborene Aust-Ioan trat mit der Sopranistin Aurora Sperduto und dem Bass-Bariton Robert Fendl auf.
Unter das Motto „Klavier trifft Gesangsduo“ hatten die drei Musiker ihren Auftritt gestellt und stellten dabei ihre Flexibilität unter Beweis. Eröffnet wurde der Abend von Aust-Ioan mit den Diabelli-Variationen von Ludwig van Beethoven. Dem Komponisten blieb sie auch im Laufe des Abends bei ihren Soloparts treu und überzeugte mit Ecossaisen in Es-Dur, einem zarten „Für Elise“ und den „Bagatellen“.
Mit viel Gefühl und Spaß am Schauspiel kredenzten die Italienerin Sperduto und der Fendl die Opernarien, die von Händel, Mozart, Rossini und Gounod komponiert waren. Sperduto gab „Les Feuilles Mortes“ und Edith Piafs „La vie en rose“, während Fendl sich mit Stücken aus „The Man of La Mancha“ und „Les Misérables“ dem Musicalfach widmete.
Den Schlusspunkt setzte das Trio mit einem schwärmerischen „Lippen schweigen“ von Franz Lehár aus der Operette „Die lustige Witwe“. Mit begeistertem Beifall verabschiedeten die Zuhörer die drei Musiker.
Zum Hochamt am darauffolgenden Sonntag führten Solisten, der Chor und das Orchester an der Basilika sowie Gastsängerinnen aus der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Hermann Josef Steinfeld die Missa brevis G-Dur (1774) von Nikolaus Betscher auf. Abgeschlossen wurde das 72. Eifeler Musikfest am Nachmittag in der Basilika durch ein Festkonzert. Solisten und Kammerchor an St. Martin Euskirchen sowie die Accademia Filarmonica Köln unter der Leitung von Markus Goecke stellten „Coronation Anthems“ und das „Utrechter Te Deum“ von Georg Friedrich Händel in den Mittelpunkt.
pp/Agentur ProfiPress
Kirmes in Golbach
Kall-Golbach – In Golbach wird von Freitag, 16. Juni, bis Montag, 19. Juni, wieder Kirmes gefeiert. Veranstalter sind der Bürgerverein und Kapellenchor Golbach.
Start der Kirmes ist am Freitag, 16. Juni, 20 Uhr, mit dem dritten „Vier gewinnt“-Turnier in der Kneipe im Bürgerhaus. Einlass ist bereits um 19 Uhr. Weitere Auskünfte erteilt Marcus Manthey (0157/38767879), der auch Anmeldungen entgegennimmt.
Einen Abend später, am Samstag, 17. Juni, ab 20.30 Uhr, spielen De Schlingele beim Kirmesball auf. Die Eifeler Band sorgt mit Musik für eine tolle Stimmung und macht Lust aufs Tanzen.
Der Sonntag, 18. Juni, beginnt um 9 Uhr mit einer heiligen Messe in der Kapelle in Golbach. Anschließend geht es zum Frühschoppen – entweder in der Kneipe oder bei schönem Wetter auch draußen. Tagsüber findet ein buntes Kirmestreiben statt, für Kinder gibt es eine große Bauern-Hüpfburg und eine Wurf- und Spielzeugbude.
Der letzte Kirmestag, Montag, 19. Juni, startet um 10 Uhr mit einer heiligen Messe in der Kapelle. Danach wird bis zum Kirmesausklang gefrühschoppt.
pp/Agentur ProfiPress
Würfelmarathon um „Luischen-Cup“
Kall – Der Kaller Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier veranstaltet am Freitag, 23. Juni, ab 19 Uhr im Saal der Gaststätte die dritte Schocker-Meisterschaft um den Großen Preis der Gaststätte Gier und den Wanderpokal „Luischen Cup“. Auch bei der dritten Auflage der Meisterschaft rechnet der Kaller Kneipen-Verein mit einem großen Starterfeld.
Spielleiter beim dritten Turnier sind der Vorsitzende des Vereins, Uwe Schubinski, sowie der Schriftführer Reiner Züll. Gespielt wird in drei Durchgängen mit je 15 Spielen. Nach jedem Durchgang wird die Besetzung der Tische neu ausgelost.
Etwa drei Stunden lang werden die Würfel im „Schockertempel“ an der Aachener Straße über die Spieltische tanzen, wobei die Würfelartisten verbissen um „Schock aus“, „Straße“ oder „Drei Deutsche“ (General) kämpfen werden.
Dem Bestplatzierten winken Siegerpokale und Überraschungspreise. Zum zweiten Mal geht es bei der Kaller Schocker-Meisterschaft um den „Luischen-Cup“, der an die Kultwirtin Luise Gier erinnern soll, die die Gaststätte bis ins hohe Alter von 84 Jahren geführt hatte. Titelverteidiger ist der Maigeloog-Vorsitzende Lukas Müller aus Kall, der bei der Meisterschaft im Oktober vergangenes Jahr mit 165 Punkten den Gesamtsieg errang. In der Damenwertung wird Heike Friedrichs versuchen, ihren Titel zu verteidigen.
Die Zahl der Mitspieler wird auf 48 begrenzt. Für die Teilnahme am Turnier ist eine Voranmeldung erforderlich. Interessenten können sich direkt in der Gaststätte Gier in die Teilnehmerlisten einschreiben oder sich während der Öffnungszeiten der Gaststätte unter der Rufnummer 02441/4225 anmelden.
pp/Agentur ProfiPress
Die Kinder hatten Vorfahrt
Kall-Urft – Im Zeichen des 50-jährigen Bestehens des Wuppertaler Schullandvereines „Haus Dalbenden“ und des 25-jährigen Bestehens der Hilfsgruppe Eifel stand ein großes Familienfest auf dem großen Freigelände des Urfter Jugendgästehauses. Ein Nonstop-Programm auf der großen Showbühne, zahlreiche Stände mit Unterhaltungsangeboten, Folklore und Präsentationen füllten das umfangreiche Tagesprogramm, das von dem Sötenicher Entertainer Julian Heldt moderiert wurde. Leider fand das Fest infolge eines Unwetters ein vorzeitiges Ende, nachdem nachmittags heftige Regengüsse die Besucher in die Flucht geschlagen hatten.
Wochenlang hatte ein Orga-Team des Schullandvereines unter dem Vorsitz von Gabriela Rittinghaus-Koppers und der Hilfsgruppe Eifel mit Willi Greuel an der Spitze das große Familienfest vorbereitet und für den Festtag über 100 Helfer mobilisiert. Denn neben dem eigentlichen Programm zum Doppeljubiläum fand im Gästehaus die elfte Typisierungs-Aktion der Hilfsgruppe Eifel mit der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) statt. Erstmals veranstaltete die Hilfsgruppe die Typisierung durch die Entnahme von Speichelproben. Bei den bisherigen zehn Aktionen wurde die Methode der Blutentnahme angewendet. Doch in Urft waren die Besucher mehr zum Feiern aufgelegt, denn gerade mal 50 ließen sich typisieren. „Das ist nicht schlimm, wenn von den 50 nur einer als Stammzellenspender für einen Leukämiekranken infrage kommt, dann hat sich die Aktion gelohnt“, resümierte Willi Greuel.
Iris Theisen, bei der DKMS in Köln für die Spender-Neugewinnung zuständig, überreichte Willi Greuel zum 25-jährigen Bestehen der Hilfsgruppe eine gläserne 25 mit einer eingravierten Dankbotschaft. Bei den zehn bisherigen, seit 1992 durchgeführten Typisierungsaktionen, habe die Hilfsgruppe 22.400 potenzelle Spender in die Internationale Knochenmark-Spender-Datei gebracht. Ganz aktuell hätten davon 337 genetische Zwillinge mit ihren Stammzellen Leben gerettet. Iris Theisen: „Eifeler Stammzellen sind seit 1992 in 34 Ländern der Erde transplantiert worden.“
Beim Familienfest kam es auf der Bühne auch zu einem recht emotionalen Treffen von Stammzellenspendern und Empfängern: Christoph Vollmer aus Achern im Schwarzwald traf auf seine Lebensretterin Simone Krämer aus Steinfelderheistert; die Potsdamerin Nicole Kreißig bedankte sich bei dem Golbacher Thomas Engels, der ihr 2014 durch eine Stammzellenspende das Leben gerettet hat. Mit auf der Bühne auch die 39-jährige Astrid Phillips aus Bergbuir, die 2008 dem fünfjährigen an Leukämie erkrankten Markus Reuthemann aus Martinszell (Allgäu) lebensrettende Stammzellen gespendet hatte.
Dass der Schullandverein und die Hilfsgruppe ihre Geburtstage gemeinsam mit einem Familienfest feierten, kam nicht von ungefähr. Als die Hilfsgruppe in den 90er-Jahren viele, durch die Tschernobyl-Katastrophe geschädigten Kinder zur Erholung in die Eifel holte, lebten diese in den Sommerferien 1997 und 1998 im Urfter Schullandheim, das zu Beginn dieses Jahres in Jugendgästehaus umgetauft wurde. Noch heute erinnern sich Willi Greuel und das Ehepaar Christine und Jürgen Augsten, die das Jugendgästehaus mit großem Engagement leiten, immer wieder an die Kinder aus Weißrussland, die in Urft liebevoll betreut wurden und unbeschwerte Ferienwochen genießen konnten.
Daran erinnerte auch der stellvertretende Bürgermeister Uwe Schubinski, der im Namen der Gemeinde Kall Glückwünsche zum Doppeljubiläum überbrachte. Das Jugendgästehaus biete seit fünf Jahrzehnten für viele Anlässe eine offene Tür und Unterkunft. „Die Einrichtung ist weithin bekannt; hier kommt man zusammen und verbringt eine schöne, gesellige und erlebnisreiche Zeit“, so Schubinski.
Die Tschernobyl-Kinder seien damals in Urft für eine kurze Zeit von ihren Sorgen und ihrer Krankheit abgelenkt worden. Schubinski dankte auch der Hilfsgruppe Eifel, die sich seit nunmehr 25 Jahren beispiellos und unermüdlich für krebskranke Kinder einsetzte und die durch zehn Typisierungsaktionen so manches Schicksal positiv beeinflusst habe. Schubinski bedankte sich bei beiden Institutionen mit zwei Spenden-Briefen für „so viel Herzlichkeit und Engagement“.
Auf der Bühne ging es den ganzen Tag über Schlag auf Schlag. Der Ehrenmusikzug der Feuerwehr Wuppertal-Ronsdorf, in dem der ehemalige Geschäftsführer des Schullandvereins, Frank Gusinde, die Querflöte spielt, eröffnete den musikalischen Reigen. Es folgten die Silverado Dancers aus Mechernich und der Kinderliedersänger Uwe Reetz, der Unterstützung von der WDR-Maus und dem Schaf „Shaun“ bekam.
Der Musikverein Urft, die Showband „The Wild Bobbin‘ Baboons“ und die Cooper Town Cooperation wechselten sich auf der Bühne ab, während Falkner der Greifvogelstation Hellenthal abgerichtete Falken und Adler über die Köpfe der Festbesucher gleiten ließen. Irakische Folklore bot eine Formation von kurdischen Tänzern und Tänzerinnen aus dem Raum Euskirchen, die die Festbesucher zum Mittanzen animierten.
„Kinder werden bevorzugt bedient – Erwachsene müssen warten“, lautete die Devise, die Gabriela Rittinghaus-Koppers und Willi Greuel für die vielen Stände auf der Festwiese ausgegeben hatte. Für die kleinen Gäste waren deshalb eine separate Getränketheke sowie ein Obststand installiert worden. Für die Kids standen unter anderem ein Karussell, eine Eisenbahn, zwei Hüpfburgen und das Spiel „Karlo Klötzchen“ parat, beim Pfeil- und beim Pömpelwerfen konnten sie ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
Infostände hatten der Tierschutzverein Kall, die DKMS und die Kreissparkasse, die die Hilfsgruppe seit deren Gründung unterstützt, aufgebaut. Am Glücksrad gab es Preise zu gewinnen. Auch der Haie-Fanclub aus Kall war mit einer Eishockey-Bahn vertreten. Am Stand der Hilfsgruppe konnten Besucher schätzen, wieviel Geld sich in einer Dreiliter-Flasche befand. Eine große Tombola rundete das schier endlose Angebot ab. Die Besucher hatten die Chance, mehrtägige Reisen nach Paris und Prag zu gewinnen.
Obwohl heftige Regenfälle die Besucher vertrieben und das Bühnenprogramm vorzeitig beendet worden war, ließen sich die Dreiborner „Drums & Pipes“ nicht beirren. Die Schotten spielten am Eingang zum Festgelände trotzdem auf und bekamen dafür den verdienten Applaus der verbliebenen Gäste. Obwohl das Fest vorzeitig beendet werden musste, waren sich die beiden Veranstalter einig: „Wiederholung des Familienfestes im nächsten Jahr“.
pp/Agentur ProfiPress
Leben im Takt der Kirchenmusik
Kall-Steinfeld – Am vergangenen Wochenende fand in Steinfeld zum 72. Mal das Eifeler Musikfest statt, das längst weit über die Grenzen der Eifel hinaus Bekanntheit erlangt hat. Die Intendanz hat seit mehr als 20 Jahren der Steinfelder Hans Peter Göttgens inne, der in der Basilika Steinfeld auch jeden Sonntagmorgen zur Messe die Orgel spielt und rund 45 Jahre lang den Kirchenchor leitete. „Kirchenmusik ist mein Leben“, sagt der 82-Jährige.
Hans Peter Göttgens wuchs in Würselen auf und lernte schon als kleiner Junge das Klavierspielen, während sein Großvater ihn auf der Zither begleitete. Mit zwölf Jahren begann er die Orgel zu spielen – und betätigte sich von da an in der Kirchenmusik. Bis heute spielt er jeden Sonntag zur Messe auf der König-Orgel der Steinfelder Basilika, deren Anfänge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen und die zu den wertvollsten Orgeln des Rheinlands gehört.
Aus dieser Leidenschaft heraus setzte er sich Mitte der 1970er Jahre auch zusammen mit seiner mittlerweile verstorbenen Ehefrau für die Restaurierung der Orgel ein. Um den Eigenanteil der Kirchengemeinde, für das Projekt stemmen zu können, mobilisierte das Ehepaar Göttgens sämtliche Musiker aus seinem Bekanntenkreis und veranstaltete rund acht Jahre lang jeden Monat ein Benefizkonzert zugunsten der Steinfelder König-Orgel – bis die Restaurierung vollständig finanziert war.
Seine Kontakte in alle Richtungen der Musikwelt nutzt Hans Peter Göttgens auch für seine Aufgaben als Intendant des Eifeler Musikfestes, das jedes Jahr in Trägerschaft des Fördervereins Kloster Steinfeld stattfindet. In der Nachkriegszeit entstanden ist es das einzige Musikfest im Rheinland, das über so lange Zeit – immerhin schon seit 72 Jahren – ohne Unterbrechung im jährlichen Turnus stattfindet.
Als Intendant ist der 82-Jährige für die Auswahl der Musik für das Kammerkonzert, das Hochamt und das Festkonzert zuständig. „Ich möchte die Tradition weiterführen, die durch diese langjährige Geschichte entstanden ist“, sagt der Intendant und betont: „Tradition bedeutet nicht nur, am Althergebrachten festzuhalten, sondern durchaus auch neue Wege zu beschreiten.“
Wenn es beim Eifeler Musikfest um die Veranstaltungen mit rein sakraler Kirchenmusik geht, setzt Hans Peter Göttgens aber weiterhin lieber auf Klassiker wie Mozart, Haydn oder Schubert. „Einer der Höhepunkte war sicherlich Mozarts Krönungsmesse anlässlich des 70. Eifeler Musikfestes“, erinnert er sich.
Mit dem Hochamt des Eifeler Musikfestes hat sich Hans Peter Göttgens nun als Leiter des Chores an der Basilika Steinfeld verabschiedet. „Seit anderthalb Jahren waren wir vergeblich auf der Suche nach einem Nachfolger, aber jetzt zeichnet sich endlich eine Lösung ab“, erzählt er.
Seiner Leidenschaft für die Kirchenmusik bleibt er weiterhin als Orgelspieler treu – und natürlich mit der verantwortungsvollen Aufgabe als Intendant des Eifeler Musikfestes. „Wenn ich mich nach den Konzerten hinsetzen kann mit dem Gedanken »Das war toll« – das ist für mich der schönste Moment.“
pp/Agentur ProfiPress
Europäische Ordensobere tagten im Kloster Steinfeld
Kall-Steinfeld – Im Kloster Steinfeld hat ein Treffen europäischer Provinzialen des Ordens der Salvatorianer stattgefunden. Aus Italien, Großbritannien, Deutschland, Polen, der Schweiz, Spanien, Belgien und Österreich kamen die Leiter der europäischen Provinzen zusammen, um über die Zukunft des Ordens in Europa zu beraten.
Das Wochenende des Hermann-Josef-Festes nutzen sie zur Anreise, so konnten einige sonntags an den Feierlichkeiten teilnehmen. Am Montag und Dienstag ging es dann insbesondere darum, wie man der stark rückläufigen Zahl an Berufungen begegnen kann.
„Weltweit, insbesondere in Asien und Afrika, wächst die Gemeinschaft. In Westeuropa dagegen geht das Wachstum gegen Null“, sagte Pater Hubert Veeser, der seit vier Jahren Provinzial und in dieser Funktion Leiter der Salvatorianer in Deutschland ist, am Rande des Treffens. Während es hierzulande noch knapp 60 Mitbrüder sind, hat die Schweiz nur noch elf Ordensangehörige. Die größte europäische Provinz ist die polnische mit über 400 Mitbrüdern in verschiedenen Ländern.
Wie es unter diesen Voraussetzungen für die Salvatorianer in Europa weitergehen kann, war eine vieldiskutierte Frage beim Treffen in der Eifel, das einige der Provinzialen zum ersten Mal ins Kloster Steinfeld führte. So gebe es unter anderem Überlegungen, eine gemeinsame europäische Ausbildungsgemeinschaft ins Leben zu rufen, führte Pater Hubert Veeser aus. Es ging um die Frage, wie Kräfte gebündelt werden können und auch, inwieweit Mitbrüder aus den jungen Kirchen in den europäischen Provinzen mitarbeiten können.
Weitere Themen waren der 100. Todestages von Ordensgründer Pater Franziskus Jordan im kommenden Jahr und die damit verbundenen Feierlichkeiten sowie das nächste vierwöchige Generalkapitel, das ebenfalls 2018 in St. Ottilien bei München stattfinden soll.
„Die Gespräche fanden in einer sehr offenen und brüderlichen Atmosphäre statt. Und natürlich waren die Ordensoberen auch an den neuesten Entwicklungen im Kloster Steinfeld interessiert und nahmen auch an einer Führung durch Kloster und Basilika teil“, resümierte Pater Hubert Veeser.
pp/Agentur ProfiPress
Kranke Kinder zu Hause versorgen
Mechernich-Firmenich/Kall - Als eines von bundesweit 500 Kinderhilfsprojekten wurde die Kaller Hilfsgruppe Eifel e.V. mit Fördergeldern in Höhe von 1.000 Euro von der Town & Country Stiftung bedacht. Sascha Pagnia, Botschafter der Town & Country Stiftung und Geschäftsführer von SP Bauprojekte GmbH mit Sitz in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat, übergab die Spende an den Hilfsgruppen-Vorsitzenden Willi Greuel. Das Geld soll in die Finanzierung einer Ambulanzschwester der Uni-Kinderklinik Bonn fließen, die krebskranke Kinder zu Hause versorgt.
Die Town & Country Stiftung wurde im Jahr 2009 von den Unternehmensgründern Gabriele und Jürgen Dawo ins Leben gerufen. Mit den Fördergeldern unterstützt die Stiftung unverschuldet in Not geratene Hauseigentümer sowie benachteiligte Kinder. Sascha Pagnia, Geschäftsführer des Town & Country Partners „SP Bauprojekte GmbH“ im Lizenzgebiet Kreis Euskirchen, kam daraufhin in Kontakt mit der Hilfsgruppe Eifel und schlug Willi Greuel und seinem Team vor, sich bei der Stiftung zu bewerben.
Bei der Förderung werden die ersten 500 Projekte von Vereinen oder gemeinnützigen Organisationen berücksichtigt, die den Auswahlkriterien entsprechen. Darüber hinaus haben die Projekte die Chance auf den jährlich ausgelobten Stiftungspreis in Höhe von 5.000 Euro. Dazu wählt eine unabhängige Jury ein Projekt pro Bundesland aus. Das Augenmerk liegt dabei auf verschiedenen Bereichen des sozialen Engagements, unter anderem auf Kinderkrankenhäusern.
Die Hilfsgruppe Eifel aus Kall finanziert schon seit Jahren die Stelle einer Ambulanzschwester an der Bonner Kinderklinik, um krebskranke Kinder zu Hause betreuen zu können. Dafür fallen jedes Jahr rund 65.000 Euro an, die die Hilfsgruppe Eifel über Spenden zusammenbringt. „Bei uns fließt jeder Cent in Hilfsprojekte“, betont Willi Greuel und zieht Bilanz: „In diesem Jahr feiern wir unser 25-jähriges Bestehen. In dieser Zeit haben die Eifeler uns mit Spenden von mehr als sechs Millionen Euro unterstützt.“
Als Stiftungsbotschafter durfte Sascha Pagnia den Spendenscheck in der Firmenicher Zikkurat überreichen: „Ich bin sehr froh, dass wir mit der Spende krebserkrankte Kinder unterstützen können und ihnen durch die Ambulanzschwestern der Kinderkrebsstation in Bonn weiterhin eine Versorgung im heimischen Umfeld ermöglichen können.“ Schließlich weiß der Geschäftsführer der SP Bauprojekte GmbH, wie wichtig die Wohlfühlatmosphäre zu Hause ist. Mit dem Town & Country Haus, Deutschlands meistgekauftem Markenhaus, setze man auf seriöse und menschliche Beratung, um Familien ein Zuhause zu verkaufen.
pp/Agentur ProfiPress
Hilfst du mir, helfe ich dir
Schleiden-Gemünd/Eifel – Wolfgang Merten war „überwältigt vom Andrang“, Malte Duisberg „sehr froh, dass Sie so zahlreich erschienen sind“. Tatsache ist: Wenn noch ein paar Leute mehr gekommen wären, hätte die Auftaktveranstaltung der Generationengenossenschaft GenoEifel eG in eine andere Lokalität verlegt werden müssen. Denn der kleine Kursaal im Gemünder Kurhaus platzte buchstäblich aus allen Nähten, der große Kursaal wäre zur Not frei gewesen. Die fleißigen Helfer der VR-Bank Nordeifel eG schafften von dort noch eilig Stühle herbei, dennoch mussten einige der rund 160 Besucher stehen. Auch die ausgelegten 100 Beitrittserklärungen waren flugs vergriffen.
Das Interesse an diesem im Kreis Euskirchen und der Eifel einmaligen Konzept war und ist gewaltig. Es geht vereinfacht gesagt darum, dass Menschen anderen, meist älteren Menschen in alltäglichen Situationen helfen – bei der Gartenarbeit, der Hausarbeit oder sich einfach mal eine Stunde pro Woche Zeit nehmen. „Die Grundidee zur Generationengenossenschaft, die damals noch eine Seniorengenossenschaft werden sollte, hat unser Vorstandsvorsitzender Bernd Altgen von einem Seminar in Baden-Württemberg mitgebracht“, berichtete VR-Bank-Nordeifel-Vorstand Wolfgang Merten, gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender der GenoEifel eG.
Unterstützt wird die Generationengenossenschaft mit Leader-Mitteln. 118.000 Euro fließen aus diesem EU-Maßnahmenprogramm bis 2022 an die GenoEifel, hinzu kommen 63.000 Euro von Dritten, darunter auch von der VR-Bank Nordeifel eG sowie deren Stiftung, der Dr.-Axe-Stiftung aus Bonn, der Stiftung Evangelisches Altenheim Gemünd und der Heinen-L’homme-Weishaupt und Partner Steuerberater Partnerschaft mbB. Mitglieder der Generationengenossenschaft erwerben außerdem für 50 Euro einen Geschäftsanteil, pro Jahr werden außerdem 40 Euro Mitgliedsbeitrag fällig.
Dieses Geld wird nicht nur zum Aufbau der GenoEifel eG benötigt, sondern auch um die Gehälter der beiden festen Mitarbeiterinnen Corinne Rasky und Marita Manderfeld zu bezahlen, die derzeit ein Büro im Kaller Rathaus bezogen haben und im Jahr 2019 ins „Haus der Begegnung“ umziehen sollen, das neben dem Rathaus entsteht. Übrigens: Wer sich die Beiträge nicht leisten kann, soll in Zukunft von einem noch einzurichtenden Hilfsfonds partizipieren.
Doch warum ist eine Generationengenossenschaft überhaupt nötig? „Es gibt im Gegensatz zu früher keine Mehrgenerationenhaushalte mehr“, erklärte Vorstandssprecher Malte Duisberg. Heute würden Eltern bei ihren Kindern nach dem Prinzip verfahren „Lerne was, leiste was, geh‘ hinaus in die Welt und werde was“.
Karl Vermöhlen, Mitvorstand der GenoEifel eG, wies auf die demografische Entwicklung und deren Konsequenzen hin. Durch den Pillenknick vor 50 Jahren verschwand der bis dahin durch den Babyboom der Jahre 1950 bis 1970 bestehende Geburtenüberschuss binnen weniger Jahre. Besonders im Südteil des Kreises Euskirchen mache sich das eindrucksvoll bemerkbar: „Die Gesamtzahl der Einwohner schrumpft je nach Kommune um bis zu 20 Prozent. Die Zahl der über 65-Jährigen steigt dabei bis zum Jahr 2030 um etwa 50 Prozent an, wobei auch die Hochbetagten zunehmen“, zeigte Vermöhlen auf. „Wir Babyboomer können nicht länger warten, sondern müssen jetzt handeln. Jetzt können wir diesen Prozess noch gestalten,“ schloss er den kurzen Exkurs.
Leistungsempfänger und Leistungsgeber
Zwar gebe es schon das Netzwerk an Urft und Olef, Koordinatorin ist wie bei der GenoEifel Corinne Rasky, doch das beschränke sich auf Freizeitaktivitäten. „Bei uns geht es um gegenseitige Hilfestellungen, wir wollen Menschen zusammenbringen, die Bedarf haben“, erklärt Duisberg. Unterschieden wird bei der Generationengenossenschaft zwischen Leistungsempfänger und Leistungsgeber. Damit das Konzept funktioniert, werden beide Seiten benötigt.
Neun Euro Stundenlohn zahlen die Leistungsempfänger auf ein Konto ein. Drei Euro davon gehen an die GenoEifel eG. „Nach der Förderung muss sich die Genossenschaft selbst tragen“, erklärt Wolfgang Merten. Die restlichen sechs Euro erhalten die Leistungsgeber, die sich das Geld auch auf einem Zeitkonto gutschreiben lassen können, das Geld also „parken“ und später, wenn sie Hilfe benötigen, wieder abrufen. Als Vermittler dienen Corinne Rasky und Marita Manderfeld. Die werden beide Seiten auch interviewen, damit der Leistungsgeber genau weiß, was auf ihn zukommt. Wichtig auch: Weil es sich bei der GenoEifel um eine gemeinnützige Genossenschaft handelt, ist der Leistungsgeber auch über die Berufsgenossenschaft versichert.
Doch was für Arbeiten sind überhaupt vorstellbar? Es geht um Begleitung bei Terminen, Fahrdienste, Besuche inklusive Gesellschaft leisten und Gesellschaftsspielen, Entlastungen im Alltag und Hilfen im Haushalt, Einkaufsdienste, „auf Rädern zum Essen“, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, gemeinsame Ausflüge oder gemeinsames Wandern oder auch Gartenarbeit. „Ich selbst fahre zweimal im Jahr zu einer Tante nach Wuppertal, weil ich ihre Matratze wenden muss. Alleine kann sie das nicht mehr“, erklärte Malte Duisberg und betonte: „Wir sind aber kein professioneller Anbieter und wollen uns klar abgrenzen von allen Handwerkerleistungen, denn wir wollen keine Konkurrenz darstellen.“
Auch wenn die Hauptzielgruppe die Senioren sind, richtet sich das Angebot der GenoEifel nicht nur an diese. „Als Mama weiß ich, dass auch jüngere Menschen Hilfe benötigen“, sagte Corinne Rasky und meint Babysitter-, Begleit-, Hol- und Bringdienste für die Kinder, Kinderbetreuung in den Kita-Randzeiten oder eine Leseoma oder einen Leseopa.
Erreichbar ist die GenoEifel eG im Rathaus Kall unter 02441/88861 oder per E-Mail unter . Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.genoeifel.de, außerdem liegen in allen Filialen der VR-Bank Nordeifel eG Broschüren aus, die auch Beitrittserklärungen beinhalten. In Zukunft sollen sich in Ortschaften Kümmerer finden, die als ehrenamtliche Ansprechpartner fungieren. „In Sistig, Scheven und Schmidtheim gibt es schon welche“, berichtete Malte Duisberg.
Beschränkt ist das Angebot zu Beginn auf die sechs Südeifelkommunen Blankenheim, Dahlem, Hellenthal, Kall, Nettersheim und Schleiden sowie auf das Stadtgebiet Mechernich. Das Gebiet soll aber nach und nach auf den gesamten Kreis Euskirchen und sogar auf die Leader-Region, zu der auch Teile von Aachen und Düren gehören, ausgeweitet werden. „Wir müssen die GenoEifel aber zuerst ans Laufen bekommen“, sagte Wolfgang Merten. Den Grundstein, der eher die Wirkung eines Meilensteins hatte, haben alle Beteiligten im Gemünder Kurhaus gelegt.
pp/Agentur Profipress
Gebeine feierlich erhoben
Kall-Steinfeld – Keine halbe Stunde, nachdem er mit dem Auto aus München angereist war, stand Pater Hubert Veeser, Provinzial der Salvatorianer in Deutschland, in der Basilika des Klosters Steinfeld, um gemeinsam mit Pater Wieslaw Kaczor und den Mitbrüdern des Ordens am Vorabend des Hermann-Josef-Festes die Gebeine des heiligen Hermann-Josef zu erheben. Die feierliche Zeremonie, an der auch einige Pilger teilnahmen, dient alljährlich der Vorbereitung des ganztägigen Festes am darauffolgenden Sonntag.
Zu Beginn der Eucharistiefeier am Samstagabend betraten die Salvatorianer in einer feierlichen Prozession die Basilika und bildeten ein Spalier vom Sarkophag bis zum Altar. Pater Wieslaw Kaczor öffnete den Sarkophag, dann zogen die Patres den Reliquienschrein heraus und legten ihn auf einer hölzernen Trage ab. Auf ihr schulterten sie den Schrein und trugen ihn einmal durch die ganze Basilika. Anschließend wurde er am rechten Seitenaltar abgelegt.
Das Grab des heiligen Hermann-Josef zieht ständig, aber vor allem zum Hermann-Josef-Fest zahlreiche Pilger an. Stets liegen am Sarkophag aus Urfter Marmor frische Äpfel. Als Sohn einer verarmten Kölner Familie um 1150 geboren, wurde Hermann Joseph mit zwölf Jahren Prämonstratenser-Chorherr im Kloster Steinfeld. Nach seiner Ausbildung in Mariengarten in Friesland kehrte er nach Steinfeld zurück und wurde zum Priester geweiht. Danach war er in Steinfeld und Umgebung als Seelsorger tätig, wurde Küster des Klosters und soll als lebensfroher Rheinländer hochgeschätzt gewesen sein.
Als er wahrscheinlich am 7. April 1241 fast 90-jährig bei den Zisterzienserinnen in Hoven bei Zülpich starb, wurde er dort sofort von den Nonnen beerdigt. Doch nach einem Protest der Steinfelder Prämonstratenser beim Kölner Erzbischof am 21. Mai desselben Jahres wurden die sterblichen Überreste Hermann-Josefs nach Steinfeld übergeführt. Heiliggesprochen wurde der auch „Apfelheiliger“ genannte Eifeler Mönch im Jahr 1960.
Beim Hermann-Josef-Fest war diesmal der emeritierte Aachener Weihbischof Karl Reger der Hauptzelebrant in der Festmesse. Es predigte zum Abschluss der neunwöchigen Vorbereitungszeit Pater Hubert Veeser. Am Nachmittag hatten die Gläubigen nochmals Gelegenheit, bei einer Andacht mit dem brasilianischen Pater Milton Zonta, dem Generalsuperior der Salvatorianer, und der anschließenden Festprozession ihrem Heiligen zu gedenken.
pp/Agentur ProfiPress
Bürgermeisterwahl am 24. September
Kall – Vergangenen Herbst hatte Bürgermeister Herbert Radermacher seinen Rücktritt angekündigt. Kürzlich hat er sich verabschiedet. Wir erklären, wie es in den kommenden Monaten in Kall weitergeht.
Warum muss in Kall neu gewählt werden?
Herbert Radermacher ist zum 1. Mai aus dem Dienst als Bürgermeister der Gemeinde Kall ausgeschieden.
Welche Gründe gibt es für das Ausscheiden?
Gesundheitliche Gründe zwangen Radermacher zu diesem Schritt. Seine Ärzte hatten ihm geraten, sich zurückzunehmen und nicht bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt zu bleiben.
Wann wäre die Legislaturperiode regulär beendet gewesen?
Herbert Radermacher war am 10. November 2013 als Bürgermeister der Gemeinde Kall wiedergewählt worden. Seine Amtszeit hätte ohne sein Ausscheiden bis 2020 gedauert, dann hätte gemeinsam mit der Kommunalwahl auch eine Bürgermeisterwahl stattgefunden.
Wieso ist Radermacher eigentlich 2013 gewählt worden? Da war doch gar keine Kommunalwahl…
Die Gemeinde Kall ist seit dem Jahr 2007 „aus dem Rhythmus“. Damals hatte der amtierende Bürgermeister Hans Kaiser die Altersgrenze erreicht. Deshalb musste 2007 und nicht wie in den anderen Kommunen 2009 ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Gewinner war damals Herbert Radermacher, der sich gegen Franz-Albert Groß durchsetzte. Radermacher war zehn Jahre im Amt und ist damit der dritte Kaller Bürgermeister nach Georg Linden (1952-1972) und Werner Schumacher (1972-1990), dessen Amtszeit eine zweistellige Jahreszahl aufweist.
Bleibt Kall „aus der Reihe“ oder wird sich das durch die Wahl einpendeln?
Der neue Bürgermeister wird bis 2025, also bis zur übernächsten Kommunalwahl, gewählt. Bei der Kommunalwahl 2020 können die Bürger keine Stimme für ein Gemeindeoberhaupt abgeben.
Wann findet die Bürgermeisterwahl statt?
Bereits bei seiner Rücktrittsankündigung hatte sich Bürgermeister Herbert Radermacher dafür eingesetzt, dass der Bürger nicht separat zur Wahlurne schreiten, sondern – je nach Ausscheidetermin – bei der Landtagswahl oder der Bundestagswahl das neue Gemeindeoberhaupt wählen soll. Weil der Termin für die Landtagswahl am 14. Mai zu knapp hinter Radermachers Ausscheiden lag, wird der Bürger am 24. September nun doppelt zur Wahlurne gebeten.
Wer führt denn die Amtsgeschäfte im Rathaus?
Kämmerer Michael Heller ist seit dem 1. Juli 2015 gleichzeitig auch allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters und damit derzeit erster Mann der Verwaltung. Heller war seit seiner Bestellung in das Amt – und natürlich verstärkt vor dem Rücktritt des Bürgermeisters – immer in alle Angelegenheiten eingebunden und kennt sämtliche Sachverhalte.
Und wer repräsentiert die Gemeinde bei Nicht-Verwaltungs-Terminen?
Herbert Radermacher hat zwei ehrenamtliche Stellvertreter: Uwe Schubinski (CDU) und Karl Vermöhlen (SPD). Sie werden für den Bürgermeister bei Geburtstagen, Jubiläen und weiteren Terminen einspringen.
Gibt es bereits Kandidaten?
Zwei Parteien haben bereits ihre Kandidaten bekannt gegeben. Die FDP schickt Rolf Schneider aus Golbach, Geschäftsführer der Caritas für die Region Eifel, ins Rennen. Die CDU hat erst kürzlich Hermann-Josef Esser aus Uedelhoven, Prokurist bei der Ene, nominiert. Die restlichen Parteien haben noch keine Kandidaten vorgestellt.
Bis wann müssen Sie das tun?
Bis zum 7. August müssen Kandidaten zur Wahl des Bürgermeisters vorgeschlagen werden.
pp/Agentur ProfiPress
Radermacher nun Ehrenbrandmeister
Kall – „Die Gemeinde Kall und insbesondere Ihr Nachfolger werden sich enorm anstrengen müssen, um ohne Sie auszukommen. Seien Sie darauf gefasst, dass man gelegentlich nicht nur an Sie denkt, sondern eventuell auch Ihren Rat einholen wird.“ Mit diesen Worten an den Kaller Bürgermeister a. D. Herbert Radermacher verabschiedete sich dessen allgemeiner Vertreter Michael Heller im Namen aller Mitarbeiter vom ehemaligen Dienstherren. Herbert Radermacher, der am 30. April aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Dienst ausgeschieden war, hatte alle Mitarbeiter zum Ausstand in den Saal Gier eingeladen.
Die Erzieherinnen der Kindergärten und der Schulen, die Mitarbeiter der Bücherei, der Verwaltung, des Bauhofes, des Hallenbades sowie eine Abordnung der Feuerwehr gaben sich ein Stelldichein. Für jede Abteilung fand der ehemalige Bürgermeister dankende Worte. Auch Radermachers ehemalige Vorzimmerdamen Reinhilde Kirschgen und Karin Poth sowie sein früherer direkter Vertreter Edmund Stoff nahmen am Ausstand teil.
Sich öfter aufs Fahrrad zu schwingen hat sich Radermacher in seinem Ruhestand vorgenommen. Als Hinweis darauf überreichte Marina Fleschenberg ihrem ehemaligen Chef im Namen aller Mitarbeiter ein mit einem kleinen Fahrrad dekoriertes Abschiedsgeschenk. Auch die Kindergärten bedankten sich mit einem Präsent. Die Leiterin des Kaller Familienzentrums, Gabi Müller, sorgte für Heiterkeit, als sie ein lustiges Gedicht über „Dat Rentekäätche“ vortrug: „Dann stehste eenes Daages hee, als frischjebackene Rentjee; der ohne Ärbet levve kann, ävver do moss e Rentekäätche hann.“
Michael Heller, der als allgemeiner Vertreter Radermachers die Verwaltungsgeschäfte bis zur Neuwahl im September führt, ließ die zehnjährige Amtszeit Radermachers Revue passieren. Vieles in der Gemeinde Kall trage seine Handschrift. Heller: „In zehn Jahren haben Sie rund 200 Millionen Euro für das laufende Geschäft und rund 30 Millionen Euro für sinnvolle und von Ihnen angestoßene Investitionen ausgegeben.“ Die Gemeinde Kall sei auf einem „guten Weg in eine gute Zeit“.
Für den Vorstand des Vereins zur Erhaltung der Gaststätte Gier bedankten sich Uwe Schubinski und Reiner Züll bei Herbert Radermacher. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, dass der Verein die denkmalgeschützte Gaststätte erwerben und als Verein weiter bewirtschaften könne. Glücklicherweise bleibe Radermacher dem Verein als Mitglied erhalten.
Die Führungsriege der Feuerwehr der Gemeinde Kall überraschte ihren ehemaligen Chef mit einer ganz besonderen Auszeichnung. Der Leiter der Wehr, Harald Heinen, überreichte dem völlig ahnungslosen Ex-Bürgermeister die Ernennungsurkunde zum Ehrenbrandmeister. Doch damit nicht genug: Heinen packte einen Feuerwehr-Uniformrock aus, den Radermacher sofort anziehen musste. „Jetzt weiß ich auch, warum ich heute Abend eine schwarze Hose anziehen sollte“, rief er seiner Ehefrau Edith zu, die in die Ehrung ihres Mannes eingeweiht war. Die dazugehörige Uniformmütze, die Vize-Wehr-Chef Andreas Lang aus einer Hut-Schachtel hervorzauberte, erwies sich allerdings als eine Nummer zu groß.
„Damit hätte ich nie gerechnet“, freute sich der frisch gebackene Ehrenbrandmeister über die Auszeichnung. Mit dem Ausscheiden Radermachers als Verwaltungschef und der Ernennung zum Ehrenbrandmeister ist ein personeller Rollentausch vollzogen worden: Als Leiter der Feuerwehr ist Gemeinde-Brandinspektor Harald Heinen nun der Chef seines bisherigen Chefs Herbert Radermacher.
pp/Agentur ProfiPress
Krise bei Löstige Bröder abgewendet
Kall – Die Vorstandskrise im Kaller Karnevalsverein „Löstige Bröder“ ist zumindest für ein Jahr überwunden. Entgegen seiner Ankündigung, vom Amt des Vorsitzenden zurückzutreten, erklärte Vereinschef Harald Thelen in der Jahreshauptversammlung des Vereins in der Gaststätte Gier seine Bereitschaft, noch ein Jahr weiterzumachen. Dies geschehe jedoch nur im Interesse der mehr als 100 Kinder, die in den Garden der „Löstige Bröder“ tanzen.
Nicht nur Harald Thelen hatte seinen Rücktritt angekündigt. Die Vize-Vorsitzende Trixi Haseleu hatte schon vor einem Jahr ihr Amt zur Verfügung stellen wollen. Auch sie hatte 2016 noch ein Jahr „verlängert“, als sich kein Nachfolger fand. Doch nun stehe sie endgültig nicht mehr als Vize-Vorsitzende zur Verfügung. Im Verein, so Haseleu, werde sie natürlich als Zeugwartin und in der Nähgruppe weiter mitarbeiten.
Nach den Rücktrittsankündigungen hatte im Vorfeld der Jahreshauptversammlung große Ratlosigkeit im Verein geherrscht, weil sich keine Nachfolger fanden. Ein Vorstand ohne Vorstandsspitze hätte das Ende des Vereins bedeutet, in dem eine außergewöhnlich engagierte Jugendarbeit geleistet wird. Entsprechend groß war das Interesse an der Versammlung, zu der 60 Mitglieder in den Saal Gier erschienen waren.
Eingangs der Versammlung bedankte sich Vorsitzender Harald Thelen bei den Prinzenpaaren und allen Vereinsmitgliedern, die zum Erfolg der verflossenen Session beigetragen hätten. Und auch Schriftführerin Jutta Söns sprach von einem guten Jahr mit gut besuchten Veranstaltungen, einem schönen Sommerfest bei der Firma Brucker und einer tollen Vereinstour an die Ahr. Bei zwei Gardewettstreiten hätten Kaller Jugendliche erste und zweite Plätze belegt.
Auch Schatzmeister Reiner Müller hatte keinen Grund zur Klage. Lediglich der Karnevalszug habe dem Verein ein Minus eingebracht. Das habe aber dank der Haussammlung ausgeglichen werden können. Dafür bedankte sich Müller bei der Kaller Bevölkerung.
Die Versammlungsleitung für die Wahl der Vorstandsspitze übernahm der ehemalige Vereinschef Werner Keutgen. Doch auch er konnte den Mitgliedern keinen Vorschlag für einen neuen Vorsitzenden entlocken. In diesem Fall, so Keutgen, drohe dem Verein mit 100 tanzenden Kindern ein Stillstand.
Um das zu verhindern präsentierte er den Mitgliedern einen „Plan B“. Einige ehemalige Vorsitzende hätten sich in den letzten Tagen vor der Versammlung mit dem Noch-Vorsitzenden Harald Thelen Gedanken über eine Lösung gemacht, falls sich kein neuer Vereinschef finde.
Plan B sah vor, dass Vorsitzender Harald Thelen noch ein Jahr weitermacht, Leo Larres das Amt des zweiten Vorsitzenden übernimmt und Sabine Herr einen freiwerdenden Beisitzer-Posten besetzt. Der Plan sei entstanden, damit in drei Monaten nicht Schluss mit dem kopflosen Verein sei, berichtete Harald Thelen. Er sei deshalb im Interesse der tanzenden Kinder bereit, doch noch weiter zu machen.
Bis zur turnusmäßigen Neuwahl des Gesamtvorstandes, in dem in der Vergangenheit nicht immer Harmonie geherrscht habe, habe die neue Konstellation eine zwölfmonatige Probezeit, so Werner Keutgen: „Dies ist ein guter Weg im Interesse der Kinder.“ Bei einigen Enthaltungen wurde das Trio einstimmig gewählt.
Nach der Wahl richtete der Vorstand den Blick nach vorne und gab die Termine für die neue, recht kurze Session bekannt. Die beginnt am Samstag, 13. Januar, mit der Kindersitzung, der am Samstag, 20. Januar, die große Proklamationssitzung folgt. Die Standquartiereröffnung im Saal Gier ist am Samstag, 27. Januar, der Gemeindeempfang am Sonntag, 28. Januar. Mit dem Rathaussturm am Weiberdonnerstag, 8. Februar, beginnt der närrische Endspurt mit dem Karnevalszug und Ausklang in der Bürgerhalle am Sonntag, 11. Februar, und dem Schlussabend „Bye Bye Karneval“ am Dienstag, 13. Februar, im Saal Gier.
pp/Agentur ProfiPress
Mehr als nur wandern
Kall-Sötenich – Die Verantwortlichen der Eifelverein-Ortsgruppe Sötenich haben derzeit viel zu tun. Wegen einer kreisweiten Aktion kontrollieren sie derzeit im Auftrag der Gemeinde und der Nordeifel Tourismus GmbH all ihre Wanderwege, die sich über insgesamt 80 Kilometer erstrecken. „Alle Wege müssen so beschriftet sein, dass auswärtige Gäste sich zurechtfinden“, erklärt Gerd Jakobi die Beweggründe. „Wir müssen die Wege und die Beschriftungen begutachten und protokollieren.“
Jakobi ist eigentlich zweiter Vorsitzender des Vereins. Doch weil die Ortsgruppe seit März ohne echtes Oberhaupt ist, leitet er die Geschicke – mit einer Ausnahmegenehmigung des Amtsgerichts. Zuvor hatte, nach dem Tod von Herbert Berbuir im Jahr 2014, Schriftführerin Petra Krewinkel den Verein kommissarisch als erste Vorsitzende geleitet.
Rund 80 Mitglieder hat der Eifelverein in Sötenich. Lediglich ein Viertel davon, so schätzt Wanderwart Karl-Heinz Geschwind, sind davon aktiv. Das Durchschnittsalter der Mitglieder steigt, Jakobi und Geschwind schätzen es auf etwa 65 Jahre. Deshalb sucht der Eifelverein neue Mitstreiter, gerne natürlich auch solche, die das Durchschnittsalter senken. „Wir sind bestrebt, so viele Leute wie möglich zu finden, die Lust am Wandern haben und etwas für ihre Gesundheit tun wollen“, formuliert es Jakobi.
Wer beim Eifelverein aktiv mitmachen will, sollte gut zu Fuß sein. Denn bevor eine der geführten Wanderungen stattfindet, wird die Route kontrolliert, damit gesperrte Wege oder ähnliche ausschließbare Unwägbarkeiten bekannt sind. Außerdem muss der Eifelverein die beiden Hütten im Kuttenbachtal und auf dem Elzenberg kontrollieren. Gerade letztere bereitet immer wieder Probleme, weil dort Feiernde regelmäßig randalieren. „So wird uns Arbeit gemacht, die nicht notwendig wäre“, ist Jakobi verärgert.
Im Vordergrund steht beim Eifelverein jedoch die Geselligkeit. „Wir machen nicht nur Wanderungen, sondern auch ein klein bisschen Kultur“, sagte Jakobi. Museumsbesuche – zuletzt in Bonn, Kuchenheim oder im Ruhrgebiet – stehen ebenso auf dem Programm wie ein Grillabend im Sommer, der Glühweinabend im Herbst und natürlich eine Abschlusswanderung zu Weihnachten. „Jeder kommt zu seinem Recht“, findet Jakobi. Demnächst steht eine viertägige Wandertour nach Drolshagen am Biggesee an. „Da gibt es wunderschöne Wanderwege“, verspricht Jakobi.
Für Senioren gibt es spezielle Wanderungen mit einer Länge von vier bis sechs Kilometern. „Die finden einmal im Monat mittwochs statt“, erzählt Jakobi. Besonders wichtig dabei ist die Einkehr am Schluss. „Das ist für die Senioren die perfekte Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee oder einem Glas Bier zusammenzukommen“, so der zweite Vorsitzende weiter.
Wer Interesse am Eifelverein hat oder Mitglied bei der Sötenicher Ortsgruppe werden will, wird gebeten, sich bei Schriftführerin Petra Krewinkel (02441/6908 oder ) zu melden. Weitere Informationen zur Ortsgruppe gibt es unter www.eifelverein.net/soetenich.
pp/Agentur ProfiPress
Ein Bischof zum Anfassen
Kall-Steinfeld – Der Steinfelder Pater Wieslaw Kaczor sollte Recht behalten, als er den neuen Aachener Bischof Helmut Dieser als „Mann zum Anfassen“ ankündigte. Nach der rund 75-minütigen Messe zum zehnjährigen Bestehen der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Hermann Josef Steinfeld, die Bischof Helmut zelebrierte und die gleichzeitig seinen Antrittsbesuch in der Eifel darstellte, mischte sich Seine Exzellenz im Kreuzgang des Klosters unters Volk.
Und der Bischof hatte augenscheinlich Spaß daran: Er zeigte sich nicht nur als Mann zum Anfassen, sondern auch zum Anquatschen – wenn man denn im proppenvollen Kreuzgang überhaupt an ihn herankam. Er hatte für jeden ein offenes Ohr, tauschte mit jedem seine Gedanken aus und war köstlich amüsiert, als er, der Bischof, auf eine Frau traf, die mit Nachnamen Bischof heißt. Ja, „Dieser“ Bischof kommt an und fühlte sich in Steinfeld pudelwohl. „Das ist der Eifeler Charme“, hatte Bischof Dieser zum Abschluss der Messe bereits erkannt.
Laut Schätzung von Pater Wieslaw haben rund 650 Menschen der Messe in der Basilika, die damit ebenfalls aus allen Nähten platzte, beigewohnt – unter ihnen auch Schüler des Hermann-Josef-Kollegs sowie polnische Gastschüler, die sich derzeit in der Eifel befinden, sowie natürlich der die Messe musikalisch unterstützende Projektchor des Gymnasiums, bestehend aus Eltern und Lehrern unter der Leitung von Siegmund Pchalek. „Das ist ein schönes Gefühl, eine so volle Kirche zu sehen und es ist eine Ehre, dass Bischof Helmut die Messe zelebrierte“, sagte der Pater. Gleichwohl ist dem neuen Aachener Kirchenoberhaupt die Region nicht fremd. „Er war bereits als Kaplan in Adenau tätig“, stellte Pater Wieslaw den Bischof zu Beginn der Messe vor.
„Ich denke, die wenigsten hier kommen aus Steinfeld“, eröffnete Bischof Helmut die Eucharistiefeier. Die Basilika sei ein Sammel- und Versammlungsort, an dem die Menschen Antworten auf ihre Fragen erhalten und an dem Region und Religion zusammenkommen.
Mit dem Selbstbildnis und der Darstellungsform der katholischen Kirche beschäftigte sich Bischof Helmut Dieser in seiner Predigt, die er an dem Zitat „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin“ aufhing. „Der Spruch suggeriert: Bravsein ist langweilig. Und als Kirche läuft man Gefahr, langweilig zu sein.“ Dies liege auch an der heutigen modernen Zeit und der Mentalität der Menschen. „Der Mensch kann und will nicht nur brav sein, sondern überall hin.“
Das werde ihm auch durch die immer perfekter werdende Technik erleichtert. „Das, was der Mensch kann, ist atemberaubend. Die Veränderung findet in rasanter Geschwindigkeit statt“, sagte der Bischof und prophezeite in naher Zukunft Roboter, die nicht nur im Haushalt helfen, sondern auch Arbeitsplätze übernehmen. „Die Menschen haben dann mehr arbeitslose Zeit, also Freizeit“, so Bischof Helmut. Durch die Fortschritte in der Genetik verliert jedes menschliche Individuum aber auch ein Stück seiner Identität. „Menschen werden optimiert, Fortpflanzung findet künstlich statt – ohne Vater und Mutter.“ Die Informationstechnik füge alles zusammen – so gelange man schließlich doch überall hin, nicht ohne Risiko. „Ein Mensch in der Eifel kann die Technik in fernen Ländern lahmlegen“, nannte der Bischof ein Beispiel.
„Wenn wir als Kirche langweilig, belanglos oder brav sind, versagen wir sehr“, mahnte der Bischof. Dabei seien doch Kommunionunterricht, Ehevorbereitungstreffen und andere Termine, in denen Kirchenvertreter mit Menschen zusammenkommen, Gelegenheiten, um zu zeigen, dass die Kirche alles andere als langweilig ist.
Viel wichtiger sei ohnehin etwas anderes. „Ohne den Himmel im Herzen kommt man nicht überall hin, sondern ins Elend“, sagte Dieser. Deshalb brauche die Kirche Tiefe, Wucht, Anspruch und Treue. Kirchen, so der Bischof, seien schließlich keine „No-Go-Areas“. „Den Menschen Barmherzigkeit schenken und für andere einstehen – ist das etwa langweilig?“
Karl Vermöhlen als Verantwortlicher des GdG-Rates knüpfte da an. Er hoffte, dass nach der Messe auch der Kreuzgang keine No-Go-Area sei und sich Dieser tatsächlich als Bischof zum Anfassen präsentiere. „Und auf der Heimfahrt klopft er seinem Fahrer auf die Schultern und sagt: »Mit den Eifelern kann man gut leben!«“, so Vermöhlens Wunsch.
pp/Agentur ProfiPress
Und dann kam der Bagger…
Kall – Das Gemeindedirektorenhaus in Kall ist Geschichte. Jüngst haben die Bagger das Gebäude, das direkt neben dem Rathaus stand, dem Erdboden gleichgemacht. Gleichwohl bedeutet das Ende des Gemeindedirektorenhauses auch den Anfang des Hauses der Begegnung.
Denn an der Stelle, wo in der Vergangenheit die Gemeindedirektoren residierten, entsteht auf einer Fläche von 640 Quadratmetern verteilt auf zwei Geschosse ein Zentrum für Kultur, Integration und Bildung, das Michael Heller, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters bei der Vorstellung als „Leuchtturmprojekt für die Gemeinde“ bezeichnete.
Im August soll mit dem Bau des 1,5-Millionen-Euro-Projekts begonnen werden. 70 Prozent der Kosten übernimmt das Land aus dem „Sonderprogramm Hilfen im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“. Der Bau muss bis Ende 2018 abgeschlossen sein, so die Vorgabe der Bezirksregierung, die sich auch für den Standort neben dem Rathaus aussprach.
Größter Nutzer wird die Gemeindebücherei sein, die fast das gesamte Obergeschoss einnehmen wird und die sich im Gegensatz zum jetzigen Standort in der Hauptschule deutlich vergrößern wird. Im Erdgeschoss wird neben einem Begegnungsraum auch ein Büro der Generationengenossenschaft GenoEifel eG eingerichtet. Ein weiteres Büro wird von mehreren Kooperationspartnern abwechselnd genutzt. Insgesamt haben bereits über 20 Institutionen, Unternehmen und Verbände zugesagt, Kooperationspartner im Haus der Begegnung sein zu wollen.
Das Gemeindedirektorenhaus wurde 1958 errichtet. Amtsdirektor Heinrich Sistig hatte das Gebäude, das auf zwei Etagen 130 Quadratmeter Wohnfläche besaß, als erster genutzt. Der letzte Gemeindedirektor, der dort wohnte, war Friedrich Josef Laux. 1987, sieben Jahre vor Ende seiner Gemeindedirektorenzeit, zog er allerdings aus. Im Anschluss wurde das Haus vermietet, seit 2013 waren dort Flüchtlinge untergebracht. Zuletzt hatte die Gemeindefeuerwehr die Gelegenheit genutzt, im leer stehenden Haus eine Großübung abzuhalten.
pp/Agentur ProfiPress
Eifeler Musikfest im Kloster Steinfeld
Kall-Steinfeld – Das Kloster Steinfeld ist Schauplatz der 72. Auflage des Eifeler Musikfestes am Samstag, 10., und Sonntag, 11. Juni 2017. Der Kreis Euskirchen und der Kreis der Freunde und Förderer des Kloster Steinfelds präsentieren gleich drei Konzerte: ein Kammerkonzert am Samstagabend in der ehemaligen Klosterbibliothek, eine musikalische Gestaltung des sonntäglichen Hochamts sowie zum krönenden Abschluss das Festkonzert am Sonntagnachmittag.
Den Auftakt macht das Kammerkonzert am Samstag um 19 Uhr in der ehemaligen Klosterbibliothek. „Klavier trifft Gesangsduo“ heißt das Programm, bei dem Aurora Sperduto (Sopran) und Robert Fendel (Bariton) Melodien von Klassik bis Musical vortragen – von Mozart über Beethoven bis zu Rossini sowie Melodien aus Musicals wie Les Misérables und Mary Poppins. Begleitet werden sie von Pianistin Sorina Aust-Ioan.
Zum Hochamt am Sonntag um 10 Uhr in der Basilika führen Solisten, der Chor und das Orchester an der Basilika sowie Gastsängerinnen aus der Gemeinschaft der Gemeinden Heiliger Hermann Josef Steinfeld die Missa brevis G-Dur (1774) von Nikolaus Betscher auf. Die musikalische Gestaltung des Festhochamtes am Dreifaltigkeitssonntag ist seit Jahren Beitrag des seit 1972 bestehenden örtlichen Chores zum Eifeler Musikfest. Die Intendanz liegt letztmalig in den Händen von Hans-Peter Göttgens, der nach der Aufführungen aus Altersgründen als Dirigent zurücktritt und der Chor und Orchester 45 Jahre geleitet hat. An der König-Orgel wird Basilika-Organist Andreas Warler das Hochamt begleiten.
Abgeschlossen wird das 72. Eifeler Musikfest am Sonntag um 16 Uhr in der Basilika durch ein Festkonzert. Auf dem Programm stehen mit den Coronation Anthems HWV 258-261 und dem Utrechter Te Deum HWV 278 Werke von Georg Friedrich Händel. Ausführende sind Solisten und Kammerchor an St. Martin Euskirchen und die Accademia Filarmonica Köln unter der Leitung von Markus Goecke.
Karten für das Kammerkonzert (15 Euro) und das Festkonzert (20 Euro) gibt es online über das Portal von Ticket Regional (www.ticket-regional.de/musikfest) sowie telefonisch (0651/9790777). Vorverkaufsstellen im Kaller Gemeindegebiet befinden sich im Klosterladen des Klosters Steinfeld sowie bei Augenoptik Stephan Kohl im Rewe.
In diesem Jahr ist ein Wochenende im Klosterambiente buchbar. Das Wochenendpaket „Eifeler Musikfest“ bietet zum Preis von 174 Euro pro Person zwei Übernachtungen mit Vollpension im Doppelzimmer des Gästehauses, Eintrittskarten mit Sitzplatzreservierung zum Kammerkonzert und zum Festkonzert, eine musikalische Einführung in das Programm des Eifeler Musikfestes, eine exklusive Orgelführung mit anschließendem Konzert in der Basilika Steinfeld durch Organist Andreas Warler sowie ein Konzertmitschnitt auf CD eines früheren Musikfestes und die Festschrift 70 Jahre Eifeler Musikfest.
Die Buchung des Wochenendpaketes erfolgt über das Gästehaus Kloster Steinfeld, Hermann-Josef-Straße 4, 53925 Kall, Telefon: 02441/889-131, , www.kloster-steinfeld.com.
pp/Agentur ProfiPress
Bürgermeister Radermacher
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, liebe Kaller,
seit November 2016 stand fest, dass ich meine Position als Kaller Bürgermeister aus gesundheitlichen Gründen aufgeben werde. Die Frage des Zeitpunktes blieb zunächst offen. Rat und Verwaltung waren bestrebt, Ausgaben aus Steuermitteln für eine unnötige eigene Bürgermeisterwahl in Kall zu vermeiden.
In Gesprächen mit den Fraktionsvorsitzenden hat sich herausgestellt, dass der beste Wahlzeitpunkt mit der Bundestagswahl am 24. September 2017 gekommen ist. Die Diagnose des Amtsarztes zwang mich allerdings dazu, meine Tätigkeit als Verwaltungschef bereits zum 1. Mai 2017 einzustellen.
Mein allgemeiner Vertreter Michael Heller wird das engagierte Verwaltungsteam nun bis zur Neuwahl führen. Meine stellvertretenden Bürgermeisterkollegen Uwe Schubinski und Karl Vermöhlen werden die repräsentative Rolle bei den Bürgern weiter gerne übernehmen. Ich danke allen Kollegen in Rat und Verwaltung, vor allem aber Ihnen, den Menschen in der Gemeinde Kall, für Ihr Vertrauen und die langjährige gemeinsame Arbeit zum Wohl unserer Heimatgemeinde.
Es gab viel zu tun, das meiste davon haben wir mit gutem Willen angepackt, nicht alles ist uns gelungen, wie etwa die Etablierung der Gesamtschule. Aber es wurde auch eine Menge zum Besseren gewendet. Mit dem integrierten Handlungskonzept, dem Haus der Begegnung und den Dorfwerkstätten in Sistig und Scheven haben wir zum Ende meiner Amtszeit mehr Demokratie und echte Bürgermitwirkung gewagt und realisiert.
Weitere Gewerbeflächen wurden erschlossen, zahlreiche Straßen ausgebaut und Kanalisationen, unter anderem mit Beseitigung der Fremdwasserproblematik in Wahlen und Rinnen, umgesetzt. Insgesamt wurden im Durchschnitt während der vergangenen zehn Jahre drei Millionen Euro per anno in die gemeindliche Infrastruktur investiert.
Unter anderem in Straßen- und Wohnumfeld-verbesserungsmaßnahmen wie den behindertengerechten Ausbau des Kaller Ortszentrums mit Vogtpesch, Weierbenden und Stürzerhof sowie straßenbaubegleitenden Maßnahmen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW in der Kölner Straße, in Rinnen, Sistig und Krekel.
Wir haben den Schulstandort Sistig aufgewertet, Fach- und Klassenräume saniert, die Mensa neugebaut, die Kindergärten um ein U3-Betreuungsangebot erweitert und die Bücherei modernisiert.
Weiter haben wir in Klimaschutz und energetische Verbesserungen investiert. Kall wurde als Klimaschutzgemeinde mit dem „Energy Award“ ausgezeichnet. Wir haben unseren Beitrag zum Überleben und zur Zukunft des Eifelklosters Steinfeld und seines Gymnasiums geleistet, die schweren Hochwasserschäden in Scheven zum Anlass für Verbesserungen genommen, ein gerechteres Abfallsystem eingeführt, die Nordeifeltourismus GmbH mitgegründet und wir haben uns an der Gründung des Vereins zum Erhalt der Gaststätte Gier beteiligt.
Alles das und noch viel mehr, was wir in den zurückliegenden zehn Jahren gemeinsam verändert und geschaffen haben, wird über meine Amtszeit hinaus Bestand haben und von meinen Nachfolgern fortgeführt werden. Ich darf allen Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltungsmitarbeitern und politischen Mandatsträgern herzlich danken, dass sie das alles mitgetragen und unterstützt haben – vor allem den vielen Frauen und Männern in der Gemeinde, die sich in Vereinen und Organisationen ehrenamtlich betätigen.
Durch Sie alle wurde es möglich, dass sich unser kommunales Gemeinwesen weiter- und zum Guten fortentwickelt hat. Das zeigt sich bei weitem nicht nur in den aufgezeigten materiellen Dingen, sondern auch etwa durch den vorbildlichen und allseits angesehenen Umgang mit geflüchteten Menschen in Kall.
Ich bitte Sie schon jetzt: Gehen Sie den Weg mit meinen Weggefährten und Nachfolgern im Rathaus und im Rat weiter engagiert mit, unterstützen und beraten Sie sie, wo Sie können. Seien Sie solidarisch untereinander - und seien Sie auch in Zukunft ein bisschen stolz auf unsere Gemeinde Kall.
Ihr
Herbert Radermacher, Bürgermeister
Helfen und helfen lassen
Kall/Kreis Euskirchen – Das Prinzip ist ebenso genial wie einfach: „Fitte“ Menschen kümmern sich um gebrechlichere Frauen und Männer, gehen für sie einkaufen, erledigen kleinere Arbeiten und Besorgungen und leisten den oft einsamen Alleinstehenden Gesellschaft. Sie tun über die Pflege hinaus das, was früher in einem Mehrgenerationenhaushalt die Kinder für die Eltern, die Enkel für Oma und Opa getan haben.
„Wir versuchen, das Modell Familie auf die ganze Nordeifel-Region zu übertragen“, sagte Wolfgang Merten in einer Pressekonferenz in Schleiden. Bei dem Termin in der VR-Bank Nordeifel stellten Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Merten und Vorstandsvorsitzender Malte Duisberg gemeinsam mit den Koordinatorinnen Corinne Rasky und Marita Manderfeld die „GenoEifel eG“ vor, eine Generationengenossenschaft, die ab sofort Hilfsbedürftige und Helfer zusammenbringen will.
„Es geht nicht um klassische Pflege“, so Malte Duisberg, „dafür ist in aller Regel durch vorhandene Dienste gesorgt.“ Aber die haben kaum Zeit für Gespräche, Zuwendung, kleine Hilfen im Alltag, so Wolfgang Merten: „Ich kenne eine Frau, die könnte jetzt weiter zu Hause alleine leben, obwohl sie keine Angehörigen mehr hat, wenn sie die Leistungen der Dienstleistungsgenossenschaft in Anspruch nähme, sich jemand um sie kümmern würde, ihr den Rasen mäht, Besorgungen macht und auch mal Zeit für eine Partie Mensch-ärgere-dich-nicht hat.“
Kontakt Tel. 0160/ 90 95 27 18,
Auch Corinne Rasky nannte ein Beispiel aus dem so genannten „richtigen Leben“: „Die Ehefrau muss operiert werden, braucht übergangsweise für drei Wochen jemanden, der ein wenig im Haushalt hilft, sie fährt und Besorgungen macht – denn der eigene Mann ist selbst krank und in Reha.“ Da wird die GenoEifel eG mit Sitz im Kaller Rathaus (Tel. 0160/ 90 95 27 18, E-Mail: ) künftig in ihre Kartei an potenziellen Helfern gucken, wen sie für die drei Wochen vermitteln kann.
Das System lebt von der Hoffnung, dass sich genügend Menschen in Eifel und Kreis Euskirchen finden, die einen Teil ihrer Zeit für solche Hilfen zu geben bereit sind. Hilfebedürftige gibt es durch die demografische Entwicklung immer mehr . . .
Wer ihnen beisteht, indem er zum Beispiel Fahrdienste erledigt, die Senioren zur Kirche oder zum Arzt begleitet, sie im Heim besucht, mit ihnen spazieren geht, ihnen vorliest, Bilder aufhängt oder die Betten bezieht, soll das nicht ohne Gegenleistung tun.
Denn die Generationengenossenschaft führt Buch über die geleisteten Stunden. Die kann man in einem Zeitkonto ansparen – und in Anspruch nehmen, wenn und falls man selbst einmal Begleitung und Unterstützung dieser Art in Anspruch nehmen will.
Außerdem besteht die Möglichkeit, sich die geleisteten Stunden bezahlen zu lassen. Malte Duisberg: „Wer der Meinung ist, dass das Leben so gut zu ihm war, dass er ohne Gegenleistung unterstützen und begleiten will, der kann sich auch so engagieren.“
Ein Geno-Anteil für 50 Euro,
40 Euro Beitrag im Jahr
Der Stundensatz beträgt neun Euro für diejenigen, die Hilfe in Anspruch nehmen. Der Helfer bekommt davon sechs, die Genossenschaft drei Euro. Außerdem müssen Helfer wie Hilfsbedürftige, um überhaupt zueinander vermittelt zu werden, Mitglied der GenoEifel eG werden. Der Jahresbeitrag kostet 40 Euro. Außerdem muss man einmalig mindestens einen Anteil an der Genossenschaft erwerben (50 Euro).
„Das ist eine faire Grundlage, auf der wir den Versuch wagen, eine solidarische Gesellschaft in der Nordeifelregion und später im ganzen Kreis Euskirchen zu organisieren“, so Wolfgang Merten, der Aufsichtsratsvorsitzende. Das hat auch die EU erkannt und das Projekt in seine LEADER-Förderung aufgenommen.
Insgesamt fließen in der Startphase der Jahre 2017 bis 2022 181.000 Euro Fördermittel in die GenoEifel eG, 118.000 aus dem LEADER-Programm, 63.000 Euro von insgesamt zehn regionalen Partnern, darunter Firmen und Stiftungen wie die Stiftung Evangelisches Alten- und Pflegeheim Gemünd, deren Geschäftsführer Malte Duisberg ist. Natürlich engagierte sich auch die VR-Bank Nordeifel stark, deren Vorstandsmitglied Wolfgang Merten ist.
Außerdem die Dr. Axe-Stiftung Köln, die DHPG Euskirchen, der Weiss-Verlag Monschau, e-regio Euskirchen, die Anwaltskanzlei Pelzer in Schleiden, die Steuerkanzlei Heinen/L`homme/Weishaupt & Partner in Mechermich, Heimbach und Schleiden, Bohnen & Mies in Schmidtheim und die Energie Nordeifel in Kall.
Im Vorfeld der Genossenschaftsgründung hatten sich Malte Duisberg und Wolfgang Merten bei vergleichbaren Genossenschaften vor allem in Süddeutschland umgesehen und unter Weglassen von Schwächen und Nachteilen ein eigenes Modell aus den positiven Erfahrungen konstruiert, das sie jetzt in einer Pressekonferenz vorstellten.
Auftaktveranstaltung am 29. Mai, 18.30 Uhr, in Gemünd
Im Oktober war die Gründung, am 29. Mai soll die Geno Eifel eG in einer Auftaktveranstaltung um 18.30 Uhr im Kleinen Kursaal Gemünd der Region vorgestellt werden. Dem Vorstand gehört neben Malte Duisberg Karl Vermöhlen an, dem Aufsichtsrat außer Merten auch Claudia Weishaupt von Heinen/L’homme/Weishaupt und der frühere Geschäftsführer, jetzige Pensionär und Kommunalpolitiker Hans Reiff.
Zum Auftakt der Pressekonferenz nannte Malte Duisberg die Grundvoraussetzung für die Generationengenossenschaft in Eifel und Börde: „Wir stellen uns damit einer der größten Voraussetzungen unserer Zukunft, das muss klar sein. Die Gesellschaft wird älter, gerade auf dem Land wollen viele möglichst lange selbstbestimmt und möglichst selbstständig leben. Dazu brauchen sie die Hilfe, die früher eine Mehrgenerationenfamilie gegeben hat. Da es die nicht mehr gibt, hilft kein Zetern und klagen: Wir mussten und wir haben nach einer Alternative gesucht!“
Wolfgang Merten: „Neben professioneller Hilfe wird bürgerschaftliches Engagement immer wichtiger. Noch nie haben so viele ältere Menschen so viel Kompetenz und Berufserfahrung im Alter eingebracht wie heute. Noch nie haben ältere Menschen über so viel Zeit verfügt, nicht zuletzt durch die länger werdende Zeit des Ruhestandes, wie heute. Ältere Menschen wollen Dinge selber in die Hand nehmen, sich ehrenamtlich einbringen und gleichzeitig für sich selbst einen Nutzen generieren. Wir bringen beide Seiten zusammen: Die, die Unterstützung brauchen und die, die sie geben wollen und geben können!“
pp/Agentur ProfiPress
„Löstige Bröder“ suchen neuen Vorsitzenden
Kall – Der Karnevalsverein „Löstige Bröder” Kall muss sich einen neuen Vorsitzenden suchen. Wie der derzeitige Vereinschef Harald Thelen mitgeteilt hat, steht er für eine weitere Amtsperiode nicht mehr zur Verfügung. Ein Nachfolger soll jetzt auf der Jahreshauptversammlung gefunden werden, die am Freitag, 19. Mai, um 19.30 Uhr, im Saal Gier in Kall stattfindet.
Der Vorstand wird Rückschau auf die verflossene Session halten. Auf der Tagesordnung stehen neben der Neuwahl des Vorsitzenden auch die Neuwahl der zweiten Vorsitzenden und eines Beisitzers. Auch eine Satzungsänderung soll an dem Abend beschlossen werden. Nach der Wahl der neuen Vereinsspitze werden die „Löstige Bröder“ eine Vorschau auf die bevorstehende Session halten.
Sollte die Versammlung zu Beginn nicht beschlussfähig sein, wird eine halbe Stunde später eine neue Versammlung einberufen, die dann ohne Rücksicht auf die anwesenden Mitglieder beschlussfähig ist.
pp/Agentur ProfiPress
Aufführung von „Meine Heimat“ in Kall
Kall – Das unter anderem vom Kaller Ahmad Almohamad übersetzte syrische Flüchtlingsdrama „Meine Heimat“ wird nach seiner Deutschlandpremiere kürzlich in Euskirchen am Montag, 8. Mai, 19 Uhr, in Kall vorgeführt, und zwar im Kulturraum der Ene (Hindenburgstraße 13). Veranstalter sind das Kommunale Bildungs- und Integrationszentrum (KoBIZ) des Kreises Euskirchen sowie die Gemeinde und die Flüchtlingshilfe Kall.
Der Film, der im arabischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt wird, beschreibt die dramatische Flucht einer Gruppe von heimatlos gewordenen Syrerinnen und Syrern über das Mittelmeer nach Europa. Er erzählt von Hoffnung und Verzweiflung, von Liebe und Tod.
Der Regisseur Safwan Mostafa Nemo zeigt mit dem eindrucksvollen Film, was die Menschen auf der Flucht erlebt haben. Ein beliebtes arabisches Volkslied gab dem Film den Namen, der 2016 als Mehrteiler im syrischen Fernsehen lief. Neben Ahmad Almohamad, der seinen Bundesfreiwilligendienst im KoBIZ des Kreises verrichtet, haben auch Mohamad Hasan Dakkak, Bufdi im Integration Point/Jobcenter Euskirchen, und Cosima Wernecke, pädagogische Mitarbeiterin im KoBIZ an der Übersetzung mitgewirkt.
„Meine Heimat“ darf durch freundliche Genehmigung des Regisseurs Safwan Mostafa Nemo und der Produktionsfirma Black2 öffentlich inKall gezeigt werden. Er dauert etwa 100 Minuten. Empfohlen ist er für Zuschauer ab 18 Jahren. Nach der Vorführung wird es einen Austausch geben. Durch den Abend führen die drei Übersetzer. Es wird kein Eintritt erhoben.
Eine Anmeldung per Mail ist möglich an Alice Gempfer bei der Gemeinde Kall, () oder an Roland Kuhlen vom Kommunales Integrationszentrum des Kreises Euskirchen ().
pp/Agentur ProfiPress
Syrer aus Kall übersetzte Film
Kall/Euskirchen – Neue Herausforderungen hatte Ahmad Almohamad in den letzten 16 Monaten eigentlich genug zu bewältigen: Die Flucht aus seiner Heimat Syrien, die Integration in einem fremden Land wie Deutschland, die mühsame Suche nach einer Wohnung, einer Arbeit und neuen Freunden. Jetzt kam eine neue Herausforderung dazu: Ahmad Almohamad hat einen Film übersetzt und untertitelt. „Meine Heimat“ feierte jüngst Deutschlandpremiere in Euskirchen.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Film übersetze“, erzählt Almohamad, der seinen Bundesfreiwilligendienst beim KoBIZ, dem Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Euskirchen, absolviert. Dort fand er Unterstützung bei seiner Teamleiterin Vera Secker, die ihm erlaubte, den Film während der Arbeit zu übersetzen.
Doch zunächst machte er auch Bekanntschaft mit dem deutschen Urheberrecht. Ende 2016 hatte er den Film bei YouTube entdeckt, dort hat Regisseur Safwan Mostafa Nemo ihn eingestellt, jeder kann ihn ohne Gebühren sehen. Doch einfach übersetzen durfte Almohamad ihn nicht. „Meine Chefin sagte, dass ich zuerst den Filmemacher fragen muss“, berichtet Almohamad. Und der war nicht so einfach zu finden. Erst über Freunde aus Syrien gelang der persönliche Kontakt zum syrisch-stämmigen Regisseur und der Produktionsfirma Black2.
Nemo war von der Anfrage begeistert, hatte aber eine Bedingung: Der Film, der im syrischen Fernsehen als dreiteilige Mini-Serie lief und für die Film-Fassung von Ahmad Almohamad montiert wurde, sollte kostenlos gezeigt werden, damit möglichst viele Menschen ihn sehen können. Unterstützung fand Almohamad durch die „Aktion neue Nachbarn“ des Caritasverbandes im Kreisdekanat Euskirchen sowie dem KoBIZ selbst. Der Film wurde dann schließlich im Rahmen der Info-Reihe „Engagiert für Geflüchtete“ gezeigt.
Das nächste Problem: Ahmad Almohamad hatte bislang noch nie einen Film untertitelt. Doch zum Glück findet man im Internet Anleitungen für so gut wie alles, also auch, wie man Untertitel unter ein YouTube-Video bekommt.
Und dann legte Almohamad los. Erst hörte er die zu übersetzenden Passagen und schrieb sie nieder, anschließend übersetzte er sie. Das war aber nicht immer einfach. „Die syrische Sprache hat bestimmte Begriffe, die es auf Deutsch nicht gibt. Die musste ich erklären, deshalb sind die deutschen Sätze länger“, erklärt Almohamad.
Drei Monate, von Januar bis einschließlich März, war er neben anderen Aufgaben im KoBIZ mit der Übersetzung beschäftigt. Unterstützung fand er ab etwa der Hälfte des Projekts durch den Flüchtling Mohamad Hasan Dakkak, der Bundesfreiwilligendienstler des Integration Points im Jobcenter Euskirchen ist. Die Übersetzung besteht aus insgesamt 1777 Sätzen.
Cosima Wernecke, pädagogische Mitarbeiterin im KoBIZ, lektorierte den Text. „Sie hat wenig Fehler gefunden“, freute sich Almohamad, der hervorragend Deutsch spricht und dem man nicht anmerkt, dass er erst vor noch nicht einmal anderthalb Jahren geflüchtet ist. In Sachen Bildsprache hat er zwischen deutschen und syrischen Filmen keinen Unterschied ausmachen können. Dennoch findet er die Kombination mit den Untertiteln seltsam. „Man liest Deutsch, aber man sieht nicht Deutschland.“
Doch was hat Almohamad überhaupt bewogen, die Filmumsetzung der Mini-Serie zu übersetzen? „Ich will zeigen, wie schlimm das ist, was Flüchtlinge erlebt haben, das Leid, und wie wichtig es ist, in Freiheit und ohne Krieg zu leben.“ Denn „Meine Heimat“ beschreibt die dramatische Flucht einer Gruppe von heimatlos gewordenen Syrern über das Mittelmeer nach Europa.
Das, was Safwan Mostafa Nemo in dem Film zeigt, machte Almohamad traurig. Besonders, weil er selbst auf abenteuerliche Art und Weise in einer „Nussschale“ geflohen ist, auch wenn er sagt: „Ich habe noch Schlimmeres erlebt.“ Ein wenig aufgeregt war er am Premierenabend, wie der Film, den er bestimmt schon 30-mal gesehen hat, wohl angenommen würde. „Ich hatte ein wenig Angst, dass Flüchtlinge rausgehen, weil der Film so traurig und tragisch ist.“ Wichtig war ihm deshalb, dass hinterher über das Gesehene diskutiert wurde. Weil einige Szenen emotional sehr aufwühlend sind, hatten KoBIZ und Caritas außerdem beschlossen, den Film nur für Erwachsene freizugeben.
Diese Entscheidung stellte sich als richtig heraus. 70 bis 80 Menschen waren ins Pfarrzentrum St. Martin in Euskirchen gekommen. „Nach dem Film haben alle geweint, auch Freunde, die ich noch nie habe weinen sehen“, berichtete Almohamad. Auch Alice Gempfer, Integrationsbeauftragte der Gemeinde Kall, sagte: „Ich war zutiefst berührt und erschüttert.“ Der Film zeige überzeugend die grenzenlose Verzweiflung. Eine der ersten Reaktionen aus dem Publikum nach dem Aufführung: „So viele Menschen wie möglich sollten diesen Film gesehen haben.“ Almohamad hat bereits Anfragen nach Vorführungen in der ganzen Bundesrepublik.
Eine Aufführung ist bereits in Kürze geplant, und zwar in Ahmad Almohamads neuer Heimat Kall (weitere Infos folgen).
pp/Agentur ProfiPress
Ein Jahr lang Teil der Verwaltung
Kall – Die Gemeinde Kall sucht in Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Köln e.V. ab Juni 2017 eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger im Bundesfreiwilligendienst (BFD) bzw. im Rahmen Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Beschäftigt ist die Person im Bereich Integration (Flüchtlingshilfe etc.) und hat im Rathaus einen festen Arbeitsplatz. Die Anleitung und Begleitung erfolgt über die Verwaltungsmitarbeiterin und Dipl. Sozialpädagogin Alice Gempfer.
„Mit Loni Behrend haben wir in den zurückliegenden Monaten nur gute Erfahrungen gemacht“, berichtet diese von der jungen Frau, die nunmehr beinahe ein Jahr lang als „Bufdi“ in der Kaller Verwaltung aktiv ist. Behrend selbst ergänzt: „Für mich war es eine sehr interessante und schöne Zeit, die ich nicht missen möchte.“ Die junge Frau kam direkt nach dem Abitur nach Kall und war in der Flüchtlingshilfe unter anderem in der Einzelfallhilfe eingebunden. Sie hat geflüchtete Menschen beraten und stand im Austausch mit verschiedenen Ämtern und Institutionen wie dem Jobcenter oder dem Ausländeramt. Regelmäßig nahm Loni Behrend teil an der „Internationalen Sprechstunde“ und dem „Begegnungscafé“ im Pfarrheim sowie an verschiedenen Inforunden wie dem monatlichen Treffen der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer. Darüber hinaus lernte sie Verwaltungsabläufe kennen und viel darüber, sich selbst gut zu organisieren. „Besonders gefallen hat mir, dass ich sehr selbstständig arbeiten konnte, aber immer einen Ansprechpartner und Unterstützung hatte“, so Behrend.
Über das DRK nehmen Freiwilligendienstler an mehreren Blockseminaren und Reflexionstagen teil, die meist in Köln stattfinden.
Bewerbungen sind ab sofort möglich an: Bürgermeister der Gemeinde Kall, Team 1.1 – Personal, Bahnhofstr. 9, 53925 Kall. Für Rückfragen steht Herr Wilkens unter Tel. 02441/888-31 gerne zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des DRK Köln: "> sowie zur Flüchtlingshilfe Kall unter www.fluechtlingshilfe-kall.de.
pp/Agentur ProfiPress
Rotes Kreuz lockt mit tollen Kursen
Kreis Euskirchen – Die Rotkreuz-Familienbildung hat viele verschiedene Kurse mit Freizeitangeboten auf die Beine gestellt, bei denen wohl für jeden etwas dabei ist. Yoga für den Sportlichen, einen Nähkursus für den Kreativen oder einen Forschernachmittag für kleine Entdecker. Die Kurse starten bereits innerhalb der kommenden drei Wochen.
So gibt es ab sofort einen Yoga-Kursus mit Alexandra Reuter im Familienzentrum Weilerswist, Bernhard-Thywissen-Straße 2. Der Kursus dauert von 18 bis 19.30 Uhr und ist für Anfänger wie auch für Fortgeschrittene geeignet. Anmelden kann man sich beim Rotkreuz-Familienzentrum unter Tel. 0 22 54/8 35 93 84 und bei der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/79 11 84
Beim Treffen für Eltern mit ihren Babys, geleitet von Elisabeth Dreßen, werden wichtige Fragen rund um den Umgang mit den Neugeborenen geklärt. Eltern bekommen Anregungen und Unterstützung für Zuhause geboten. Die Treffen finden ab Dienstag, 25. April, jede Woche von 9 bis 10.30 Uhr im Familienzentrum Sistig, Schleidener Strasse 2, 53925 Kall-Sistig statt. Informationen und Anmeldungen unter Tel. 0 24 45/10 88 oder bei der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/ 79 11 84.
Kreativ wird es beim wöchentlichen Nähkursus ab Dienstag, 9. Mai, für alle Mütter, Großmütter und andere Interessierten im Familienzentrum Schönau, Wiesentalstrasse 20-22, von 19 bis 21.15 Uhr. Dort kann man lernen, wie hübsche Kleinigkeiten wie ein Mützchen oder ein Schmusetuch genäht werden. Die Kosten des Kurses betragen 36 Euro. Anmeldungen werden im Rotkreuz-Familienzentrum Schönau unter Tel. 0 22 53/65 22 oder in der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/79 11 84 entgegengenommen.
Unter dem Motto „alle forschen mit“ forschen Eltern mit ihren Kindern im Kindergartenalter am Montag, 8. Mai, von 15.30 bis 17 Uhr gemeinsam zum Thema „Luft“. Alltagserscheinungen und Phänomene werden entdeckt und erklärt. Der Workshop findet im Rotkreuz-Familienzentrum Lommersum statt, die Kosten übernimmt das Familienzentrum. Anmeldungen im Rotkreuz-Familienzentrum Lommersum unter Tel. 0 22 51/1 49 63 18.
Einen Schnupperabend im „Line- Dance“ gibt es am Dienstag, 9. Mai, von 18.30 bis 20 Uhr im Familienzentrum Kommern, Münsterweg 3, 53894 Mechernich. Getanzt wird in einer Reihe zu Countrymusik, so dass ein Tanzpartner nicht erforderlich ist. Die ersten Schritte werden auf Deutsch angesagt. Die Altersempfehlung liegt bei acht bis 88 Jahren. Anmeldungen werden im Familienzentrum unter Tel. 0 22 43/61 26 oder bei der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/7 79 11 84 entgegengenommen.
Aktuell werden in Euskirchen und im Kloster Steinfeld noch ausgebildete Schwimmkursleitungen für’s Baby- und Kleinkinderschwimmen gesucht. Interessierte ohne Ausbildung werden auch unterstützt. Interessenten melden sich gerne bei der Rotkreuz-Familienbildung unter Tel. 0 22 51/79 11 44.
Lennart Bochynek/pp/Agentur ProfiPress
Wieder volles Haus bei Regina Red
Kall – Regina Red gastierte zum zweiten Mal im Saal Gier und wieder war die Veranstaltung restlos ausverkauft. Und nicht nur das Publikum war am Ende begeistert, auch René Schaffrath alias Regina Red war voll des Lobes über das Kaller Publikum. „Es macht richtig Spaß hier aufzutreten“, lautete sein Urteil nach seiner gut dreistündigen Travestie-Show.
„Regina Red kommt wieder“, versprach Uwe Schubinski, der Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung der Gaststätte Gier, den Besuchern am Ende der Show. Dann, so René Schaffrath, werde er jedoch noch weitere Travestie-Künstler mit in seine Show einbeziehen.
„Noch frecher, noch frivoler“, lautete das Motto des Abends. Über eine Stunde lang hatte sich René Schaffrath mit viel Schminke, Lippenstift, Puder und Perücke in die rothaarige Regina Red verwandelt. Im Verlauf des Abends erwies er sich als Verwandlungskünstler, denn in Minutenschnelle verwandelte er sich in prominente Figuren. Auch die Gesangskünstler Heino und Pink wurden von Regina Red parodiert.
Zwar hatte der Gaststätten-Verein dem Künstler im Saal eine Bühne platziert, die wurde jedoch nur wenig genutzt. Regina Red war ständig im Publikum unterwegs und nippte bei dem einen oder anderen auch schon mal an dessen Kölschglas. Als Schaffrath als Putzfrau Herta Hurtig unterwegs war, war kein Gast vor deren blauem Staubwedel sicher.
Dass Schaffrath auch außerhalb der Eifel viele Fans hat, zeigt eine Gruppe junger Frauen aus Trier, die den Weg nach Kall gefunden hatte. Später standen die Damen mit Luftgitarren mit auf der Bühne, um Regina Red beim Gesangsvortrag zu unterstützen.
Die Uhr zeigte nach 23 Uhr, als Regina Red mit Hilfe einer Assistentin beim Abschminken auf der Bühne eine Extra-Show bot. Nach und nach erlebte das Publikum, wie sich Regina Red wieder in René Schaffrath zurückverwandelte. Kaum war das geschehen, zeigte der aus Schmidtheim stammende Friseur, dass er auch kölsche Tön bestens beherrscht. Mit bekannten Stimmungsliedern verwandelte er den voll besetzten Saal in ein Tollhaus, ehe er kurz vor Mitternacht hinter dem Vorhang der Garderobe verschwand.
pp/Agentur ProfiPress
Stiftungstag mit Prominenz in Steinfeld
Kall-Steinfeld – Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung lädt für Samstag, 22. April, von 14 bis 17 Uhr zum vierten Stiftungstag in die Aula des Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld ein. WDR-4-Moderatorin Carina Vogt wird mehrere Gesprächsrunden leiten, an denen unter anderem auch der frühere Hobbytheker Jean Pütz teilnimmt, der Pate der NRW-Stiftung für die Narzissenwiesen in der Eifel ist. Nach einer offenen Diskussionsrunde haben Vereine und gemeinnützige Einrichtungen die Möglichkeit, sich individuell über Fördermöglichkeiten für Naturschutz- und Kulturprojekte beraten zu lassen. Unter dem Titel „Gemeinsam für Natur, Heimat und Kultur“ informiert die NRW-Stiftung umfassend über ihre Ziele. Für die musikalische Begleitung sorgt Eifel-Troubadour Günter Hochgürtel. Die Veranstaltung ist öffentlich zugänglich, Eintritt wird nicht erhoben.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1986 unterstützte die NRW-Stiftung landesweit mehr als 2800 Projekte ehrenamtlicher Vereine, gemeinnütziger Verbände und bürgerschaftlicher Initiativen, die sich für die Naturschönheiten und Kulturschätze des Landes einsetzen. Im Kreis Euskirchen wurden mithilfe der NRW-Stiftung in Eschweiler der Astropeiler Stockert instand gesetzt, in Bad Münstereifel die Schwanenapotheke restauriert oder in Zülpich die Römertherme, also das Museum der Badekultur, eingerichtet. Auch die Biologische Station im Kreis Euskirchen und das Naturzentrum Eifel profitierten bereits von der NRW-Stiftung.
Doch wen und was genau fördert die NRW-Stiftung? Wer entscheidet darüber? Welche Kriterien müssen für einen erfolgreichen Förderantrag erfüllt sein? Antworten auf diese Fragen – und Informationen zum Förderverein NRW-Stiftung – gibt es in Steinfeld aus erster Hand: Der Präsident der NRW-Stiftung, der frühere NRW-Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger, und der Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Schumacher aus dem Mechernicher Ortsteil Antweiler werden mit weiteren Vertretern des Vorstands, Mitarbeitern der Geschäftsstelle und Förderpartnern aus der Region für Gespräche zur Verfügung stehen.
pp/Agentur ProfiPress
Kaller Tafel sucht Helfer
Kall – Die Kaller Tafel ist Anlaufpunkt für rund 300 bedürftige Haushalte im südlichen Kreis Euskirchen. 61 ehrenamtliche Mitarbeiter und Helfer sind für die Kaller Tafel ständig im Einsatz. Doch um die anfallende Arbeit zu stemmen, ist der Verein weiterhin auf der Suche nach freiwilligen Unterstützern.
Gesucht werden ganz speziell Fahrer und Beifahrer, die Lebensmittel transportieren sowie ein- und ausladen, Helfer in der Ausgabe, die dienstags und freitags von 9 bis 13 Uhr stattfindet, sowie Ehrenamtler, die beim Sortieren helfen (montags bis samstags von 9 bis 11 oder 12 Uhr).
„Die Fahrer und Beifahrer müssen nicht jeden Tag ran. Das ist ein Aufwand von etwa drei Stunden alle zwei Wochen, von 7.30 bis 10.30 Uhr“, erzählte Harry Wegge, stellvertretender Vorsitzender der Kaller Tafel. Zur Fahrt mit dem Tafel-Lieferwagen ist ein normaler Führerschein erforderlich. Wer keinen Führerschein hat, aber dennoch beim Transport helfen kann, kann als Beifahrer mitfahren.
„Hin und wieder muss man auch mal nach Dortmund oder Aachen fahren, zu Großmärkten oder dem Lebensmittelhersteller“, erklärt Schriftführerin Kirsten Althoff. Denn die Tafeln im Kreis Euskirchen haben sich zusammengeschlossen, abwechselnd werden besondere Angebote von den unterschiedlichen Tafeln für alle anderen mit abgeholt.
„Die Tafel ist überaltert, die meisten unserer Helfen sind zwischen 60 und 80 Jahren alt, deshalb brauchen wir dringend Nachwuchs“, berichtet Wegge.
Wer bei der Tafel, die seit elf Jahren in der Alten Schule an der Aachener Straße in Kall residiert und allein aus Kall bis zu 120 Haushalte mit Nahrungsmittel versorgt, mitmachen möchte, wird gebeten, sich bei Erwin Müller (02441/1611), Harry Wegge (02447/775154) oder Dr. Gerlinde Linne von Berg (02441/4379) zu melden.
pp/Agentur ProfiPress
Mit dem Wanderbus zum Eifelsteig
Kall-Steinfeld – Mit dem Kloster Steinfeld ist es nicht viel anders wie mit dem Kölner Dom: Beide werden nie fertig, ständig gibt es etwas zu sanieren, reparieren, modernisieren. Die Kosten für den Erhalt und den Betrieb des Klosters mit seinen 42.000 Quadratmetern Geschossfläche sind immens. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Kosten ausschließlich für Reparaturen auf 200.000 Euro. Um diese zumindest teilweise decken zu können, ist am 11. September 2015 das neue Gästehaus eröffnet wurden.
Jetzt ziehen die Verantwortlichen eine überaus positive Bilanz. Hatte das Kloster 2015 im bestehenden Gästehaus zirka 13.000 Übernachtungen, so konnte man 2016 bereits 26.000 Übernachtungsgäste begrüßen. „Nicht nur der Übernachtungsumsatz verdoppelte sich, sondern auch die Einnahmen aus dem Speise- und Getränkeverkauf“, berichteten Wolfgang Scheidtweiler, ein großer Unterstützer des Klosters aus Überzeugung, Pater Lambertus Schildt, der Prokurator der Salvatorianer und Gästehaus-Leiter Christoph Böhnke bei einer Pressekonferenz im Kloster.
Zum einen sei es die besondere klösterliche Atmosphäre, die die Gäste anlocke. „Das haben Sie in keinem Hotel“, sagte Scheidtweiler, der im Übrigen ausdrücklich betonte, dass man Wert auf die Differenzierung zwischen Hotel und Gästehaus lege. „Wer hier hinkommt, ist Gast des Klosters.“
Zum anderen ermögliche das große Angebot an unterschiedlichen Zimmertypen in Preisklassen ab 35 Euro inklusive Frühstück bis zu 65 Euro im Doppelzimmer auch jungen Leuten mit kleinem Budget, hier zu übernachten. Nicht zuletzt seien es die freundlichen und kompetenten Mitarbeiter unter der Leitung des Gästehaus-Chefs Christoph Böhnke ebenso wie der unmittelbare Kontakt zu den Ordensleuten, die dafür sorgten, dass die Gäste sich in Steinfeld willkommen fühlen. „Die hervorragenden Gästebewertungen in den Buchungsportalen im Internet suchen in der Eifel-Hotellerie ihresgleichen“, so Scheidtweiler.
Die Gästezahl setzt sich gleichermaßen aus den Tagungs- und Seminarteilnehmern von internationalen und regionalen Institutionen, den Akademiebesuchern, kirchlichen Gruppen, Chören sowie vielen Individual-Touristen, Eifelsteig-Wanderern und Gästen, die im Haus ihre Familienfeiern veranstalten, zusammen.
Besonders das Tagungsgeschäft hat sich dank der Arbeit von Christoph Böhnke mehr als verdoppelt. „Es hat sich herumgesprochen, dass das Kloster mit seinen 15 großen Tagungsräumen, größtenteils mit moderner Tagungstechnik ausgestattet, und seinem besonderen Flair den idealen Rahmen bietet“, erklärte Wolfgang Scheidtweiler.
Vom Erfolg des Gästehauses profitieren auch das neue Kloster-Café und der Klosterladen, die sich ebenfalls sehr gut entwickeln und einen wichtigen Beitrag zur Kostendeckung des Klosters leisten. „Um all das zu meistern, haben wir die Zahl der Mitarbeiter von 26 auf 41 erhöht“, sprechen die Verantwortlichen einen weiteren positiven Effekt für die Region an.
Gleichwohl verschwiegen sie nicht, dass bei allem Erfolg gleich im ersten vollen Geschäftsjahr „noch unendlich viel zu tun“ sei, um das Kloster als geistliches und geistiges Zentrum der Eifel zu sichern, zu erhalten und auszubauen. So stehen für die nächsten Jahre der Einbau einer flächendeckenden Brandmeldeanlage in den Bestandsgebäuden, die Sanierung der Akademiegebäude und die Restaurierung der Fassade des Prälaturgebäudes an. Nennenswerte Beiträge hätten hier die Freunde des Kloster Steinfelds und viele private Spender zugesagt. Doch den größten Teil in Höhe von rund 150.000 Euro müsse man selbst aufbringen.
Geplant ist außerdem, im bestehenden Gästehaus weitere Zimmer zu renovieren und mit Toiletten und Duschen auszustatten, kündigten die Verantwortlichen an. Trotzdem wird es auch in Zukunft weiterhin sehr günstige Übernachtungsmöglichkeiten in einfachen Zimmern mit Etagenbett sowie in den ab 20 Personen buchbaren Gruppenunterkünften geben.
Im neuen Gästehaus hingegen erwarte die Gäste – insbesondere, was den Schlafkomfort angehe – ein luxuriöser Vier-Sterne-Standard mit Matratzen in Überlänge und in zwei verschiedenen Härtegraden in den Doppelzimmern, Daunendecken und Baumwollbettwäsche. „Wir werden von unseren Gästen immer wieder danach gefragt, wo die Betten und die Bettwäsche erhältlich seien“, berichtete Christoph Böhnke. „Qualitätsvoll, kein Chichi“, beschrieb Scheidtweiler die Einrichtung.
„Insgesamt sind wir, zusammen mit der Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen und Salvatorianer, sehr froh über die positive Entwicklung des Klosters“, freuten sich Scheidtweiler, Böhnke und Pater Lambertus Schildt. Auch das Hermann-Josef-Kolleg in Trägerschaft der Salvatorianer erfreue sich eines regelrechten Booms. Mit 106 Schülern wurden für die 5. Klassen so viele Kinder angemeldet wie seit Jahren nicht mehr. Damit können vier Eingangsklassen gebildet werden. Im vergangenen Jahr waren es noch 86 Neuanmeldungen. Deutlich gestiegene Zahlen vermeldet die Schule auch für die Sekundarstufe 2: Im Schuljahr 2017/2018 wechseln 14 Schüler anderer Schulformen auf das Steinfelder Gymnasium, im Vorjahr waren es noch fünf.
„Um die Existenz des Klosters auch langfristig zu sichern, sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“, betonte Scheidtweiler abschließend und verwies auf die Nutzung der Angebote in der Akademie, im Gästehaus und der Gastronomie. Die seit 24 Jahren bestehende Akademie hat ihr Kursprogramm um 30 Prozent erweitert. „Die Unterstützung in jeder Form helfen uns weiter, und dafür sind wir sehr dankbar!“
Hintergrund:
Wolfgang Scheidtweiler, aus Mechernich-Wachendorf stammender Ingenieur und Unternehmer im Hotel- und Brauereibereich, möchte das Kloster Steinfeld auf eine gesunde finanzielle Basis stellen. Seit seiner Kindheit ist er dem Kloster verbunden und entschied sich, sofort zu handeln, als er von den finanziellen Problemen der Salvatorianer in Steinfeld hörte. Steinfeld, so Wolfgang Scheidtweiler, soll keine Kloster-Immobilie werden, sondern ein lebendiges Kloster bleiben.
Familie Scheidtweiler und die gemeinnützige GmbH „Werke der Salvatorianer“ haben zur Übernahme der weitläufigen Klosteranlage – ausgenommen Basilika, Hermann-Josef-Kolleg und Klostergut – eine neue Firma gegründet, die „Kloster Steinfeld Verwaltungs GmbH & Co. KG“.
Es folgten umfangreiche Pläne, um das Kloster Steinfeld mit der Eifelbasilika und dem Grab des Heiligen Hermann-Josef langfristig auf wirtschaftlich solide Füße zu stellen. Scheidtweilers einzige Bedingung, erinnerte sich Provinzial Pater Hubert bei der Einweihung: „Wir mussten versprechen, dass die Salvatorianer dauerhaft in Steinfeld bleiben, jedenfalls so lange, wie wir das irgendwie gewährleisten können.“ Aktuell leben und arbeiten 15 Ordensleute im Kloster Steinfeld.
pp/Agentur ProfiPress
Auf der Suche nach dem Kern des Glaubens
Eifel/Urft – Von acht Eifeler Orten aus startet am Freitag, 7. April, dem letzten Schultag vor den Osterferien, ein ökumenischer Kreuzweg der Jugend. Junge Menschen machen sich auf den Weg zur Jugendkirche im Hermann-Josef-Haus in Urft. Veranstalter ist die Jugendseelsorge der Region Eifel. Auf dem Weg und in den Stationskirchen wird meditiert, mit Spraytechniken werden Kreuze gestaltet.
Der Abschlussgottesdienst findet um 21 Uhr in Urft statt und wird von Pfarrer Oliver Joswig gestaltet. Musikalisch begleitet die Sacro-Pop-Formation Spirit die Veranstaltung. Vor dem Gottesdienst können sich die Pilger stärken.
„Was macht den Kern des Glaubens aus?“, fragt Jugendseelsorger sich Hardy Hawinkels und verweist auf unruhige Zeiten mit Terrorgefahr, verunsicherter Hilfsbereitschaft und einem Europa ohne Ideen von sich selbst. Mittendrin stehe jeder Mensch mit seinen eigenen unruhigen Zeiten und den Momenten der Freude, so Hawinkels.
„Jesus Art“ lautet diesmal das Motto des Kreuzweges – dargestellt durch die mit Graffiti gestalteten Kreuze. „Das bedeutet Entwicklung, Veränderung zu mehr Menschlichkeit. In Jesu Art begegnet dem Menschen die ganz persönliche Hinwendung und Zuwendung der Liebe Gottes“, sagte Hardy Hawinkels.
Am ökumenischen Kreuzweg der Jugend nehmen in Deutschland mehr als 100.000 Gläubige in unterschiedlichen Gemeinden, Pfarreien, Schulen und Verbänden teil.
pp/Agentur ProfiPress
Einen Tag lang die Heimat im Fokus
Kreis Euskirchen/Satzvey – Es gibt wohl nur wenige Orte im Kreis Euskirchen, die Landrat Günter Rosenke noch nie besucht hat. Doch ab und zu kann man den dienstältesten Landrat in Nordrhein-Westfalen doch noch überraschen. „Ich bin zum ersten Mal im Bunker in Satzvey“, eröffnete er am Dienstagmorgen eine gemeinsame Pressekonferenz des Kreises Euskirchen und der Nordeifel Tourismus. Vorgestellt wurde der Aktionstag „Zu Gast in der eigenen Heimat“, der am 9. April zum vierten Mal stattfindet. Insgesamt 24 Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im Kreis Euskirchen öffnen ihre Pforten und können besichtigt werden. „Zum Teil handelt es sich dabei um verborgene Schätze“, weiß Rosenke.
Für den Landrat ist dieser Tag auch eine Art Ersatz für das damalige Schulfach Heimatkunde. „Das habe ich damals gerne gemacht und dabei den ganzen Regierungsbezirk Aachen kennengelernt. Es lohnt sich einfach, in der Heimat heimisch zu werden“, erklärt Rosenke. Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sieht das genauso: „Es ist wichtig, dass die Menschen vor Ort ihre Heimat kennenlernen, gerade heute, wo alles zusammenwächst.“
Iris Poth, Geschäftsführerin der Nordeifel Tourismus GmbH, betrachtet „unsere Heimat als Wohnzimmer“. Das Besondere solle erkundet, die Schätze weiterempfohlen werden. Durch den Aktionstag, bei dem im Schnitt 1200 Menschen unterwegs sind, solle das Bewusstsein geschärft werden, in welch schöner Landschaft und Tourismusdestination man in der Nordeifel lebe. 7,4 Millionen Tagesreisende in die Region sprechen für sich – und führen darüber hinaus zu einer Wertschöpfung von 170 Millionen Euro.
Die Gemeinde Kall ist am Aktionstag am 9. April mit zwei Attraktionen vertreten. So hat der Bunker in Urft, also die Dokumentationsstätte des ehemaligen Ausweichsitzes der Landesregierung NRW geöffnet. Um 11 und um 15 Uhr werden Führungen, die etwa zwei bis zweieinhalb Stunden dauern, angeboten. Es wird nicht nur die alte, aber noch funktionsfähige Technik im atombombensicheren Bunker gezeigt. Gäste durchleben auch ein packendes Szenario. Warme Kleidung wird empfohlen, denn die Temperatur im Bunker beträgt nur sieben Grad. Der Preis an diesem Aktionstag hat sich halbiert. Erwachsene zahlen fünf Euro, Kinder bis einschließlich 14 Jahre 2,50 Euro. Eine Anmeldung unter der Rufnummer 02441/775171 ist erforderlich.
Zweites Ausflugsziel im Gemeindegebiet ist das Salvatorianer-Kloster Steinfeld, wo Besucher am 9. April kostenfrei einen Blick hinter die Klostermauern werfen können. Um 14 Uhr wird eine zweistündige Führung durch die Basilika und den Kreuzgang angeboten. In einer ein- bis anderthalbstündigen Führung um 15.30 Uhr erhalten die Besucher zusätzlich einen Einblick in das Klosterleben. Treffpunkt ist jeweils die Klosterpforte.
Folgende 22 Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten haben ebenfalls geöffnet: der Ausweichsitz der Landeszentralbank in NRW in Satzvey, die Dokumentation zur Geschichte von Neuhütte in Vussem, der Hochwildpark Rheinland in Kommern-Süd sowie das LVR-Freilichtmuseum in Kommern (alle Mechernich), das Handwebmuseum Rupperath, das Hürten-Museum im Romanischen Haus in Bad Münstereifel, der Kunsthof Greven in Honerath sowie die Römische Kalkbrennerei in Iversheim (alle Bad Münstereifel), der Nationalpark Eifel, das Nationalpark-Zentrum Eifel, das Rotkreuz-Museum in Vogelsang sowie Vogelsang ip selbst (alle Schleiden), der Seepark in Zülpich, die Manfred-Vetter-Stiftung für Kunst und Kultur in Langedorf sowie die Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur (alle Zülpich), das Besucherbergwerk Grube Wohlfahrt in Rescheid und die Wildenburg (beide Hellenthal), das LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller in Kuchenheim und das Stadtmuseum Euskirchen (beides Euskirchen) sowie das Eifelmuseum inklusive Burg Blankenheim, das Naturzentrum Eifel in Nettersheim und der Swister Turm in Weilerswist. Die Hälfte der teilnehmenden Attraktionen verlangt keinen Eintritt. Die andere Hälfte bietet Bürgern aus dem Kreis Euskirchen Aktionspreise. Deshalb muss der Personalausweis mitgebracht werden.
Abgeschottet im Kriegs- und Krisenfall
Mechernichs Ordnungsamtsleiter Peter Kern stellte den Besuchern während der Pressekonferenz auch den Bunker in Satzvey vor. Errichtet wurde er von 1966 bis 1969, offiziell als Keller der ehemaligen Hauptschule Satzvey. Der wahre Grund: In dem zweigeschossigen unterirdischen Gebäude mit seinen 72 Räumen sollte im Kriegs- und Krisenfall abgeschottet von der Außenwelt die Führungsspitze der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen untergebracht werden und 103 Mitarbeiter hätten von dort den Zahlungsverkehr geregelt. Bis 1991 war der Bunker in Betrieb. Anschließend diente er tatsächlich der Schule – als Lagerraum. Seit fünf Jahren ist er nun eine Dokumentationsstätte, die sich schon 3500 Besucher angesehen haben.
Pate des Aktionstages ist der Kölner Musiker Stephan Brings, der im Mechernicher Ortsteil Kalenberg lebt. Nach den Ausführungen Peter Kerns konnte er nur noch mit dem Kopf schütteln. „Das ist unglaublich. Im Nuklearfall wäre das Volk verglüht – wer braucht denn dann noch eine Bank? Es ist eine beklemmende Vorstellung, dass die die Leute von hier unten das Elend oben verwaltet hätten.“
Warum er sich für den Aktionstag in seiner Wahlheimat, der Nordeifel, einsetzt, erklärte er aber auch: „Meine Liebe zur und das Interesse an der Eifel liegt in der Natur begründet.“ Weil das Eifeler Platt dem Kölsch nicht unähnlich ist, zieht es ihn auch beruflich mit den Kollegen von Brings immer wieder in die Region. Gleichzeitig hat er als Sohn eines Geschichtslehrers auch persönliches Interesse an der Historie der Eifel. „Grenznähe bedeutet Offenheit, und die Schließung von Grenzen ist für die meisten Eifeler auch kein Thema. Stellen Sie sich vor, Sie müssten beim Spazierengehen rund um Dreiborn wie früher den Ausweis vorzeigen“, erzählt Stephan Brings.
Den 9. April hat er sich übrigens schon notiert. Wegen der Osterferien hat die Band keine Termine. Stephan Brings will das nutzen, um den Kunsthof Greven in Honerath zu besuchen. „Da war ich noch nie, dabei sind die Grevens alte Freunde meiner Eltern.“
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Nordeifel Tourismus unter www.nordeifel-tourismus.de.
pp/Agentur ProfiPress
Fans auf die WM eingestimmt
Kall – Mit einer WM-Party mit dem DJ Sebastian in der vereinseigenen Gaststätte stimmte der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier Eifeler Fans des Eishockey-Sports auf die bevorstehende Weltmeisterschaft ein, die vom 5. bis zum 21. Mai dieses Jahres in Köln und Paris stattfindet. Bei einer Verlosung gab es unter anderem zwei Eintrittskarten für die Eröffnungsfeier sowie für zwei WM-Spiele am Eröffnungstag als Hauptpreis zu gewinnen.
Der Termin für die WM-Party erwies sich allerdings als recht ungünstig, denn just zum Zeitpunkt der Fete in Kall ging in der Köln-Arena das fünfte Playoff-Spiel der Kölner Haie gegen die Wolfsburger Grizzlys über die Bühne. Dennoch fanden sich etwa 40 Besucher zur Fete in der Gaststätte ein. Die Fans, die trotz dem Spiel in Köln zur Party gekommen waren, konnten das Spiel – wenn auch ohne Ton – auf einer Großleinwand verfolgen.
Mit dem großen WM-Promo-Mobil, mit dem der Deutsche Eishockey-Bund schon seit Monaten bei Großveranstaltungen in ganz Deutschland die Werbetrommel für die Weltmeisterschaft rührt, war der aus Kall stammende Eishockey-WM-Botschafter Dieter Züll zur Gaststätte Gier gekommen.
Bei der Party anwesend war auch der „Sales Manager“ der WM, Enno Eller, der beim Deutschen Eishockey-Bund für den gesamten Ticketverkauf der WM zuständig ist. Der fließend englisch und französisch sprechende Manager hatte aus München tolle Fanartikel mitgebracht, die im Verlauf des Abends zur Verlosung kamen.
Über Enno Eller hatte der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier noch zwei Eintrittskarten für den bereits seit längerer Zeit ausverkauften Eröffnungstag ergattern können. Alle Partygäste nahmen an einer kostenlosen Verlosung teil, deren Hauptpreis das Kartenpaar für den WM-Eröffnungstag war. Glückliche Gewinnerin war Maike Wilkens, die nun am 5. Mai mit einer zweiten Person beim Eröffnungsspiel Russland gegen Schweden, bei der anschließenden Eröffnungsfeier und am Abend beim Top-Spiel der deutschen Mannschaft gegen die USA dabei sein wird.
Weitere neun Gewinner bekamen Fan-Handtücher, Schals und sonstige Fanartikel. Echte Eishockey-Pucks gab es beim Quiz mit WM-Botschafter Dieter Züll zu gewinnen. Dafür mussten die Teilnehmer jedoch wissen, wie schwer der Puck ist, wie hoch er ist und welchen Durchmesser er hat. Nur wenige wussten die richtige Antwort. Vereins-Vorsitzender Uwe Schubinski bedankte sich bei den Abgesandten des Deutschen Eishockey-Bundes für die Teilnahme an der WM-Fete. Auch während der Weltmeisterschaft sei im Saal Gier Eishockey angesagt. Alle Spiele mit deutscher Beteiligung würden dann im Saal der Gaststätte auf einer Großleinwand zu sehen sein.
pp/Agentur ProfiPress
Großübung am Abrisshaus
Kall – Aus dem leer stehenden Gebäude hinter dem Kaller Rathaus quoll Rauch aus dem Dach und den Fenstern. Kurze Zeit später steuerten die Fahrzeuge der Feuerwehren Kall, Sistig und Wahlen das Haus an, in dem einst der Kaller Gemeindedirektor Friedrich Josef Laux seine Dienstwohnung hatte. Nun war es keinesfalls so, dass in dem alten Haus ein Feuer ausgebrochen war. Bei dem großen Feuerwehraufgebot handelte es sich nur um eine Einsatzübung.
Das Gemeindedirektoren-Haus wird in Kürze abgerissen, um dem Bau für das „Haus der Begegnung“ Platz zu machen. Die Gemeindefeuerwehr nutzte diese günstige Gelegenheit, in dem leeren Haus eine Übung unter realistischen Bedingungen abzuhalten. Die Übungs-Organisatoren Andreas Lang und Michael Becker hatten ein Szenarium vorgegeben, das alle Facetten der Technischen Hilfeleistung, der Menschenrettung und der Brandbekämpfung einschloss.
„Wohnungsbrand und Menschenleben in Gefahr“ lautete das Einsatzstichwort, mit dem die einzelnen Löschgruppen alarmiert wurden. Der Rauch war mithilfe einer Nebelmaschine erzeugt worden. Im Gebäude waren drei Dummys versteckt, die verletzte Personen darstellten, die später im total verrauchten Haus aufgespürt und gerettet werden mussten.
Als erste Wehr traf der Löschzug Kall am verrauchten Brandobjekt ein, wo es zunächst galt, die verschlossene Haustür zu öffnen. Das erledigten die Wehrmänner mit einem Zieh-Fix, mit dem das Schloss geknackt und herausgezogen wurde. Es kommt immer wieder vor, dass die Feuerwehr sich mit dieser Methode Zugang zu verschlossenen Häusern verschaffen muss, wenn hilflose Personen in Not sind.
Deshalb sei Üben dieser schnellen Haustür-Öffnung besonders wichtig, berichtete Gemeindewehrleiter Harald Heinen, der den Übungsablauf als stiller Beobachter verfolgte.
Nachdem die Haustür geöffnet war, drangen andere Kaller Wehrleute, mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, zur Brandbekämpfung und Personensuche in das verrauchte Haus ein. Derweil war auch der Löschzug II mit den Löschgruppen aus Sistig und Wahlen eingetroffen. Sie bauten eine Löschwasser-Versorgungsleitung von der Trierer Straße zur Brandstelle auf und drangen von außen über Steckleitern in das Obergeschoss des Hauses ein.
Im verrauchten Haus wurden drei „Verletzte“ ausfindig gemacht. Zwei konnten durch das Treppenhaus ins Freie geschafft werden. Die dritte Person musste mit Hilfe einer Schleifkorbtrage durch das Fenster und danach über die Steckleiter an der Hauswand abgeseilt werden. Dabei musste jeder Handgriff sitzen.
Zum Schluss der Übung stellten Michael Becker und Andreas Lang die im Keller agierenden Atemschutzgeräteträger vor eine besonders schwierige Aufgabe. Auf der engen Keller-Wendeltreppe mussten sie einen fiktiv verletzten Kameraden, der in voller Ausrüstung auf der Treppe kollabiert war, retten. Weil dies wegen der Enge am Einsatzort eine besonders schwierige Mission war, wurde diese Rettungs-Übung auch mit weiteren Atemschutzgeräteträgern wiederholt.
Am Ende waren Gemeinde-Wehrleiter Harald Heinen, dessen Stellvertreter Andreas Lang und Übungsleiter Michael Becker zufrieden mit dem Ablauf. Das leer stehende Haus habe beste Voraussetzungen für ein derartiges Szenarium geboten. Besonders erfreulich, so Heinen, sei die Tatsache, dass der Wunsch, das alte Haus vor dem Abriss für eine Übung zu nutzen, aus der Mannschaft gekommen sei.
pp/Agentur ProfiPress
Treue Wehrmänner ausgezeichnet
Kall-Sistig – Gold und Silber regnete es beim Kameradschaftsabend der Löschgruppe Sistig am Samstagabend. Bürgermeister Herbert Radermacher konnte gleich sechs Feuerwehrangehörigen die Ehrenzeichen der NRW-Landesregierung überreichen. Fünf Wehrmänner bekamen die Auszeichnung für 25-jährige Feuerwehrtreue in Silber, einer wurde von Innenminister Ralf Jäger für 35-jährige aktive Mitgliedschaft mit dem goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet.
Bevor der Bürgermeister den Geehrten die Auszeichnungen an die Uniformen heftete, bedankte er sich bei den Mitgliedern der Sistiger Löschgruppe für deren ehrenamtliche Tätigkeit. Radermacher lobte auch die hervorragende Arbeit der Jugendwarte. Neun Mitglieder in der Jugendfeuerwehr seien Zeichen einer sicheren Zukunft der Löschgruppe.
Das goldene Ehrenzeichen des Landes überreichte Radermacher an Dirk Pesch. Die Ehrenzeichen in Silber bekamen Ingo Becker, Frank Klinkhammer, Jürgen Poth, Markus Völler und Wolfgang Wirtz. Von der Gemeinde und auch von der Löschgruppe bekamen die Geehrten Geschenke überreicht.
Auch Harald Heinen, der Leiter der Feuerwehr der Gemeinde Kall, hob die Zuverlässigkeit der Sistiger Wehr hervor. Dass gleich fünf Löschgruppenmitglieder für 25-jährige Feuerwehrzugehörigkeit ausgezeichnet würden, komme nur selten vor. Heinen: „Fünf neue Mitglieder auf einen Schlag – das war damals ein gutes Jahr für die Löschgruppe.“
In seiner Eigenschaft als stellvertretender Kreisbrandmeister überraschte Harald Heinen den Leiter des Löschzuges II mit den Löschgruppen Sistig und Wahlen, Franz Josef Becker. Heinen überreichte Becker für besondere Verdienste die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes Euskirchen. Nach 20-jähriger Tätigkeit als Sistiger Löschgruppenführer hatte Franz Josef Becker dieses Amt kürzlich in jüngere Hände gelegt und an seinen Nachfolger Jochen Völler übergeben. „Der Gemeindefeuerwehr wird Franz Josef Becker jedoch als Zugführer des zweiten Zuges noch einige Jahre erhalten bleiben“, so Wehrleiter Harald Heinen.
Beförderungen und Auszeichnungen des Landesverbandes
Beckers Nachfolger Jochen Völler im Amt des Löschgruppenführers wurde von Heinen zum Oberbrandmeister befördert. Frank Klinkhammer bekam seine Ernennung zum Brandoberinspektor. Unterbrandmeister Andreas Becker, der am Samstag Geburtstag hatte, ist jetzt Brandmeister. Erik Krings erhielt seine Beförderung zum Unterbrandmeister, Florian Feider und Mike Klasen wurden zu Hauptfeuerwehrmännern ernannt.
In seiner Eigenschaft als Kreis-Jugendfeuerwehrwart überreichte Volker Brandhoff Auszeichnungen des Landesverbandes. Für hervorragende Jugendarbeit übergab er Jugendwart Jürgen Poth die silberne Ehrennadel. Die gleiche Auszeichnung in Bronze überreichte er an Jugendwart Thomas Schlierf. Die Wehrmitglieder Ludwig Poth und Frank Grüning erhielten die bronzene Nadel, weil sie in den jährlichen Ferienlagern der Gemeinde-Jugendfeuerwehren mit der Ehrenamtlerin Ursula Poth die Küchenarbeit übernehmen. Weil der Landesverband keine Ehrennadeln an Zivilpersonen verleiht, bedankte sich der Verband bei Ursula Poth mit einem Florians-Taler.
Nachdem sie die erforderlichen Leistungen zur Erlangung der ersten Stufe der Jugendflamme bei einer Übung erfüllt hatten, bekamen die Jugendwehrmitglieder Julia Mertens, Tim Gemmenich, Martin Fink, André Pütz und Yannick Mertens das Abzeichen von Jugendwart Jürgen Poth überreicht. In diesem Jahr wird die Sistiger Jugendfeuerwehr gemeinsam mit Jugendlichen der Wehren Kall und Wahlen eine zehntägige Ferienfreizeit in der belgischen Partnerstadt Mol verbringen.
Die Löschgruppe Sistig hat derzeit 34 aktive Mitglieder, elf Mitglieder in der Ehrenabteilung und neun Jugendliche in der Jugendfeuerwehr.
Im vergangenen Jahr fuhr sie 48 Einsätze, wobei es sich unter anderem um sechs Brandeinsätze, vier Verkehrsunfälle, fünf technische Hilfeleistungen und 14 Beseitigungen von Ölspuren gehandelt hatte. An der Grundschule und im Kindergarten wurden zudem Veranstaltungen zur Brandschutzerziehung abgehalten.
pp/Agentur ProfiPress
Tihange-Broschüre
Herausgeber ist die StädteRegion Aachen gemeinsam mit der Stadt Aachen, den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg in Kooperation mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion des Landes Rheinland-Pfalz. Die Broschüre, die in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit aller Partner entstanden ist, trägt den Titel „Informationen für die Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerks Tihange (B)“. Städteregionsrat Helmut Etschenberg: „Die Broschüre ist die erste ihrer Art und nur der erste Baustein unserer Katastrophenschutzplanung.“
Die Beteiligten wollen für eine fundierte Information der Bevölkerung sorgen. Aus diesem Grund werden in der Broschüre auf 24 Seiten die zentralen Themen rund um einen möglichen Ernstfall thematisiert. Schwerpunkte sind die Kraftwerke in Belgien, die Wirkung von Radioaktivität und der Katastrophenschutz in NRW. Es wird geklärt, wie die Bevölkerung im Ernstfall gewarnt wird und welche Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen beachtet werden müssen. Die Einnahme von Jodtabletten und das richtige Verhalten bei einem GAU in Tihange werden erläutert. Um eine weiterführende Recherche zu beginnen, sind zudem wichtige Links vermerkt. Die erste Auflage geht mit einer Stückzahl von 36.500 Exemplaren an den Start.
Nicht nur die Kommunen der StädteRegion, sondern auch Landesregierungen, Einzelpersonen und Unternehmen haben sich der Klage gegen Tihange angeschlossen. „Die euregionale Zusammenarbeit und eine solche gemeinsame Bewegung habe ich so noch nicht erlebt!“, so Etschenberg. Auf die Broschüre folgen weitere Schritte, wobei die Vorverteilung der Jodtabletten der nächste ist.
Die Broschüre kann in Kürze kostenlos in allen Rathäusern im Kreis Euskirchen abgeholt werden. Sie steht zudem hier als Download zur Verfügung:
Pflanzen, Deko, Emotionen
Scheven/Stockheim – „Wir sind heutzutage nicht mehr nur Gärtner, wir schaffen Wohlbefinden, schenken Freude an Pflanzen und gestalterischen Elementen und bieten unseren Kunden fast alles, was mit Garten zu tun hat“: Das sagt Lutz Schaar (63), er leitet gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth (63) und seinen Söhnen Florian (35) und Simon (31) den 1952 gegründeten Betrieb.
Die „Pflanzenwelt Schaar“, die vor genau 65 Jahren von Sibylle und Fritz Schaar in Scheven „mit Spaten, Schubkarre und einem Stück Land“ gegründet wurde, feiert ihr Jubiläum mit einem verkaufsoffenen Wochenende am Samstag, 1. April, und Sonntag, 2. April. Und zwar am Stammsitz in Scheven in der Mitte des Kreises Euskirchen und in der „Pflanzenwelt Schaar“ im Gewerbegebiet Stockheim vor den Toren der Kreisstadt Düren.
Schaars sind bereits in fünfter Generation Gärtner. Das ist mehr als Beruf, das ist Passion. Vor Lutz und Fritz gab es schon Ernst Schaar, der in Breslau einen Gemüsebaubetrieb hatte und dessen Vater königlich-preußischer Schlossgärtner in Berlin war.
Familie wird bei Schaars großgeschrieben. Ein Jahr nach Gründung der Schevener Gärtnerei kam Martin Schaar, ein Bruder und Schwager des Gründerehepaares Sibylle und Fritz, nach Scheven, um das junge Familienunternehmen zu unterstützen. Mistbeetkästen wurden gebaut, die Produktion auf Schnittchrysanthemen und Topfpflanzen erweitert.
1956 wurde das erste Gewächshaus gebaut. In die Jahre des Nachkriegsaufbaus wurden Lutz und seine Schwester Marion geboren. Die Gärtnerei war nicht nur ihr Spielplatz, sie mussten auch früh mit anpacken. Arbeit gab es stets genug – bis zum heutigen Tag.
Leidenschaft für den Garten
Lutz Schaar und seine Söhne Simon und Florian sind Meister, der dritte Sohn Daniel Garten- und Landschaftsarchitekt in München. Aber es war Ehefrau Elisabeth Schaar, die 1986 den entscheidenden Impuls gab, den Betrieb von der Produktion für den Großmarkt mehr und mehr auf Endverkauf direkt an den Kunden umzustellen.
In den „Pflanzenwelten Schaar“ in den Kreisen Düren und Euskirchen einzukaufen, bietet den Kunden ein umfangreiches Angebot. Zusätzlich zum Samstag sind auch manche Sonntage verkaufsoffen. Der Veranstaltungskalender der Pflanzenwelt bietet dem Kunden das ganze Jahr über verschiedenste Seminare, saisonale Ausstellungen und Events. Zu allen Festen gibt es tolle Kinderattraktionen wie den Besuch der exotischen Tiere, das Basteln im Frühling oder das Kürbisschnitzen im Herbst.
„Wir verkaufen nicht nur Ware, sondern auch Wohlbefinden, Emotionen“, erklärt Simon Schaar, der mit seinem Vater die Geschäftsführung in Scheven übernommen hat. Sein Bruder Florian, Geschäftsführer der 2013 eröffneten „Pflanzenwelt“ in Stockheim, setzt aufs gleiche Konzept: „Einkaufen in einem solchen von Pflanzen und trendigen Accessoires bestimmten Ambiente ist ein Erlebnis.“
Seit nun bereits vier Jahren hat sich das moderne Gartencenter in Kreuzau-Stockheim im Kreis Düren und Umgebung etabliert und auch dort schätzen die Kunden besonders die Vielfalt der Eigenproduktion, sowie das große Angebot an Beet- /Balkon- und Gemüsepflanzen. Als „Ruhe-Oase“ will Florian Schaar in Stockheim demnächst ein „Gartencafé“ einrichten.
Floristinnen, Gesellen, sechs Meister
Sechs der fast 50 Mitarbeiter in den beiden Niederlassungen der „Pflanzenwelt Schaar GmbH“ sind Meister. „Zum Team der Mitarbeiter zählen Floristinnen, Gärtnergesellen, Fachpersonal, die sich alle durch erhebliches Fachwissen und Beratungskompetenz auszeichnen“, berichtet Elisabeth Schaar. Sohn Florian ergänzt: „Elisabeth Schaar ist die gute Seele des Betriebs.“
Und: „Seit Betriebsgründung setzen wir aus Überzeugung auf die eigene Ausbildung unserer Gärtner, um auch in Zukunft fachkompetenten Nachwuchs gewährleisten zu können. Stetig bieten wir drei bis fünf Ausbildungsplätze an.
„Tradition und Zeitgeist miteinander zu verbinden betrachten wir als unsere Verpflichtung gegenüber den Kunden“, erklärt Lutz Schaar. Dazu gehört auch, dass es neben den schicksten und aktuellsten Dekorationen und Accessoires auch saisonfrisch Gemüsepflanzen für den heimischen Garten zu kaufen gibt.
Als besonderen Knüller hat der Gärtnermeister für das 65. Jubiläumsjahr eine neue leckere Tomatenart gezüchtet, „Schaars Eifelperle“, die zurzeit in den Gewächshäusern vorgezogen und bald an die Kundschaft abgegeben wird.
Tolle Mitarbeiter, zufriedene Kunden
1998 trat das Eifeler Familienunternehmen der Verbundgruppe „Grün-Erleben“ bei. Das ist eine Gemeinschaft von über 80 Fachgartencentern in Deutschland, die zusammenarbeiten, um den Kunden ein noch größeres „grünes Einkaufsvergnügen“ zu bieten. Ein Großteil der 65jährigen Erfolgsgeschichte, so das Fazit im Jubiläumsinterview, sei dem großen Engagement der Mitarbeiter zu verdanken – und der Treue einer zufriedenen Kundschaft.
pp/Agentur ProfiPress
Kaller DLRG startet durch
Kall – Feucht-fröhlich sind die Aussichten für die Wasserratten im Gemeindegebiet Kall. Bei der Badeparty, die die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kall veranstaltet hat, gingen die drei DLRG-Ortsgruppen Kall, Mechernich und Bad Münstereifel eine Kooperation ein, die die Zukunft des Kaller Hallenbades ebenso sichern soll wie das Fortbestehen der DLRG-Ortsgruppe Kall. Dazu unterzeichneten die drei Vorsitzenden Herbert Schmitz (Kall), Christian Mundt (Mechernich) und Till Siebel (Bad Münstereifel) einen entsprechenden Vertrag, der alle drei Ortsgruppen als gleichberechtigte Partner ausweist.
„Wir retten Kall“ lautet der Slogan der künftigen Zusammenarbeit. Die erste Badeparty, die jetzt mit vereinten Kräften durchgeführt wurde, war ein Riesenspaß für die überwiegend jungen Gäste. Als die Helfer der DLRG große Bälle und Würfel, Riesen-Schwimmreifen und andere spaßige Großgeräte zu Wasser ließen, kannte die Begeisterung keine Grenzen und das junge Bade-Partyvolk kein Halten mehr. Zu lauten Discoklängen aus den Lautsprecherboxen stürzten sich Kinder und Jugendliche in die Fluten und tobten im Nass.
Die Badeparty war jedoch nicht nur ein Indiz für das Comeback der von Auflösung bedrohten Kaller DLRG-Ortsgruppe, sondern auch die fulminante Feier aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Hallenbades. Daher verloste die Gemeinde Kall im Vorfeld Eintrittskarten und gewährte verbilligten Eintritt zur Party. Wer 1967 – also im Gründungsjahr des Hallenbades – geboren war, durfte sogar kostenlos hinein. Außerdem konnten sich die Teilnehmer zwischendurch am Getränkestand der Gemeinde erfrischen. Nachdem die Badeparty so gut ankam, soll sie künftig wechselweise in Kall, in der Eifel-Therme Zikkurat und im Eifel-Bad Bad Münstereifel stattfinden.
Zwischenzeitlich konnte in Kall auch die Schwimmausbildung wieder in Betrieb gehen und damit auch die Nachwuchsarbeit für die Kaller Rettungsschwimmer. „Aktuell gibt es von der Wassergewöhnung bis zum Rettungsschwimmkurs sieben Kurse mit 45 Teilnehmern im Alter von fünf bis 38 Jahren“, berichtete Till Siebel, dessen DLRG-Ortsgruppe Bad Münstereifel übergangsweise für den Ausbildungsbereich verantwortlich ist, während die Ortsgruppe Mechernich den Kallern in geschäftlichen Dingen behilflich ist.
„Das Rathaus in Kall macht uns den Weg frei“, freute sich Peter Jansen von der DLRG-Gruppe Mechernich über die bereitwillige Unterstützung seitens der Gemeinde. „Wir waren sehr froh über den Vorschlag, dass sich Bad Münstereifel und Mechernich mit Kall zusammentun“, äußerte sich Michaela Kratz seitens der Gemeindeverwaltung erfreut über das Engagement. „Ich finde das super“, lautete der begeisterte Kommentar von Kalls Ortsvorsteher Guido Keutgen.
Auch aus der Politik gab es bereits wichtige Unterstützung in finanzieller Form. Zu Beginn der Badeparty waren Volker Meuser von der UWV Schleiden und Sascha Herring, sowohl Vorsitzender der Mechernicher UWV-Fraktion als auch des UWV-Kreisvorstandes, erschienen und überreichten jeweils 300 Euro an die DLRG-Verantwortlichen. Damit und mit weiteren Spenden von Dr. Ralf Nolten (50 Euro) aus Kreuzau, CDU-Landtagskandidat für den Wahlkreis Düren II/Euskirchen II und des Nettersheimer Franz Lederer, der aus Verbundenheit zur DLRG 150 Euro spendete, konnten bereits fehlende Ausbildungsgeräte wie Schwimmbretter und -nudeln oder Tauchringe angeschafft werden.
pp/Agentur ProfiPress
Frühjahrsmarkt lockte Besucher
Kall – Mit einem großen Frühjahrsmarkt einen Tag vor dem kalendarischen Frühlingsanfang startete der Gewerbeverein Kall am Wochenende in die warme Jahreszeit. Im Ortskern und im Industriegebiet hatten zahlreiche Geschäfte auch am Sonntag verkaufsoffen. Im Möbelhaus Brucker, das in diesem Jahr sein 65-jähriges Bestehen feiert, ging mit dem Frühjahrsmarkt die dreiwöchige Hausmesse zu Ende. Tausende Besucher, die aus Regionen weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus kamen, nutzten den verkaufsoffenen Sonntag, um sich in der großen Möbelausstellung über neue Trends zu informieren.
Leider spielte das Wetter am Samstag nicht richtig mit, sodass die Betreiber der Marktstände auf dem Rathausplatz und am ehemaligen Busbahnhof in der Ortsmitte sowie im Industriegebiet vor dem Möbelhaus Brucker keine großen Umsätze verbuchen konnten. Sonntags hatte der Wettergott dann doch ein Einsehen mit den Marktleuten; zeitweise schien sogar kurz die Sonne. Die Geschäfte, die verkaufsoffen hatten, warben mit Sonderangeboten und Rabattaktionen um Kunden.
Wegen der unsicheren Wetterlage hatte das Rewe-Center seine Aktionen sonntags in den Markt verlegt. Dort war für Kinder eine Spielecke eingerichtet, wo die Kids auch mit frischem Obst verwöhnt wurden. Als Spielkameraden hatten sich auch die Comic-Figuren Tom & Jerry in Lebensgröße im Markt eingefunden. Sie führten mit den Kindern flotte Tänze auf.
Am Nachmittag eroberte Kinderliedersänger Uwe Reetz die Herzen der kleinen Marktgäste. Der in Kommern wohnende Reetz ist für die Kinder inzwischen ein Popstar geworden. Sie kennen alle seine Texte und warten stets darauf, dass Uwe Reetz mit ihnen zur Polonäse startet. So auch am Sonntag im Rewe-Center.
Die Besucher des Möbelhauses Brucker fanden auf dem Marktplatz vor dem Haupthaus eine Gourmet-Meile vor, auf der für das leibliche Wohl reichlich gesorgt war. Aal-Marco, das Original vom Hamburger Fischmarkt, präsentierte neben frischen Aalen Fischspezialitäten wie Makrelen, Schillerlocken und Matjes-Brötchen. An anderen Ständen gab es hausgemachte Reibekuchen, spanische Churros, frische Crêpes, holländische Pommes und frische Champignons.
Amerikanisches Flair kam an dem Stand auf, an dem „Pulled Pork“, ein Schweinefleisch-Gericht des klassischen Barbecues nach nordamerikanischem Vorbild, angeboten wurde. Spezialitäten aus dem Münsterland, die auf einem riesigen Schwenkgrill brutzelten, fanden dankbare Abnehmer. Kinder vergnügten sich auf einem Trampolin, wo sie, mit Gurten gesichert, große Sprünge und Überschläge machen konnten.
Volle Parkplätze rund um das Möbelhaus zeugten davon, dass in den Ausstellungen des Traditions-Unternehmens Hochbetrieb herrschte. Ein ganz besonderes Angebot erfuhren die Besucher in der Bettenabteilung, wo sie sich vom Diplom-Sportwissenschaftler Stefan Schmidt die Wirbelsäule vermessen lassen konnten, um der Volkskrankheit „Rückenbeschwerden“ beim Matratzenkauf entgegenzuwirken.
Oft, so Stefan Schmidt, würden Standard-Matratzen gekauft, die nicht zum Nutzer passen. Um den Kunden beim Matratzenkauf zu beraten, hat Schmidt das mobile Diagnose-Instrument „MediMouse“ zur Verfügung, mit dem erfahrene Physiotherapeuten die genaue Anpassung des Schlafsystems an den jeweiligen Betten-Benutzer sichtbar machen kann. Mit einem Messkopf wird die Wirbelsäule gescannt, sodass Abweichungen von der Ideal-Wirbelsäule auf einer für die Person nicht geeignete Matratze sofort sichtbar werden.
Abseits der Möbelausstellungen wurden den Besuchern unter anderem Weinproben der Winzerei Max Schell aus Rech an der Ahr angeboten, in der Küchenabteilung wurden die beliebten „Detox“-Smoothies zur Körper-Entschlackung und leckere Obstspieße gereicht. Am Stand der Monschauer Senfmühle im Foyer des Haupthauses herrschte großer Andrang.
Freunden des Eishockey-Sports hatte der bekennende Eishockey-Fan und Firmenchef Andreas Brucker einen besonderen Leckerbissen beschert. Im Vorfeld der Eishockey-Weltmeisterschaft vom 5. bis 21. Mai in Köln und Paris stand das große Promo-Mobil der Weltmeisterschaft vor dem Haupteingang des Möbelhauses, um die Fans auf die WM einzustimmen. Der aus Kall stammende WM-Botschafter Dieter Züll, der im Vorfeld der WM mit dem Mobil bei Großveranstaltungen in ganz Deutschland unterwegs ist, verteilte vor dem Möbelhaus fleißig Info-Material und Fanartikel.
Nicht nur für Kinder gedacht war der große Luftballon-Wettbewerb zum Ende der Hausmesse. Über 500 Luftballons ließen Groß und Klein sonntags gen Himmel steigen, wobei starker Wind die Ballons in Richtung Osten trieb. Wie sehr der Wind die leuchtend roten Ballons beflügelt hatte, zeigte sich schon am Montagmorgen, als die ersten Rückmeldungen aus Grettstadt (276 Kilometer von Kall entfernt) und Schlechtwegen (197 Kilometer) im Möbelhaus Brucker eintrafen. Den Gewinnern winken des Luftballon-Wettbewerbs winken tolle Preise.
pp/Agentur ProfiPress
Spiele in der Kirche
Kall-Urft – Hinter Begriffen wie „Traffic Jam“, „Bermuda-Dreieck“ oder „Fliegender Teppich“ sollte man nichts originär Christliches oder Lebenspraktisches vermuten. Doch genau das ist der Fall. Es handelt sich um Spiele aus der „Teambox“ für Jugendgruppenleiter, die der Eifeler Jugendpfarrer Hardy Hawinkels um religionspädagogische und erzieherische Aspekte erweitert hat.
Knapp 30 junge Christen und Katecheten probierten diese „Spiele für die Jugendkirche“ jetzt aus. Sie waren Gäste eines Tags für Firmlinge, den Jugendseelsorger Hardy Hawinkels seit 2016 im Urfter Hermann-Josef-Haus (Gemeinde Kall) Firmgruppen aus der Aachener Bistumsregion Eifel anbietet. Die Katecheten aus der GdG (Gemeinschaft der Gemeinden) St. Barbara aus Kalls Nachbarkommune Mechernich machten jetzt bereits zum zweiten Mal Gebrauch von diesem Angebot.
Die Sache kam auch gut bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen an, um das vorwegzunehmen. Nein, der Nachmittag sei keineswegs vertane Zeit gewesen, beschieden die Firmlinge in einer wiederum spielerischen Schlussrunde ihren Katecheten und Jugendpfarrer Hawinkels.
Klare Mehrheit Richtung „Sehr gut“
Wem es was gebracht habe – möglicherweise auch für seine Lebenseinstellung – der solle sich in Altarnähe begeben, wer weniger Zugang zum lebenspraktischen Konzept der Spiele gefunden habe, solle weiter wegbleiben. Agnes Peters, eine der Katechetinnen, war nach eigenen Angaben „dann doch überrascht, was für eine klare Mehrheit sich in Richtung »sehr gut« positioniert hat.“
Die jungen Christen, die am Freitag, 5. Mai, von Weihbischof Dr. Johannes Bündgens in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist gefirmt werden sollen, beschäftigten sich in vier Gruppen mit den vordergründig nicht sehr religiösen Teamaufgaben.
Sie versammelten sich zum Beispiel in dem in der Urfter Jugendkirche aufgebauten Nomadenzelt wie aus Abrahams Tagen, um mit Agnes Peters und Anja Besse Knoten zu machen. Zweierpaare mussten einen Knoten in ein Seil machen, ohne die Seilenden loszulassen.
Gemeinsam mit den Katechetinnen Judith Zeyen und Sabine Drehsen musste eine andere Gruppe auf einem „Fliegenden Teppich“ Aufstellung nehmen. Die Gruppenaufgabe bestand darin, die Position dieses unsicheren Fluggeräts zu verlagern, ohne es zu verlassen.
Klaus Salentin übte mit einer weiteren Gruppe in der Nähe des „Brennenden Dornbuschs“, den es auch in der Urfter Jugendkirche gibt, Gottvertrauen – und Vertrauen in Mitmenschen. Die jungen Christen ließen sich nach und nach vertrauensvoll in die Arme der anderen fallen, wohl wissend, dass die Gruppe sie nicht zu Boden stürzen lassen würde.
Julia Kreuz und Philipp Aretz schließlich, zwei 2015 ihrerseits erst gefirmte Gemeindemitglieder, die sich in der kirchlichen Jugendarbeit in Mechernich stark engagieren und auch zur Weltjugendtaggruppe gehören, spielten mit „ihren“ Firmlingen das eingangs erwähnte Gruppenspiel „Traffic Jam“.
Die Aufgaben, die in allen vier Gruppen gestellt wurden, erwiesen sich als knifflig, ihre Lösung musste zudem gemeinsam bewältigt werden, was die Sache nicht immer einfacher machte und Kommunikation und Empathie erforderte.
Ein Leib aus vielen Gliedern
Dazu gab es – praktisch als theologische Auflösung der Aufgaben – am Schluss Bibeltexte wie die Geschichte vom Exodus der Juden aus ägyptischer Knechtschaft. Oder Paulus‘ Vergleich der Kirche als Gemeinschaft in Christus mit einem Körper, an dem die unterschiedlichsten Organe, Knochen und Muskeln je eigene Aufgaben erfüllen und doch aufeinander angewiesen sind und gemeinsam ein vollkommenes Ganzes bilden.
Paulus ermahnt die Korinther, Auge oder Ohr hätten keinen Grund zur Überheblichkeit, weil sie sich vornehmer dünkten als ein Fuß oder Finger. Gehe es allen Gliedern gut, freue sich der ganze Leib. Anders ausgedrückt: Schmerzt auch nur ein eiternder Zahn, geht es allen Gliedern dreckig.
Die Mechernicher Jugendlichen werden in der Regel als junge Erwachsene gefirmt. Die meisten sind 16 und 17 Jahre alt, absolvieren eine Berufsausbildung oder bereiten sich auf ihr Abitur vor. Sie treffen sich mit ihren Katecheten an mehreren Samstagen und Montagen zu Workshops, Andachten und Gruppenstunden. Außerdem bereiten sie in der Vorbereitungszeit insgesamt drei Gottesdienste vor.
Zum Pflichtprogramm der Firmvorbereitung gehört auch der Firmlingstag bei Hardy Hawinkels in der Jugendkirche Urft, die Teilnahme an einer Messe der Jugendkirche „New Key“ und ein von Georg Toporowsky in Vogelsang geleitetes Seminar zum Menschenbild des Nationalsozialismus und zum Menschenbild des Christentums.
pp/Agentur ProfiPress
Verhüllung um sichtbar zu machen
Kall-Steinfeld - „Verhüllung“ hat die Reifferscheider Künstlerin Karin Klesy-Wenzler ihre Fasteninstallation genannt, die noch bis Ostern in der Basilika Steinfeld zu sehen ist. Dabei handelt es sich um ihre Interpretation des Turiner Grabtuches – ein in Falten gelegtes, weißes Baumwolltuch, auf das die Künstlerin einen Jesuskopf gemalt hat.
Mit der Verhüllung greift Karin Klesy-Wenzler einen alten, kirchlichen Brauch auf, nach dem in der Fastenzeit Schmuck und Kostbares wie Altäre, Altarbilder und Kreuze verhüllt werden. „Es ist eine Art Fasten der Sinne“, erklärt die Künstlerin. „Was man täglich hört und sieht wird mit der Zeit so selbstverständlich, dass wir es gar nicht mehr wahrnehmen.“ Wenn man etwas dann nicht mehr sehen könne, setze das einen Prozess in Gang: „Dann denken wir plötzlich intensiv darüber nach und dringen dabei tief in das Wesen des Gegenstandes ein“, sagt Karin Klesy-Wenzler.
Durch die Verhüllung erlangen Objekte demnach eine neue Aufmerksamkeit. Das Verhüllte wird sozusagen sichtbar gemacht. „Oft gelingt es uns so, sie tiefer zu erfassen und näher an ihren Kern zu gelangen“, heißt es in dem Infoblatt, dass zur Erklärung der Fasteninstallation in der Kommunionbank der Steinfelder Basilika ausliegt.
Für ihr Kunstwerk hat Karin Klesy-Wenzler ein fünf Meter langes Baumwolltuch über einem Kubus drapiert. Den Kubus hat ihr Mann Friedrich Wenzler realisiert, der als Diakon in der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) heiliger Hermann Josef Steinfeld tätig ist. Das Baumwolltuch hat die Künstlerin mit einem speziellen Versteifungsmittel bearbeitet, damit sie es gezielt in Falten legen konnte: „Das Tuch ist so vielfältig gestaltet wie der Glauben – denn auch dort gibt es Falten, Strömungen und Veränderungen.“
Für Karin Klesy-Wenzler ist es bereits die zehnte Fasteninstallation, die sie in der Steinfelder Basilika ausstellt. „Die Dinge, die ich für die Kirche mache, sehe ich als eine Art der Verkündigung. Ich möchte den Menschen über die Kunst eine Botschaft bringen – und die Fastenzeit ist eine Zeit, in der sich die Menschen dafür öffnen.“ Auch für Pater Wieslaw Kaczor, Leiter der GdG heiliger Hermann Josef Steinfeld und Pater des Salvatorianerordens im Kloster Steinfeld, stellt die Fasteninstallation ein Stück des Glaubens dar: „Kunst und religiöse Gefühle gehören zusammen.“
pp/Agentur ProfiPress
Spendenflasche der Hilfsgruppe gestohlen
Mechernich-Kommern – Christian Meurers Emotionen fahren an diesem Morgen Achterbahn. In einem Moment ist er furchtbar wütend, dann zu Tode betrübt und den Tränen nahe, dann wieder einfach nur fassungslos. Der Inhaber des Kommerner Betriebs AZ-CM Autoteile Meurer kann es einfach nicht glauben, dass Menschen so dreist sind, Geld, das ganz offensichtlich für krebskranke Kinder gesammelt wird, zu stehlen.
Doch genau das ist in der Nacht zum Mittwoch passiert. Gegen 2.30 Uhr schlugen zwei Männer die beiden hintereinander liegenden Scheiben ein und griffen in den Laden. Ihr Ziel: Die Flasche mit den Spenden für die Hilfsgruppe Eifel auf dem Brett direkt hinter der Scheibe. „Von außen ist die nicht zu erkennen, weil wir extra eine Folie davor geklebt haben. Es musste also jemand wissen, dass die Flasche genau da stand“, sagte Christian Meurer.
Erst am Wochenende hatte er das Geld gezählt, weil er sich noch in dieser Woche mit Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel treffen wollte, um ihm die Spende für das Familienfest der Hilfsgruppe am 28. Mai zu übergeben. Wie in den vergangenen Jahren sollte die Flasche, auf der das Logo der Kinderkrebshilfe abgebildet war, im Mittelpunkt eines Schätzspiels stehen. Besucher des Festes raten immer, welche Geldsumme in der mit Münzen und Scheinen gefüllten Flasche steckt. Die zehn, die am nächsten dran sind, gewinnen Sachpreise.
Rund 2000 Euro wären es diesmal gewesen. „Da waren sogar Hunderter drin“, erzählt Meurer, der den Einbruch um 6.30 Uhr selbst bemerkt hat. Bei der Polizei zeigte er die Tat an, anschließend rief er total aufgelöst Willi Greuel an und berichtete von dem traurigen Vorfall.
Der Hilfsgruppenchef zeigte sich geschockt, weiß aber auch, dass immer wieder Spendendosen gestohlen werden. „Man versteht es nicht“, erzählt er. „Wir hatten wieder schöne Preise für das Schätzspiel, das machen wir seit Jahren und es werden immer wieder gute Erlöse für die Hilfsgruppe daraus erzielt.“
Christian Meurer wird auf jeden Fall eine neue Spendenflasche aufstellen. „Von dem Einbruch lasse ich mich mit Sicherheit nicht abhalten“, erzählt er. Schließlich spendet er der Hilfsgruppe schon seit deren Anfangstagen regelmäßig Geld. „Seit Alonka“, erinnert er an das krebskranke Mädchen aus der Ukraine, dem die Hilfsgruppe nach der Tschernobyl-Katastrophe 1986 die Krebstherapie finanzierte. Über die Jahre hinweg hat Meurer nach eigener Schätzung 25.000 bis 30.000 Euro an die Hilfsgruppe Eifel gespendet. „Christian macht das mit Leib und Seele“, lobt ihn Willi Greuel.
pp/Agentur ProfiPress
Keine Toleranz bei Vandalismus
Kall – Verstehen kann Kalls stellvertretender Bauhofleiter Theo Dreßen nicht, warum man das Fenster einer Damentoilette an der Grillhütte „Auf dem Fels“ aufbricht. „Ich weiß nicht, was man dahinter vermutet“, erzählt er. Fakt ist aber, dass die Einbrüche in die Toiletten bei der Grillhütte immer wieder vorkommen – laut Dreßen etwa drei- bis viermal pro Jahr. Zuletzt entdeckte der Bauhofmitarbeiter Peter Vitt am Dienstagmorgen das aufgebrochene Fenster – und darüber hinaus Schmierereien, demolierte Papierkörbe und zerstörte Flaschen.
Fast jeden Tag schauen Mitarbeiter des Bauhofs an ihnen bestens bekannten Stellen nach dem Rechten, darunter auch der Busbahnhof, die Unterführung zum Park-and-Ride-Platz oder in der Nähe der Kirche. „Hier an der Grillhütte ist des Öfteren was los“, weiß der Bauhofchef. Es ist auch schon vorgekommen, dass Randalierer in die Toiletten eingedrungen sind und WCs und Waschbecken in blinder Zerstörungswut dem Erdboden gleichgemacht haben.
Natürlich zeigt die Gemeinde Kall solche Vorfälle regelmäßig bei der Polizei an. „Im Schnitt etwa einmal pro Monat“, erzählt Sigrun Hochscheid, Leiterin des Kaller Ordnungsamtes – wobei im Winter weniger angestellt wird als im Sommer, wenn es draußen warm und lange hell ist.
„Das ist ja auch ein schöner Ort hier“, gibt Theo Dreßen zu. Man hat Ruhe – und das alles bei bester Aussicht über Kall. „Wir haben auch nichts dagegen, dass sich hier Leute treffen, dafür ist der Platz ja da“, ergänzt Hochscheid. Aber den Vandalismus will die Gemeinde nicht hinnehmen.
Deshalb bittet sie auch die Bürger um Mithilfe. Wer Vandalismus beobachtet oder auf andere Art und Weise Kenntnis davon erlangt, wird gebeten, sich bei der Polizei (Notrufnummer 110) zu melden. Ein Mitarbeiter des Kaller Ordnungsamtes ist immer im Bereitschaftsdienst und wird dementsprechend von der Polizei informiert. Sollte es bei einem Vandalismus-Vorfall Verletzte gegeben haben, ist auch die Rettungsleitstelle (Notrufnummer 112) der richtige Ansprechpartner.
Was Dreßen und Hochscheid ebenfalls bemerkt haben ist eine Zunahme des „Wilden Mülls“ im Gemeindegebiet. Das geht vom normalen Hausmüll bis hin zu Dutzenden illegal abgeladener Reifen oder Bauschutt. „Dabei ist doch das Abfallwirtschaftszentrum von Kall aus wirklich gut zu erreichen und hier in Kall ist die Müllabfuhr doch wirklich optimal geregelt“, sagte Dreßen.
pp/Agentur ProfiPress
Steinfelder Gymnasiasten wählten Kinderrechtsheld
Kall-Steinfeld – Wie privilegiert und behütet ihr Leben ist, wurde den Schülern des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld in den vergangenen Wochen bewusst. Seit Ende Januar beschäftigten sich die Jungen und Mädchen der Stufen 6, 8 und 9 sowie die Geschichtskurse aus der Einführungsphase (10. Klasse) mit dem „World’s Children’s Prize for the Rights of the Child“ und dem WCP-Programm. Dabei handelt es sich um das größte Bildungsprogramm rund um Kinderrechte und Demokratie. Ins Leben gerufen wurde es von der schwedischen Regierung und mehreren Hilfsorganisationen.
In Steinfeld endete das jahrgangsstufenübergreifende Projekt mit einem Wahltag. Die HJK-Schüler beteiligten sich an einer einzigartigen weltweiten Wahl: Bei der „Global Vote“ organisieren die Schüler in Schulen auf der ganzen Welt Wahltage und stimmen gemeinsam darüber ab, wer den Kinderrechtspreis bekommen soll. In Steinfeld gaben fast 300 Schüler in der zum Wahllokal umfunktionierten Aula ihre Stimmen für die drei nominierten Kinderrechtshelden ab. Voraussetzung war die Registrierung des HJK als „Global Friend“-Schule.
Nominiert sind in diesem Jahr die Gründerin und Ehrenvorsitzende der Andheri-Hilfe Bonn, Rosi Gollmann, die sich seit über 50 Jahren für die ärmsten und schwächsten Kinder in Indien und Bangladesh einsetzt, der selbst erblindete Gründer der Organisation „Agrice“, Manuel Rodrigues, der seit 20 Jahren für blinde Kinder und Kinder mit anderen Behinderungen im afrikanischen Guinea-Bissau kämpft und die Amerikanerin Molly Melching, die sich seit 40 Jahren gegen weibliche Genitalverstümmelung, Kinderehe und Zwangsheirat einsetzt.
„Beim Projekt ging es darum, die Schüler dafür zu sensibilisieren, dass die Kinderrechte in vielen Ländern oftmals keine oder kaum Beachtung finden“, erklärten Lehrer Christopher Wilms und Referendar Jan Sitz, Anhand konkreter Beispiele von Kindern aus Indien und Afrika lernten die Schüler, dass es um Kinderrechte andernorts schlecht bestellt ist. Erörtert wurden auch die Grundprinzipien der Demokratie in Deutschland und der weltweite Zustand der Demokratie. Zugleich erfahren benachteiligte und gefährdete Kinder in Ländern wie Afrika oder Indien dank des WCP-Programms überhaupt erst, dass auch sie Rechte haben und wie sie ihren Stimmen Gehör verschaffen können.
„Es war für uns erschreckend zu sehen, wie viele Kinder unter Genitalverstümmelung, Kinderarbeit, Kinderprostitution leiden“, sagte Simon Linden. Er und Peter Hoffmann, beide Schüler der 9a, hatten die Wahl der Kinderrechtshelden organisiert und dabei neben der Benennung von Wahlbeobachtern auch für alle anderen Rahmenbedingungen gesorgt, die für eine demokratische Wahl unverzichtbar sind.
Bevor die Kinder und Jugendliche die Wahlkabinen betraten, um ihre Stimmen abzugeben, stellten Mitschüler in Power-Point-Präsentationen und auf selbst gestalteten Plakaten die drei Kandidaten und ihr Wirken vor. Die Wahl im HJK gewann Manuel Rodrigues, der mit 135 Stimmen das mit Abstand höchste Ergebnis erhielt, gefolgt von Rosi Gollmann (85 Stimmen) auf dem zweiten Platz und Melly Molching (67 Stimmen) auf dem dritten Platz.
Alle drei Kinderrechtshelden werden im kommenden Jahr im Beisein von Königin Sylvia auf Schloss Gripsholm in Mariefred geehrt. Das Preisgeld in Höhe von 700.000 Kronen wird für die Arbeit der Preisträger verwendet und hat seit Beginn des Programms im Jahr 2000 dazu beigetragen, Zehntausenden von den am meisten gefährdeten Kindern auf der Welt zu einem besseren Leben zu verhelfen.
pp/Agentur ProfiPress
Vortrag für Eltern: „Das Lernen lernen“
Kall-Steinfeld – „Das Lernen lernen“ lautet das Thema eines Vortrages, zu dem das Hermann-Josef-Kolleg alle Eltern am Mittwoch, 5. April, um 19 Uhr, einlädt. Dabei geht es unter anderem um Faktoren, die das Lernen der Kinder beeinflussen und wie Eltern ihre Kinder dabei effektiv unterstützen können. Die Zuhörer erhalten einfache Tipps und Techniken, mit denen Kinder dauerhaft zum bestmöglichen Lernerfolg geführt werden können.
Dabei geht es unter anderem auch darum, wie „Null-Bock-Phasen" überwunden werden können, um eine Kommunikation ohne Streit und um die Hilfe bei den Hausaufgaben.
Die kostenlose Vortragsreihe „Das Lernen lernen“ findet deutschlandweit statt und wird vom gemeinnützigen Berliner Verein LVB Lernen angeboten. Der Vortrag richtet sich an alle Eltern mit Kindern vom Grundschulalter bis zum Abitur.
Eine Anmeldung zum Vortrag wird erbeten unter .
pp/Agentur ProfiPress
Zubrot im Alter für langjährige Kameraden
Kall – Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind eigentlich rund um die Uhr im Einsatz. Etwa 100 aktive Kräfte sind in Kall an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden in Bereitschaft, um ausrücken zu können, wenn es brennt, jemand aus einem Auto geschnitten werden oder eine Ölspur abgestreut werden muss.
Weil Kall keine Berufsfeuerwehr hat, geschieht das alles in der Freizeit der Feuerwehrkameraden – unentgeltlich. Zwischen zehn und 40 Stunden pro Woche opfern die Floriansjünger je nach Einsatzgebiet und Möglichkeit. Um die freiwilligen Feuerwehrleute zumindest ein bisschen zu entschädigen, hat die Kaller SPD den Antrag auf eine Feuerwehrrente gestellt. Bei einer Besichtigung der Kaller Genossen im Feuerwehrgerätehaus schilderten sie Wehrleiter Harald Heinen, Kalls Löschzugführer Thomas Golüke und dessen Wahlener Pendant Manfred Frontzek, was sich dahinter verbirgt.
Dabei gibt die Kaller SPD offen zu: Ideengeber sind andere. In St. Augustin und Herzogenrath gebe es bereits eine Feuerwehrrente. Für Kall stellt sich Ortsvereins-Vorsitzender Emmanuel Kunz folgendes Modell vor. Ab einer bestimmten Zeit, die man aktiv in der Feuerwehr im Einsatz ist, angedacht sind derzeit zehn Jahre, gibt es bei Eintritt ins Rentenalter einen monatlichen Bonus von der Gemeinde. „Wir wollen hier keine falschen Erwartungen wecken. Da kommt kein Vermögen zusammen“, sagte Kunz.
Kunz, der auch Mitglied des Kreistages ist, redet von 70 bis 100 Euro monatlich, die beim Kreis im Gespräch sind. Die SPD-Fraktion in Kall fordert in ihrem Antrag deutlich weniger, 200 bis 350 Euro pro Jahr, das entspricht also grob 17 bis 29 Euro pro Monat. „Denkbar wäre zum Beispiel eine Staffelung. Je länger man dabei ist, desto höher wird die Rente“, erklärt Kunz. Für SPD-Fraktionschef Erhard Sohn steht die Anerkennung für die Feuerwehr im Vordergrund. „Außerdem soll das als Motivation dafür dienen, dass die Feuerwehrleute bei der Stange bleiben“, sagte Sohn.
Ehrenamtskarte ein echter Gewinn
für Kall und die Feuerwehr
Davon geht auch Harald Heinen aus. „Ich denke aber nicht, dass wir dadurch neue Kräfte anziehen können.“ Die Feuerwehrrente ist für ihn kein neues Thema. Grundsätzlich ist er auch nicht abgeneigt: „Ich würde nie etwas ablehnen, was der Feuerwehr zugutekommt.“ Für Heinen aber noch wichtiger ist die Einführung der Ehrenamtskarte in der Gemeinde. Gerade für die Atemschutzgeräteträger sei es beispielsweise wichtig, immer topfit zu sein. Und da beispielsweise der Aktivpark Hannes für Inhaber der Ehrenamtskarte 50 Prozent Rabatt auf ein Jahresabonnement anbietet, würde die Feuerwehr zumindest für die Atemschutzgeräteträger das Angebot nutzen wollen – aus dem Feuerwehrbudget der Gemeinde.
Auch zum Thema Standort des Gerätehauses äußerte sich Heinen. Die Feuerwehr hat einige denkbare Standorte unter die Lupe genommen und ist derzeit in der Feinanalyse. Betrachtet wird vor allen Dingen die Frage: Wie lange brauchen die Kameraden vom Wohnort und von ihren Arbeitsstätten zu den einzelnen Standorten? Heinen geht nicht davon aus, dass durch die geplante Verkehrsberuhigung der Bahnhofstraße die Situation für die Feuerwehr besser wird.
Ohne dem Ergebnis der Analyse vorzugreifen, gehen Heinen und Golüke davon aus: „Würden wir ins Sägewerk an der Trierer Straße umziehen, gewinnen wir rund anderthalb Minuten.“ Bei den knapp bemessenen Ausrückzeiten ist das bereits eine halbe Ewigkeit. „Ende April haben wir die Analyse abgeschlossen, dann wissen wir mehr“, denkt Heinen, der seit 1987 Leiter der Feuerwehr in Kall ist.
Gerade tagsüber ist es für die Feuerwehr oft problematisch, schnell eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Heinen weiß aber, dass eine Berufsfeuerwehr in Kall utopisch ist – schon allein wegen der hohen Kosten. „Eine Einsatzfunktionskraft kostet die Gemeinde jährlich rund 150.000 Euro“ und mindestens sechs Funktionen seien erforderlich, weiß er. Dennoch würde sich Heinen, der als Mitarbeiter des Ordnungsamtes selbst in Lohn und Brot bei der Gemeinde steht, die Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewartes wünschen. „Das wird derzeit ehrenamtlich gemacht. Aufgrund der gesetzlichen Verpflichtungen wäre das aber auf jeden Fall für die Feuerwehr ein Gewinn.“
pp/Agentur ProfiPress
Regina Red mit neuem Programm
Kall – „Noch frecher, noch frivoler und humorvoller“ lautet das Motto der Travestie-Show mit Regina Red, die der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier am Samstag, 8. April, 20 Uhr, in Kall veranstaltet. Nach dem großen Erfolg im vergangenen November gastiert der aus Schmidtheim stammende Travestie-Künstler René Schaffrath zum zweiten Mal im Saal Gier. Regina Red wird in Kall ein neues Programm präsentieren. Die Besucher können sich wieder auf ein rund zweistündiges Programm freuen.
Wegen der großen Kartennachfrage und der Begrenzung der Plätze im Saal hat sich der Kneipen-Verein dazu entschieden, keine telefonischen Kartenreservierungen anzunehmen. Stattdessen wird am Sonntag, 26. März, ab 17 Uhr, ein Kartenvorverkauf in der Gaststätte stattfinden. Sollten danach noch Tickets übrig sein, sind diese – solange vorhanden – bis zum Veranstaltungstag während der Öffnungszeiten in der Gaststätte zu bekommen.
pp/Agentur ProfiPress
Von Gewalt keine Spur
Kall – Menschen, die mit behinderten Kindern arbeiten, tun das in der Regel mit großer menschlicher Kompetenz, Fachwissen und einem gehörigen Maß an Idealismus. Wenn diese Pädagogen, die selbst in schwierigsten Situationen jeden Tag ihr Bestes geben, an den Pranger gestellt werden, ist das mehr als bitter.
Diese Erfahrung mussten die Schulleiterin, zwei Lehrer und drei Schulbegleiter der Sankt-Nikolaus-Schule in Kall machen. Der Großvater einer geistig behinderten Schülerin sowie die Therapeutin des Mädchens haben gegen die sechs Mitarbeiter der Förderschule Anzeige erstattet, nachdem das Mädchen in einer sogenannten „Alarmsituation“ wegen wiederholtem fremdgefährdenden Verhalten zu Boden gebracht worden war. Bei diesem Vorgehen handelt es sich um den letzten Handlungsschritt eines von Experten entwickelten Antigewalt- und Sicherheitssystems (AGS).
Was nach den Schilderungen des Großvaters in einem Pressebericht auf Unbeteiligte wie ein liebloser Übergriff wirkte, war tatsächlich das behutsame und sichere Zu-Boden-Bringen der Jugendlichen, um zu verhindern, dass sie sich selbst oder andere verletzt. Und zwar, nachdem alle anderen Versuche, das Mädchen zu beruhigen, fehlgeschlagen waren.
„Wir fixieren nicht, wir setzen uns nicht auf die Kinder und Jugendlichen. Die Schüler haben immer die Möglichkeit, aus der Situation herauszukommen“, sagt Andrea Luxenburger-Schlösser, seit 2008 Schulleiterin der Sankt-Nikolaus-Schule, mit Nachdruck. Gerade das AGS ermöglichte es mehreren Kollegen gemeinsam, sachte mit einem außer sich geratenen Schüler umzugehen.
Was sie und ihr Team mit- und durchgemacht haben, nachdem der Großvater des Mädchens seine Sicht der Dinge in der Öffentlichkeit geschildert hat und zwei Leserbriefe mit ebenso einseitiger Sichtweise folgten, mündete in eine große Verunsicherung. Bisher Selbstverständliches wurde in Frage gestellt, jedes Handeln in Konfliktsituationen auf mögliche negative Folgen hinterfragt.
Der Schulfrieden wurde ein zweites Mal massiv gestört, als sich im Herbst 2016 die Mitarbeiterin eines privaten Fernsehsenders als angebliche Praktikantin einschlich, den Alltag mit den teils schwerstbehinderten Kindern beobachtete und möglicherweise mit ihrer heimlichen Recherche den Schutzbereich der Kinder verletzte.
Gleiches ereignete sich an der St.-Nikolaus-Schule in Erding. Den Kollegen in Bayern erging es wie dem Schulteam in der Eifel: Die Filmaufnahmen mit versteckter Kamera sorgten nach dem Auffliegen für Unruhe und große Verunsicherung in der Schule. Andrea Luxenburger-Schlösser und ihre Kolleginnen vom Schulleitungsteam, Johanna Kreysern und Kathrin Kuhl, beschreiben die Gefühle, die das gesamte Team seitdem durchlebt hat: „Wut, Enttäuschung, Angst.“
Solidarität zeigten die Kollegen anderer Schulen. Die Elternschaft unterstrich in einem Brief an die Bezirksregierung ihr Vertrauen in die Sankt-Nikolaus-Schule. Balsam war auch die Anteilnahme des Kaller Bürgermeisters Herbert Radermacher, betont Andrea Luxenburger-Schlösser.
Der hohe kollegiale Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung gab dem Team die Kraft, die Verunsicherung zu überwinden und sich wieder auf das zu besinnen, wofür der Name der Nikolausschule steht. „Wir arbeiten an den Fähigkeiten und Kompetenzen aller Schüler“, betont Johanna Kreysern und nennt als Beispiel einen Schüler im Wachkoma, der sich mittels Augensteuerung und Computer mitteilen kann.
Nicht-sprechende oder schwer verständlich sprechende Schüler werden mit modernen iPad, Tasten, Talker und Gebärden in ihrer Kommunikation gefördert. „Sie erleben sich selbst als ‚Bestimmer‘ und lösen Reaktionen in ihrer Umwelt aus“, beschreibt Kreysern eine für die Kinder wichtige Erfahrung. Für die schwerstbehinderten Schüler gibt es an der Sankt-Nikolaus-Schule ein besonderes Förderkonzept, in dessen Rahmen unter anderem der sogenannte Snoezelraum zum Zirkus wird mit besonderem Licht, weichen Materialien, Bewegung und Musik. Für die Psychomotorik und das Bewegungskonzept „Move“ wird die Turnhalle in eine Bewegungslandschaft verwandelt. So lernen motorisch beeinträchtigte Schüler beispielsweise, Treppen im Wechselschritt statt im Beistellschritt zu steigen, zu sitzen oder ohne Hilfe vom Boden aufzustehen.
Der Schock war groß, die Emotionen schlugen hohe Wellen, doch mittlerweile sind sich die Schulleiterin und ihre Mitarbeiter der wertvollen Arbeit, die sie leisten, wieder bewusst. „Wir sind richtig gut“, sagt Andrea Luxenburger-Schlösser aus vollem Herzen.
pp/Agentur ProfiPress
Noch mit 90 Jahren gemeinsam zittern
Kall-Sistig – Die Ideen sprudelten und am Ende der Gründungsversammlung des Gruppennetzwerks „55+“ im Sistiger Bürgerhaus standen auch schon die ersten Projekte fest, die die Sistiger angehen wollen. „Ich bin ein Workaholic, will aber jetzt öfter abschalten. Das funktioniert wunderbar beim Wandern. Will jemand mitkommen?“, fragte etwa Ortsvorsteher Karl Vermöhlen und freute sich, dass spontan zehn Hände hochgingen. Auch bei anderen Themen ging es schnell. Der eine, ein Flüchtling aus dem Zweiten Weltkrieg, will anhand von Fotos seines Vaters dessen Geschichte erzählen, ein anderer interessiert sich für Ahnenforschung, da ergab sich ein Verknüpfungspunkt – auch zum Netzwerk an Urft und Olef, das ebenfalls einen Ahnenforscher in seinen Reihen hat. Weitere Interessen wurden geäußert: etwa eine Fahrt ins Seniorenkino im belgischen Büllingen oder gemeinsames Kochen (und viel wichtiger: gemeinsames Essen).
Paul Stanjek vom Verband „Zwar – Zwischen Arbeit und Ruhestand“ in Nordrhein-Westfalen, der selbstorganisierte Netzwerke bei deren Aufbau unterstützt, und Friederike Büttner als Quartiersmanagerin im Kreis Euskirchen dürften zufrieden gewesen sein mit der Gründung des Gruppennetzwerks. Zwar hätte die Resonanz auf die Startveranstaltung besser sein können – aber weil die gut 20 Teilnehmer offen über Themen wie verpasste Wünsche im Leben und über Erwartungen ihres (zum Teil noch bevorstehenden) Ruhestands sprachen, war der Abend in Sistig dennoch erfolgreich. So kam auch das ein oder andere Geheimnis auf den Tisch. „Ich wollte mal Pastor werden“, gestand einer. Und eine Besucherin gab zu: „Ich stelle fest, dass ich bislang ein schönes Leben hatte.“
Durch die Entwicklung erster Projektideen legten die Sistiger den Grundstein für ein Gelingen des Gruppennetzwerks. Warum eine solche Einrichtung überhaupt nötig ist, erklärte Manfred Poth, allgemeiner Vertreter des Landrats: „Die Pflegebedarfsplanung hat ergeben, dass im Jahr 2040 1700 Plätze in Pflegeeinrichtungen fehlen. Deshalb müssen wir darstellen, wie wir in Zukunft zusammenleben.“ Zwar zielt das Gruppennetzwerk auf die sogenannten „Best Ager“ ab 55 Jahren – doch offen ist es für alle Generationen. Gleich mehrere Partner machen gemeinsame Sache: Neben dem Kreis Euskirchen und der Gemeinde Kall sind das der Verband Zwar, das Netzwerk an Urft und Olef sowie die Stiftung evangelisches Alten- und Pflegeheim Gemünd (Eva).
Gemeinde stellte vor zehn Jahren die Weichen
Die Gemeinde Kall habe bereits vor zehn Jahren durch die Entwicklung einer Energieleitlinie erste Weichen gestellt, berichtete Bürgermeister Herbert Radermacher. Mit einer Mobilitätsoffensive der RVK wurde diese Arbeit fortgesetzt. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir intensiv gearbeitet“, sagte Radermacher und ergänzte: „Jetzt findet sich alles wie in einem Mosaik zusammen.“ Das Gruppennetzwerk sei ein zukunftsweisendes Projekt für die Gemeinde Kall.
Karl Vermöhlen, den Radermacher als Vorreiter in Sachen generationenübergreifender Arbeit bezeichnete, erklärte, dass das Gruppennetzwerk nicht zwangsläufig etwas mit Altwerden zu tun habe, sondern das Jungbleiben und Spaß haben im Vordergrund stünden – und das alles vor der entscheidenden Frage: Was machen wir aus unseren Möglichkeiten? „Wir wollen mit Spaß altern und mit 90 noch synchron zittern“, sagte der Sistiger Ortsvorsteher.
„Dass Menschen im Ruhestand nicht wissen, was sie tun sollen, ist nur ein Punkt“, berichtete Malte Duisberg, Leiter der Stiftung Eva. Ein weiterer ist die Bekämpfung der Alterseinsamkeit. „Menschen, die alleine zu Hause sind, müssen in Kontakt mit anderen kommen. Wer nicht einsam ist, ist länger gesund“, sagte er.
Mit dem Netzwerk an Urft und Olef gibt es seit 2010 ein kommunenübergreifendes Netzwerk im südlichen Kreis Euskirchen. 550 Mitglieder hat es, 120 kommen aus Kall. Koordinatorin ist Corinne Rasky, die die vier Säulen des Netzwerks formuliert: etwas für mich tun, mit anderen etwas für mich tun, mit anderen für andere etwas tun und aufeinander aufpassen. „Jedes Mitglied bringt seine Individualität und Erfahrung ein. Das Netzwerk endet, wo Visionen enden. Wir freuen uns auf jeden Fall über den neuen Standort des Netzwerks in Sistig“, sagte Rasky.
Das Gruppennetzwerk „55+“ trifft sich alle zwei Wochen. Nächster Termin ist am Dienstag, 21. März, 18.30 Uhr, im Lichtblick neben der Kirche. Dabei soll weit über Projektideen gesprochen und bereits bestehende konkretisiert werden.
pp/Agentur ProfiPress
Die Kaffeepause gehört sonntags dazu
Kall – Samstags forsch, sonntags gemütlich: So kann man kurz und knapp die Ausfahrten des Radsportvereins (RSV) Kall bezeichnen. „Eine Einkehr mit Kaffee und Kuchen gehört für die Fahrt am Sonntag einfach dazu“, berichtet Geschäftsführerin Anne Wulf-Huppertz.
Der Zusammenhalt innerhalb des Vereins ist groß. Gerade sonntags nehmen bis zu zwölf Leute an den meist rund 50 Kilometer langen Touren teil. Doch wie bei so vielen Vereinen fehlt es auch beim RSV Kall an jungen Kräften. „Unser Durchschnitt liegt bei Ü50“, weiß der stellvertretende Vorsitzende Bernd Jansen.
Zwar hat der Verein mit Martin Breuer einen gerade einmal 21-jährigen Kassierer. Und es gab auch einige jüngere aktive Fahrer – doch dann kommt das Studium, oft verbunden mit einem Umzug, und der Radsport im Heimatort rückt in den Hintergrund.
Gegründet wurde der RSV von einigen enthusiastischen Rennradfahrern 1981. „Einer unserer Gründer ist sogar noch aktiv“, erzählt der Vorsitzende Heinz Hamacher. Seit diesem Jahr ist der Verein wieder Mitglied im Bund Deutscher Radfahrer (BDR), sodass jeder aktive Fahrer auch versichert ist.
Wertungspunkte für Radtouristikfahrten
Durch den Eintritt beim BDR erhofft sich der Radsportverein eine Revitalisierung und neue Mitglieder jeden Alters gewinnen zu können. Denn nun besteht wieder die Möglichkeit, Wertungspunkte für Radtouristikfahren zu erhalten, was für Radsportler, egal ob jung oder alt, eminent wichtig ist. Das war durch den zwischenzeitlichen Austritt aus dem Radfahrerbund nicht mehr möglich. „Der Nachwuchs erhält einen Einblick in den Radsport, natürlich sind aber auch erfahrene Mitstreiter im Radsportverein willkommen“, erzählt Wulf-Huppertz.
Zu bieten hat der RSV einiges. Jeden Sonntag um 10, im Sommer auch schon um 8 oder 9 Uhr, treffen sich die Mitglieder am Kaller Aktivpark. Von dort beginnen die gemeinsamen Touren unter dem Motto „Gemeinsam starten, gemeinsam ankommen“, zurückgelassen wird niemand. Die Samstagsfahrten finden nach Absprache statt. Jeden ersten Freitag im Monat trifft sich der Verein um 19 Uhr im Aktivpark zum gemütlichen Beisammensein. „Da kann jeder vorbeikommen, der Interesse an einer Mitgliedschaft hat und uns kennenlernen will“, erzählt Jansen.
Ansonsten veranstaltet der RSV jedes Jahr über Fronleichnam oder Christi Himmelfahrt eine Vier-Tages-Tour, diesmal durch Belgien bis zur französischen Grenze. Außerdem besucht der Verein die Tour de France in Düsseldorf.
Zunächst steht aber die Eröffnungsfahrt an: Am Sonntag, 26. März, 10 Uhr treffen sich die Radsportler im Aktivpark. Nur zwei Wochen später, am 9. April, nehmen die Mountainbiker des RSV an einer Ausfahrt der Bad Münstereifeler Radrebellen teil.
Wer Interesse am Radsportverein Kall hat und den Verein kennenlernen will, wird gebeten, sich per Telefon (Heinz Hamacher: 02441/1676, Anne Wulf-Huppertz: 02441/8401) oder per E-Mail () zu melden. Die Homepage ist unter www.rsv-kall.de erreichbar.
pp/Agentur ProfiPress
Eifel bei Touristen beliebt
der Gemeinde Kall positiven Trend – Fritz Rötting: „Die IHK wird
die neue Akademie der Nordeifel-Touristik unterstützen“ – Politischer Appell für den Lückenschluss der A 1
Eifel/Berlin – „Die Eifel als Urlaubsregion erfreute sich im Jahr 2016 großer Beliebtheit“: Dieses Fazit zog der Geschäftsführer der Eifeltourismus GmbH, Klaus Schäfer, jetzt bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin.
In den Urlaubsregionen NRW und Rheinland-Pfalz seien im vergangenen Jahr 1.695.470 Gästeankünfte verzeichnet worden. Das bedeute in Plus von 3,6 Prozent. Dagegen sei jedoch die Anzahl der Übernachtungen um 2,33 Prozent auf insgesamt 5.138.281 gesunken.
Klaus Schäfer zeigte sich in Berlin dennoch zufrieden: „Der Tourismus in der Eifel hat sich auf hohem Niveau stabilisiert.“ Man könne nicht jedes Jahr neue Traumquoten erzielen. Die Steigerungen seien in rheinland-pfälzischen Bereich erzielt worden. Dagegen seien im nordrhein-westfälischen Teil der Eifel insgesamt leichte Rückgänge bei den Gästeankünften (-0,74 Prozent) und bei den Übernachtungen (-1,79 Prozent) verzeichnet worden.
Während im Kreis Düren mehr Gäste und Übernachtungen gezählt wurden, mussten die Gastbetriebe im Kreis Euskirchen Verluste sowohl bei den Gästeankünften (-3,33 Prozent), als auch bei den Übernachtungen (-378 Prozent) hinnehmen. Auch bei den ausländischen Besuchern ist im Kreis Euskirchen ein Rückgang von 3,1 Prozent zu Buche geschlagen.
Fritz Rötting, der für den Tourismus zuständige Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Aachen (IHK), legte in Berlin Zahlen aus dem Bereich des Kammerbezirks vor: In den 470 Übernachtungs- und Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten zwischen Erkelenz und Euskirchen hätten im vergangenen Jahr fast 1,4 Millionen Besucher übernachtet, was einer Steigerung von 2,4 Prozent entspreche.
Tolles neues Gästehaus
Steinfeld stützt Statistik
„Steigende Übernachtungszahlen sind aber keine Selbstläufer“, warnte Fritz Rötting auf der ITB in einem Interview mit dem Redakteur Reiner Züll. Eine ständige Anpassung des Angebotes und attraktive Übernachtungsmöglichkeiten seien wichtige Voraussetzungen.
Die Entwicklung im Kreis Euskirchen sei unterschiedlich gewesen, so Rötting. Die Rückgänge bei Gästeankünften und Übernachtungen in einigen Kommunen seien unter anderem stark von der Sanierung des Kronenburger See sowie der Schließung einer Weiterbildungsakademie in Euskirchen geprägt gewesen. Zuwächse bei den Übernachtungen fänden hauptsächlich in den Städten der Region statt.
Rückgängig im Eifelbereich sei auch die Zahl der Gastbetriebe, die teilweise daraus resultieren, dass nach Betriebsaufgaben keine Nachfolger gefunden wurden. Auch im Kreis Euskirchen hätten im vergangenen Jahr unter dem Strich weniger Betten (-3,1 Prozent) zur Verfügung gestanden als in den Vorjahren.
Rötting: „Ein Rückgang insgesamt, obwohl das tolle neue Gästehaus im Kloster Steinfeld dazu gekommen ist“. Ungewöhnlich und nicht zu erklären sei der Rückgang der Gästeankünfte und der Übernachtungen in der Gemeinde Dahlem. Rötting: „Das kann nicht allein an der Sanierung des Kronenburger See liegen“.
„In Heimbach wird sich kaum
noch etwas bewegen“
Bei minimaler Steigerung kaum verändert haben sich die Tourismuszahlen in der zu Düren gehörenden Stadt Heimbach. Das liege an den großen Zuwächsen der vergangenen Jahre bei der abschnittsweisen Fertigstellung des neuen Feriendorfes. Jetzt sei die Ferienanlage voll belegt. Rötting: „Da wird sich allerdings kaum noch etwas noch oben bewegen“.
Die stärkste Steigerung sowohl bei Gästeankünften (+34,2 Prozent) und den Übernachtungen (+25,4 Prozent) sei in der Gemeinde Kall zu verzeichnen gewesen. Das sei hauptsächlich auf das neue Gästehaus im Kloster Steinfeld zurückzuführen.
Bei der Aufenthaltsdauer der Gäste lägen die Stadt Zülpich mit 6,1 Tagen, die Stadt Heimbach mit 6,6 Tagen und die Gemeinde Nettersheim mit 7,1 Tagen an der Spitze. Die Spitzenposition von Nettersheim resultiere aus den Übernachtungen der Eifelhöhenklinik in Marmagen. Dass Patienten von Kur- und Reha-Kliniken in die Tourismuserhebung aufgenommen werden, sei auch anderswo üblich. Rötting: „Das liegt in der Systematik von Statistiken“.
Wie Fritz Rötting in Berlin erklärte, fußen die in den Statistiken erfassten Gäste- und Übernachtungszahlen auf Meldungen von Beherbergungs-Betrieben mit mehr als zehn Betten. Untersuchungen und Befragungen von Gästen zufolge lägen die Übernachtungszahlen in kleineren Hotels und Pensionen gleichhoch mit den offiziellen Erhebungen.
Für den Kreis Euskirchen sieht der IHK-Geschäftsführer positiv in die Zukunft. Die systematische Entwicklungsarbeit der Nordeifel-Touristik durch die Tourismus-Akademie werde in den nächsten Jahren Früchte tragen. Rötting: „Die IHK wird diese Akademie als Projekt für die Leistungsträger unterstützen“.
In Berlin diskutierte IHK-Geschäftsführer Fritz Rötting auch mit poltischen Vertretern aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz über den Lückenschluss auf der Eifelautobahn A 1. Der Dürener Landrat Wolfgang Spelthahn, der rheinlandpfälzische CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder, der Euskirchener Landrat Günter Rosenke und der Parlamentarische Staatssekretär der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, sprachen sich für den baldigen Weiterbau der Eifelautobahn aus.
Beide Straßenverwaltungen in NRW und Rheinland-Pfalz, so Fritz Rötting, seien bemüht, die Planungen endlich zum Abschluss zu bringen. Jetzt gehe darum, keine Fehler zu machen, weil mit einer Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig gerechnet werden müsse.
Alle maßgebenden Parteien seien sich einig, dass der Lückenschluss erfolgen muss. Geld stehe zur Verfügung. Die Frage, ob er den Weiterbau der Autobahn noch erleben werde, beantwortete Fritz Rötting diplomatisch: „Ich will mindestens 90 Jahre alt werden“.
pp/Agentur ProfiPress
In die „Wanderwelt der Zukunft“ gestartet
Kreis Euskirchen/Kall – Die Tourismus-Akteure der Nordeifel werden sich anstrengen müssen, um in Zukunft mit den anderen Mittelgebirgsregionen konkurrieren zu können. Und das wollen sie auch, wie bei der Kick-off-Veranstaltung „Wanderwelt der Zukunft“ deutlich wurde. 150 Gäste, darunter wichtige Projektpartner, Bürgermeister und Touristiker aus den Kommunen, waren der Einladung zur Auftaktveranstaltung ins Euskirchener Kreishaus gefolgt. Darunter war auch der Kaller Bürgermeister Herbert Radermacher in seiner Funktion als Bezirksvorsitzender des Eifelvereins. Der Eifelverein gilt als wichtiger Projektpartner mit unverzichtbarer Kompetenz, wie am Abend mehrfach betont wurde.
Iris Poth, Leiterin der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen und Projektmitarbeiter Damian Meiswinkel stellten die konkreten Planungen für die „Wanderwelt der Zukunft“ vor. Für die Realisierung des Projektes in Trägerschaft des Kreises Euskirchen stehen in den nächsten drei Jahren insgesamt rund 800.000 Euro zur Verfügung, davon 80 Prozent aus EU- und Landesmitteln. Das Projektmanagement setzt sich aus Leiterin Iris Poth, Damian Meiswinkel sowie Waldtraud Müller, ebenfalls von der Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen, zusammen. Ergänzt wird das Trio von Patrick Schmidder von der Nordeifel Tourismus GmbH, der das Projekt fachlich begleitet und für das Marketing verantwortlich ist.
Bis Ende 2019 soll das Wanderwegenetz von Grund auf überarbeitet werden. Unterstützung erhält das Projektteam dabei von Michael Sänger, dem Gründer, Herausgeber und jahrzehntelangem Chefredakteur des „Wandermagazins“. Der Experte war ebenfalls zur Auftaktveranstaltung erschienen und machte in seinem Impulsvortrag „Wandern 4.0“ klar, welchen Pfad man in der Nordeifel einschlagen muss, damit der Wanderboom künftig nicht an der Region vorbeizieht.
„Überall wo ich Kontakt mit Menschen habe, möchte ich das Gefühl haben, willkommen zu sein“, beschrieb er das, was er „Sehnsucht nach Resonanz“ nannte – ein wichtiger Aspekt beispielsweise für Gastgeber. Ohnehin bediene das Wandern zahlreiche Sehnsüchte: „Freiheit, Geborgenheit, Ursprüngliches, Kindheitsträume“, zählte er auf. Der moderne Wandergast suche Entspannung und Einfachheit, Natur und Erleben seien die wichtigsten Motive beim Ausüben der aktuell drittbeliebtesten Sportart der Deutschen.
Die Nähe zu den umliegenden Metropolen sei ein Pfund, mit dem die Nordeifel wuchern könne, weil dieser Nähe in Anbetracht der kostbaren freien Zeit eine große Bedeutung beikomme. Einig sind sich Michael Sänger und das Projektteam darin, dass dringend zielgruppenorientierter gearbeitet werden müsse. „Da haben wir wenig Angebote“, stellte Iris Poth fest. Insbesondere Familien mit Kindern, Senioren mit Enkeln und Hundebesitzer müsse man ins Visier nehmen, riet der Experte – und Frauen, denn, so laute seine Erfahrung: „Frauen wandern anders.“
Sänger ermunterte zu Kreativität beim Entwickeln touristischer „Produkte“ und nannte auch hier zahlreiche Beispiele: neue Übernachtungsformen wie in Holztonnen, Schäferwagen oder unter dem Glasdach mit Blick in den Sternenhimmel. „Weg vom Mittelmaß, hin zum Besonderen, statt Vielfalt das Herausragende“, empfahl er. Und nannte „Storytelling“ als weiteren wichtigen Aspekt: Landschaft müsse mit Geschichten verständlich gemacht werden.
„Wir sind gar nicht so schlecht, aber das ein oder andere kann durchaus noch besser werden. Doch auf lange Sicht sind wir nicht konkurrenzfähig“, konstatierte Iris Poth im Anschluss an Sängers Impulsvortrag.
In einem ersten Schritt soll nun das Wegenetz begutachtet, bewertet und anschließend eine Auswahl getroffen werden: Von 1.500 Kilometern auf 900 Kilometern will man das Wegenetz reduzieren, die bisherigen Markierungen entfernen und eine einheitliche Beschilderung anbringen. Danach nennen sich die neu konzipierten örtlichen Rundwanderwege dann „Eifelschleifen“. Daneben wird es 15 bis 20 thematische und besonders inszenierte Qualitäts-Rundwanderwege geben, die so genannten „Eifelspuren“. An diesen sollen beispielsweise innovative Tafeln und Ruhebänke installiert werden, kündigte Damian Meiswinkel an.
Als nächstes will man touristische Leistungsträger beraten und qualifizieren und unter anderem Schulungen zum Thema Nachfolge anbieten. Außerdem sind umfangreiche Maßnahmen zum Marketing geplant, die die Eifel noch deutlicher als Kurzreiseziel positionieren sollen. Als weiteres wichtiges Projektziel nannte Meiswinkel die Förderung kleiner und mittelständischer Unternehmen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
Was die Pflege und den Unterhalt des Wegenetzes der „Wanderwelt der Zukunft“ angeht, sehen die Verantwortlichen durch den demographischen Wandel erhebliche Probleme auf sich zukommen. Die Kompetenz des Eifelvereins sieht Iris Poth als unverzichtbar an, doch gerade hier mangelt es an jüngeren Nachfolgern. Gemeinsam mit den Projektpartnern Nordeifel Tourismus GmbH, den Kommunen, den Eifelvereins-Ortsgruppen, den Naturparken Rheinland und Nordeifel, dem Nationalparkforstamt sowie dem Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde will man ein nachhaltiges und finanzierbares Wegemanagement aufbauen.
pp/Agentur ProfiPress
Schüler aus dem Elsass auf Eifel-Besuch
Kall-Steinfeld – Eine abwechslungsreiche Woche verbrachten 27 Schüler der französischen Partnerschule Collège Episcopal aus dem knapp 450 Kilometer entfernten elsässischen Zillisheim in ihren Eifeler Gastfamilien und im Hermann-Josef-Kolleg Steinfeld. Seit 14 Jahren besteht der Austausch mit der ebenfalls katholischen Schule, aus dem zahlreiche private deutsch-französische Freundschaften hervorgegangen sind.
Neben der Teilnahme am deutschen Schulunterricht gab es viele gemeinsame Unternehmungen. Zu den Höhepunkten zählte ein Ausflug nach Köln mit einer deutsch-französischen Stadtführung durch die Altstadt, bei der die Schüler unter anderem auch die Erzählung von den Kölner Heinzelmännchen kennenlernten. Danach ging es in eine kürzlich neueröffnete Trampolinhalle in Ossendorf, wo die ganze Gruppe großen Spaß hatte. „Auch die Lehrer sind mitgesprungen“, berichtete Lehrer Heiner Schmidt, der den Besuch der Austauschschüler koordinierte.
Ebenfalls in ihrer jeweiligen Muttersprache erlebten die Schüler eine Führung im Bonner Haus der Geschichte. Für die französischen Schüler war es besonders interessant, da sie aktuell die Geschichte der Nachkriegszeit im Unterricht besprechen. Anschließend stand Shoppen in der Bonner Innenstadt auf dem Programm. Mit einem deutsch-französischen Volleyballturnier und einem „bunten Abend“ mit hervorragendem Buffet und anschließender Disco endete der Besuch aus Zillisheim.
pp/Agentur ProfiPress
Ein Hauch Eishockey-WM in Kall
Kall – Die Eishockey-Weltmeisterschaft, die vom 5. bis 21. Mai dieses Jahres in Köln und Paris stattfindet, wirft im Vorfeld bereits ihre Schatten voraus. In Kall findet am kommenden Freitag, 17. März, ab 20 Uhr im Saal der Gaststätte Gier eine große WM-Party mit DJ Sebastian statt. Höhepunkt wird eine Eintrittskarten-Verlosung sein.
Zu der Fan-Fete (Eintritt frei) wird auch der aus Kall stammende WM-Botschafter Dieter Züll freitags mit dem WM-Promo-Mobil des Deutschen Eishockey-Bundes in seine Heimat kommen, um in und vor der Gaststätte auf das sportliche Eishockey-Großereignis aufmerksam zu machen. Samstagsvormittags macht das WM-Mobil dann am Obi-Markt Station. Nachmittags und den ganzen Sonntag über ist das Mobil beim Frühlingsmarkt vor dem Möbelhaus Brucker präsent.
Weil es auch in der Eifel zahlreiche Eishockey-Fans gibt, hat der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier beschlossen, die Anhänger der robusten Sportart mit einem besonderen Abend rechtzeitig auf die bevorstehende WM einzustimmen. Dem Vorstand des Vereins ist es gelungen, noch zwei Eintrittskarten für den bereits seit Langem ausverkauften Eröffnungstag am 5. Mai in Köln zu bekommen. Dieses Kartenpaar wird im Verlauf der Party im Saal Gier verlost.
Die Gewinner der beiden Eintrittskarten werden in Köln einen unvergesslichen Tag erleben. Sie sind beim Eröffnungsspiel Schweden gegen Russland (16.15 Uhr), bei der anschließenden Eröffnungsfeier und beim Top-Spiel der deutschen Mannschaft gegen die USA (20.15 Uhr) dabei.
Doch auch an die Eishockey-Fans, die während der 16-tägigen WM in Köln und Paris nicht dabei sein können, hat der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier gedacht. Es ist deshalb vorgesehen, alle Spiele mit deutscher Beteiligung auf einer Großleinwand im Saal der Gaststätte zu zeigen.
pp/Agentur ProfiPress
Nikolaus-Schüler laufen für die Hilfsgruppe
Kall – „Laufen für den anderen“ – so lautet das Motto der Winterlaufserie in der Nordeifel, bei dem die Startgelder und Sponsoren-Spenden der Hilfsgruppe Eifel zugutekommen. Unter anderem ein Grund für die Sankt-Nikolaus-Schule Kall, eine Laufgruppe ins Leben zu rufen und sich mit dieser beim Abschlusslauf in Kall am Sonntag, 19. März sportlich zu beteiligen. Laufend und walkend absolvieren die Schüler dabei eine Strecke von ca. 4,5 km.
Das heißt für die neun Mädchen und Jungen, seit Januar sich jeden Montagnachmittag die Laufschuhe zu schnüren und selbst bei eisigen Temperaturen zu trainieren, damit beim Abschlusslauf die sportliche Herausforderung gut bewältigt werden kann. Der Lauf startet am Sonntag, 19. März, um 10 Uhr auf dem Gelände der Ene in Kall.
pp/Agentur ProfiPress
Die Lizenz für Vergünstigungen
Kall – Sein Name ist zwar nicht „Bond, James Bond“, sondern „Becker, Ingo Becker“ – aber den Polizisten aus Sistig und den britischen Agenten vereint die Nummer 007. Während das für den Spion im Geheimdienst Ihrer Majestät die Lizenz zum Töten bedeutet, hat Ingo Becker die Lizenz für Vergünstigungen in bestimmten Kaller Geschäften.
Denn Ingo Becker ist einer der ersten sieben Kaller Bürger, die Inhaber einer Ehrenamtskarte sind. Bürgermeister Herbert Radermacher hat diese ersten sieben Karten jüngst im Rathaus ausgehändigt. Verbunden war das mit einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen.
Die Ehrenamtskarte mit der Nummer 001 hat Rainer Klippel erhalten. Der einstige Hauptschullehrer für Deutsch und Englisch kümmert sich um junge Migranten, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Sie begleitet er etwa zur Polizei oder zum Anwalt. Außerdem betreut er Samuel Mikhael Soliman aus Ägypten. „Ich werde bald 70 und wollte noch etwas tun“, erklärt Klippel seine Beweggründe.
„So langsam treiben die Knospen Blüten“, freute sich Bürgermeister Radermacher, der den Anwesenden noch einmal kurz die Abfolge schilderte, wie es zur Einführung der Ehrenamtskarte in Kall gekommen war. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hatte gemeinsam mit Städten und Kommunen die Ehrenamtskarte eingeführt, um dem Ehrenamt, das in vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken ist, die verdiente Anerkennung zuteilwerden zu lassen. Diese Ansicht teilte auch die Kaller Politik, die zu Beginn des vergangenen Jahres die Initiative zur Karteneinführung in der Gemeinde Kall ergriff. Politik und Verwaltung waren sich schnell einig, dass die Ehrenamtskarte eine gute Sache und zumindest eine kleine Anerkennung für Ehrenamtler darstellt. „Wir wollten die Karte allen Ehrenamtlern in Kall anbieten“, erzählte Radermacher. Bei einem Fest am 19. August wurde das Vorhaben auf den Weg gebracht, ebenfalls anwesend war Andreas Kersting vom Landesfamilienministerium. Letzter Schritt war dann der positive und einstimmige Beschluss des Gemeinderates im Herbst des vergangenen Jahres. Danach stand Kall als 211. Kommune in Nordrhein-Westfalen fest, die die Ehrenamtskarte eingeführt hat.
„Das Ehrenamt ist unersetzbar“, findet Radermacher und wünscht sich, dass Institutionen, Vereine und Familien der Gemeinde ehrenamtlich tätige Bürger nennen, die mit der Ehrenamtskarte gewürdigt werden. Denn tatsächlich bieten bereits einige Kaller Unternehmen Vergünstigungen für Inhaber der goldenen Karte an. Voraussetzung für den Erhalt einer Ehrenamtskarte ist, dass man mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich tätig ist – und zwar über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren.
Neben Rainer Klippel und Ingo Becker, der die Ehrenamtskarte nicht für seinen Hauptberuf als Ordnungshüter sondern für seine Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Sistig erhält, wurden auch noch fünf Damen „geehrt“. Johanna May verrichtet ihren Dienst an der Klosterpforte in Steinfeld. Die vier weiteren neuen Karteninhaberinnen – Gisela Weiß, Gisela Stelzer, Diana Koch und Brigitte Gutersohn – arbeiten gemeinsam in der Gemeindebücherei. „Sie sind diejenigen, die die Bücherei am Leben halten“, fand Radermacher und betonte, dass die Bibliothek im Laufe des Jahres 2018 vom jetzigen Standort in der Hauptschule in das Haus der Begegnung, das neben dem Rathaus entstehen wird, umziehen wird.
pp/Agentur ProfiPress
Folgende Geschäfte in Kall bieten Vergünstigungen an:
T.E.A.M. Industriebedarf (fünf Prozent Rabatt auf alle Produkte), Haarwerk Doris Poth (zehn Prozent auf Dienstleistungen), Obi (fünf Prozent Rabatt auf rabattfähige Artikel), Kloster Steinfeld (ein Euro Rabatt auf Kloster-Führungen, drei Prozent Rabatt im Klosterladen und Café), Knie Mode (fünf Prozent auf reguläre und reduzierte Ware), Möbel Brucker (zehn Prozent auf Boutique-Artikel), Eifel-Wash (zehn Prozent auf Dienstleistungen), Aktivpark Hannes (50 Prozent Rabatt bei Abschluss eines Jahresvertrags im Fitnessbereich, freier Eintritt für Erwachsene im Aktivi), Pflanzenwelt Schaar (fünf Prozent Rabatt) sowie ermäßigte Eintritt im Hallenbad sowie Ermäßigung für den Jahresbenutzerausweis der Gemeindebücherei. (pp)
„Inspiration“ für die Hilfsgruppe
Gemünd/Kall – Im Herbst 2014 konzertierte die Rheinische Bläserphilharmonie vor 500 Besuchern im ausverkauften Kursaal in Gemünd für die Hilfsgruppe Eifel. Am Sonntag, 9. April, um 17 Uhr, gastiert das Ensemble auserwählter Musiker anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Hilfsgruppe erneut in Gemünd. Unter der Leitung der professionellen norwegischen Spitzendirigentin Inge Anda werden die Instrumentalisten aus dem Köln-Bonner Raum, der Eifel, dem Ruhrgebiet und dem Raum Koblenz dem Publikum wieder ein Spitzenkonzert bieten.
Als noch recht junges, weil erst im Jahr 2011 gegründetes Orchester hat sich die die Rheinische Bläserphilharmonie in mittlerweile sechs Projektarbeitsphasen und zahlreichen Konzerten bereits in der Spitze der Blasorchesterlandschaft Nordrhein-Westfalens etabliert.
Es handelt sich um ein Projektorchester mit ausgewählten, hochmotivierten Musikern aus verschiedenen Orchestern des Rheinlands.
Die Musiker kommen mittlerweile auch aus den Nachbarregionen Rheinland-Pfalz, Ruhrgebiet und den Niederlanden angereist, um unter der herausragenden musikalischen Leitung Irene Andas auf hohem Niveau zu musizieren. Immer mit dem Ziel, dem Publikum ein hochkarätiges und zugleich unterhaltsames Konzertprogramm zu bieten.
Die Arbeitsphase 2017 wird nach 6 Probentagen mit 3 Konzerten enden. Am 26. März gibt das Ensemble im niederländischen Weert ein Gemeinschaftskonzert mit dem Limburgs Fanfare Orkest und am 8. April ein Konzert im Bonner Landesmuseum des Landschaftsverbandes Rheinland. Einen Tag später, am Sonntag, 9. April, kommen die Eifeler Konzertfreunde im Gemünder Kursaal in den Genuss der ungewöhnlichen Musikdarbietung.
Das Konzert zugunsten der Hilfsgruppe steht unter dem Titel „Inspiration“. Zur Aufführung kommen unter anderem Stücke wie „Godspeed“ (Stephen Melillo), „The Wind in the Willows“ (Johan de Meij), „Le Mont Saint Michel“ (Serge Lancen), „Fêtes“ aus „Trois Nocturnes“ (Claude Debussy, Tomohiro Tatebe), „Oratio“ (David Witsch) und „Lincolnshire Posy“ (Percy Grainger).
Der Kartenvorverkauf startet am Donnerstag, 9. März. Ab dann sind die Tickets zum Preis von zwölf Euro erhältlich im Kurparkrestaurant und in der Buchhandlung Wachtel in Gemünd, in der Poststelle Herr in Schleiden, bei Bücher Schwinning in Mechernich sowie im Rewe-Center in Kall.
pp/Agentur ProfiPress
Frühlingsmarkt mit Aal-Marco
19. März verkaufsoffener Sonntag in Kall – Gewerbeverein und Möbel Brucker als Veranstalter – Luftballon-Wettbewerb und Gourmetmeile - WM-Promo-Mobil kommt – Kinderunterhaltung
Kall – Volle Parkplätze und ein buntes Rahmenprogramm bestimmten am Samstag das Bild am Eröffnungstag der dreiwöchigen Hausmesse im Möbelhaus Brucker in Kall. Die Hausmesse anlässlich des 65-jährigen Bestehens des Kaller Traditionsunternehmens endet mit einem großen „Frühlingsmarkt mit Gourmetmeile“, der am Freitag, 17. März, rund um das Möbelhaus beginnt, in Kooperation mit dem Frühjahrsmarkt des Kaller Gewerbevereins in der Ortsmitte steht und der täglich von 10 bis 18 Uhr bis zum verkaufsoffenen Sonntag am 19. März dauert. Auch im Kaller Ortskern haben mehrere Geschäfte an diesem Sonntag verkaufsoffen.
Beim Frühlingsmarkt bei Möbel Brucker erleben die Besucher ein buntes Programm, in dessen Verlauf auch kulinarische Genüsse präsentiert werden. Auf dem Marktplatz vor dem Haupthaus wird Aal-Marco, das Original vom Hamburger Fischmarkt, drei Tage lang seine Ware lautstark anpreisen. Auf der Meile werden Stände mit Feinkost, American Burger, Reibekuchen, münsterländischen Grillspezialitäten, Crêpes und vieles mehr vertreten sein. Für Kinderunterhaltung ist natürlich gesorgt: Für den Nachwuchs stehen unter anderem ein Trampolin und ein Karussell zur Verfügung.
Am Samstag, 18. März, von 13 bis 18 Uhr, macht das WM-Promo-Mobil des Deutschen Eishockey-Bundes auf dem Frühjahrsmarkt bei Brucker Station. Anlässlich der Eishockey-Weltmeisterschaft vom 5. bis 21. Mai in Köln und Paris ist der aus Kall stammende WM-Botschafter Dieter Züll mit dem WM-Mobil bei Großveranstaltungen in ganz Deutschland präsent, um auf das sportliche Großereignis aufmerksam zu machen.
Zum Abschluss des Frühjahrsmarktes und der Brucker-Hausmesse am verkaufsoffenen Sonntag, 19. März, findet am Möbelhaus ein großer Luftballon-Wettbewerb statt, bei dem es tolle Preise zu gewinnen gibt.
pp/Agentur ProfiPress
Vom rohen Ei zum kleinen Küken
Kall – Viele Jahre lang war Petra Gemünd aus Kall im Einzelhandel tätig und eröffnete für ein Unternehmen Modegeschäft um Modegeschäft. „Diese Arbeit hat mich irgendwann nicht mehr erfüllt“, berichtet sie. Ganz im Gegensatz zu ihrer jetzigen Tätigkeit. Im Jahr 2012 eröffnete sie das „Spatzennest“, eine Kindertagespflege-Einrichtung. In dieser Arbeit geht sie auf, diese Arbeit macht sie glücklich. „Das ist ein Stück Frieden für mich“, erzählt sie.
In der Souterrainwohnung des Hauses haben sie und ihr Mann Hans ein Reich nur für die Kinder erschaffen. Es gibt eine Küche mit Essbereich, ein reines Spielzimmer, einen Ruhe- und Kuschelbereich und ein Badezimmer; im Erdgeschoss befindet sich außerdem noch ein Zimmer mit Kinderbetten.
Dass sich das Spatzennest in einer ganzen Wohnung befindet ist natürlich eine Luxus-Situation. Dessen ist sich Petra Gemünd bewusst. Sie leistet sich sogar eine Aushilfe, die die Kinder mitbetreut. Der Regelfall sieht anders aus, wie Stephanie Birrenkoven vom Kinderschutzbund im Kreis Euskirchen berichtet: „Die meisten Tagesmütter haben nur einen Raum in ihrer Wohnung oder ihrem Haus für die Tagespflege eingerichtet.“
In Kall gibt es nur zwei Tagesmütter. Das ist definitiv zu wenig. Denn die Plätze sind rar. Im Spatzennest werden insgesamt acht Kinder betreut, fünf dürfen nur gleichzeitig betreut werden. Die zweite Tagesmutter darf maximal drei Kinder gleichzeitig betreuen, insgesamt sind fünf Kinder in ihrer Obhut.
„Wir bedauern es, dass es nur diese beiden Tagesmütter gibt“, sagt Roswitha Klinkhammer von der Gemeinde Kall. Doch im Rathaus ist man nicht für die Tagespflege zuständig. „Es gibt immer wieder Anfragen in den Kindergärten. Dann verweisen wir an den Kinderschutzbund“, erzählt Klinkhammer.
Grundsätzlich darf jeder, der einen Hauptschulabschluss hat, Tagesmutter oder -vater werden. Natürlich müssen Kandidaten gesund sein, außerdem sollten sie bislang nicht negativ mit dem Jugendamt in Konflikt geraten sein. Bei einem kombinierten Grund- und Aufbaukurs, der insgesamt 160 Stunden dauert lernen die künftigen Tagespfleger das Handwerk. Angeboten wird er vom Haus der Familie in Euskirchen sowie vom Deutschen Roten Kreuz. Üblicherweise findet dieser DRK-Kursus in Zülpich statt. Sollte es aus dem Südkreis aber eine große Nachfrage geben, könnte sich das DRK einen Kursus in Kall vorstellen.
Der Tagesablauf ist unterschiedlich. Um 6.30 Uhr kommt das erste Kind. Das letzte wird um 19 Uhr abgeholt. Ein halbes Jahr bis drei Jahre sind ihre Schützlinge. Es gibt natürlich auch andere Modelle, Randzeitenbetreuung etwa. Die wird dann nötig, wenn die Arbeitszeit der Eltern über die Betreuungszeiten in Kindergärten und Schulen hinausgehen. Dann muss die Tagespflege die Kinder auch in die Bildungseinrichtungen bringen oder abholen. Betreut man ausschließlich Randzeitenkinder, besteht sogar die Möglichkeit, zwischendurch in Teilzeit zu arbeiten.
5,16 Euro erhält eine Tagesmutter für die Betreuung eines Kindes pro Stunde vom Kreis Euskirchen. Von dem Geld müssen aber auch Versicherungen bezahlt werden. Denn eine Tagesmutter ist selbstständig. „Man ist auch Geschäftsfrau“, sagt Birrenkoven. Lediglich für Essen und Pflegeartikel müssen die Eltern selbst aufkommen. „Man ist beschäftigt, das aber zu Hause“, zählt Roswitha Klinkhammer einen der Vorteile der Kindertagespflege auf. Die Richtlinien sind derzeit übrigens in der Überarbeitung und liegen dem Jugendhilfeausschuss des Kreises zur Abstimmung vor.
Petra Gemünd wünscht sich sehr, dass sich weitere Tagesmütter und -väter in Kall finden. Denn für sie gibt es nichts Schöneres im Leben. „Ich erlebe so viele glückliche Momente mit den Kindern.“ Diese sollen sich wohl- und geborgen fühlen, als Tagesmutter kann Gemünd sie auf ihrem Weg ein Stückweit begleiten. „Als rohes Ei kommen die Kinder zu mir, als kleine Küken entlasse ich sie.“ Eine qualifizierte Tagesmutter sei auch für die Eltern wichtig. „Wenn ihre Kleinen gut aufgehoben sind, gehen sie mit einem ganz anderen Gefühl zur Arbeit.“
Stephanie Birrenkoven sieht noch einen weiteren Vorteil der Kindertagespflege gegenüber der U3-Betreuung im Kindergarten: die Gruppengröße. In den Kitas sind 15 U3-Kinder in einer Gruppe, in der Tagespflege nur fünf – da herrscht weniger Trubel. „Man kann ganz anders auf die Kinder eingehen, hat viel mehr Zeit für ein Kind und kann da etwas aufbauen.
Als frisch gebackene Tagesmutter lässt einen der Kinderschutzbund auch nicht alleine. Er bietet viermal im Jahr Arbeitskreise an. Außerdem sind die Kindertagespflegestätten im Kreis als „Kitapp“ organisiert und treffen sich regelmäßig zum Austausch. Wer Tagesmutter oder-vater werden möchte, wird gebeten, sich mit Sarah Ickes von der Koordination Tagespflege beim Kinderschutzbund in Euskirchen (02251/7025822) in Verbindung zu setzen.
www.kinderschutzbund-euskirchen.de
www.kitapp-kreis-euskirchen.de
pp/Agentur ProfiPress
Laufen für den guten Zweck
Kall – Der FC Keldenich, der VfL Kommern, das Tribea-Team Marmagen, der TVE Bad Münstereifel und der TV Mahlberg machen in diesem Winter zum neunten Mal gemeinsame Sache und absolvieren eine Wintertrainingslaufserie aus. Dabei steht nicht der Wettkampf, sondern der Trainingseffekt mit Erfahrungsaustausch im Vordergrund.
Die fünfte und letzte Veranstaltung der Serie wird vom FC Keldenich organisiert und findet wie bereits in den vergangenen Jahren in Kall statt. Für diese Abschlussveranstaltung, die am 19. März um 9.55 Uhr beginnt, sind die Räumlichkeiten der Energie Nordeifel (Hindenburgstraße 13).
In Kooperation mit der Nikolaus-Schule wird an diesem Tag auch ein Schülerlauf angeboten, der für Einsteiger und Jugendliche geeignet ist. Beliebt ist der Winterlauftreff auch bei Nordic-Walkern.
Angeboten werden geführte Laufstrecken von etwa fünf, zehn, 14 und 22 Kilometern sowie eine Walkingstrecke über zehn Kilometer – so kann sich jeder Lauflänge und -tempo, die zu ihm passen, aussuchen. Deshalb sind sowohl die ambitionierten als auch die Spaßläufer willkommen. Umkleiden und Duschen stehen für die Teilnehmer ebenso zur Verfügung wie Snacks und Getränke zur Stärkung.
Die Laufserie dient dem guten Zweck. Die Teilnahme ist zwar kostenlos, es wird jedoch um eine Spende von zwei Euro (ein Euro bei Jugendlichen) für die Hilfsgruppe Eifel gebeten. Die gesammelten Gelder werden von den Sponsoren aufgestockt.
Nach dem Sport wird im Kulturraum der Ene der Gesamtspendenbetrag an die Hilfsgruppe Eifel übergeben. Bis zur Auszählung und Bekanntgabe des Spendenbeitrags sorgt Livemusik für kurzweilige Unterhaltung.
pp/Agentur ProfiPress
Der Ablaufplan:
9.55 Uhr: Begrüßung der Aktiven und Informationen zu den Strecken
10.10 Uhr: Start 22-Kilometer-Lauf
10.15 Uhr: Start 14-Kilometer-Lauf
10.20 Uhr: Start Zehn-Kilometer-Lauf
10.25 Uhr: Start Zehn-Kilometer-Walker
10.45 Uhr: Start Fünf-Kilometer-Lauf für Schüler und Jedermann an der Nikolaus-Schule (pp)
Turbulenzen im Irrenhaus
Kall-Rinnen – Um eine im wahrsten Sinne des Wortes „irre“ Geschichte geht es in dem Theaterstück „Neurosige Zeiten“, das seit einigen Wochen beim Theaterverein „Einigkeit“ Rinnen einstudiert wird. Seit November letzten Jahres sind die zehn Laienschauspieler mit den wöchentlichen Proben beschäftigt, seit Mitte Februar wird zweimal in der Woche im Rinner Bürgerhaus geprobt. Für das neue Stück kann sich der Verein mit Sandra Meyer und Axel Chmielecki auch über zwei neue Mitglieder im Ensemble freuen.
Premiere des Stücks ist am Samstag, 11. März, um 20 Uhr im Bürgerhaus in Rinnen. Am Sonntag, 12. März erfolgt eine weitere Aufführung um 16 Uhr. Danach geht es auf Tournee. Beginn ist am Freitag, 17. März, um 19.30 Uhr in der Eifelhöhenklink Marmagen, am Samstag 18. März (20 Uhr) gastieren die Theaterspieler im Bürgerhaus Kallmuth, am Samstag, 25. März (19 Uhr) im Bürgerhaus in Krekel, wo „Neurosige Zeiten“ am Sonntag, 26. März, um 17 Uhr noch einmal zur Aufführung kommt. Am Samstag, 1. April, gastiert der Theaterverein mit dem neuen Stück in Hagen-Haspe im östlichen Ruhrgebiet, wo die Eifeler schon seit vielen Jahren ihre Tournee beenden.
„Neurosige Zeiten“ ist eine Komödie in drei Akten von Winnie Abel und spielt in einer Irrenanstalt. Wie aber empfängt man Besuch in einer Irrenanstalt, ohne dass der Besucher merkt, wo er gelandet ist. Vor dieser Herausforderung steht Agnes Adolon, die in der Klapse lebende Tochter einer reichen Hoteldynastie. Ihre Mutter meldet spontan Besuch an. Sie geht davon aus, dass Agnes in einer schmucken Villa residiert. Kurzerhand sollen nun alle Mitbewohner aus Agnes‘ skurriler Psychiatrie-Wohngruppe versuchen, wie ganz normale Menschen zu wirken. Doch dann beginnt ein wahnwitziges Verwechslungsspiel, das am Ende völlig aus dem Ruder gerät und die Frage aufkommt, wer da eigentlich verrückt und was überhaupt normal ist.
„Es wird turbulent zugehen“, verspricht Spielleiterin Heike Huber, die im Stück selbst eine kleine Rolle als Fotografin spielt. Es werden echte Blumenvasen und Tassen zu Bruch gehen, die sich der Verein aus Altbeständen zusammengesammelt hat. Mitspieler in „Neurosige Zeiten“ sind Lydia Rosenbaum, Felicitas Huber, Elisabeth Servaty, Astrid Koder, Sandra Meyer, Heike Huber, Ralf Thelen, Michael Linden, Andreas Belgardt, Richard Cremer und Axel Chmielecki. Als Souffleuse agiert Elke Knoblich. Das Bühnenbild, ein Wohngruppenraum, wurde von Andre Ruzek geschaffen.
pp/Agentur ProfiPress
Gottesdienst der Karnevalisten
Kall – „Schade, dass unser Papst Franziskus das hier nicht erlebt hat, er hätte sicherlich seine Freude daran gehabt“, resümierte Pater Josef vom Kloster Steinfeld am Ende der Karnevalsmesse des Kaller Karnevalsvereins „Löstige Bröder“. In Kall ist es seit vielen Jahren guter Brauch, dass am Karnevalssamstag in der Pfarrkirche St. Nikolaus ein besonderer Gottesdienst für die lebenden und verstorbenen Vereinsmitglieder stattfindet.
Auch in diesem Jahr kamen viele Gottesdienstbesucher kostümiert zur Messe, und auch der Altarraum war wieder karnevalistisch dekoriert. Die ersten Reihen waren den Prinzenpaaren, den Aktiven der „Löstige Bröder“, den Tanzgarden und den Möhnen reserviert, die in ihren Ornaten, Rotröcken und Möhnen-Outfits ein buntes Bild abgaben.
Die Messe vorbereitet hatte Organist Stefan Kupp, der selbst Mitglied der Löstige Bröder ist und im roten Rock die Orgel spielte. In Absprache mit Pater Josef hatte er den Gottesdienst unter den Leitgedanken „Sieben Leben möcht‘ ich haben“ gestellt.
Eingangs der Messe hatte Pater Josef die Prinzenpaare und Uniformierten des Karnevalsvereins im Foyer der Pfarrkirche empfangen und in das Gotteshaus geführt. Beim Einzug sangen die Gläubigen den Karnevalshit „Un wenn et Trömmelche jeht…“ mit dem umgedichteten Refrain „Un wenn de Kirchejlock schläät, dann stohn mer all parat, un mir trecke durch de Kirch und jeder hät jesaht: Kall Alaaf, Alaaf, Kall Alaaf“.
Als Lektorinnen agierten Renate Schüttler und Elisabeth Keutgen von den Möhnen des Vereins. Am Altar bot sich ein buntes Bild, als Prinzessin Kerstin I. (Walber-Wawer) und das Kinderprinzenpaar Leon I. (Blatt) und Lena I. (Ruthenbeck) die Fürbitten sprachen. Applaus in der Kirche brach aus, nachdem Prinzessin Kerstin ihr Sessionslied „Mir sin eens“ angestimmt hatte.
Nach dem Abschlusssegen bedankte sich Löstige-Bröder-Chef Harald Thelen bei Pater Josef und Organist Stefan Kupp mit Gesellschaftsorden und einem kräftigen „Kall Alaaf“. Als Abschlusslied stimmte Organist Stefan Kupp den Höhner-Hit „Echte Fründe stonn zesamme“ an, den auch Pater Josef mit Applaus bedachte.
pp/Agentur ProfiPress
Maxi machte ernst
Kall – Vehement und unter Aufwendung aller Kräfte verteidigte Kalls erster stellvertretender Bürgermeister Uwe Schubinski das Rathaus, das ihm Bürgermeister Herbert Radermacher zu treuen Händen zur Verteidigung überlassen hatte. „Niemals ergeben wir uns“, rief er den Kanonieren der „Löstige Bröder“ aus dem Fenster im ersten Stock zu. Doch mit Musketier-Kommandant Maximilian „Maxi“ Brucker und seinen Gefolgsleuten war nicht zu spaßen.
Maxi forderte Schubinski mehrfach lautstark auf, sich zu ergeben. Kurz vor dem finalen Schuss der „Möckeflitsch“ gab er ihm noch eine letzte Chance: „Jibste auf, oder brauchste noch en Loch in deinem Bunker? Na jut du Schwächling, du hast es dir nich anders jefragt.“ Da hatte auch der Kaller Ratsmann nichts mehr entgegenzusetzen. Bis zum bitteren Ende hatte Uwe Schubinski sich zur Wehr gesetzt, doch nun musste er der Wahrheit ins Auge sehen – er war geschlagen und das Rathaus verloren.
Gleich nach dem dritten und letzten Schuss der „Möckeflitsch“ kämpften sich die Kaller Gardisten vor bis zum stellvertretenden Bürgermeister, überwältigten ihn und präsentierten ihn der jubelnden Menge. Angesichts der geballten jecken Allianz, die Wetter und Sturmwarnung zum Trotz auch aus den umliegenden Ortschaften angereist war, blieb dem in Ketten gelegten, stellvertretenden Kaller Oberhaupt nichts anderes übrig, als zum Zeichen der Kapitulation die weiße Fahne zu schwenken.
Mit guter Laune und viel Spaß waren folgende Tollitäten zur Schützenhilfe angereist: „Die Jecke vom Hahnebömsche“ aus Scheven mit dem Kinderprinzenpaar Nora I. und Lennart I., „Die jecke Krohe von Wahle“ mit dem Prinzenpaar Ramona I. und Michael I., die KG „Sütenicher Schlipse“ mit dem Prinzenpaar Vanessa I., Tobias I. und der Jugendprinzessin Julia I., der Sistiger Kinderkarnevalsverein mit dem Dreigestirn Prinz Jannik I., Bauer Timm I. und Jungfrau Martina I.
Prinzessin Kerstin I. (Walber-Wawer) – sie wurde am Rosenmontag geboren und es war ihr Kindheitstraum, einmal im Leben Prinzessin zu sein – und die Kinderprinzessin Lena I. (Ruthenbeck) aus Reihen der Kaller „Löstige Bröder“ ließen es nach der geglückten Machtübernahme beim Tanz mit den „Möhne“ so richtig krachen, während Kinderprinz Leon I. (Blatt) das Treiben lieber vom Rand aus beobachtete. Seit über 30 Jahren gibt es die „Möhne“ bereits und sie sind beim traditionellen Kaller Wieverdonnerstag nicht mehr wegzudenken.
Und auch die Kallbachmücken sorgten mit ihrem Tanz einmal mehr für ausgelassene Stimmung und gute Laune vor dem Rathaus, bevor Uwe Schubinski das feiernde närrische Volk zum Umtrunk in den Rathaussaal einlud.
pp/Agentur ProfiPress
Der Pate aus dem Schloss Bellevue
Kall – Bei Familie Faust aus Kall ist immer was los. Sieben Kinder hat Mutter Tamara auf die Welt gebracht. Die älteste, Tochter Jessica, ist mit ihren 20 Jahren bereits aus dem Haus. Doch der Rest, Kilian (16), Kim Faustus (14), Cassidy Jenna (11), Caruso Titus (9) und Cara Esmaralda (2) wirbeln durchs Haus. Der jüngste Spross, Keanu, wurde vor zweieinhalb Monaten geboren. Und der hat einen besonders prominenten Paten.
Denn beim siebten Kind übernimmt, wenn es denn eine Gemeinde auf Wunsch der Familie beantragt, der amtierende Bundespräsident die Ehrenpatenschaft. Der heißt noch bis zum 18. März Joachim Gauck und hat die Urkunde mitsamt Autogramm und einem Obolus an die Gemeinde Kall gesendet. Bürgermeister Herbert Radermacher hatte die Aufgabe, sie an Tamara Faust zu überreichen und fügte ein Fläschchen Bürgermeistersekt und einen Strauß Blumen hinzu.
Die siebenfache Mutter war natürlich mit Gaucks Patensohn Keanu sowie mit Töchterchen Cara ins Rathaus gekommen. „Für uns ist es eine Ehre, den Bürgermeister zu sehen“, sagte sie. Für den war es in seiner zehnjährigen Amtszeit das erste Mal, dass er eine solche Ehrenpatenschaftsurkunde an eine Kaller Familie überreicht. „Das ist eine angenehme Abwechslung im Amt des Bürgermeisters“, sagte Radermacher zum schönen Anlass. Fürs offizielle Foto nahm der zweifache Großvater den kleinen Keanu auch auf den Arm.
Kinderreiche Familien liegen in Tamara Fausts Familie. „Meine Uroma hatte zwölf Kinder, meine Schwester vier: zweimal Zwillinge“, berichtet die 36-Jährige. Dass der Bundespräsident als prominenter Pate infrage kommt, hatte ihr Keanus Patentante gesagt. Eine ehemalige Nachbarin erklärte ihr, dass sich Familie Faust an die Gemeinde wenden müsse, die dann das Verfahren in die Wege leitet. Mehr als zwei Monaten nach der Antragstellung kam Anfang Februar schließlich der positive Bescheid, Joachim Gauck ist nun offiziell ein Patenonkel von Keanu.
Natürlich muss man im Gespräch mit Tamara Faust auch die Frage nach den nicht ganz so gewöhnlichen Namen der Kinder stellen. „Im Jahrgang meiner Tochter Jessica hieß gefühlt jedes dritte Kind so“, erinnert sich Tamara Faust. Schon der Kilian war dann für die damalige Zeit ungewöhnlich, Kim als Jungenname sowieso. Bei Cassidy und Caruso ist sich Tamara Faust sicher: So heißt niemand sonst im Kreis Euskirchen. Keanu hätte beinahe Kai geheißen. „Aber der Name sollte auch zu den anderen Kindern passen“, berichtet Tamara Faust.
Langweilig wird der 36-Jährigen nie. Die Waschmaschine läuft meist mehrmals am Tag. „Bei uns herrscht immer Tohuwabohu“, erzählt sie und ergänzt: „Schon wenn ein Kind weg ist, fehlt mir etwas.“ Zeit für sich hat Tamara Faust eigentlich nie. Aber die braucht sie auch nicht, wie sie beteuert. „Ich verbringe viel lieber Zeit mit meinen Kindern. Die werden schließlich so schnell groß.“
pp/Agentur ProfiPress
Ein vierter Ast für den Kreisverkehr
Kall – Der Kreisverkehr vor dem Rewe in Kall soll vergrößert werden. Das hat kürzlich der Planungsausschuss der Gemeinde beschlossen. Bisher existiert am Knotenpunkt Hindenburgstraße/Bahnhofstraße, also direkt vor der Rewe-Einfahrt, ein Mini-Kreisel mit drei Ästen. Dieser soll vergrößert und um einen vierten Ast erweitert werden.
„Die Verkehrsströme durch die Bahnhofstraße könnten minimiert werden, wenn die aus den 1970er-Jahren stammende Ideen einer Südtangente, also einer Anbindung der Bahnhofstraße am Hallenbad vorbei an die Trierer Straße, realisiert würde“, schreibt der Redakteur Klaus Pesch von den Rheinischen Redaktionsgemeinschaft, bestehend aus Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnischer Rundschau. Seit November 2013, so beschreibt es Pesch, seien 58 Varianten für den Kreisverkehr präsentiert worden.
Der neue Kreisverkehr soll einen Durchmesser von 26 Metern haben und über eben jenen vierten Ast verfügen, der über die Urft zur Straße Am Hallenbad führt. Die Fahrbahn im Kreisverkehr ist acht Meter breit, die Ein- und Ausfahrten jeweils breiter als 3,50 Meter. „Vor der Bahnhofstraße kommende Busse hätten damit eine komplette Wendemöglichkeit“, schreibt Klaus Pesch in den Kölner Tageszeitungen.
Von der Hindenburgstraße aus soll die Straße Am Hallenbad direkt angebunden werden, ohne dass Fahrzeuge in den Kreisverkehr müssen. Dieser Bypass soll fünf Meter breit sein. Errichtet werden müssten außerdem zwei Brücken über die Urft. Verantwortlich für die Planung ist der Landesbetrieb Straßen.NRW.
Abgewickelt werden soll die Maßnahme in zwei Bauabschnitten. Alleine für den Kreisverkehrbau veranschlagt das Planungsbüro PE Becker fünf bis sechs Monate. Der erste Bauabschnitt sieht die Erweiterung des Kreisverkehrs und der bestehenden Äste vor sowie der Brückenbau auf die Hindenburgstraße. Der vierte Ast in Richtung Hallenbad inklusive der dafür benötigten Brücke, der Bypass sowie die Straße, die den Kreisverkehr mit der Straße Am Hallenbad verbindet, soll im zweiten Bauabschnitt errichtet werden.
pp/Agentur ProfiPress
Eine Badeparty zur Wiederbelebung
Kall – An der Badeparty, die die Ortsgruppen Bad Münstereifel, Kall und Mechernich der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) am Samstag, 18. März, 14 bis 17 Uhr im Kaller Hallenbad veranstalten, wird sich auch die Gemeinde selbst mit einigen Aktionen beteiligen.
Anlass ist das 50-jährige Bestehen des Schwimmbades. Die Gemeinde wird unter anderem Eintrittskarten verlosen, es wird Ermäßigungen auf Einzelkarten geben, außerdem erhalten alle Besucher, die im Jahr 1967, also dem Startjahr des Hallenbades, geboren wurden, am 18. März freien Eintritt. Außerdem wird die Gemeinde während der Badeparty einen Getränkestand errichten. Das Schwimmbad selbst wird an diesem Samstag auch schon morgens für zwei Stunden öffnen, und zwar von 10 bis 12 Uhr.
Mit der Badeparty wollen die DLRG-Ortsgruppen Mechernich und Bad Münstereifel den Kaller Kollegen unter die Arme greifen. „Die Veranstaltung ist aufs Tapet gekommen, weil es uns schlecht ging. Es fehlt uns am Ausbildernachwuchs“, berichtet Herbert Schmitz, Vorsitzender der Kaller DLRG-Ortsgruppe. Er hofft, dass sich die Badepartys auch in Kall etablieren und dadurch im besten Fall die Nachwuchsprobleme bei den Rettungsschwimmern gelöst werden. „Es geht nicht nur um den Erhalt des Schwimmbades“, so Schmitz. „Am wichtigsten ist, dass die Leute schwimmen lernen.“
Sein Mechernicher Mitstreiter Peter Jansen freut sich bereits auf die Badeparty in Kall. „Das wird ein Riesenspaß für Groß und Klein.“ Jansen geht davon aus, dass die Aktion in Kall ein großer Erfolg wird und es in Zukunft regelmäßig Badepartys in allen drei Bädern (neben dem Kaller Hallenbad sind auch die Eifel-Therme Zikkurat in Firmenich und das Eifel-Bad in Bad Münstereifel gemeint) geben wird. Zu den beiden letztgenannten Bädern kommen im Schnitt 500 Besucher Eine solche Dimension ist in Kall gar nicht möglich.
„Wir gehen fest davon aus: Das ist die erste Badeparty in Kall, aber nicht die letzte“, hatte sich bereits vor Wochen Till Siebel, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Bad Münstereifel und Organisator der Veranstaltung, geäußert. So kann er sich eine zweite Badeparty im Spätherbst vorstellen. Die Zielgruppe der Badeparty spezifiziert Siebel als „Breitensportler, die Spiel, Sport, Spaß und Spannung“ erleben wollen.
15 bis 20 DLRG-Teamer sind in die Planungen involviert. Gebucht ist das Spielmobil aus Hattingen, das unter anderem Großgeräte auf der Wasseroberfläche verteilen wird, darunter auch ein Hamsterrad mit einem Innendurchmesser von 1,20 Meter.
Für die Tombola suchen die DLRG und die Gemeinde noch Gewerbetreibende, die sich mit Preisen beteiligen wollen. Meldung bitte an Laura Kurth von der Gemeinde Kall (02441/88845, ).
pp/Agentur ProfiPress
Ein Orden für den Pfarrer
Kall – Wenn die „Löstige Bröder“ am Karnevalssonntag mit dem neuen Prinzenwagen durch die Straßen von Kall fahren, dann bewegt sich das neue Gefährt mit dem kirchlichen Segen durch den Ort. In der Wagenhalle in Heistert segnete der Pfarrer und Domkapitular Hajo Hellwig das neue Gefährt ein. Löstige-Bröder-Chef Harald Thelen agierte dabei höchstpersönlich als Messdiener.
Verbunden mit der Einsegnung des neuen Wagens, von dem Prinzessin Kerstin I. (Walber-Wawer) am Karnevalssonntag den Narren am Straßenrand zujubeln wird, sprach Pfarrer Hellwig Fürbitten und wünschte allen Benutzern des Wagens und allen Kaller Karnevalisten einen unfallfreien und schönen Karnevalszug.
Pfarrer Hajo Hellwig räumte ein, mit der rheinländischen Tradition des Karnevalfeierns zu brechen. Für ihn biete sich nur zu Karneval und am Tag der Deutschen Einheit die Möglichkeit etwas zu entspannen und etwas für seine angeschlagene Gesundheit zu tun. Die Karnevalsmesse am Karnevalssamstag sei bei Pater Josef aus Steinfeld und Organist Stefan Kupp in besten Händen.
Harald Thelen bedankte sich bei Hajo Hellwig mit einem Gesellschaftsorden, den der Geistliche dankbar und stolz entgegennahm und allen Mitgliedern des Vereins schöne Karnevalstage und einen tollen Zug wünschte.
pp/Agentur ProfiPress
„Bärenstark“: Waldi spendet fürs Hospiz
Kall/Mechernich – „Hier geht es um die Würde – egal, wie reich oder wie arm jemand ist. Das ist bärenstark!“ Walter „Waldi“ Lehnertz, einer der Händler der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, ist restlos begeistert von der Zuwendung, die schwerkranken Menschen jedweder Herkunft im von der Communio in Christo geführten Mechernicher Hospiz Stella Maris in ihrer letzten Lebensphase zuteilwird. „Was die Männer und Frauen, die hier arbeiten, leisten, das ist unbezahlbar“, zollte er dem Hospiz-Team seine größte Anerkennung.
Durch einen weiblichen Fan kam Lehnertz vor kurzem erstmals mit dem Thema Hospiz in Berührung. „Normalerweise habe ich ja eine große Klappe. Aber da musste ich erst einmal schlucken“, erinnert er sich an das Video ihrer Abschiedsfeier, das ihm die Frau zugeschickt hatte. Seitdem ist es dem raubeinigen TV-Star eine echte Herzensangelegenheit, die Hospizarbeit zu unterstützen. Eine erste Spende in Höhe von 1.060 Euro überreichte er jetzt an Hans-Jürgen Sauer, dem Vorsitzenden des Fördervereins Hospiz Stella Maris und Heimleiterin Ulrike Müller.
Dieser Betrag kam bei der Weihnachtsfeier zustande, die er in seiner Trödelhalle „Eifel Antik“ in Kall-Krekel veranstaltet hatte. Dabei konnten die Besucher an einem Wettbewerb im Weihnachtsbaum-Weitwurf teilnehmen, dessen Startgelder für das Hospiz bestimmt waren. Zudem hatte er Spendendosen aufgestellt, und die Besucher konnten sich vor Ort über die Arbeit im Hospiz der Communio in Christo informieren.
Im Hospiz ist jeder Gast willkommen, gleich welcher Herkunft und Religion. Der Aufenthalt für die Bewohner ist trotz der umfangreichen und individuellen Betreuung kostenlos. Während die Krankenkassen den Großteil der Kosten übernehmen, bemüht sich der Förderverein, den fehlenden Betrag der Hospizkosten durch Spenden aufzubringen.
Für die „Waldi“-Spende könnte es aber einen ganz konkreten Verwendungszweck geben. „Wir müssen die Sommerbestuhlung und die Sonnenschirme für die Terrassen erneuen, die sich vor jedem Hospizzimmer befinden“, sagte Heimleiterin Ulrike Müller.
http://www.hospiz-stella-maris.de/
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Da war Willi ganz schön platt
Kall – Das einzige Ehrenmitglied des Kaller Karnevalsvereins „Löstige Bröder“ ist am Donnerstag, 9. Februar, 84 Jahre alt geworden. Für die „Löstige Bröder“ war dies Anlass genug, dem ältesten Mitglied des Vereines eine tolle Überraschung zu bieten. Ohne Wissen des Geburtstagskindes hatte Vereins-Chef Harald Thelen eine Spontan-Party im Saal Gier organisiert. In Willi Hermanns‘ Sohn Dieter fand Thelen einen Verbündeten, der das Geburtstagskind abends in die Vereinskneipe lockte.
Harald Thelen hatte für Donnerstagabend die Tollitäten des Vereins, den Vorstand, die Rotröcke, die Möhnen, die große und kleine Prinzengarde sowie einige Garden mobilisiert. Das alles fand als geheime Kommandosache statt, weil der Jubilar nichts von der Fete erfahren sollte.
Unter einem banalen Vorwand hatte Dieter Hermanns dann am Donnerstagabend seinen Vater Willi und seine Mutter Fine in die Gaststätte Gier gelockt, wo die Gratulantenschar der Löstige Bröder sich im Saal „verschanzt“ hatte.
Willi Hermanns fiel aus allen Wolken, als Sohn Dieter ihn in den Saal führte, wo er von der bunten Truppe der Gratulanten empfangen wurde. Gut zwei Stunden dauerte die Überraschungsfete, in dessen Verlauf Willi Hermanns viele Hände schütteln musste. Die Garden tanzten und die Tollitäten brachten Geburtstagsständchen.
Willi Hermanns, der nach einer schweren Krankheit auf dem Weg der Genesung ist, war zu Tränen gerührt. „Wenn einer eine solche Überraschung verdient hat, dann ist das Willi“, lobte Harald Thelen das jahrzehntelange Engagement von Willi Hermanns im Karnevalsverein „Löstige Bröder“. Im vergangenen Jahr hatte der Verein Hermanns zum Ehrenmitglied ernannt.
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Azubis zeigten gute Leistungen
Kall – Die 27 Azubis der gastronomischen Ausbildungsberufe aus den Kreisen Euskirchen und Düren hatten am Donnerstag einen langen Wettbewerbstag hinter sich, ehe am Abend die Entscheidung über die Sieger und Gewinner der begehrten Handelshof-Pokale fiel. Zum nunmehr 39. Mal hatten der Dehoga Nordrhein, der Club der Köche (CdK) Nordeifel und die Eifeler Sektion des Verbandes der Servicefachkräfte, Restaurant- und Hotelmeister die regionalen Jugendmeisterschaften der gastgewerblichen Ausbildungsberufe im Kaller Berufskolleg Eifel veranstaltet.
Der Wettbewerb, der von VSR-Vorstandsmitglied Sven Harms geleitet wurde, hatte für die Azubis im dritten Lehrjahr morgens um 9 Uhr begonnen. Er endete am Abend in der Schulaula mit einem Prüfungsessen für geladene Gäste an festlich gedeckten Tischen und mit der abschließenden Siegehrung.
Doch ehe Dehoga-Geschäftsführer Christoph Becker, der sich wieder als versierter Moderator des Abends präsentierte, die Urkunden und Pokale überreichen konnte, hatten Köche, die Hotel- und die Restaurant-Azubis (Hofas und Refas) viele Aufgaben zu erledigen. Fehlertische mussten ausfindig gemacht werden, bestimmte Spirituosen galt es zu erkennen und auch das festliche Eindecken und Dekorieren der Tische wurde von einer kritischen Jury bewertet. Ebenso das Brechen von acht verschiedenen Serviettenformen, das Herrichten von Blumengestecken oder das Dekantieren von Rotwein.
Während die Koch-Azubis am Abend das Prüfungsessen zubereiteten, mussten die „Refas“ und „Hofas“ die Menüs an den Tischen servieren. Dazu gehörte natürlich auch der fachgerechte Getränke-Service. Hier legte die Jury großen Wert auf das Auftreten, die Haltung und die Höflichkeit beim Umgang mit dem Gast.
Die Köche hatten schon am Vormittag innerhalb von 90 Minuten ein Vier-Gang-Menü entwerfen müssen, wobei ein fester Warenkorb vorgegeben war. Als Hauptkomponenten mussten Regenbogenforelle, Austernpilze, große Champignons, Rinderhüfte, Kartoffelbeilage, Mürbeteig und Äpfel verarbeitet werden. Jeder Koch-Azubi musste das Menü für acht Personen, für einen Juryteller sowie einen Ausstellungsteller zubereiten.
Dankbar zeigten sich CdK-Vorsitzender Markus Schmitz, VSR-Vorsitzender Hans-Josef Rick und Dehoga-Chef Christoph Becker über die Unterstützung des Wettbewerbs durch Sponsoren. Schon seit 2006 stellt die Firma Handelshof aus Rheinbach die gesamten Lebensmittel für alle drei Wettbewerbsgruppen zur Verfügung. Die Kaller Firma Baum unterstützt den Wettbewerb durch die Bereitstellung der Getränke. Dritter Hauptsponsor ist die Kreissparkasse Euskirchen.
Beim Berufskolleg Eifel bedankte sich Christoph Becker für die jahrelange Kooperation. In den drei Lehrküchen der Schule finden Dehoga, VSR und CdK optimale Möglichkeiten zur Durchführung des Wettbewerbs vor. Den Wettbewerbsteilnehmern selbst bescheinigte Becker gute Leistungen. Diejenigen, die am Wettbewerbstag dabei seien, hätten sich durch einen Vorentscheid qualifiziert, was schon eine große Auszeichnung bedeute.
Die Sieger der drei Ausbildungsberufe haben sich durch ihren Erfolg in Kall für die Bezirksmeisterschaften des Dehoga Nordrhein im Mai in Erkelenz qualifiziert. Dort haben sie die Möglichkeit, sich für den Landesentscheid um die Deutsche Jugendmeisterschaft zu qualifizieren. Kathrin Drehsen, die den Köche-Wettbewerb gewann, hat zusätzlich die Möglichkeit, am 1. April am Landesentscheid um den Rudolf-Achenbach-Preis in Dortmund teilzunehmen.
Die Sieger
Den regionalen Wettbewerb bei den Köchen gewann Kathrin Dreßen (Gastronomisches Ausbildungszentrum in Nideggen) vor Anne Heck aus der Eifelhöhenklinik Marmagen. Den dritten Platz belegte Christopher Schmied aus dem Restaurant „Alte Posthalterei“ in Euskirchen.
Bei den Restaurantfachkräften siegte Christine Derkum von der Arena in Düren vor Sabrina Becker aus dem Landhotel „Kallbach“ in Simonskall. Dritte wurde Sabrina Steffens aus der Eifelhöhenklink Marmagen.
Carina Rick vom Hotel-Restaurant „Büffel“ in Hergarten siegte bei den Hotelfachkräften. Den zweiten Platz belegte Saskia Küpper aus dem Landhotel „Kallbach“ in Simonskall. Dritter wurde Carola-Sophia Hasenberg aus dem Hotel „Klostermühle“ in Heimbach.
Den Hygienepreis in Form einer neuen Kochjacke gewann Köche-Siegerin Kathrin Dreßen. Die erfolgreiche Köchin gewann auch den Wanderpokal der Kreissparkasse Euskirchen für die beste praktische Leistung. Den Wanderpokal des Bürgermeisters der Gemeinde Kall für die beste theoretische Leistung gewann Raphael Schmidt vom Restaurant Schloss Schleiden. Der Vorstandsbeauftragte der Kreissparkasse Euskirchen, Helmut Habscheid, überreichte beide Pokale an die Gewinner.
Das Siegermenü
Kathrin Dreßen, Köche-Azubi im gastronomischen Ausbildungszentrum der Dürener Gesellschaft für Arbeitsförderung in Nideggen, überzeugte die gestrenge Jury mit einem anspruchsvollen Vier-Gang-Menü.
Als Vorspeise bereitete sie Zweierlei von der Regenbogenforelle mit Rote-Bete-Salat zu, als Zwischengericht Champignon-Suppe und gebratene Austernpilze. Der Hauptgang bestand aus Rinderhüftsteak, Senfkruste, kleiner Roulade, Scharlottenjus, glasierten Möhren und Kartoffel-Thymian-Gratin. Als Dessert präsentierte sie selbst gebackenen Apfelkuchen mit Birnen-Rosinen-Kompott.
pp/Agentur ProfiPress
Narren für Endspurt gerüstet
Kall – Der Kaller Karnevalsverein „Löstige Bröder“ rüstet sich für den Endspurt: Der Wagenbau ist in vollem Gange und Zugleiter Kalle Haseleu ist mit den Vorbereitungen für den großen Umzug beschäftigt. Auch in diesem Jahr startet der Karnevalszug am Sonntag, 26. Februar, um 14 Uhr von der Gemünder Straße aus. Aufstellung ist ab 13 Uhr auf der Landesstraße zwischen Kläranlage und Ortseingang.
Nachdem die Kostümsitzung mit der Proklamation der Prinzessin Kerstin I. (Walber-Wawer) und der Kindersitzung mit der Inthronisierung des Kinderprinzenpaares Leon I. (Blatt) und Lena I. (Ruthenbeck) erfolgreich über die Bühne gegangen sind, steht nun als nächstes der Sturm auf das Kaller Rathaus am Weiberdonnerstag an. Um 11.11 Uhr rücken die „Löstige Bröder“ mit den Tollitäten und Rotröcken, mit Möhnen und Tanzgarden sowie mit der Prinzengarde am Rathaus an.
Mit der Kanone „Möckeflitsch“ werden die Gardisten den Beamtenbunker unter Beschuss nehmen und die Verwaltungsspitze in Ketten legen. Weitere Karnevalsgesellschaften aus dem Gemeindegebiet werden die Kaller Rathausstürmer bei der anschließenden Eröffnung des Straßenkarnevals unterstützen. Die „Löstige Bröder würden sich freuen, wenn auch viele Kaller beim Rathaussturm dabei wären. Ab 14 Uhr findet im Saal Gier eine große Karnevalsparty mit dem Entertainer Julian Heldt statt.
Mit einem karnevalistischen Gottesdienst starten die Löstige Bröder am Samstag, 25. Februar, in die heiße Phase. Um 18 Uhr findet der Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus statt. Die Messe, zu der die Kostümierung der Besucher erwünscht ist, wird von Pater Josef aus dem Kloster Steinfeld zelebriert.
Organist und Löstige-Bröder-Mitglied Stefan Kupp hat die Karnevalsmesse mit Pater Josef vorbereitet und unter das Motto „Sieben Leben möcht‘ ich haben“ gestellt. Die Prinzessin, das Kinderprinzenpaar und Renate Schüttler aus den Reihen der Möhnen werden am Altar die Fürbitten vortragen.
Nach der Messe am Samstag besuchen die Löstige Bröder zuerst den Prinzenball der „Jecke Krohe“ in Wahlen und anschließend die Karnevalssitzung in Golbach.
Nach dem Karnevalszug am Sonntag beginnt um 15 Uhr eine große After-Zoch-Party der „Löstige Bröder“ in der Bürgerhalle. Ebenfalls um 15 Uhr startet eine weitere Karnevalsparty mit DJ Sebastian im Saal Gier. Montags ist der Verein beim Umzug in Keldenich und Dienstag beim Zug in Scheven dabei.
Am Dienstagabend beginnt um 17 Uhr ein Fischessen im Saal Gier, dem sich der Karnevalsausklang anschließt. Ab 19 Uhr heißt es im Saal Gier „Bye-bye du schöne Karnevalszeit“ mit Auskleiden der Tollitäten und der abschließenden Nubbel-Verbrennung.
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Ein Haus für alle
Kall – Kultur, Bildung und Integration: Das sind die drei Säulen, auf die die Gemeinde Kall beim „Haus der Begegnung“ baut. „Es ist eine Riesenchance für die Gemeinde, dass wir mit einem solchen Vorhaben das Integrierte Handlungskonzept starten können. Der Aufwand für die Antragstellung hat sich mehr als gelohnt“, meinte Tobias Feld, Teamleiter Bauen bei der Gemeinde, im Rahmen einer Pressekonferenz im Kaller Ratssaal. Michael Heller, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, ergänzte: „Das ist ein Leuchtturmprojekt und ein Signal für weitere Investoren.“ Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrats, ist sich sicher, dass Kall mit dem neuen Zentrum einen Schritt nach vorne machen wird.
Bürgermeister Herbert Radermacher blickte eingangs zurück: „Trotz sehr knapper Antragsfristen ist es uns gelungen, einen positiven Bescheid zu erwirken – und zwar mit der zweithöchsten Fördersumme im Kreis Euskirchen.“ Die Politik, so Radermacher, habe dem Vorhaben zugestimmt – unter der Prämisse, dass die heutige Post als möglicher Standort außen vor bleibe, aber ein zentraler Standort im Kernort gewählt werde. „Die Bezirksregierung hat sich dann für den heutigen Standort entschieden“, so Radermacher. Die Räumlichkeiten der Hauptschule und der Grundschule seien damals noch nicht zur Disposition gestanden.
Auf einer Fläche von 640 Quadratmetern in zwei Geschossen soll das „Haus der Begegnung“ direkt neben dem Rathaus und somit auch in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof errichtet werden. Es wird vom Aufzug aus eine Verbindung zum Verwaltungsgebäude geben. Noch steht auf dem Grundstück das ehemalige Gemeindedirektorenhaus, das zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. „Das Haus wird voraussichtlich im April abgerissen“, berichtet Bauleiter Dirk Thoß vom Planungsbüro PE Becker GmbH.
Im August soll der Bau des zweigeschossigen Gebäudes beginnen, das bei Bedarf die Möglichkeit bietet, um eine weitere Etage aufzustocken. Mit knapp 1,5 Millionen Euro Baukosten ist das Projekt veranschlagt. 70 Prozent der Kosten übernimmt das Land aus dem „Sonderprogramm Hilfen im Städtebau zur Integration von Flüchtlingen“. Den Rest, also rund 500.000 Euro, muss die Gemeinde selbst stemmen. Die Bauarbeiten müssen laut Zuwendungsbescheid bis Ende 2018 abgeschlossen sein. „Den Bauantrag stellen wir in den nächsten Tagen, dann schaffen wir das bis Ende nächsten Jahres“, informierte Bettina Scheer von PE Becker. Zum Konzept selbst sagt Scheer: „Wir stellen Ihnen eine Hülle hin. Sie als Kooperationspartner befüllen sie mit Leben.“
Das sollte problemlos gelingen. Das Interesse ist so groß, dass Bürgermeister Herbert Radermacher scherzhaft die Frage stellte, wie diese Partner alle untergebracht werden können. Der größte Nutzer des Hauses wird die Gemeindebücherei sein. Derzeit ist sie in der Hauptschule untergebracht. Diese wird aber im Sommer 2018 geschlossen. Die Gemeindebücherei soll fast das gesamte Obergeschoss nutzen und hat im „Haus der Begegnung“ deutlich mehr Platz. Statt wie bisher rund 100 Quadratmeter sind es im Neubau etwa 180 Quadratmeter, mit Büro und Schulungsraum sogar 240. „Die Bücherei richtet sich neu aus und wird zukunftsorientiert ausgestattet“, berichtet Michael Heller. Sie solle attraktiver werden und an neuer Stelle ihrem Bildungszweck noch besser gerecht werden. Zugleich sind Projekte mit anderen Partnern im „Haus der Begegnung“ geplant.
Kern des Erdgeschosses ist der Begegnungsraum, der, wenn er komplett geöffnet ist, 140 Quadratmeter groß sein wird, aber durch eine Wand unterteilt werden kann. Der Raum kann auch nach draußen geöffnet werden, sodass eine Nutzung der angrenzenden Terrasse möglich ist. Im Erdgeschoss sollen auch zahlreiche Partner ihre Dienste anbieten. Erste Gespräche sind bereits geführt worden. Ein festes Büro für zwei Personen erhält die Generationengenossenschaft GenoEifel eG.
Wichtig ist der Gemeinde, dass sie mit dem „Haus der Begegnung“ nicht in Konkurrenz mit anderen Angeboten und Veranstaltungsräumen in Kall etwa seitens der Kirchen, der „Ene“, den Bürgerhäusern oder gar der Gastronomie treten will. Es gehe um Ergänzung, nicht Überschneidung, so Heller. „Schon bei den ersten Gesprächen mit künftigen Kooperationspartnern hat sich gezeigt, dass in der Kombination der zahlreichen Partner noch viele spannende Projektideen entstehen können “, sagte Alice Gempfer, Integrationsbeauftragte der Gemeinde.
pp/Agentur ProfiPress
Fakten „Haus der Begegnung“:
Fläche: 640 Quadratmeter auf zwei Etagen
Baubeginn: voraussichtlich Sommer 2017
Fertigstellung: geplant Ende 2018
Investitionssumme: knapp 1,5 Millionen Euro
Eigenanteil der Gemeinde: etwa 500.000 Euro
Zweck: Kultur, Bildung und Integration
Förderung der Betreuung/Integration: 125.000 €
Diese Partner haben bereits zugesagt:
Gemeindebücherei, Familienzentrum, Generationengenossenschaft GenoEifel eG, Netzwerk an Urft und Olef (55plus), Stiftung evangelisches Alten- und Pflegeheim Gemünd, St.-Nikolaus-Schule, Berufskolleg Eifel, Dekra, Euro-Schule, Caritasverband für die Region Eifel, Deutsches Rotes Kreuz, Jugendmigrationsdienst, Flüchtlingshilfe, Flüchtlingsseelsorge des Bistums Aachen, Kreis-Volkshochschule, Kommunales Bildungs- und Integrationszentrum (Kobiz), Kreis-Jugendamt, Musikschulzweckverband Schleiden, Internationale Kunstfabrik, Freie Künstler Kall, Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus, Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal, Energieteam, Rentenberatung, Bundeswehrberatung
Laufen und Walken für die Hilfsgruppe
Kall/Mechernich-Kommern – Der vierte Lauf der Nordeifel-Wintertrainingslaufserie findet am Sonntag, 19. Februar, in Kommern statt. Start ist um 10 Uhr am Sportplatz.
Die Wintertrainingslaufserie wird in der Saison 2016/2017 bereits zum 9. Mal ausgetragen. Fünf Vereine aus der Region – VfL Kommern, TVE Bad Münstereifel, FC Keldenich, TV Mahlberg und Tribea Team) – veranstalten von November bis März einmal monatlich einen Lauf. Die Startgelder werden von Sponsoren aufgestockt, die gesamten Einnahmen kommen der Hilfsgruppe Eifel zugute. Im vergangenen Jahr konnten 4.020 Euro erlaufen werden.
Angeboten werden Laufstrecken über fünf Kilometer für Einsteiger und Jugendliche sowie über 11 bis 15 km für erfahrenere Läufer. Für Nordic-Walker wird eine Fünf-Kilometer-Strecke vorbereitet.
Jeder Teilnehmer kann sich einer Gruppe anschließen, die von ortskundigen Läufern begleitet werden. Die Veranstaltung ist kein Wettkampf. Der Trainingseffekt mit Erfahrungsaustausch und die aktive Teilnahme mit gleichzeitiger Unterstützung für einen guten Zweck stehen im Vordergrund.
Für Duschmöglichkeiten und eine Erfrischung nach dem Lauf ist gesorgt. Die Teilnahme ist kostenlos; es wird pro Starter lediglich um eine Spende von zwei Euro zugunsten der Hilfsgruppe Eifel gebeten.
Darüber hinaus wird die Veranstaltung von insgesamt sechs Sponsoren unterstützt, deren Spenden in voller Höhe an die Hilfsgruppe Eifel fließen. Die E-Regio Euskirchen als einer der Hauptsponsoren der Wintertrainingslaufserie wird pro Teilnehmer drei Euro beisteuern. Unterstützung gibt es darüber hinaus von der Kreissparkasse Euskirchen, der Bauzentrale Schumacher und der Ene Kall, der AOK Rheinland und der Eifelhöhenklinik Marmagen.
Die Spendenübergabe erfolgt im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 19. März im Kulturraum der Energie Nordeifel in Kall.
Weitere Informationen können unter http://keldenich.wordpress.com/winterlaufserie/ aufgerufen werden.
pp/Agentur ProfiPress
Musikabend mit „Blass4Night“
Kall-Golbach – „Musik, die Freude bereitet“ präsentiert der Bürgerverein Golbach am 25. März im Spiegelsaal des Bürgerhauses Golbach. Für den Abend zum „Tanzen, Swingen, Schnippen, Grooven und Mitsingen“ hat der Bürgerverein die Band „Blass4Night“ aus dem Süden des Kreises Euskirchen gewinnen können. Die Gruppe spielt deutschen Pop, kölsche Mundart, Latin-Jazz, Rock, Country, Swing, Blues, Soul und Rock’n’Roll.
Die Veranstaltung beginnt um 20.30 Uhr, Einlass ist ab eine Stunde vorher. Karten kosten im Vorverkauf acht Euro, erhältlich sind sie bei Bert Reißdörfer (Telefon: 02441/770015, Handy: 0160/90631837, E-Mail: ). An der Abendkasse sind die Karten zwei Euro teurer.
pp/Agentur ProfiPress
Schüler beweisen Experimentierfreude
Kall-Steinfeld – Einen Experimentiertag zum Thema sauberes Wasser verbrachten jeweils die drei siebten Klassen des Steinfelder Hermann-Josef-Kollegs mit ihrer Chemielehrerin Christina Amornvuttkul im Schülerlabor der Universität Köln. Im vom NRW-Innovationsministerium geförderten Schülerlabor werden Schülern Projekte rund um die Kernthemen Sonne, Sensoren, Ökosphäre und Wasser angeboten. Zugleich sammeln die betreuenden Lehramtsstudierenden so praktische Lehrerfahrung.
Nach einem interaktiven Einführungsvortrag erhielten die Siebtklässler eine konkrete Problemstellung: Sie mussten zwei verschiedene Arten von Schmutzwasser in Trinkwasser umwandeln. An einer Theke stand den Steinfelder Gymnasiasten eine Auswahl an Labormaterialien zur Verfügung, den Lösungsweg mussten sie sich jedoch nach der Methode des forschenden beziehungsweise entdeckenden Lernens selbst erarbeiten. Aus Fehlern zu lernen und der Spaß am selbständigen, freien Experimentieren standen im Mittelpunkt.
Bei einem zweiten Versuch reinigten die Schüler Wasser von unsichtbaren Inhaltsstoffen und erlernten dabei Arbeitsmethoden und Techniken der Wasseraufbereitung, wie sie in der Industrie und im Klärwerk tatsächlich angewendet werden. Das geschah einmal chemisch mit Hilfe eines Nitratharzes, der ungewollten Dünger entfernte, und einmal biologisch, indem mit Hilfe von Hefe Zucker herausgelöst wurde. Den Abschluss des Projekttages bildete ein Quiz.
pp/Agentur ProfiPress
Besser als jede Schmerztablette
Kall – Heute würde man neudeutsch von einer Win-Win-Situation sprechen. Die Molkerei in Kall hatte überschüssiges Warmwasser. Die Gemeinde Kall plante ein Hallenbad, das natürlich warmes Wasser benötigte. Da war es nur sinnvoll, das Hallenbad direkt neben der Molkerei zu errichten und das 30 Grad warme Wasser von dort gefiltert ins Schwimmbecken zu leiten. „Nach wenigen Jahren war dieser Vorteil aber vorbei, weil die Molkerei zugemacht hat“, erinnert sich Herbert Schmitz, der 42 Jahre lang Schwimmmeister im Kaller Hallenbad war.
Allerdings nicht von Anfang an: Schmitz nahm seine Arbeit 1971 auf. Da war das Hallenbad bereits vier Jahre in Betrieb. Am 12. Mai 1967 war die Eröffnung gefeiert worden, mit Gemeindedirektor Heinrich Sistig und Erhard Pauly, Bürgermeister der damaligen Gemeinde Kall. Spatenstich war zwei Jahre früher. Jetzt, im Jahr 2017, wird das Kaller Hallenbad also 50 Jahre alt und ist mit dem Schwimmbad in Vogelsang das einzige Hallenbad im Süden des Kreises Euskirchen.
Das überschüssige Wasser der Molkerei war aber nicht der einzige Grund für den Bau des Hallenbades. Die Kaller Jugend war bis dahin in eigens eingerichteten Bereichen der Urft geschwommen. Als das Schwimmbad in Gemünd eröffnet hatte, fuhren die jungen Leute mit dem Fahrrad dorthin. Da wuchs in Kall der Wunsch nach einem eigenen Schwimmbad, die Mehrheit der Politik war dafür. „Auch wenn es damals einige Kritiker gab, die sagten, ein eigenes Schwimmbad würde sich nicht lohnen“, weiß Michaela Kratz, die derzeit bei der Gemeinde Kall für das Hallenbad zuständig ist.
„Das Hallenbad war zu Beginn immer sehr gut besucht“, weiß Herbert Schmitz. Selbst als das Hallenbad in Mechernich öffnete, habe man keinen Einbruch bei den Besucherzahlen erlebt. In alten Büchern hatte Schmitz‘ Vorgänger noch penibel jeden Schwimmer handschriftlich eingetragen, der beispielsweise den Jugendschwimmschein, das Fahrtenschwimmen oder das Freischwimmen absolviert hat. Die ersten Einträge stammen vom 1. November 1967.
Auch Schmitz‘ Lieblingsanekdote stammt aus den Anfangsjahren. Während eines Schulschwimmens habe sein Kollege mit Dreck versehene Fußspuren von der Umkleide ins Schwimmbad entdeckt. Großen detektivischen Spürsinn musste er nicht haben, um den Schüler mit den dreckigen Füßen ausfindig zu machen. Er wurde aufgefordert, sich die Füße zu waschen. Der Schüler machte sich auch auf in den Sanitärbereich, nutzte zum Saubermachen der Füße aber nicht die Dusche. „Als mein Kollege nachgucken ging, steckten die Füße in der Toilettenschüssel“, erzählt Schmitz lachend.
Hallenbad wurde 1995
umfangreich saniert
Natürlich wurde das Hallenbad zwischendurch saniert. So wurde 1995 die Technik komplett erneuert, also Filter-, Lüftungs- und Heizungsanlage. An den Ausmaßen des Beckens von 25 mal acht Metern mit seinen drei Bahnen und dem Ein-Meter-Brett hat sich in den letzten 50 Jahren aber nichts geändert. Im Außenbereich wurde eine Liegewiese eingerichtet, auch eine Terrasse und ein Anbau, in dem sich Solarien befanden, ist vorhanden. „Das wird seit fünf oder sechs Jahren alles nicht mehr genutzt“, erzählt Schmitz‘ Nachfolger Frank Katzfey, der sich übrigens nicht mehr Schwimmmeister nennt, sondern Fachangestellter für Bäderbetriebe.
„Das ist ein echter Lehrberuf“, berichtet der 48-Jährige. Denn natürlich hat man als Bademeister, wie es im Volksmund fälschlicherweise immer noch heißt, nicht nur die Aufsicht über die Gäste. Katzfey, der seit 25 Jahren im Hallenbad arbeitet, kümmert sich um die komplette Technik und die Badreinigungen, macht die Abrechnungen – und das mittlerweile alleine. Als Herbert Schmitz vor vier Jahren im Alter von 65 Jahren in Rente ging, wurde dessen Stelle nicht neu besetzt. Einher ging eine Verkürzung der Öffnungszeiten.
Jeden Morgen steht das Kaller Bad für die Schulen in der Umgebung zur Verfügung – neben Kaller Schulen nutzen etwa auch die Grundschule Reifferscheid, das Clara-Fey-Gymnasium Schleiden oder die Hauptschule Hellenthal die Möglichkeit, den Schülern Schwimmen beizubringen. Ganz am Anfang, als Mechernich noch kein Schwimmbad hatte, waren auch die Soldaten der Mechernicher Bleiberg-Kaserne regelmäßig in Kall zu Gast.
Das Hallenbad war auch immer Schauplatz von Veranstaltungen. So nahm auch Kall Mitte der 80er-Jahre mehrmals an der landesweiten Aktionswoche „Treffpunkt Bad“ teil. „Da gab es unter anderem Wettschwimmen“, erinnert sich Schmitz. Für ein paar Jahre sei das gut gelaufen – aber als das Publikums- und Sponsoreninteresse nachließen, wurde die Aktion aufgegeben.
Es habe auch Überlegungen gegeben, das Hallenbad attraktiver zu gestalten, etwa durch eine Rutschbahn. „Aber dafür fehlten der Platz und das Personal“, berichtet Schmitz. Ebenso wurde der Außenbereich zeitweise in das Badegeschehen miteinbezogen. Nach und nach wurden die Angebote jedoch mangels Inanspruchnahme wieder zurückgefahren. Überhaupt hält der Pensionär, der die Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft leitet, nicht viel von reinen Spaßbädern. „Die müssen unbedingt immer einen reinen Schwimmbad-Bereich haben“, findet er.
Und das ist auch ein Grund, warum er sich wünscht, dass das Hallenbad noch möglichst lange bestehen bleibt. „Kall braucht das Hallenbad, damit Kinder schwimmen lernen, damit ältere Menschen sich sportlich betätigen können und auch der Gesundheitsaspekt erhalten bleibt“, sagt er. Und Frank Katzfey ergänzt: „Gerade die Frühschwimmer berichten immer, wie gut ihnen das Schwimmen tut und dass sie die Aktivität in den Ferien vermissen, da dann geschlossen ist.“ Bei ihnen, da sind sich die beiden Schwimmmeister sicher, ersetze das morgendliche Bahnenziehen oft die Einnahme von Schmerzmittel.
pp/Agentur ProfiPress
Spiel, Sport, Spaß und Spannung
Kall – In Bad Münstereifel und Mechernich sind die Badepartys der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) schon etabliert. In Kürze wird auch Kall Schauplatz solch eines nassen Vergnügens werden. Gemeinsam werden die drei DLRG-Ortsgruppen Kall, Bad Münstereifel und Mechernich am Samstag, 18. März von 14 bis 17 Uhr im Kaller Hallenbad eine solche Badeparty auf die Beine stellen.
„Wir gehen fest davon aus: Das ist die erste Badeparty in Kall, aber nicht die letzte“, sagte Till Siebel, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Bad Münstereifel und Organisator der Veranstaltung. So kann er sich eine zweite Badeparty im Spätherbst vorstellen. Doch warum ausgerechnet in Kall? „Blickt man vom Rhein aus linear in Richtung Belgien, dann ist das das letzte Schwimmbad auf deutschem Boden“, erklärt Siebel.
Sein Mitstreiter Peter Jansen, zweiter Vorsitzender der Ortsgruppe Mechernich, ergänzt: „Wir wollen dazu beitragen, die DLRG in Kall zu beleben.“ Auch der Werbeeffekt insgesamt für die Lebensretter sei durch so eine Party groß. „Die DLRG möchte alle Nichtschwimmer zu Schwimmern und möglichst viele Schwimmer zu Rettungsschwimmern ausbilden“, sagt Jansen.
15 bis 20 DLRG-Teamer sind in die Planungen involviert. Gebucht ist das Spielmobil aus Hattingen, das unter anderem Großgeräte auf der Wasseroberfläche verteilen wird, darunter auch ein Hamsterrad mit einem Innendurchmesser von 1,20 Meter. „Das ist immer sehr beliebt und funktioniert tatsächlich wie ein Hamsterrad im Käfig – zumindest solange, bis es von außen geentert wird“, weiß Siebel aus der zehnjährigen Erfahrung, die die DLRG in Bad Münstereifel hat.
Die Zielgruppe der Badeparty spezifiziert Siebel als „Breitensportler, die Spiel, Sport, Spaß und Spannung“ erleben wollen. Es gibt bei der DLRG aber auch Badepartys für spezielle Altersgruppen (Kinder und Jugendliche, junge Erwachsene, Rettungsschwimmer), die Veranstaltung in Kall wird allerdings keine solche Altersbegrenzung haben.
In Mechernich und Bad Münstereifel ziehen die Badepartys im Schnitt rund 500 Besucher in die Eifel-Therme und das Eifelbad an. „Wir hatten sogar schon Veranstaltungen mit 1000 Gästen“, erinnert sich Siebel. In das kleinere Hallenbad in Kall passen so viele Leute natürlich nicht rein. „Bei 300 Besuchern platzt das Bad aus allen Nähten“, erklärt Siebel.
Auch eine Tombola wird geboten. Dazu sucht die DLRG noch Gewerbetreibende, die sich mit Preisen beteiligen wollen. Meldung bitte an Laura Kurth von der Gemeinde Kall (02441/88845, ).
pp/Agentur ProfiPress
Verwechslungsspiel im Irrenhaus
Mechernich-Kallmuth - Mit einer „irren“ Komödie gibt der Theaterverein Rinnen ein Gastspiel im Kallmuther Bürgerhaus. Am Samstag, 18. März, führen die Schauspieler dort ab 20 Uhr das Stück „Neurosige Zeiten“ von Winnie Abel auf. Letztendlich stellt sich dort die Frage: Wer ist hier eigentlich verrückt? Und was heißt überhaupt normal?
In dem Theaterstück steht Agnes Adolon vor einer Herausforderung: Ihre Mutter hat ihren Besuch angekündigt, doch diese geht davon aus, dass ihre Tochter in einer Villa – und nicht in einer Irrenanstalt lebt. Wie also empfängt man Besuch in einer Irrenanstalt, ohne dass der Besuch merkt, dass er in einer Irrenanstalt ist?
So nimmt ein wahnwitziges Verwechslungsspiel in der Psychiatrie-Wohngruppe seinen Lauf: Der zwangsneurotische Hans muss den langjährigen Lebenspartner mimen, die wahnhafte Marianne wird als Haushälterin ausgegeben, die manisch-depressive Künstlerin Desirée wird zur Freundin des Hauses erklärt und der menschenscheue Willi soll den ganz normalen Hausmeister spielen. Als Agnes Mutter die Psychiaterin in Gewahrsam nimmt und dann sogar selbst in der Zwangsjacke landet, läuft das verrückte Verwechslungsspiel völlig aus dem Ruder.
Einlass zu dem Theaterabend ist ab 19 Uhr, das Stück beginnt um 20 Uhr. Bei der Veranstaltung besteht freie Platzwahl. Karten sind zum Preis von sieben Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich.
pp/Agentur ProfiPress
Neuer Betreiber in Flüchtlingsunterkunft
Kall – Ab dem 1. April löst das Unternehmen „European Homecare“ den Verein „Zukunftsorientierte Förderung“ (ZOF) als Betreiber der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in der Messerschmittstraße in Kall ab. Die Bezirksregierung Köln hatte den Einjahresvertrag mit ZOF nicht verlängert und die Nachfolge europaweit ausgeschrieben. Auch die Sicherheitsfirma wechselt zum 1. April. Die Mitarbeiter der Kaller Firma E.S.A. Security wachen dann über die Einrichtung.
Zuletzt war das Konzept in der Kaller Einrichtung geändert worden. Seit September sind dort nur noch teils stark traumatisierte Frauen, darunter auch Mütter mit Kindern, untergebracht. Aktuell leben in der Kaller ZUE 155 Flüchtlinge.
„European Homecare“ hat seinen Sitz in Essen, verfügt über 2000 Mitarbeiter und versorgt mehr als 13.000 Asylbewerber und ausländische Flüchtlinge in mehr als 100 Unterkünften. Der Vertrag in Kall soll für mindestens zwei Jahre gelten.
pp/Agentur ProfiPress
Ganz viel Platz in der Hauptschule
Mechernich/Kall – Über eines kann sich die Hauptschule Mechernich derzeit nicht beschweren: Platzmangel. Das ist aber auch kein Kunststück: Nur noch zwei Jahrgangsstufen werden an der Auelstraße in Kall unterrichtet. Im Sommer 2018 ist endgültig Schluss, dann wird der Betrieb in der Einrichtung eingestellt.
Für den ursprünglichen Standort in Mechernich ist das bereits in diesem Sommer der Fall gewesen. Die verbliebenen 162 Schüler der neunten und zehnten Klassen wechselten nach Kall. Verbunden damit ist natürlich eine etwas kompliziertere Anfahrt. „Schüler, die bislang zu Fuß kamen, müssen mit dem Zug nach Kall“, erklärt Mechernichs Fachbereichsleiter Holger Schmitz. Diejenigen, die mit dem Bus zur Hauptschule gebracht wurden, werden nun immer noch in Mechernich abgeliefert, von dort geht es dann mit einem anderen Bus weiter nach Kall. Einige haben auch die Möglichkeit, mit einer Linie des RVK direkt nach Kall zu gelangen.
Damit die Mitglieder des Mechernicher Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales einen Eindruck davon bekommen, wo die Mechernicher Hauptschüler mittlerweile unterrichtet werden, lud Schulleiter Heinz Wolfgarten sie zur Besichtigung der Einrichtung ein. Schulträger ist schließlich die Stadt Mechernich – trotz des Schulstandorts Kall.
„Es ist ein tolles Gefühl, so viel Platz zu haben“, sagte Wolfgarten dann auch, wohlwissend, dass in anderthalb Jahren der Betrieb eingestellt wird. 223 Schüler werden derzeit an der Hauptschule in Kall von 16 Lehrern unterrichtet. Nach dem Sommer schrumpft die Zahl der Schüler auf 116, für die dann vermutlich sieben Lehrer (der Schlüssel liegt bei 18 Schülern pro Lehrer) zuständig sind. Zu Hochzeiten wurden in Kall 400 Hauptschüler unterrichtet.
Das Schulgebäude selbst besitzt den Charme der 70er-Jahre, wurde aber an vielen Stellen zeitgemäß optimiert. So sind der Kochbereich und die Mensa 2009 errichtet worden. „Daraus könnte man ein kleines Restaurant machen“, ist sich Wolfgarten sicher. Beim Anblick des Foyers, das als Aula genutzt wird und das rundum von einer Empore umgeben und einsehbar ist, meinte einer der Mechernicher Politiker: „Hier könnte man tolle Feste feiern.“
Moderne Einrichtung trifft
auf 70er-Jahre-Chic
Stolz ist Wolfgarten darauf, dass in fast jedem Klassenzimmer statt der alten grünen Schiefertafeln Whiteboards hängen. „Die möchten wir nicht mehr missen“, sagte er. Aus dem ehemaligen Sprachlabor ist zur Hälfte ein Klassenraum, zum anderen der Computerraum entstanden.
In manchen Räumen ist aber die Zeit stehen geblieben. Der Werkraum ist immer noch wie vor 40 Jahren eingerichtet, die Kreissäge steht zur Sicherheit der Schüler weggesperrt in einer Extrakammer. In einem weiteren Lehrraum hängt ein braun verkleideter Röhrenfernseher von der Decke, auf dem wohl auch schon mehrere Schülergenerationen der 1974 eröffneten Hauptschule Kall Lehrfilme angesehen haben.
Doch ansonsten ist die Schule äußerst gut in Schuss – ein Verdienst der von der Gemeinde Kall gestellten Putzkräfte sowie des fleißigen Hausmeisters. „Solche Leute sind generell unterbezahlt“, äußerte sich Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick beim Rundgang, der unter anderem durch Förder- und Fachräume führte, aber auch in die Turnhalle.
„Das ist eine sehr schöne Schule hier, in die die Gemeinde Kall einiges an Geld investiert hat“, befand Schick, der es immer noch schade findet, dass das Modell Gesamtschule Mechernich/Kall nicht funktioniert hat, auch wenn er konstatiert: „Das ist Schnee von gestern.“
Dass der Hauptschulbetrieb in Kall nun geordnet zu Ende geführt werde, habe vor allen Dingen Vorteile für die Schüler. „Wir sind froh, dass wir diesen Weg gegangen sind.“ Im recht überlaufenen Schulzentrum Mechernich, da ist sich Schick sicher, wäre es wohl zu Konflikten gekommen. Für das Stadtoberhaupt ist diese Zusammenarbeit mit Kall ein Zeichen dafür, dass der Lokalpatriotismus hintangestanden habe.
Was ab dem Sommer 2018 mit dem Schulgebäude in Kall geschieht, steht noch in den Sternen. Bereits im September 2016 hat der Schulausschuss die Gemeinde damit beauftragt, zu prüfen, ob die benachbarte Grundschule in das Hauptschulgebäude umziehen könne. Eine Begehung hat Mitte Januar stattgefunden. „Da ist aber noch nichts spruchreif“, sagte Michaela Kratz, die in Kall für die Schulen zuständig ist. Denn auf Wunsch des Schulausschusses sollen auch weitere Nutzungsmöglichkeiten geprüft werden.
Bereits entschieden ist hingegen, dass Heinz Wolfgarten demnächst weniger Zeit in der Mechernicher Schule in Kall verbringen wird. Ab dem 1. Februar wird er auf Anweisung des Schulamtes an einem Tag pro Woche in die Hauptschule Hellenthal abgeordnet, deren Leitung er übernehmen wird. Ab dem 1. August wird diese Abordnung auf eine halbe Stelle ausgedehnt.
pp/Agentur ProfiPress
Leon I. und Lena I. regieren die Pänz
Kall – Das neue Kinderprinzenpaar des KV „Löstige Bröder“ wurde am Samstag bei einer furiosen Kindersitzung auf den Narrenthron gehoben. Ortsvorsteher Guido Keutgen inthronisierte die kleinen Tollitäten mit dem Überreichen des Rathausschlüssels.
Prinz Leon I. (Blatt) und Prinzessin Lena I. (Ruthenbeck) regieren nun bis Aschermittwoch über die Kaller „Pänz“ und hoffen dabei auf die Unterstützung aller großen und kleinen Narren. Für Prinz Leon I. als großer Fan des 1. FC Köln hätte der Start in seine Regierungszeit nicht besser ausfallen können, denn während er bei der Kindersitzung am Samstagnachmittag auf der Bühne der Bürgerhalle seinen großen Auftritt hatte, putzte „sein“ FC den Gegner Darmstadt auswärts mit 6:1 Toren weg.
Seine Leidenschaft zum 1. FC Köln spiegelt sich nicht nur in seinem Orden wider, auch seine roten Prinzenschuhe zeigen seine FC-Liebe. Prinz Leon ist 13 Jahre alt, seine Hobbys sind Fußball, Handball und Mountainbike-Fahren. Er besucht die Gesamtschule in Weilerswist. Leons Eltern arbeiten im Kaller Karneval an vorderster Front im Vorstand mit. Seine Schwester Lara führte die Kaller Jecken 2014 durch die närrische Session.
Leons Prinzessin Lena ist ebenfalls durch seine Eltern karnevalistisch vorbelastet. Sie ist ein Golbacher Mädchen und geht in die siebte Klasse des Schleidener Clara-Fey-Gymnasiums. Seit ihrem dritten Lebensjahr tanzt sie in den Garden der Löstige Bröder mit, denn Tanzen ist das große Hobby der Zwölfjährigen.
Karneval gehört für Lena seit Jahren zum festen Programm in der fünften Jahreszeit, denn die ganze Familie ist närrisch „angehaucht“. Onkel Michael (Mertes) war Prinz im Dreigestirn in Vussem, Cousine Nicole (Groeger) war Prinzessin in Speyer und Bruder Nils (11) ist Mitglied der neu gegründeten Mini-Prinzengarde der Löstige Bröder.
Schon jetzt lädt das Kinderprinzenpaar alle Kaller ein, am Karnevalssonntag am großen Umzug teilzunehmen.
pp/Agentur ProfiPress
Tollitäten gaben sich die Ehre
Kall – Die Kaller Bürgerhalle war rappelvoll als sich am Sonntagmorgen die Karnevalsgesellschaften aus dem Kaller Gemeindegebiet samt ihrer Tollitäten ein gemeinsames Stelldichein gaben. Sie alle waren der Einladung von Bürgermeister Herbert Radermacher zum traditionellen Gemeindeempfang gefolgt. Rund fünf Stunden lang herrschte im Saal Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Leider musste der Empfang ohne Gastgeber über die Bühne gehen, denn der stellvertretende Bürgermeister Uwe Schubinski war tags zuvor von einer heftigen Grippe niedergestreckt worden. Schubinski sollte seinerseits den Bürgermeister Herbert Radermacher vertreten, der aus wichtigen familiären Gründen nicht selbst am Empfang teilnehmen konnte.
Die Jecken zeigten Verständnis. Den Moderatoren-Part des Bürgermeisters übernahmen Löstige-Bröder-Chef Harald Thelen und dessen Vorgänger Werner Keutgen. Sie verteilten auch die Schokolade und die Gemeindeorden an die Akteure der Gesellschaften.
Auftakt zum närrischen Empfang war der Aufmarsch aller Tollitäten auf der Bühne, wo sie sich zu den Klängen der Musikkapelle Kall zum gemeinsamen Schunkeln in die Arme nahmen. Anschließend gestalteten die einzelnen Gesellschaften das Bühnenprogramm.
Die Kinderkarneval-Gesellschaft Sistig war mit dem Kinderdreigestirn Prinz Jannik I., Bauer Tim I. und Jungfrau Martina I. zum Empfang gekommen. Die „Jecke vom Hahnebömsche“ aus Scheven präsentierten das Kinderprinzenpaar Leenart I. und Nora I. Die „Jecke Krohe“ aus Wahlen hatten Prinz Michael I. und Prinzessin Ramona I. sowie ihre Hausband „Stehtischmusikanten“ mitgebracht.
Die „Süetenicher Schlipse“ präsentierten die Jugendprinzessin Julia I. sowie das Prinzenpaar Tobias I. und Vanessa I., während die „Löstige Bröder“ aus Kall mit Prinzessin Kerstin I. und dem Kinderprinzenpaar Leon I. und Lena I. ihre Aufwartung machten. Ohne Tollität, aber mit dem Spielmannszug Wahlen und einigen Tanzgarden, war die närrische Abteilung des Sportclubs Wahlen zum Empfang erschienen.
Am Weiberdonnerstag werden die Kaller Gesellschaften sich vor dem Rathaus versammeln, um die Prinzengarde der „Löstige Bröder“ beim Sturm auf das Rathaus zu unterstützen.
pp/Agentur ProfiPress
Viele junge Leute spenden
Kall/Mechernich – Zum Jahresabschluss 2016 traf sich die Hilfsgruppe Eifel zum letzten Mal in der Gaststätte Kronenberg in Vollem, wo die monatlichen Stammtische fast 15 Jahre lang stattgefunden hatten. Zum Jahresende haben Herbert und Helene Kronenberg den normalen Gaststättenbetrieb eingestellt und werden den Betrieb zukünftig nur für Vereins- oder Familienfeste öffnen. Künftig trifft sich die Hilfsgruppe jeden Monat im Restaurant „Zagreb“ in Roggendorf.
Beim letzten Stammtisch in Vollem bedankte sich Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel bei Helene Kronenberg mit einem dicken Blumenstrauß für die jahrelange Gastfreundlichkeit und die damit auch verbundene Unterstützung der Hilfsgruppe, der das Ehepaar Kronenberg seit vielen Jahren angehört.
Kurz vor Jahresende hatten sich die Schornsteinfeger aus den Kreis Euskirchen im Hause Kronenberg zur traditionellen Abschluss-Versammlung getroffen und bei dieser Gelegenheit wieder eine Spendenaktion zugunsten der Hilfsgruppe veranstaltet. 2100 Euro, so berichtete Willi Greuel, seien dabei zusammen gekommen. Seit drei Jahren veranstalten die Schornsteinfeger aus dem Kreis derartige Aktionen für die Hilfsgruppe und können auf eine Spendensumme von über 6000 Euro verweisen. Den Erlös des ersten Konzertes „Eifeler Weihnacht“ in Mechernich mit dem Ü-50-Orchester bezifferte Greuel mit 3650 Euro. Man wolle diese erfolgreiche Veranstaltung im nächsten Jahr wiederholen.
Aus Wahlen war eine Abordnung des Maigeloogs zum letzten Vollemer Stammtisch gekommen, um eine Spende von 350 Euro persönlich zu übergeben. In Wahlen gebe es noch die Tradition des jährlichen Eiersammelns. Doch in der heutigen Zeit bekämen die Geloogsjungen in vielen Häusern Geld statt Eiern. Dieses Geld spendeten die Jugendlichen jetzt an die Hilfsgruppe.
Willi Greuel zeigte sich erfreut, dass immer wieder junge Leute Erlöse von Veranstaltungen an die Hilfsgruppe spenden. „Die hätten das Geld ja auch verflüssigen oder damit einem schöne Tour machen können“, so Greuel. In diesem Zusammenhang erinnerte der Vorsitzende an das 25-jährige Bestehen, das die Hilfsgruppe im Jahr 2017 feiert. In diesen zweieinhalb Jahrzehnten habe die Eifeler Bevölkerung dem Kaller Förderkreis rund sechs Millionen Euro Spendengelder anvertraut.
Bis Ende November 2016 habe das Jahres-Spendenaufkommen bei 278.000 Euro gelegen. In diesen elf Monaten seien Ausgaben in Höhe von 310.000 Euro angefallen, so dass man auf die Rücklage habe zurückgreifen müssen.
In den ersten Dezembertagen habe eine traditionelle Spendenflut eingesetzt, wobei Eifeler Firmen sich besonders großzügig zeigten. 10.000 Euro spendete die Floisdorfer Firma Schilles, 3000 Euro überwies die Hamacher-Elektrotechnik GmbH aus Obergartzem, vom Gewinnsparverein der Euskirchener Sparda-Bank bekam die Hilfsgruppe eine Spende über 2500 Euro. Die Innecken GmbH aus Euskirchen ließ dem Kaller Hilfskreis 1500 Euro zukommen.
Die Holtec GmbH aus Blumenthal überwies eine Spende von 1800 Euro, die Hellenthaler Gölz GmbH einen Betrag von 1000 Euro. Ebenfalls 1000 Euro spendete die Reinehr GmbH aus Swisttal, je 500 Euro bekam die Hilfsgruppe von Haseleu Friseure aus Kall, Marienthaler Werbe- und Offsetdruck GmbH aus Gemünd sowie von der Enervision GmbH aus Aachen. Die Eßer & Wesseling GbR aus Euskirchen spendete 400 Euro und die Müller & Sohn GmbH aus Kall 250 Euro.
Auch aus Bußgeldverfahren beim Schleidener Amtsgericht floss der Hilfsgruppe Spendengeld zu. So musste ein Verurteilter im Dezember eine Spende von 3000 Euro überwiesen.
Auch aus privaten Aktionen flossen zum Jahresende mehrere Spenden. Eine Gruppe Frauen um die Kallerin Roswitha Schmidt hatte beim Weihnachtsmarkt im Gemünder Kurhaus selbst hergestellte Produkte verkauft und den Erlös von 821 Euro gespendet. 658 Euro hatte ein Mini-Weihnachtsmarkt einiger Familien in Weilerswist erbracht. 250 Euro kamen von einer Kindergruppe aus Hönningen (Ahr), die im Cafe Caspari in Altenahr Kekse gebacken und verkauft hatten. Der Bastelclub „Heiße Nadel“ aus Bad Münstereifel-Hohn hatte einen adventlichen Umtrunk unter dem Dorf-Weihnachtsbaum veranstaltet. Der Verkauf von 34 Litern Glühwein, 19 Litern Kakao und 120 Bratwürsten brachte einen Erlös von 800 Euro.
Eine besondere Spende von 500 Euro erreichte die Hilfsgruppe aus München. Sie stammte von Karin Piecha, deren Lebensgefährten Klaus Jacoby an Leukämie erkrankt war. Sein Leben wurde durch eine Stammzellenspende des Kaller Thomas Golüke gerettet. Bei einem Besuch in Kall erfuhr Karin Piecha von der Arbeit der Hilfsgruppe, der sie nun ihre Spende überwies.
pp/Agentur ProfiPress
Der Ehemann war ahnungslos
Kall – Die Kostümsitzung des KV „Löstige Bröder“ in Kall wurde zu einem närrischen Abend der Überraschungen, dessen Höhepunkt die Proklamation der neuen Prinzessin Kerstin I. (Walber-Wawer) war. Dass die 37-jährige Mutter der Vorjahres-Kinderprinzessin Dana-Marie die Kaller Jecken bis Aschermittwoch durch den Karneval führt, damit hatte keiner gerechnet. Bis zur letzten Sekunde hatten Kerstin I. und „Löstige Bröder“-Chef Harald Thelen „dichtgehalten“ und niemandem verraten, wer Tollität wird.
Kaum zu glauben, aber selbst Ehemann Uwe war überrascht, als seine Ehefrau, die vorher noch mit den „Sahneschnittchen“ über die Bühne gewirbelt war, plötzlich im Prinzessinnen-Ornat einmarschierte und von Bürgermeister Herbert Radermacher inthronisiert wurde. „Ich bin seit 13 Jahren glücklich verheiratet und hoffe, dass das auch weiterhin so bleibt“, entschuldigte sich Kerstin bei ihrem verdutzten Ehemann, der als engagierter „lustiger Bruder“ die Überraschung gelassen hinnahm. Gatte Uwe war am Ende sichtlich stolz auf seine selbstbewusste Ehefrau, für die der langgehegte Wunsch in Erfüllung ging, einmal Karnevals-Prinzessin in Kall zu sein.
„Ende gut, alles gut“, hatte es doch lange so ausgesehen, dass sich in dieser Session kein Narrenoberhaupt finde und die Kostümsitzung in der Bürgerhalle ohne Proklamation über die Bühne gehen müsse. Doch 14 Tage vor der Sitzung ließ Kerstin Walber – vor 37 Jahren an einem Rosenmontag geboren – gegenüber dem Löstige-Bröder-Vorsitzenden Harald Thelen die Katze aus dem Sack: „Ich will Prinzessin werden“, erlöste sie den Narrenchef von seiner Tollitäten-Sorge. Fine Hermanns, die schon seit 50 Jahren Schneiderin der Löstige Bröder ist, passte der neuen Prinzessin im Eiltempo das rote Kleid an.
Etwa 400 bunt kostümierte Jecken füllten die aufwendig geschmückte Bürgerhalle, als Sitzungspräsident Patrick Züll den fast fünfstündigen Narren-Marathon eröffnete, in dessen Verlauf auch vereinseigene Kräfte die Bürgerhalle in ein Tollhaus verwandelten. Zur Verabschiedung der Vorjahresprinzessin Maike Wilkens und der Inthronisierung der neuen Prinzessin Kersten Walber-Wawer bewiesen die Kallbachmücken erneut, dass sie zum den besten Tanzgarden im Eifelraum zählen.
Kaum ein Auge blieb trocken, als die Frauengruppe „Sahneschnittchen“ um die Vize-Vorsitzende Trixi Haseleu die Bühne als Elefanten verkleidet stürmten. Wenige Augenblicke spät er sah man die ganze Truppe auf Affen reitend über die Bühnenbretter wirbeln. Und auch das vereinseigene Männer-Ballett „Federwölkchen“ legte, als Napoleons und Franzosen verkleidet, einen perfekten Auftritt hin. Viel Beifall gab es auch für das Synchron-Tanzpaar der Löstige Bröder, Finja Zöll und Sarah Pütz, sowie für die neuformierte junge Showtanzgruppe „Pink Ladys“.
Als auswärtige Kräfte standen der „Tulpenheini“ (Roland Paquot), die „Beckendorfer Knallköpp“ (Lydia und Robert Goliasch), das „Karnevalskamellche“ (Frank Michalski) aus Gemünd, die Showtanzgruppe „Black Pearls“, das Duo „Partykracher“ (Kevin Mießeler und Michael Schmelzer) und das Duo „Die jungen Trompeter“ auf der Bürgerhallen-Bühne.
Mit der Verpflichtung des Kölner Sänger Norbert Conrads hatte Literat Ralph Drehsen einen echten Volltreffer gelandet. Conrads sang „kölsche Leeder op klassisch“ und sorgte damit für Gänsehaut-Stimmung und tosenden Beifall. Nicht verwunderlich, stand der studierte Tenor doch 20 Jahre lang als Opernsänger auf großen deutschen Konzertbühnen.
Bei der Hymne „Mir stonn zo dir FC Kölle“, die Conrads mit den Cheerleadern des Bundesligavereins in Kölner Mundart neu aufgelegt hat, verwandelte sich das Publikum in einen riesigen Chor. Sichtlich weniger Spaß an dieser FC-Hymne hatten Sitzungspräsident Patrick Züll und Elferratsmitglied Berthold Jansen, denn Züll ist leidenschaftlicher Dortmund-Fan während Jansen überzeugter Anhänger des Ruhrpott-Clubs FC Schalke 04 ist. Beide verkniffen es sich deshalb, in den großen Chor mit einzustimmen, der lautstark eine Zugabe forderte.
Aus Hellenthal war eine Abordnung der KG „Ruet-Jold“ mit ihrem Prinzenpaar Frank I. & Franka I. zur Kaller Sitzung gekommen. Der Besuch der Dahlemer Karnevalisten mit ihrer Tollität Prinz Felix I. hatte einen besonderen Grund, denn Felix Wawer ist der Lieblingsonkel der Kaller Tollität Kerstin Walber-Wawer. Unter einem banalen Vorwand hatte Vereinsvorsitzender Harald Thelen den Dahlemer Prinzen samt Gefolge nach Kall gelockt, damit dieser die Proklamation seiner Nichte miterleben konnte.
Beim Austauschen der Orden wurde erkennbar, dass karnevalistische Heimlichkeiten bei Wawers in Kall und Dahlem offensichtlich keine Seltenheit sind. Prinz Felix ließ verlauten, dass auch seine Ehefrau nicht wusste, dass er Prinz in Dahlem werde. Sie habe es erst erfahren, als er vor der Proklamation das Ornat angezogen habe. Wawer: „Einer musste mir ja hinten den Reißverschluss zumachen.“
pp/Agentur ProfiPress
Eifeler Nächstenliebe auf den Philippinen
Bad Münstereifel/Kall-Steinfeld - Man sieht es Pater Hermann Preußner (77), dem ehemaligen Superior der Salvatorianer im Kloster Steinfeld und Leiter von deren Hermann-Josef-Kolleg, nicht an, dass er diesmal nur auf Urlaub in der Eifel ist. Seit viereinhalb Jahren lebt er auf den Philippinen, um im Noviziat junge Salvatorianer auszubilden. Darüber hinaus engagiert er sich dort in einer medizinischen Hilfsaktion für die fernab der Zivilisation lebenden Ureinwohner. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt von der Friedrich Haass Gesellschaft aus Bad Münstereifel. So kommen zwei Eifeler Ansatzpunkte christlicher Nächstenliebe auf der anderen Seite des Erdballs wieder zusammen.
Die „Medical Care Mission“, die jedes Jahr von einer Gruppe aus Brüdern, Schwestern und Novizen organisiert wird, gibt den Ureinwohnern die Möglichkeit, sich ärztlich untersuchen und behandeln zu lassen. In diesem Jahr fand die Hilfsaktion in Udalo statt, einem Ort an der Nordküste von Ost-Mindoro, der nur von der See aus zugänglich ist. Rings um diesen Küstenort leben die Mangyan, eine Volksgruppe der Ureinwohner Mindoros, in den Bergen.
Sie nahmen stundenlange Fußmärsche auf sich, um sich von den Ärzten behandeln zu lassen. Mit der Medical Care Mission war ein Team aus rund 30 Ärzten nach Udalo gekommen: Neben Allgemeinmedizinern auch Fachärzte wie Chirurgen, Kinderärzte und Zahnärzte.
Im Vorfeld der Hilfsaktion hatten die Organisatoren zahlreiche Medikamente gegen häufig vorkommende Krankheiten gekauft. „Wegen der einseitigen Ernährung leiden viele Mangyan unter Mangelerkrankungen. Sie können auf den Bergen wenig anpflanzen und essen vor allem das, was sie sammeln“, erzählt Preußner.
Drei Klassenräume, alle ohne Strom oder fließendes Wasser, wurden zu Behandlungsräumen umfunktioniert. Groß war der Zulauf vor allem bei den Chirurgen, die die Beschneidungen der Jungen vornahmen. „Das ist hygienischer und weniger schmerzhaft für die Kinder, als wenn das der Schamane im Dorf macht“, so Preußner.
Die Kosten für die medizinische Hilfe müssen mit Spenden abgedeckt werden. Zweimal hat bereits die Friedrich Joseph Haass Gesellschaft mit Sitz in Bad Münstereifel die Aktion finanziell unterstützt. Preußner: „Als ich zu den Philippinen aufbrach, hat mir der Vorsitzende Armin Ahrendt sofort seine Hilfe angeboten.“
Die Gesellschaft mit derzeit etwa 70 Mitgliedern unterstützt medizinische Hilfsprojekte im Andenken an Dr. Friedrich Joseph Haass, der sich Anfang des 19. Jahrhunderts einen Namen als „Heiliger Doktor von Moskau“ machte und später völlig verarmt starb, weil er all sein Hab und Gut für die Bedürftigen eingesetzt hatte. Im Jahr der Barmherzigkeit wurde er vom päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung in die Gruppe der „Saints of Mercy“ aufgenommen. Das Seligsprechungsverfahren ist eröffnet.
Die Friedrich Joseph Haass Gesellschaft feierte im vergangenen Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion engagierte sich die Vereinigung vornehmlich darin, Hilfsgüter in Länder Osteuropas zu bringen und dort soziale Projekte zu unterstützen.
Helma Hachenberg aus Nöthen war beim ersten Transport im März 1991 nach Moskau dabei. „Das war schon sehr abenteuerlich“, erinnert sie sich. Nach einem öffentlichen Aufruf habe man so viel Zuspruch erhalten, dass die Freiwilligen wochenlang Kleider sortierten, die sie dann nach Russland mitnehmen konnten. Der Fahrer von Armin Ahrend, damals noch Stadtdirektor in Bad Münstereifel, opferte für den Transport einen Teil seines Urlaubs. In Russland musste die Truppe die Nächte durchfahren: „Wir durften nachts nicht anhalten, denn es war zu dieser Zeit nicht selten, dass Transportwagen in der Dunkelheit überfallen wurden.“
Einen Schwerpunkt im Engagement der Gesellschaft bildet das Janucz Korczak Reha-Institut im ukrainischen Odessa, eine Tageseinrichtung für geistig und mehrfach behinderte junge Menschen. Armin Ahrendt erinnert sich noch an die Anfänge, in denen die Einrichtung mit Hilfe der Friedrich Joseph Haass Gesellschaft fachlich aufgebaut wurde: „In dem Haus, in dem etwa 500 Kinder und Jugendliche untergebracht sind, gibt es heute einen medizinischen Bereich, eine große Werkstatt mit einer Wäscherei, einer Schreinerei und einer Näherei, eine Küche, eine Schule und einen Kindergarten.“ Immer wieder, so Ahrendt, versuche man das Reha-Institut auch mit in Deutschland ausgedienten Fahrzeugen und vor allem mit gebrauchten Rollstühlen zu versorgen.
„Wir helfen gerne, wenn sich eine solche Gelegenheit bietet“, sagt Armin Ahrendt und Helma Hachenberg fügt hinzu: „Das ist ähnlich wie bei der Hilfe für Flüchtlinge: Wenn man die Not sieht, dann muss man einfach etwas machen.“ So handeln die Mitglieder der Friedrich Joseph Haass Gesellschaft nach der Devise des „Heiligen Doktors von Moskau“: „Beeilt euch, Gutes zu tun“.
pp/Agentur ProfiPress
Kaller Kindergärten sparen Energie
Doch die Verbesserung der Technik ist nur ein Schritt auf dem Weg zu einer Verringerung des CO2-Ausstoßes. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die effizientere Nutzung der uns zur Verfügung stehenden Energie – und damit das eigene Verhalten. Und hier kann man nicht früh genug anfangen!
Daher bildet die Gemeinde Kall in ihren Kindergärten alle Kinder zu Klimadetektiven aus. Kalls Klimaschutzmanager Sebastian Gliem besucht dazu alle Kindergärten und zeigt den Kindern, wie sie Strom- und Wasserverschwendung entdecken und was sie dagegen tun können. Auf spielerische Art und Weise – alle Kindergartengruppen erhalten eine Detektivausrüstung aus Mützen, Lupen, Namensschildern und Klemmbrettern mit Klimaschutzaufgaben – sorgen die Kinder nun dafür, dass ihr Kindergarten sorgsam mit Wasser und Strom umgeht und somit den CO2-Ausstoß verringert. Jeden Tag darf pro Gruppe ein anderes Team Detektiv spielen – was die Kinder mit Begeisterung machen: „Alle Kinder sind mit Spaß bei der Sache und gehen eifrig ihrer neuen „Aufgabe“ nach“, so Klimaschutzmanager Gliem. „Wir hoffen dabei auch auf einen nachhaltigen Effekt: Die Kinder wachsen in dem Bewusstsein auf, dass Energiesparen kein Hexenwerk ist und setzen dieses Wissen auch als Jugendliche und Erwachsene um. Außerdem tragen sie ihr neu gewonnenes Wissen mit nach Hause und „erziehen“ dort ihre Eltern und Geschwister“, so Gliem weiter.
Eingebettet sind die Klimadetektive in das Projekt „fifty/fifty“: Die Hälfte der so eingesparten Strom-, Heiz- und Wasserkosten erhalten die Einrichtungen von der Gemeinde zur freien Verfügung ausbezahlt. So macht sich energiebewusstes Verhalten auch für die Einrichtung selbst finanziell bezahlt. Innerhalb dieses Projektes wird es im laufenden Jahr weitere Projekte an den Kindergärten und Grundschulen geben, um die Kinder zu aktiven Klimaschützern zu machen und natürlich, um in den Einrichtungen Energie einzusparen. „So können wir sicherstellen, dass Kall auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielen wird“, freut sich auch Bürgermeister Herbert Radermacher.
Die Marktschreier waren los
Kall – Sie sind Deutschlands bekannteste und lautstärkste Marktleute und das ganze Jahr über als Marktschreier in der ganzen Republik unterwegs. Anlässlich des verkaufsoffenen Sonntags des Gewerbevereins Kall und des 65-jährigen Bestehens von Möbel Brucker gastierte die Marktschreier-Gilde am dritten Januar-Wochenende im Schatten des großen Möbelhauses im Kaller Industriegebiet.
Drei Tage lang ging es auf dem Vorplatz des Haupthauses an der Hüttenstraße, der mit 17 Verkaufs-Ständen einem großen Marktplatz glich, recht lautstark zu. Die Marktleute machten großes Geschrei, um ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen. Allen voran Wurst-Achim aus Duisburg, der in der Fernseh-Sendereihe Galileo einen Schrei-Wettbewerb mit einem Brüllaffen gewann und seitdem als das „lauteste Lebewesen der Welt“ im Guinness-Buch der Rekorde zu finden ist.
Bei sieben Grad Minus eröffnete Kalls Vizebürgermeister Uwe Schubinski am Freitagvormittag die Marktschreier-Veranstaltung und wies auf die große Bedeutung des Möbelhauses Brucker für die Gemeinde Kall hin. Dank des Geburtstagskindes genieße die Gemeinde Kall weit über die Landesgrenzen hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad.
Allen Eröffnungsgästen kredenzten die Schausteller Freibier und ein traditionelles Marktschreier-Frühstück mit Käse, Matjesfilets und diversen Wurstvariationen.
Der Gastauftritt bei Möbel Brucker sei gleichzeitig die Eröffnung der Marktschreier-Saison 2017, berichtete Mel Kühn, der Geschäftsführer der für den Kaller Marktschreier-Event verantwortlichen Jobo Werbe- und Eventagentur aus Sprockhövel. Nach der Aktion in Kall sei die Gilde, der 25 Händler angehören, an 46 Wochenenden quer durch Deutschland, vorwiegend in größeren Städten wie Hamburg, München oder Dresden unterwegs.
Kühn lobte die professionelle Organisation der Veranstaltung durch die Firma Brucker. Alles sei bestens vorbereitet worden. Kühn: „Das ist nicht überall so.“
Neben Wurst, Käse, Gewürzen und Nudeln hatten die Marktleute auch Lederwaren, Süßwaren, Dampfnudeln, diverse Fischsorten, italienische Spezialitäten und Crêpes im Angebot. Für Kinder standen ein kleines Kettenkarussell und ein Luftballon-Stand parat.
Obwohl an allen drei Marktagen Minustemperaturen herrschten, waren die Marktschreier mit der Besucher-Resonanz zufrieden. Dazu trugen die Verkaufsprofis allerdings auch selbst bei, denn bei den Rededuellen zwischen Schreihals Wurst-Achim aus Duisburg und dem etwas leiseren Nudel-Dieter aus Castrop-Rauxel blieb kein Auge trocken. Und auch Käse-Alex aus Unna brachte seine Waren eimerweise mit kessen Sprüchen unters Volk, wobei auch hin und wieder ein unentschlossener Kunde sein Fett weg bekam.
Am verkaufsoffenen Sonntag waren die Marktschreier besonders gefordert, denn alle Parkplätze rund um das Möbelhaus waren belegt, bei herrlichem Winterwetter herrschte Ausnahmezustand. An diesem Sonntag konnten die Besucher jedoch nicht nur auf dem Marktplatz bei Wurst-Achim, Nudel-Dieter, Käse-Alex oder Gewürz-Uwe besonders günstig einkaufen – auch im Möbelhaus selbst war so manches Geburtstags-Schnäppchen zu machen.
pp/Agentur ProfiPress
Winterdienst im Dauereinsatz
Für die 16 Mitarbeiter des Kaller Bauhofs bedeutet der Wintereinbruch, den Mitte Januar Tief „Egon“ beschert hat, aber Höchstarbeit. Beinahe rund um die Uhr sind sie im Einsatz. Nur zwischen 22 und 3.30 Uhr ruht die Arbeit im Bauhof.
Straße war am Rand abgesackt
Kall-Krekel – Auch wenn die Bauarbeiten in Krekel durch den Wintereinbruch Mitte Januar pausierten: Die Sanierung der 1,6 Kilometer langen Ortsdurchfahrt sowie die Erneuerung des Kreisverkehrs in Richtung Benenberg sind so gut wie abgeschlossen.
Seit Juni rollen in Krekel die Bagger der Firma Backes aus Stadtkyll, im November sollte die 1,5-Millionen-Euro-Baumaßnahme abgeschlossen sein – über den Termin ist der Landesbetrieb Straßen.NRW aber doch hinaus, und das trotz gründlicher Planung, wie Andreas Groß, Projektleiter Bau in der Euskirchener Niederlassung der Behörde, erklärt: „Wir mussten Arbeiten miterledigen, die wir so nicht vorhatten.“
Wenn die Witterung es wieder zulasse, benötige man noch vier bis sechs Wochen bis zum Abschluss der Baumaßnahme, so Groß. 170 Meter Straße müssen noch komplett erneuert werden. Außerdem werden noch versetzt Parkbuchten errichtet, die auch dazu führen, dass der Verkehr auf der Bundesstraße beruhigt wird. Und schließlich muss auch noch die Beschilderung aufgestellt werden.
Die Bundesstraße 258 sei in einem sehr schlechten Zustand gewesen, teilte Groß mit. Das lag unter anderem an den vor Jahrzehnten verbauten Betonrandsteinen, mit denen früher die Bundesstraßen eingefasst wurden, bevor der Asphalt darübergelegt wurde. „Der Randbereich war komplett abgesackt“, berichtete Groß. Das sei bei der Bauweise aber völlig normal.
Natürlich nutzten auch die Versorgungsträger den Umstand, dass Backes Straße 70 Zentimeter tief aufriss, aus. Die Ene als Stromversorger sowie Westnetz als Versorger für die Breitbandverkabelung für ein schnelleres Internet verlegten neue Kabel, der Wasserverband Oleftal teilweise eine neue Wasserleitung. An manchen Stellen wurde zusätzlich die Straßenentwässerung mitsaniert. „In der Hauptsache haben wir aber den Straßenkörper selbst saniert“, sagte Groß.
Straßen.NRW sperrte nicht den gesamten Ort, sondern arbeitete in insgesamt vier Bauabschnitten, hauptsächlich aus verkehrlichen Gründen. „Es sollte immer möglich sein, die Baustelle innerorts zu umfahren“, erklärte Groß. Auch die Anwohner sollten so gut es ging zu ihren Grundstücken gelangen können. Wenn die Zufahrt zu einem Grundstück oder einer Seitenstraße doch einmal gesperrt werden musste, dann wurde das rechtzeitig kommuniziert. „Wir haben die Bürger mit Handzetteln informiert“, sagte Gerhard Schneider, der für Straßen.NRW für die örtliche Bauüberwachung zuständig war. Außerdem waren die Krekeler bereits im Vorfeld der Maßnahme während einer Bürgerversammlung darüber in Kenntnis gesetzt worden, was auf sie zukommt.
Erneuert wurde außerdem der Kreisverkehr am Knotenpunkt Bundesstraße 258/Landesstraße 22. Der war vor Jahren innerhalb der Grenzen der vorhandenen Kreuzung errichtet worden – als Provisorium. Doch wie der Name schon sagt, sollte der nur vorübergehend Bestand haben, deshalb waren auch die Fahrbahnäste des Kreisels nicht erneuert worden. Das ist jetzt passiert. „Es war an der Zeit, die Fahrbahnäste neuzubauen“, sagte Groß.
pp/Agentur ProfiPress
Beratung für Tourismusbetriebe
Kreis Euskirchen – Der Tourismus hat für den Kreis Euskirchen eine hohe regionalwirtschaftliche Bedeutung mit einem jährlichen Jahresbruttoumsatz in Höhe von 263 Millionen Euro. Die Entwicklung der Übernachtungszahlen ist seit Jahren positiv. Gäste aus einem Umkreis von 200 Kilometer besuchen verstärkt unsere attraktive Region in der Erlebnisregion Nordeifel mit dem Nationalpark Eifel, um ihren Urlaub zu verbringen.
Das schafft zahlreiche Arbeitsplätze oder sorgt dafür, dass diese in der Branche erhalten bleiben. Die Nordeifel Tourismus GmbH und die Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen stärken Hand in Hand die Wirtschaftsbranche Tourismus und bieten auch im Jahr 2017 die Beratungstage für touristische Betriebe an.
Die Zielgruppen für die Beratungstage sind Haus- und Wohnungseigentümer, die überlegen, Wohnraum an Gäste zu vermieten, Hotel-, Restaurant- und Pensionsinhaber, die ihren Betrieb an einen Nachfolger übergeben möchten, Existenzgründer, die ein Hotel, eine Pension oder ein Restaurant übernehmen möchten sowie Gastronomie- und Übernachtungsbetriebe, die Beratungsbedarf hinsichtlich Vermarktung, Qualitätsmanagement und Weiterbildung haben.
Mit den Beratungstagen bieten Nordeifel Tourismus GmbH und Struktur- und Wirtschaftsförderung des Kreises Euskirchen die Möglichkeit, diese Zielgruppen über wichtige Grundlagen und die ersten Schritte zu informieren.
Die Beratungstage finden statt am 14. Februar, 4. April, 13. Juni, 5. September, 24. Oktober und 12. Dezember, jeweils von 9 bis 16 Uhr in der Geschäftsstelle der Nordeifel Tourismus GmbH (linker Seitenflügel des Bahnhofsgebäudes in Kall).
Wer Interesse an der etwa einstündigen Einzelberatung an einem der Beratungstage hat, wird gebeten, sich bei der Nordeifel Tourismus GmbH anzumelden. Telefonisch erreichbar ist die Nordeifel Tourismus unter 02441/99457-0, per E-Mail unter .
Weitere Informationen liefert ein Flyer, der kostenlos bei der Nordeifel Tourismus GmbH, dem Kreis Euskirchen, in allen Rathäusern im Kreisgebiet sowie auf www.nordeifel-tourismus.de erhältlich ist.
pp/Agentur ProfiPress
Menschen treffen Menschen
Kall-Krekel – Der Neujahrsempfang der FDP in Kall steht seit jeher unter dem Motto: Menschen treffen Menschen. Gleichzeitig findet diese Veranstaltung seit Jahren nicht in Sälen oder sonstigen üblichen Räumlichkeiten statt, sondern bei wechselnden Kaller Unternehmen. „Wir wollen dadurch erreichen, dass die Unternehmen bekannt werden oder bekannt bleiben und gleichzeitig, dass die Besucher mit dem Unternehmen in Kontakt treten“, erklärt FDP-Fraktionsmitglied Hans Reiff.
Rund 70 Leute waren diesmal ins Autohaus Rupp nach Krekel gekommen. Inhaber Erich Rupp stellte seinen Betrieb, den es seit mehr als 50 Jahren gibt, kurz vor. Rund 35 Mitarbeiter sind an den beiden Standorten Krekel und Jünkerath insgesamt beschäftigt.
Der Bundestagskandidat Markus Herbrand aus Schleiden sowie Alexander Willkomm aus Langerwehe, der bei der Landtagswahl für den Wahlkreis Düren/Euskirchen antritt, zu dem auch Schleiden, Hellenthal und Dahlem gehören, stellten sich den Besuchern vor. Gastredner war der einstige NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf.
Der Kaller FDP-Ortsverbandsvorsitzende Jörg Döhler widmete sich prägnant örtlichen Ereignissen, wie etwa dem Starkregen im Sommer oder dem Thema Flüchtlinge, mit dem in Kall laut Döhler aber „gut und offen umgegangen wird“. Allerdings seien im Gemeindegebiet nicht nur Flüchtlinge hilfsbedürftig, sondern auch Kaller Bürger. Deshalb erneuerte Döhler den bereits vor zwei Jahren geäußerten Wunsch nach einem Wohnraumkonzept, in dem verschiedene soziale Schichten berücksichtigt werden.
Lobend erwähnte der Ortsverbandschef die angestoßene Entwicklung Kalls durch das Integrierte Handlungskonzept. „Dabei ist uns wichtig, dass wir den Ortskern zum Zentrum der Gemeinde ausbauen, aber auch die Entwicklung in den Außenorten nicht vernachlässigen“, sagte Döhler. Die FDP ist der Ansicht, dass man aber nicht jedes Projekt, das Fördermittel erhält, auch verfolgen sollte. „Wir legen einen starken Fokus auf die Finanzierbarkeit aus der Gemeinde heraus“, so Döhler.
Natürlich machten sich die Liberalen auch wegen des angekündigten Rücktritts von Bürgermeister Herbert Radermacher Gedanken. Die FDP verwies dabei auf die Kandidaturen von Franz Albert Groß und Petra Kanzler, die zwar beide nicht gegen Radermacher gewinnen konnten, allerdings „sehr erfolgreich abgeschnitten haben“, wie Döhler findet. Auch wenn der genaue Zeitpunkt des Rücktritts nicht bekannt sei, sei es nicht zu früh, sich um die Nachfolge Gedanken zu machen, meinte der Kaller Ortsverbandsvorsitzende.
pp/Agentur ProfiPress
Beratung wann der Kunde will
Kall-Golbach – Die Beratung in Bankfilialen nimmt immer mehr ab. Grund sind hauptsächlich die starren Öffnungszeiten, die es gerade berufstätigen Menschen erschweren, ohne einen kostbaren Urlaubstag zu opfern einen Termin wahrzunehmen. Die VR-Bank Nordeifel eG hat das Problem erkannt und setzt deshalb seit einigen Jahren auf die Beratung außer Haus. Im Jahr 2009 wurde in Dreiborn und im Jahr 2012 in Wolfert ein Beratungsbüro eröffnet. Seit Freitag gibt es auch ein solches Büro in Golbach.
VR-Bank-Mitarbeiter Thomas Schumacher wird in dem frisch renovierten Büro zukünftig Kunden empfangen und sie beraten. Der Termin bestimmt der Kunde. „Das kann auch abends oder samstags sein“, erklärt Vorstandsmitglied Wolfgang Merten. Und natürlich muss die Beratung nicht zwingend in Golbach stattfinden. Schumacher macht auch Hausbesuche. „Der Kunde fühlt sich zu Hause wohler. In der Regel hat er dort auch all seine Unterlagen“, zählt der zertifizierte Baufinanzierungsbetreuer und Finanzberater die Vorteile auf. Die dritte Option wäre ein Treffen in einer der Bankfilialen, wenn der Kunde das möchte.
Wolfgang Merten erläuterte, dass die Idee bereits 2002 in geselliger Runde abends während einer Klausurtagung entstanden war. Gerade die Eifel als strukturschwache Region profitiere von diesen Büros.
Kalls Bürgermeister Herbert Radermacher begrüßte die Initiative zur Eröffnung des Beratungsbüros und meinte „Dazu brauchen Sie aber Mitarbeiter, die nicht in dem Bewusstsein arbeiten, dass um 17 Uhr Schluss ist.“ Dessen ist sich die VR-Bank Nordeifel bewusst. Ein geeigneter Ort alleine reiche nicht aus, es müsse eben auch der passende Berater, der flexibel einsetzbar ist, vorhanden sein, so Merten, der das Konzept als „Drei-Gewinner-Modell“ bezeichnet.
Denn nicht nur die Kunden profitieren von der Möglichkeit der freien Termingestaltung, auch die Bank, die ihre Nähe zum Kunden demonstriert, und letztlich auch die Familie des Beraters, der eben von zu Hause aus arbeitet. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat für uns Priorität“, sagt Wolfgang Merten und verweist auf die Zertifizierung der VR-Bank als familienfreundlicher Arbeitgeber und die Auszeichnung der VR-Bank bei „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2016“
„Jedes Gespräch ist individuell und macht mir Spaß“, berichtet der Diplom-Betriebswirt Schumacher. Markus Keul, Abteilungsleiter Kundenberatung/Service bei der VR-Bank, lobte seinen Kollegen: „Thomas Schumacher arbeitet mit Leidenschaft, die Finanzierung macht er mit Herz.“ Schwerpunkt der Tätigkeit des Golbachers wird die Baufinanzierung sein.
Grundsätzlich ist die VR-Bank Nordeifel vom Konzept der Beratungsbüros überzeugt. So kann sich Wolfgang Merten auch vorstellen, in weiteren Ortschaften im Gebiet Büros zu eröffnen, die passenden Mitarbeiter vorausgesetzt. Man brauche aber Berater, die in den entsprechenden Orten wohnen“, so Merten.
pp/Agentur ProfiPress
Nächstes Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe
Kall – Das nächste Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe Kall findet am Freitag, 20. Januar, von 9.30 bis 11.30 Uhr im Kaller Pfarrheim St. Nikolaus, Auf dem Büchel 2, statt. Willkommen sind alle Interessierten. Egal, ob sie sich auch für eine Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe oder einfach nur die Begegnung mit den Menschen, ihren Geschichten und Kulturen interessieren.
Das Flüchtlingscafé in Kall ist dank des großen Zuspruchs eine feste Institution in der Kaller Flüchtlingsarbeit geworden. Kontakte zwischen Kaller Bürgern und den „neuen Nachbarn“ werden geknüpft. Gleichzeitig ist das Flüchtlingscafé ein Ort, an dem sich die teils in Kaller Außenorten untergebrachten Flüchtlinge untereinander treffen und sich die ehrenamtlichen Helfer der Flüchtlingshilfe vernetzen können.
Weitere Infos zur Flüchtlingshilfe der Gemeinde Kall gibt es unter www.fluechlingshilfe-kall.de.
pp/Agentur ProfiPress
Duell der Marktschreier
Kall - Das Möbelhaus Brucker steht seit dem Jahreswechsel im Zeichen des 65-jährigen Bestehens. Anlässlich dieses Geburtstages wird es das ganze Jahr über nicht nur Sonderangebote und saftige Rabatte geben, auch die Unterhaltung wird nicht zu kurz kommen. Firmenchef Andreas Brucker hat zum Jubiläum mit dem Fußballer-Urgestein Reiner Calmund ein bekanntes Gesicht gewinnen können, der die Jubiläumskampagnen des Familienunternehmens als Werbepate begleiten wird.
Nachdem das Jubiläumsjahr der ersten Januar-Woche mit einem Gewinnspiel und mehreren Aktionen für Kinder begonnen hat, wird es von Freitag, 20., bis Sonntag, 22. Januar, bei Möbel Brucker recht lautstark zugehen. Dann nämlich sind die besten und stimmgewaltigsten Marktschreier der Republik zu Gast. An diesem Wochenende ist der Sonntag bei Möbel Brucker verkaufsoffen.
An den drei Marktschreier-Tagen ist natürlich auch wieder ein reichhaltiges Unterhaltungs-Angebot für Kinder vorgesehen. Auf die Erwachsenen warten Getränke- und Imbissstände mit Spezialitäten aus dem Münsterland und Delikatessen von der Waterkant. Die fahrenden Händler der Marktschreier-Gilde eröffnen ihren Markt freitags um 11 Uhr vor dem Haupteingang des Möbelhauses mit einem originalen Marktschreier-Frühstück mit Wurst, Käse, frischen Matjes und Freibier für alle anwesenden Gäste.
Am Freitagnachmittag findet von 16 bis 18 Uhr ein großer Wettbewerb statt, bei dem sich alle Marktschreier ein Brüll-Duell liefern, um ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen. Dabei wird es immer wieder zu Duellen zwischen Wurst-Achim und Aal-Ole kommen. Mit kräftigen Sprüchen wie „Seitdem ich deine Nudeln esse, hab‘ ich Pickel auf der Fresse“ wird Wurst-Achim sich auch den Nudel-Dieter wieder vorknöpfen. Mit Hilfe von Stimmzetteln können die Besucher schließlich ihren Liebling küren.
Am Samstag, 21. Januar, um 12 Uhr wird der Gewinner des Wettbewerbs bekanntgegeben. Sonntags herrscht den ganzen Tag über buntes Markttreiben mit lautstarken Showeinlagen der Schreihälse.
Wurst-Achim („Hast du Dauerwurst im Keller, wachsen deine Ratten schneller“) ist der Star der Truppe. Der 55-Jährige steht als „lautestes Lebewesen der Welt“ im Guinnessbuch der Rekorde. Er ist amtierender deutscher Meister der Marktschreier. In Kall mit dabei sind neben Wurst-Achim, Aal-Ole und Nudel-Dieter auch Käse-Alex, Kuchen-Micha, Gewürz-Uwe, Taschen-Hinnerk und der billige Jakob.
Die Wagen und Stände der Marktschreier sind freitags und samstags von 10 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr vor dem Haupthaus geöffnet.
pp/Agentur ProfiPress
Straßenbauer sind so gut wie fertig
Kall-Sötenich – Geduld und gute Nerven mussten die Anwohner der Straßen In den Stöcken, Auf der Höll, Auf dem Kickberg und der Waldstraße in den vergangenen Monaten schon haben. Die Gemeinde hatte von Mai 2015 an die betreffenden Straßen in drei Bauabschnitten ausbauen lassen. Mittlerweile, also mehr als anderthalb Jahre später, sind die Arbeiten so gut wie abgeschlossen.
„Weil die Straßen immer wieder geflickt werden mussten, beschloss der Rat, Haushaltsmittel für einen Komplettausbau zur Verfügung zu stellen“, berichtete Bauhofleiter Helmut Murk. Auf einer Bürgerversammlung wurden mehrere Ausbauvarianten vorgestellt. Dabei entschieden sich die Sötenicher für eine Fahrbahn mit größtenteils flachem Bordstein und einem Gehweg auf einer Seite.
Aber nicht nur die Straße wurde erneuert – auch alles was im Verborgenen darunter liegt. Der Wasserverband Oleftal verlegte Wasserleitungen, die Deutsche Telekom Telefon- und DSL-Leitungen, laut Murk ist in den ausgebauten Bereichen zukünftig Internet mit Surfgeschwindigkeiten bis zu 50 Mbit/s möglich. Die Energieversorger schlossen außerdem die Lücke beim Ausbau der Gasleitung, die nun als Ring in Sötenich verläuft. Die vorhandenen Kanalleitungen einschließlich der Hausanschlüsse im öffentlichen Bereich wurden vor Baubeginn auf Dichtheit überprüft und bei Bedarf saniert. Die erneuerte Straßenbeleuchtung, ist mit aktueller LED-Technik umweltfreundlich ausgestattet.
„Insgesamt war es ein angenehmes Bauen, es gab so gut wie keine Komplikationen“, lässt Helmut Murk die Arbeiten in den vergangenen anderthalb Jahren Revue passieren. Das lag auch an einigen besonderen Faktoren. Zum einen gab es wöchentlich eine Baustellenbesprechung mit allen Beteiligten. Des Weiteren habe sich Ortsvorsteher Toni Mießeler um viele Dinge gekümmert und war für die Anwohner immer Ansprechpartner, so Murk. Voll des Lobes war er auch wegen Schachtmeister Horst Stoff von BS-Bauservice: „Der hat einen sehr guten Draht zu den Anliegern entwickelt.“ Erwähnenswert sei auch die gute Planung, Bauleitung und Koordination durch das Ingenieurbüro Linscheidt aus Schleiden-Broich. „Die Bauleiter Stefan Neuhaus und Frank Schneider haben hervorragend gearbeitet, der Terminplan wurde überwiegend eingehalten“, sagte Murk. Nicht zuletzt zollte er auch den Bürgern ein Lob, die auf die Baumaßnahme verständnisvoll reagierten.
Die Kosten für die Gesamtmaßnahme bleiben mit rund 1,4 Millionen Euro im dafür vorgegebenen Rahmen.
pp/Agentur ProfiPress
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